Türschliesser Die Erfindung betrifft einen Türschliesser an Türe, mit Schliessfeder, die in einem als Bremszylinder einer Flüssigkeitsbremse die nenden und in der Tür verdeckt eingebauten Rohr untergebracht ist, wobei die Schliessfeder im Flüssigkeitsraum liegt, sowie mit einem am Türstock angelenkten Gestänge, das mit einem im Bremszylinder befindlichen Bremskolben der Flüssigkeitsbremse verbunden ist, welcher Bremskolben eine Bohrung zum ungehinderten Durchtritt einer Bremsflüssigkeit beim Öffnen der Tür und ein Einwegventil zum Absperren beim Schliessen der Tür aufweist.
Die Erfin- dun- besteht darin, dass das Gestänge am Kol ben in Zug- und Druckrichtung formschlüssig befestigt ist, so dass die geöffnete Tür einem durch äussere Kräfte bewirkten Zuschlagen Widerstand entgegensetzt, und dass die Kol benstange an ihrem ausserhalb des Bremsflüs- sigkeitsraumes liegenden freien Ende, an dem ein Lenker angelenkt ist, eine Führungs stütze trägt, welche in einem mit dem Brems zylinder verbundenen Rohrstück geführt ist.
Damit wird der Türschliesser auch durch star kes Zuschlagen nicht gefährdet, da den an der Anlenkstelle auftretenden Biegungsmomenten durch die Führungsstütze begegnet wird.
Die Betriebssicherheit eines solchen in der Tür verdeckt eingebauten und daher wegen der räumlichen Enge besonders diffizilen Tür schliessers kann weiter dadurch erhöht werden, dass das freie Ende des Flüssigkeitszylinders durch einen Stopfen abgeschlossen ist, welcher eine Bohrung mit. einem einstellbaren Drossel organ zum Bremsen trägt. Erst durch diese Ausnützung des Türschliesser-Querschnittes wird genügend Platz gewonnen, um die Boh rung gross machen zu können, so dass die Bremsflüssigkeit bei unterschiedlichen Tem peraturen (z. B. Sommer, Winter) keine be merkenswerten Funktionsunterschiede äussert.
Bei bekannten Ausführungen, bei denen die Drosselöffnung aussermittig liegt, wird ent weder die lichte Weite des Türschliessers zu gross oder die Drosselöffnung zu klein und damit störanfällig.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungs gegenstandes ist in der beigefügten Zeichnung dargestellt.
Es zeigt: Fig. 1 einen senkrechten Schnitt in der Türmittelebene durch eine Holztür mit. einge bautem Türschliesser, Fig. 2 einen Querschnitt nach Linie II-II der Fig. 1., Fig. 3 einen waagrechten Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 1, Fig. 4 einen zugehörigen Teil für die Mon tage des Türschliessers, Fig. 5 eine Ansicht in Richtung A der Fig. 1,
Fig.6 eine schematische Darstellung der bis 180 verschwenkbaren Aufschlagtür ge mäss Fig. 1 und 3 in verschiedenen Winkel- stellungen. Fig. 7 einen senkrechten Schnitt durch einen Türstock und Pendeltür mit eingebau tem Türschliesser, Fig. 8 einen waagrechten Schnitt nach Linie VIII-VIII der Fig. 7.
In der Zeichnung ist mit 1 eine Holztür und mit 2 ein Türstock bezeichnet. Die Tür ist um eine durch 3 in Fig.3 angedeutete Türangel schwenkbar. Der dargestellte Tür , sehliesser kann bei einer Holztür an der Ober kante oder Unterkante angeordnet. sein. Kack der Zeichnung ist der Türschliesser in einer entsprechenden Aussparung an der Unter kante der Tür verdeckt eingebaut.
Er be steht im wesentlichen aus einem Bremszylin der 4, einem Bremskolben 5, einer auf diesen Bremskolben unmittelbar wirkenden waag rechten Schliessfeder 6 und einer Kolben stange 7, die durch einen Lenker 8a., 8b mit dem Türstock 2 verbunden ist. Die Zylinder 4 und der Kolben 5 bilden zusammen eine Flüssigkeitsbremse, während die Kolbenstange 7 und der Lenker 8a,, 8b zusammen ein am Türstock angelenktes Gestänge bilden, das mit dem Kolben 5 verbunden ist.
Der aus einem Rohr bestehende Bremszylinder 4 ist durch den Kolben 5 in die beiden vor und hinter dem Kolben liegenden Zylinderräume 9 und 10 unterteilt, die vollständig mit Bremsflüssig- keit, z. B. Öl, gefüllt sind. Die Schliessfeder 6 ist also in dem ölgefüllten Zylinderraum 10 angeordnet, der mit einer Stopfbüchse dicht. abgeschlossen ist. Diese besteht. aus einem in das Zylinderrohr 4 eingeschraubten, nach dem Zylinderraum zweckmässig konisch verjüngten Ring 11, einer Packung 12, einem Pressring 13 und einem Schraubring 14.
Nach der Zeichnung ist die Kolbenstange 7 durch einen Querstift 15 mit dem Kolben 5 i formschlüssig verbunden. Der Zylinderraum 10 ist einerseits durch einen den Kolben durchdiingenden, von einem Rüekschlagventil 16 gesteuerten Durchlasskanal 17 mit dein Zylinderraum 9 verbunden und anderseits durch. einen iberströmkanal 18 und eine Dros selstelle 19. Diese Kanäle sind ebenfalls voll ständig mit. Bremsflüssigkeit gefüllt, die in den Bremszylinder 4 durch eine Öffnung ein- gefüllt werden kann, die mit einer Verschrau- bung 20 dicht abgeschlossen ist.
Die Wir kungsweise dieses dargestellten Türschliessers ist folgende: Beim Öffnen der Tür, das heisst Ver- sehwenken in Rielituilä der Fig.3, wird durch den Lenker 8a., 8b die Kolbenstange 7 mit Kolben 5 aus dem fest in der Tür an geordneten 7,y lindem 7 herausgezogen und dabei die Feder 6 gespannt.
Das hierbei durch den Kolben 5 im linken Zvlinderraum 10 verdrängte Öl kann unbehindert. durch Boh- run- <B>1-7</B> in den rechten Zylinderraum 9 über strömen.
Bei der Sehliessbewegllngwird durch die gespannte Feder 6 der Bremskolben 5 nach rechts gedrückt, wobei der Kanal 17 von dem aus einer Kugel bestehenden, ein Einweg ventil bildenden Riickschla-ventil 16 geschlos sen wird und das im rechten Zylinderraum 9 befindliche Öl über die Drosselstelle 19 und den i"berströmkanal 18 und die Zvlinderboh- rLing 21 in den linken Zylinderraum 10 ge presst wird.
Sowohl beim Öffnen als auch Schliessen cler Tür bleibt also der Gesamt- zylinderrauni konstant, und es wird lediglich die Bremsflüssigkeit jeweils von dem einen in den andern Zylinderraum übergeschoben. Durch die sowohl in Zug,- wie in Druckrich tung formschlüssige Verbindung zwischen dem Kolben 5 und der Kolbenstange 7 muss die Bremsflüssigkeit auch beim Zuschlagen der Tür durch äussere Kräfte übergeselioben wer den, was nur unter MViderstand erfolgen kann.
Bei dem gezeigten vorteilhaften Ausfüh rungsbeispiel wird der i'berströmkanal 18 durch eine gegen das Rohr sich öffnende Blechröhre 22 mit zweckmässig halbzylindri schem Querschnitt gebildet, die auf das Rohr 4 aufgeschweisst ist. Das freie Ende des Rohres 4 ist durch einen Schraubstopfen 23 ver schlossen. In dieses ist eine mit einer Stopf büchse 25, 26 abgedichtete axiale Drossel schraube 24 eingeschraubt, an deren Ende die Drosselstelle, zweckmässig mittels einer Stahl kugel 19 gebildet, vorgesehen ist.
Der zylin drische Kopf 27 der Drosselschraube ist mit radialen Bohrungen 28 versehen, die zum Eiiisteeken eines Stellstiftes dienen. Für diese 11.instellung, der Drosselschraube, mit der die Öffnung für den Durchfluss der Brems flüssigkeit in den überströmkanal 18 mehr oder weniger stark --gedrosselt und damit. die Brenisun;
der Tür reguliert wird, ist. in der Tür eine kleine seitliehe Öffnung \?9 (Fig. 3) vorgesehen.
Uni bei Türen mit Türfalle das siehere @diliessen zu gewährleisten, ist ferner eine Einriehlunfg vorgesehen, die am Ende der Tür- sehliessbewe-ung die hvdrauliselie Bremsung lxsseiti@#-t:
Zu diesem Zweck ist der Brems- zvIinder an dem durch den Stopfen 23 ver- schlossenen Ende mit einer Ausdrehung 30 Lind der Kolben mit einer zu dem Durehlass= banal 17 gehenden Querbohrung 31 derart verseben, dass, wie aus Fig.l und \? er- sielitlich,
am Ende der Türsehliessbewegung die Bremsflüssigkeit von dem unter Druck gesetzten Zylinderraum 9 frei durch die Aus- drehnng 30 und die Querbohrung 31 in den andern Zylinderraum 10 überströmen kann.
Zur Einstellung dieses bremsfreien Türschliess- we--es ist der Lenker in seiner Länge verstell bar und besteht aus einer durch einen Bolzen :3'' an die Kolbenstange angelenkten Schraub- liülse 8(c, einem um einen andern Bolzen 33 schwenkbaren Schraubbolzen 8b und einer Feststellmutter 34.
Wie aus der Zeichnung hervorgeht, ist. diese -Mutter 34 im Durchmesser grösser als die Gewindehülse 8ca. Für llIontagezweeke ist < las in Fig. 4 gezeigte Gabelstück 35 vorge sehen, das z. B. nach dem Öffnen der Tür bei c auf die Hülse 8a. gesteckt. wird, so dass sieh dann die --Mutter 34 mittels dieser Gabel 3:> an der ;Stirnseite d eines Rohrstückes 36 abstützt, das zweckmässig durch eine Gewinde hülse 37 mit. dem Zylinderrohr 4 verbunden ist.
In diesem Verlängerungsrohr 36 kann sieh der Lenker 8 , 8b frei bewegen. Dieses Roliratüek 36 ist selbstverständlich bei 36a (siehe Fig.3 und 5) nach dem freien Ende zunehmend erweitert, und zwar so, wie Fiä. 5 zeigt., dass eine auf der Kolbenstange 7 ausser halb des Flüssigkeitsraumes befestigte ring förmige Führungsstütze 38 auch noch in der erweiterten Partie des Rohrstückes 36 ge führt ist.
Diese Führungsstütze 38, die in dem Rohrstück 36 gleitet, ist vorgesehen, um die vom Lenker auf die Kolbenstange wirkenden Querkräfte auf das Rohrstück 36 zu übertra gen, so dass damit, auch selbst bei gewalt samem Türschliessen, ein Verbiegen der Kolben stange 7 verhindert wird. Die Führungsstütze 38 dient, zugleieh zum Feststellen der Tür in einer bestimmten Öffnungsstellung.
Zu diesem Zweck ist. ein mit. einer Feder 39 belastetes, z-%veekmässig aus einer Stahlkugel 40 bestehen des Druckglied vorgesehen, das gemäss Fig. 1 in das Innere des Rohrstückes 36 hineinragt und nach Vorbeigang der Führungsstütze 38 dieses und damit die Tür in bestimmter Stel lung festhält. Diese Feststellvorrichtung ist in einem Rohransatz 40 gelagert und kann mit einer Druckschraube 41 eingestellt werden.
Nach Fig. 1 und 3 ist der Lenker 8a, Sb mittels des Bolzens 33 an einem an der Tür befestigten gabelförmigen Lagerbock 42 an gelenkt. Dabei ist, wie in Fig.3 gezeigt, die Schwenkaxe 33 des Lenkers am Türstock ge genüber dem Türfalz 43 um die Grösse f (min destens 15 mm) vorversetzt, während die Türangel 3 gegenüber dem Türfalz um die annähernd gleiche Grösse e zurückversetzt ist.
Diese Versetzung der Schwenkachsen hat, wie insbesondere aus Fig. 6 hervorgeht, den Vor teil, da.ss einerseits die Tür sehr weit, nach Fig.6 bis zu 180 , geöffnet. werden kann und dass anderseits ein grosser Hub des Kol bens 5 zustande kommt. Dieser grosse Kolben hub hat eine sehr gleichmässige und wirksame Bremsung der Tür zur Folge.
In Fig. 6 sind verschiedene Winkelstelltm- gen der Tür schematisch angedeutet, wobei die um 180 geschwenkte Tür mit gestrichelten Linien gezeichnet ist. Die Mittellinie der bei 3 schwenkbaren Tür bzw. der Kolbenstange 7 ist für verschiedene Stellungen der Tür mit gestrichelten Linien b angedeutet, während die Mittellinie des Lenkers Sc>;, 8b bei den v er- schiedenen Stellungen der Tür mit strich punktierten Linien a eingezeichnet ist.
Beim Verschwenken der Tür bewegt sich der Ge lenkbolzen 32 zwischen der Kolbenstange 7 und dem Lenker Scr, 8b auf einer Kreisbahn 7n um den Bolzen 33. Durch einen Kreisbogen 7i. ist. in Fig. 6 die Bewegungsbahn angedeutet, welcher der Bolzen 32 beim Schwenken der Tür folgen würde, wenn die Axe des Bolzens 33 mit derjenigen der Türangel 3 überein stimmen würde.
Durch die Versetzung des Bolzens 33 gegenüber der Türangel 3 kommt der Hub des Kolbens 5 zustande. Die Grösse des Hubes ist in Fig. 6 durch den Abstand 1z des Kreisbogens m vom Kreisbogen n in Rieh- tun- der Mittellinie b der Tür und Kolben stange 7 begeben. Aus Fig.6 ist ferner ei- sichtlich,
dass selbst bei grossen Öffnungswin keln der Tür die Lenker- und die Türmittel linie a bz -. b in ihrer Richtung verhältnis mässig wenig voneinander abweichen, also eine giinstige Kraftübertragung vorhanden ist.
Der in seiner Gesamtform rohrförmige Türschliesser ist mit den Platten 44 und 45 verbunden und kann, wie ersichtlich, mit weili- gen Holzschrauben 46 und 47 an der Tür be festigt werden.
Der dargestellt rohrförmige Türschliesser kann ohne weiteres auch für Stahltüren ver wendet und zwischen die beiden Blechwände solcher Türen, und zwar in beliebiger Höhe, angeordnet bzw. in Richtung A eingesetzt wer den.
Es ist möglich, den in Fig.1 bis 3 ge zeigten Türschliesser, und zwar praktisch ohne jede Abänderung desselben, auch für Pendel türen zu verwenden, wie in Fig. 7 und 8 ge zeigt. Zn diesem Zweck ist lediglich die bei k. angedeutete Sehwenkaehse der Tür inner halb des Türstockes 2 in dessen Mittelebene angeordnet. An der Tür ist, und zwar oben und unten, je ein Beschlag 48 befestigt, des sen Lagerange 49 zwischen die an der Tür befestigten Lagerteile 50, 51 eingreift und durch einen Lagerbolzen 52 gehalten wird. Der entsprechend geformte Lagerbock für den Lenker ist mit 53 bezeichnet..
Im übrigen sind für den Pendeltürschliesser der Fig. 7 und 8 die gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1 bis 3 verwendet.
Sowohl bei Pendeltüren als auch bei Auf schlagtüren wird mit dem vorbeschriebeilen Türschliesser eine weiche, stoss- und schlag freie Schliessbewegung erzielt. Auch bei Ver wendung normaler Türfischbänder kann die Tür bis zll 180 geschwenkt werden. Bei dem Türschliesser, der ausserordentlich betriebs sicher arbeitet und kein Sicherungsventil be nötigt., ist die hydraulische Kolbenbremse auch bei kleinen Türöffnungswinkeln sofort. wirk sam.