Verfahren zur Herstellung von Pektinderivaten und ihre Verwendung zur Herstellung von gelbildenden Mischungen
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines zur Verwendung in gelbildenden Mischungen geeig- neten ealeiumempfindlichen, niedrig methoxy lierten Pektins, das dadurch gekennzeichnet ist, dass ein wässriges Gemisch von niedrig methoxyliertem Pektin und mindestens einem Salz eines einwertigen Metalles getrocknet wird :
Die Erfindung bezieht sich ferner auf die Verwendung der erhaltenen Pektinderivate zur Herstellung gelierender Mischungen, insbesondere Dessertgelatine, bildende Mischun- gen durch Vermischen mit einem in Wasser beschränkt lösliehen Calciumsalz, wobei beide Komponenten in Form loser Teilchen vorliegen. Solehe Mischungen können allein durch Zusatz von kaltem Wasser schnell ein Gel von angenehmer und erwünschter Zustandsform bilden.
Es ist bekannt, dass teilweise demethoxylierte Pektine, das heisst Pektine mit niedrigem Methoxylgehalt, die Fähigkeit besitzen, in wässriger Lösung in Abwesenheit von Zucker oder in Anwesenheit verhältnismässig gerin ger Mengen Zucker Gele zu bilden, wenn der Losung ein Calciumsalz oder Salze anderer Metalle der Erdalkalireihe zugesetzt werden. Es besteht keine Schwierigkeit, derartige Gele aus Losungen in kaltem Wasser herzustellen, wenn das niedrig methoxylierte Pektin vor dem Zusatz des Calciumsalzes gänzlich in dem Wasser gelöst worden ist.
Wird jedoch das Cal ciumsalz mit dem Pektinstoff gemischt und danach das Wasser zugesetzt, so ist es notwendig, die-Mischung in heisses Wasser zu geben und anschliessend durch eine zeitraubende Abkühlung der Lösung die Gelierung zu ermöglichen. Wenn die Mischung unmittelbar in kaltes Wasser oder in Wasser mit einer zur Gelatinierung ausreichend niedrigen Temperatur getan wird, so beginnt die Gelatinierung, bevor der Pektinstoff vollständig gelöst ist. Eine derartige teilweise und vorzeitige Gelatinierung verhindert dann die weitere Lösung des Pektins, und man erhält als Endprodukt eine schwammige oder suppige Masse.
Bei bisherigen Versuchen, Gele aus Pektin mit niedrigem Methoxylgehalt und Calciumsalzen herzustellen, war man gezwungen, hei sses Wasser mit den dabei auftretenden Nachteilen oder zwei Packungen der trockenen Ausgangsstoffe zu verwenden, die getrennt aufgelost oder suspendiert werden mussten. Derartige Verfahren waren, soweit bekannt ist, vom wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen, nicht erfolgreich, weil die Verwendung von heissem Wasser oder getrennten Bestandteilen unbequem ist oder weil die Gele eine minder- wertige Zustandsform besitzen oder eine übermässige Zeit zu ihrer Bildung benotigen.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht die Herstellung einer ein Pektin mit niedrigem Methoxylgehalt enthaltenden Mischung, die durch Calcium geliert wird in einer einzigen Packung, die sich leieht in kaltem Wasser löst und innerhalb von 1-30 Minuten, vorzugs- weise in nicht mehr als etwa 10 Minuten, ein Gel von hochwertiger und angenehmer Znstandsform bildet.
Dies lässt sich dadurch erreiehen, dass die beiden hauptsächlichen Bestandteile, nämlich das Pektin mit niedrigem Methoxylgehalt und das Caleiumsalz, derart behandelt werden, dass einerseits die Losungs- und Hydratisierungsgeschwindigkeit des Pektins erhöht und dem Pektin eine langsamere Reaktionsfähigkeit gegenüber den Calcium- ionen gegeben und anderseits die Auflöslmg des Caiciumsalzes physikalisch verzögert wird.
Als Salze von einwertigen Metallen zur Behandlung des Pektins kommen vor allem Vertreter von zwei Gruppen von Salzen in Betracht. Es handelt sich dabei um Salze, die bereits bisher als Zusätze für Geleemassen aus Pektin verwendet wurden, aber, soweit bekannt ist, im Sinne vorliegender Erfindung noch nicht Verwendung fanden. Zum Unterschied von der blossen physikalisehen Zu misehung zu dem Pektin, wie z. B. durch trokkene Beimischung zum pulverförmigen Pektin, ist es notwendig, diese Mittel mit dem Pektin unter Bedingungen zusammenzubrin- gen, die eine gegenseitige Reaktion erlauben, z.
B. indem man die Modifizierungsmittel zusammen mit dem Pektin in Wasser l¯st, danach die Lösung trocknet, oder indem man durch Mischung des Pektins und der Modi fizierungsmittel mit einer gewissen Menge Wasser, die nicht ausreicht, die vollständige Lösung sämtlicher Zutaten zu bewirken, eine dicke Paste bildet, und danach die Paste trocknet.
Das zuzusetzende Calciumsalz wird vorzugsweise wie folgt vorbehandelt. Die Salzteilchen werden mit einer dünnen Schicht eines ungiftigen Stoffes umhüllt, der in Wasser dispergierbar ist, das heisst, der die Eigenschaft hat, sich mit einer solehen Geschwin- digkeit in Wasser zu losen, zu zerfallen oder sonstwie zu zersetzen, dass das Salz gegen- über dam Wasser gesehützt bleibt, bis das Pektin im wesentlichen vollständig gelöst ist. Die Kombination der Modifizierung des Pektins mit der Umh llung des Calciumsalzes ermöglicht die Herstellung von mit kaltem WassergelatinierendenMischung in einer einzigen Packung.
Umh llung der Calciumsalze WennauchSalzevieler zweiwertiger Metalle ein Gel erzeugen, wenn sie einer Lösung eines niedrigmethoxyiierten Pektins zugesetzt werden, so werden doeh Calciumsalze wegen ihrer physiologischen Inertheit und ihrer all gemeinen Geschmacklosigkeit vorgezogen. Da Calciumsalze mit begrenzter L¯slichkeit in Wasser hervorragende (xelbildungseigenschaf- ten besitzen, werden Salze dieser Art vorge zogen. Als begrenzt lösliche Calciumsalze k¯nnen verwendet werden : Calciumsulfat, Calciumcitrat, die mono-, di-und tribasischen Calciumphosphate, Calciumcarbonate und Calciumtartrate.
Als Umhüllungsmaterialfür die Salze konnen pflanzliehe Gummiarten, syntheti- sche Gummiarten, Kunststoffe, Kasein oder Gelatine verwendet werden, die in kaltem Wasser dispergierbar sind. Die bevorzugten Umhüllungsmaterialien sind : Carboxymethyl- cellulose, Methylcellulose, Gelatine,. Johannis- brotgummi, Karayagummi und Polyvinyl- alkohol. Das Caleiumsalz wird so gleichförmig wie möglieh mit dem Umhüllungsmaterial überzogen, wobei das Umhüllen auf versehie- dene Weise erfolgen kann.
Eine Lösung des Umhüllungsmittels kann auf das Salz aufge- sprüht und das Lösungsmittel mit oder ohne Hilfe von Hitze oder Vakuum verdampft werden, wobei das Zusammenbacken der Salzteil che. n, z. B. durch Umwälzen dieser Salzteilchen in einer Drehtrommel, sorgfältig wu verhindern ist. Die Umh llung kann auch durch Misehen des Caleiumsalzes mit einer Lösung des Umh llungsmittels, Verdampfen des Lösungsmittels und Auseinanderbrechen der Salzteil chen in einer Iliihle erfolgen.
Hat das verwendete Umhüllüngsmaterial einen Erwei chungspunkt, der unter dem des Salzes liegt, so kann die Umh llung auch so durchgeführt werden, dal, man das Salz und das Umhüllungsmittel bei einer ber dem Erweichungs- punkt des letzteren liegenden Temperatur unter Verwendung einer Drehtrommel mischt und die umhüllten Salzteilchen anschliessend in einer Aliihle anseinanderbrieht. Das bevor zugte Verfahren zur Umhüllung des Salzes besteht darin, das Salz gründlich mit einer Lo sung des Umhüllungsmittels zu mischen und die Mischung durch Verspr hen zu trocknen.
Die Teilchengr¯¯e des umhüllten Calciumsalzes sollte so sein, dass das Salz bei Zu gabe zum Wasser keine merkliche Neigung zum Sinken oder Schwimmen hat, sondern sieh gleichmässig löst, während es im wesent lichen in Suspension bleibt. Vorzugsweise sollte das umhüllte Salz im wesentlichen durch ein Standardsieb Nr. 65 (etwa 29 Maschen je cm) glatt hindurchgehen.
Im einzelnen kann die ITmhüllung der Calciumsalze wie folgt durchgeführt werden : (t) 400 g Tricalciumphosphat wurden in 1000 cm3 kochendem Wasser suspendiert. 50 g Methyleellulose geringer Viskosität wurden in dieser Suspension verrührt, worauf die Mi- schung auf etwa 10 abgekühlt wurde. Die lIisehung wurde griindlich geriihrt und dureh Versprühen getrocknet.
Das Trockenspr hen wurde so gesteuert, dass im wesentlichen feuch- tigkeitsfreie, umhüllte Salzteilchen entstanden, die im wesentlichen durch ein Standardsieb Nr. 65 glatt hindurchgingen.
1)) 100 g Gips wurden in 1000 cm3 kochen- dem Wasser suspendiert. 100 g Carboxyl- methylcellulose mit niedriger ViskositÏt wurden zu dieser Suspension gegeben, und die erhaltene Mischung wurde griindlich gerührt.
Die Mischung wurde dann durch Versprühen getrocknet. Die Bedingungen des Trocken- sprühens wurden dabei so gesteuert, dass das getrocknete Endprodukt im wesentlichen wasserfrei war und im wesentlichen durch ein Standardsieb 65 hindurchging.
Das umhüllte Calcimnsalz kann zur Ver besserung seiner Eigenschaften weiter behan helt werden, besonders dann, wenn das Cal ciumsalz nach einem Verfahren umhüllt wor den ist, bei dem die Teilchen des Calcium salzes auseinandergebroehen werden. In der artigen FÏllen kann die Umhüllung einiger Salzteilchen unvollständig sein und dem Was ser so während der Gelbildung einen ge wissen Zugang zu dem Calciumsalz gestatten, bevor die Umhüllung vollständig gelöst ist.
In diesen FÏllen können die erwünschten End eigenschaften des Calciumsalzes entweder da durch erzielt werden, dass man das nicht voll stÏndig umh llte Calciumsalz durch Loden ent fernt oder dasnichtvollständigumhüllteCai- eiumsalz in eine hochgradig unlösliche oder . inaktive Form umwandelt. Die weitere Be handlung des Calciumsalzes zu diesem Zweek kann nach versehiedenen Verfahren erfolgen.
Falls z. B. als Umhüllungsmittel f r das Cal eiumsalz die in heissem Wasser unlösliche Me thyleellulose verwendet wird, kann das nicht vollständig umhüllte Caleiumsalz gelöst wer den, indem man das umhüllte Salz in heissem
Wasser oder in heissem Wasser, das eine ge ringe Menge Salzsäure enthÏlt, kocht, danach die Lösung filtriert und das umhüllte Salz in einem heissen Luftstrom trocknet.
Das nicht vollständig umhüllte Calciumsalz kann in eine inaktive Form umgewandelt werden, indem man das Salz in Wasser kocht, das ein lösliches Tartrat oder Stearat oder irgendeine chemische Verbindung enthÏlt, die das nicht vollständig umhüllte Calciumsalz in ein hoch gradig unlösliches Salz oder ein schwach ioni sierbares Salz umwandelt, und dass man da nach die Lösung filtriert und das umhüllte
Salz in einem heissen Luftstrom trocknet. Falls das verwendete Ilmhüllungsmittel in heissem
Wasser löslich ist, kann das nicht vollständig umhüllte Caleiumsalz durch entsprechende
Behandlung in einem Lösungsmittel, in dem das Umhüllungsmittel unlöslich ist, entfernt oder umgewandelt werden.
Bei den meisten der oben aufgezählten Umhüllungsmittel ist ¯thylalkohol ein bevorzugtes Lösungsmittel i'ür das nicht vollständig umhüllte Salz. Dem Äthylalkohol wird vorzugsweise eine kleine Menge Salzsäure zugesetzt. Zur Umwandlung des nicht vollständig umhüllten Salzes in eine hochgradig unlösliche oder inaktive Form ist Hydroxylamintartrat das bevorzugte IJmwandlungsmittel, wenn das verwendete Umhüllungsmittel in Wasser löslich ist.
Zur Behandlung der nicht vollständig umhüllten Calciumsalze kann im einzelnen wie folgt vorgegangen werden : c) 5 g des umhüllten Calciumsalzes, das nach a) erhalten worden war, wurden in 100 em3 kochendem Wasser verrührt. Nachdem diese Mischung mehrere Minuten lang gekocht worden war, wurde sie durch einen zuvor erhitzten Biiehnertrichter abgesaugt, und der Rüekstand wurde unter einem heissen Luftstrom getrocknet. Das erhaltene Produkt war etwas klumpig, liess sich aber durch leichtes Reiben zwischen den Fingern leicht zerkleinern. d) 5 g des nach b) erhaltenen Produktes wurden in 200 cm3 kochendem Äthanol verrührt, das 3 g Hydroxylaminhydrochlorid enthielt.
Die erhaltene Mischung wurde meh- rere Minuten lang gekocht und dann abgesaugt. Nachdem der Rüekstand auf dem Filterpapier troeken geworden war, liess er sich als freifliessendes weisses Pulver leicht davon entfernen. e) 10 g des nach a) erhaltenen Produktes wurden in 200 cm3 kochendem Wasser verrührt, das 5g Ammoniumtartrat enthielt. Die Mischung wurde mehrere Minuten lang gekocht und danach durch einen zuvor erhitzten Büchnertrichter abgesaugt. Nachdem der Rückstand unter einem heissen Luftstrom trokken geworden war, liess sich das erhaltene Produkt durch leichtes Reiben zvvischen den Fingern leicht zerkleinern. llIodifiziert6ng des Pektins mit niedrigem .
ITethoxylgehalt
Um die Bestandteile der in kaltem Wasser gelierenden Mischung in einer einzigen Pak Imng vereinigen zu können, wird das Pektin mit niedrigem Methoxylgehalt wie gesagt modifiziert. Am besten erfolgt die Modifizierung in der Weise, dass man das Pektin, zusammen mit einer Verbindung der beiden nachstehend beschriebenen Gruppen von Verbindungen, vorzugsweise mit je einer Verbindung aus beiden Gruppen, in Wasser lost, die Losung danach auf irgendeine geeignete Weise trocknet, und das erhaltene Produkt anschliessend gemahlen, falls dies erwünscht oder notwendig erscheint.
Die erste Gruppe von Verbindungen, die zusammen mit den niedrigmethoxylierten Pektinstoffen gelöst werden können, um diese zu modifizieren, besteht aus Salzen einwertiger Metalle mit unvollständig ionisierenden oder schwachen Säuren. Zu dieser Gruppe von Salzen gehören die Natrium-, Kalium-oder Ammoniumsalze der schwachen anorganisehen Säuren oder beliebiger organischer Säuren.
Die Aufgabe dieser Salze ist es, einwertige Metallionen zu liefern, die sich mit dem niedrig methoxylierten Pektinstoff verbinden, um die Polymerbildung zu behindern und so die Bildung eines Gels in Anwesenheit des Cal eiumsalzes zu verzögern ; weiterhin eine leichte Pufferwirkung den Säuren gegenüber auszuüben und so die durch die Säure bewirkte Gelbildung zu behindern ; und die Moleküle des niedrig methoxylierten Pektins zu trennen und so eine relative Erhöhung der Loslichkeit des Pektinmaterials zu erzielen.
Die vorzugsweise verwendeten Salze dieser Gruppe von Verbindungen sind Natriumcitrat, Natriumacetat und Natriumpropionat.
Die zweite Gruppe von Verbindungen, die zusammen mit dem niedrig methoxylierten Pektinmaterial gelöst werden kann, besteht aus Salzen von einwertigen Metallen mit kom plexen Säuren des Phosphors oder mit Athy- lendiamintetraessigsäure, die die Wirkung der Calciumionen hemmen. Verbindungen dieser Art sind bekannt.
Zu ihnen gehören Verbindungen wie Natrium-, Kalium-oder Ammo niummetaphosphate,-polyphosphate,-tetra- phosphate,-tripolyphosphate,-hexametaphos- phate und-äthylen-diamintetraacetate. Neben den Aufgaben, die im Zusammenhang mit der ersten Gruppe von Verbindungen erwähnt wurden, ist es die Aufgabe dieser Salze, die Wirkung der Calciumionen zu hemmen und so die Gelierung des niedrig methoxylierten Pektinmaterials zu behindern und zu ver zögern. Vorzugsweise verwendete Verbindungen dieser zweiten Gruppe von Verbindungen sind Natriumhexametaphosphat und Natrium uthylendiamintetraacetat.
Wenn je eine Verbindung der beiden Grup- pen von modifizierenden Verbindungen zusammen mit dem niedrig methoxylierten Pek tinmaterial gelost wird, sollte das Gesamtgewicht der modifizierenden Zusätze zur Er zielung bester Ergebnisse nicht mehr als etwa 65 Gew. % des niedrig methoxylierten Pektins ausmaehen. Günstigste Ergebnisse wurden erzielt, wenn nur 5 Gew. % des einen Zusatzes verwendet wurden. In diesen Fällen beträgt jedoeh das Gewicht des Zusatzes der andern Gruppe von Verbindungen zweekmässig etwa 40 Gew. % des Pektins.
In der Praxis werden, wenn das Gesamtgewicht der Zusätze etwa 65 Gewichtsprozent des Pektins ausmacht, etwa gleiehe Mengen der beiden Zusätze, das heisst etwa 30 Gew. % jedes der Zusätze verwendet. Es ist nicht notwendig, dass Zusätze aus beiden Gruppen der Verbindungen verwendet werden. Es kann auch ein einzelner Zusatz aus einer der Gruppen verwendet werden, vorausgesetzt, dass er in ausreichender Menge, vorzugsweise mindestensetwa40 Gew. %, des Pektinmaterials verwendet wird.
Naeh Herstellung einer Lösung des niedrig methoxylierten Pektins und der Zusatzmittel wird diese auf irgendeine übliche Weise, wie z. B. dadurch Trocknen in einer Sehale, mittels einer Trommel, durch Versprühen oder durch Anwendung von Vakuum getrocknet.
Die bevorzugten Trocknungsverfahren sind das Trocknen in einer Trommel und das Trocknen durch Versprühen, da diese Verfahren es unnötig machen, den Trocknungsriick- stand zur Erzielung der bevorzugten Teilchen- grosse noch einem wesentlichen Mahlvorgang zu unterwerfen. Wie bei dem umhüllten Cal eiumsalz ist die bevorzugte Teilchengrösse des modifizierten, niedrig methoxylierten Pektinmaterials diejenige, die im wesentlichen durch ein Standardsieb Nr. 65 geht.
Beispiele
1. 100 g eines alkaliseh hydrolysierten
Citruspektins mit einem Äquivalenzgewicht von etwa 450 wurden zusammen mit 30 g Na triumhexametaphosphat und 35 g Natriumacetat in 500 em3 kochendem Wasser gelost.
Die erhaltene viskose Lösung wurde in einer Trommel unter Bedingungen getrocknet, die ein im wesentlichen feuchtigkeitsfreies Pro dukt ergaben. Das getrocknete Produkt wurde dann in einer Mühle gemahlen, so dass es im wesentlichen vollständig durch ein Standardsieb Nr. 100 (40 Maschen je em) ging.
2. 1. 00 g eines alkaliseh hydrolysierten Citruspektins mit einem Aquivalenzgewicht von etwa 440 wurden zusammen mit 6 g Na triumhexametaphosphat und 8 g Natriumcitrat in 500 em3 kochendem Wasser gelöst.
Die erhaltene viskose Lösung wurde durch Versprühen unter Bedingungen getrocknet, die ein im wesentlichen feuchtigkeitsfreies Produkt ergaben, das im wesentlichen vollständig durch ein Standardsieb Nr. 100 ging.
3. 200 g eines niedrig methoxylierten Pektins, das durch Hydrolyse von Pektin mittels verdünntem Alkali erhalten wurde und einen Methoxylgehalt von 3, 5% besass, wurden mit 30 g Natriumhexametaphosphat und 35 g Natriumeitrat gemischt. Die erhaltene Mischung wurde in 1000 em3 heissem Wasser gelöst und die Lösung durch Versprühen in ein trokkenes Pulver überführt, dass im wesentlichen frei von Feuchtigkeit war und durch ein Standardsieb Nr. 65 ging.
In den Beispielen 1 und 2 wurde von der California Fruit Growers Exchange, Ontario, Californien, nach dem Verfahren der ameri 'kanischen Patentschrift Nr. 2480710 hergestelltes niedrig methoxyliertes Pektin verwendet.
Dieses niedrig methoxylierte Pektin wird durch teilweise Demethoxylierung mit Ammoniak in Alkohol oder mit konzentriertem wässrigem Ammoniak erhalten. Bei diesem Verfahren werden einige der Methoxylgruppen durch Amidgruppen statt durch freie Carboxylgruppen ersetzt, und das Endprodukt wird als Pektinsäureamidx- bezeichnet.
Das im Beispiel 3 verwendete niedrig methoxylierte Pektin wurde durch Demethoxy- lierung mit fixem Alkali oder verdünntem wässrigem Ammoniak hergestellt. Dieses niedrig methoxylierte Pektin enthält keine Säureamidgruppen. Das Äquivalenz-oder Verbindungsgewicht des in Beispiel 3 verwendeten Pektins betrug etwa 270 ; diese Zahl entspricht einem Methoxylgehalt von etwa 3, 5%.
Herstellung der gelbiZdenden Mischuny
Die pulverformige Mischung, die imstande ist, nach Zusatz von kaltem Wasser schnell ein Gel zu bilden, wird hergestellt, indem man das modifizierte, niedrig methoxylierte Pektin mit einer verhältnismässig geringen Menge des umhüllten Caleiumsalzes gründlieh miseht, wobei, falls erwünscht, geeignete Geschmacks- und Farbstoffe und Nahrungsmittelzusätze der Mischung zugesetzt werden k¯nnen. oubli- che Zusatzstoffe sind unter anderem Zucker, Zitronen-oder WeinsÏure, Fruchtaroma oder andere Stoffe sowie reine Nahrungsmittelfarben. Veine bevorzugte Zusammensetzung dieser gelbildenden Mischung ist die folgende :
Zucker 75-100 Teile modifiziertes, niedrig methoxyliertes Pektin 3-8 Teile
Zitronensäure 2-6 Teile umhülltes Caleiumsalz 1-4 Teile Fruehtöl 0-0, 1 Teile (oder nach Wahl) Nahrungsmittelfarbstoff 0-0, 03 Teile (oder nach Wahl)
Zur Herstellung von Gelen aus solehen Mischungen kann wie folgt vorgegangen werden :
1. 3 g des nach dem Beispiel 1 erhaltenen Produktes wurden mit 25 g Zucker, 1, 2 g Zitronensäure und 1g des nach d) erhaltenen umhüllten Calciumsalzes gemischt. Die erhal- tene pulverformige Mischung wurde in 120 em3 kaltem Wasser verrührt und die Lösung 10 bis 15 Minuten lang stehengelassen.
Das so erhaltene Gel behielt nach Aufbringen auf einem Teller seine Gestalt bei und zeigte nach dem Schneiden eine angenehme feine Zustandsform bei sehr geringer Neigung zum Fliessen.
2. 2, 5 g des nach Beispiel 2 erhaltenen modifizierten, niedrig methoxylierten Pektins wurden mit 25 g Zucker, 1, 1 g Zitronensäure, 1 g des nach c) erhaltenen umhüllten Caleium- salzes, 0, 2 g reinen Fruehtgeschmaekes und 0, 002 g reinem Nahrungsmittelfarbstoff gemischt. Die erhaltene Mischung wurde in 120em3 kaltem Wasser verrührt, und etwa 20 g gemischte eingemachte Früchte wurden zugesetzt. Nach etwa 5 Minuten wurde das erhaltene Gel auf einen Teller getan ; es besass eine sehr angenehme Zustandsform und einen sehr angenehmen Geschmack.
3. 3 g des nach Beispiel 3 erhaltenen modifizierten, niedrig methoxylierten Pektins wurden mit 1, 0g Zitronensäure, 25g Zucker und 0, 8 g umhülltem Calciumsalz gemischt. Nach Verrühren der Mischung in 125 em3 kaltem Wasser bildete sieh innerhalb weniger Mi- nuten ein sehr festes Gel.
4. 2, 4 g des nach Beispiel 1 erhaltenen, modifizierten, niedrig methoxylierten Pektins wurden mit 23 g Zucker, 1, 3 g Zitronensäure und 0, 8 g des nach b) erhaltenen, umh llten Caleiumsalzes gemischt. Die erhaltene Misehung wurde in 120 cm3 kaltemWasserver- r hrt. Das erhaltene Gel besass eine zarte und angenehme Zustandsform.
PATENTANSPRt5CHE
I. Verfahren zur Herstellung eines zur Verwendung in gelbildenden blisehungen ge- eigneten ealeiumempfindliehen, niedrig methoxylierten Pektins, dadurch gekennzeichnet, dass ein wässriges Gemiseh von niedrig methoxyliertem Pektin und mindestens einem Salz eines einwertigen Aletalles getrocknet wird.
II. Verwendung von gemäss dem Verfahren nach Patentansprueh I erhaltenen Pektinderivaten zur Herstellungvongelbildenden Mischungen durch Vermischen mit einem in Wasser besehränkt losliehen Caleiumsalz, wo
**WARNUNG** Ende DESC Feld konnte Anfang CLMS uberlappen**.