CH313771A - Wässrige Dispersion auf bituminöser Grundlage - Google Patents

Wässrige Dispersion auf bituminöser Grundlage

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CH313771A
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dispersion
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Chemiker Meyer Karl Dr Phil
Eisenhut Franz Ing Dipl
Nat Siegl Adolf Dr Rer
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Gelsenkirchener Bergwerks Ag
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/01Hydrocarbons

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Description


  



  Wässrige Dispersion auf bituminöser Grundlage
Gegenstand der Erfindung ist eine wässrige Dispersion auf bituminöser Grundlage mit nach dem   Troeknen    besonders hohen Gütewerten. Unter Dispersion im Sinne der Erfindung wird ein   kolloides    System verstanden, in welchem feste und flüssige Phasenteilchen vorhanden sind.



     Schutzanstrichmittel    gegen Korrosionswirkung auf der Grundlage von Steinkohlenteerpech werden häufig benutzt. Es ist bekannt, diese Kohlenteerpeche in Gegenwart von Feststoffen, wie z. B.   Huminsäure,    LigninsÏure, gemahlener Braunkohle, kolloidalem Ton usw., mit Wasser zu dispergieren. Wird die so erhaltene Dispersion auf   eine-Flache      aufgebraeht,    so erfolgt eine oberflächliche Verdunstung des wässrigen Dispersionsmittels, wobei das zurückbleibende bituminöse Material zusammen mit dem mineralischen Feststoff einen harten, widerstandsfähigen Film bilden kann.



   Bei vielen   Anwendlmgen    leidet die fertige Dispersion darunter, dass sie beim Lagern zum Absetzen neigt, wobei sich oft mineralische   Bodensätze    bilden, die kaum   aufrühr-    bar sind. Zudem ergibt das   dispergierte Mate-    rial wegen des harten, mineralischen   Fest-    stoffes beim Verstreichen häufig Pinselfurchen, die   erfahrungsgemäss    besondere An  griffspunkte    durch die korrodierenden Einfl sse darstellen. Ferner ist zu beobachten, dass mineralische Feststoffe ein und derselben Gattung und von annähernd gleicher   Kornfeinheit,    aber von andern   Fundstätten,    in ihrer Wirkung als Dispergator versagen können, obwohl ihre Benetzbarkeit durch Wasser gut ist.



   Es wurde gefunden, dass die Gegenwart mehrcyclischer fester Kohlenwasserstoffe, die in den   hochsiedenden Steinkohlen-Destilla-    tionsproduRten enthalten sind, wie Rohnaphthalin, Naphthalin,   Rohanthracen,      Anthraeen,    Rohphenanthren, Phenanthren, Rohkarbazol, Karbazol und dergleiehen, das sonst   beobach-      tete lästige    Absetzen beim lÏngeren Lagern vermindern und die Pinselarbeit beim Verstreiehen erleichtert. Es sei noch bemerkt, dass   Rohnaphthalin    und   Rohanthracen    Phenanthren und Karbazol in Mengen bis etwa 30    /o    enthalten können.



   Die erfindungsgemässe wässrige Dispersion auf bituminöser Grundlage, die neben   bitu-    min¯sen Stoffen andere wasserdispergierbare Stoffe enthält, ist dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens 0,   5"/o wenigstens    eines   cyclischen    festen Kohlenwasserstoffes mit höchstens drei Ringen enthält.



   Nach dem Verfahren gemäss der Erfindung wird eine solche Dispersion bei höherer Temperatur hergestellt, wobei der Zusatz des cyclischen   Kohlenwasserstoffes spätestens er-    folgt, solange die Misehung sieh noch auf höherer Temperatur befindet.



   Vorteilhaft werden in die Dispersion nach ihrer Herstellung oder in der innern oder/und äussern Phase bei der Herstellung der Dispersion bis   4"/o    der genannten   cyclischen    festen Kohlenwasserstoffe mit höchstens drei Ringen, bezogen auf die fertige Dispersion, eingetragen. Als   Träger solcher Kohlenwasserstoffver-    bindungen kann auch das in der Kokereigasreinigung anfallende Gaskondensat verwendet werden oder aber der Gehalt dieses Gaskondensates an solchen   cyclischen      Kohlenwasser-    stoffen durch den Zusatz von hochsiedenden Steinkohlenteerprodukten der oben genannten Art erhöht   werden.

   Diese. s Gaskondensat fallt    in den Kokereien bei der Gewinnung der Kohlenwertstoffe durch Gaskühlung naeh Entfer   nung    des Ammoniaks an, und zwar in solchen Kokereien, bei denen das   entschwefelte    Gas unter Druck von Benzol befreit wird. Beim Austritt des Gases aus der Entschwefelung, die bei geringem Druek in KÏsten oder Türmen stattfindet, gelangt das mit Wasser ge  sättigte Gas,    das eine Temperatur von 30 bis   '; 5     C aufweist, in einen Kompressor, der das Gas auf einen Druek von   7-9    Atmosphären komprimiert. Durch die Komprimierung steigt    die Gastemperatur auf ungefähr 75-85  C.   



  Das Gas gelangt dann mit diesem Druck in einen   Drueldiühler,    in welchem das Gas durch indirekte Kühlung auf etwa 20    C    gekühlt wird und wobei das vorstehend erwähnte Gas kondensat anfällt. Das Gas verliert das in ihm enthaltene Wasser und Naphthalin bis auf Spuren. Dann gelangt das Gas in die Benzol  wä, sehe,    die ebenfalls unter dem vorerwähnten Druck vor sich geht. Von da wird das Gas. unter Beibehaltwlg des Druckes in die Verbrauchergasleitung geführt. Das Gaskondensat enthält etwa bis 0, 20    /o    Naphthalin,   Nebenspuren    von   Leiehtöl,    ist   milchigtrübe    und weist eine Temperatur von etwa 20-23    C    auf. Es besteht in der Hauptsaehe aus Kondensatwasser.



   Ferner wurde festgestellt, dass für die Verwendung von Feststoffen als Dispergatoren neben der   Kornfeimheit    und der leichten Benetzbarkeit durch Wasser noch eine weitere Eigensehaft vorhanden sein mu¯, nämlich eine geeignete Kornform, wenn die Dispersion für   Anstrichzwecke,    bei denen es auf beson  dere    Hochwertigkeit ankommt, verwendet wird. Die Untersuchung derartiger Dispergatoren auf mineralischer Basis mit dem   Rönt-    genspektrometer hat ergeben, dass ein höherer   Quarzgehalt    für ihre   Verwendung als hoch-    wertiges   Anstrichmittel    nachteilig ist. Die z.

   B. in Tonen enthaltenen Minerale besitzen eine   blättchenförmige    Gestalt, die sich wegen der grossen Oberfläche gut für die Herstellung von Dispersionen und für die Filmbildung nach dem Auftragen der Dispersion auf eine Fläche eignet. Dieser Aufbau von aufein   anderliegendenBlättchenwirdbeimVorhan-    densein von   Quarzkörpern durch    die eckige Form dieses   Minerals gestort.   



   Als bituminöses Ausgangsmaterial zum Gebrauch für die innere Phase der Dispersion kommt Steinkohlenteer oder   Steinkohlenteer-    pech in Frage, welches aus folgenden Stoffen gewonnen sein kann :   Hochtemperaturkoks-    ofenteer, Tieftemperaturteer, Generatorteer,   Horizontalretorten-und    Vertikalretortenteer, Ölgasteer,   Wassergasteer usw. Diese    Teere können entweder für sich und/oder gemeinsam auf Teerpech verarbeitet werden.



   Die verwendeten Peche sollen vorzugsweise einen Erweichungspunkt von   höchstens 60  C    nach Krämer-Sarnow aufweisen oder bei höherem Erweichungspunkt auf einen Erweichungspunkt unter 60  C nach   Krämer-Sarnow      gefluxt    sein. Unter Erweichungspunkt naeh   I < rämer-Sarnow (abgekürzt    : K. S.) ist die Temperatur zu verstehen, bei der eine   Queck-    silbersäule mit einem Gewicht von 5 g in einem Röhrchen von 6 mm licher Weite durch eine   Bitumensehieht,    z. B.   Teerpechschicht,    von 5 mm H¯he, die sich in einem Röhrchen der gleichen lichten Weite befindet,   hindureh-    tritt.



   Es wurde ferner festgestellt, dass mit gleich guter Wirkung statt des Steinkohlenteers oder des Steinkohlenteerpeches soge  nannte    Steinkohlenteer-Sonderpeche verwendet werden können, wobei unter letzteren Pro   duite    verstanden werden, die entweder aus Steinkohlenteer oder aus   Steiniohlenteerpeeh    durch Fluxen mit   Teeröl    in Verbindung mit einem   Sohleaufscllluss    oder aber durch Blasen mit Luft hergestellt worden sind.



   Als Ausgangsprodukt für die Herstellung der Sonderpeche mit gesteigerten plastischen Eigenschaften werden Steinkohlenteerpeche verwendet, die einen hohen Erweichungs  punît    nach   Krämer-Sarnow von    etwa 130 bis 140  C aufweisen und deren Gehalt an freiem Kohlenstoff bei etwa   50  /o liegt.    Diese   Hart-    peche werden mit Hilfe von hochsiedenden Teerölen gefluxt, und es werden hierdurch   weichpechartige    Massen erhalten, die, je nach der Menge des zugesetzten   Fluxöls,    auf den gewünschten Erweichungspunkt eingestellt werden können.



   Diese Massen können noch zur weiteren Erhöhung der plastisehen Eigensehaften mit einem   Kohleaufschluss    kombiniert werden. Bei einem Kohleaufschluss werden z. B. 80  /o der wie vorstehend erhaltenen Masse mit 10-20%   Kohlenstaub    aus einer   vitritischen      Kohle wäh-    rend mehrerer Stunden (z. B. 6 Stunden) in einem Gefäss bei Atmosphärendruck unter R hren bei etwa 200  C behandelt. Die auf diese Weise erhaltenen hochplastischen Peche können durch Zusatz von hochsiedenden Teer ölen auf den gewünschten Erweichungspunkt eingestellt werden.

   Weiterhin können Sonderpeche mit erweitertem Plastizitätsbereich durch sogenanntes   Blasen   von Teer oder Teerpechen mit Luft erhalten werden ; die Temperatur, bei der das   Durehblasen    erfolgt, liegt bei etwa 200-300    C.    Hierbei tritt eine Erhöhung des Erweichungspunktes ein. Die erhaltenen geblasenen Massen können durch Zugabe von hochsiedenden Teerölen auf einen gewünschten Erweichungspunkt eingestellt werden.



   Auch andere   bituminöse Ausgangsmate-    rialien aromatischer Natur können in Frage   kommen, nämlich z.    B. Wasch¯lpech, das wie folgt entsteht : Für die Auswasehung des Benzols und seiner Homologen   aus dem Koksofen-    gas wird ein von   Earbolöl befreites und weit-    gehend   naphthalinfreics Tceröl    verwendet, welches zwisehen   200--300  C siedet und nur    wenig   Wasser enthalten darf. Dieses Waschöl    wird nach der Anreicherung mit den im Koks  ofengas    enthaltenen   Benzolkohlenwasserstof-    fen von diesen durch Abtreiben mit Dampf befreit und im Kreislauf wieder zum Auswaschen der   Benzolkohlenwasserstoffe    ben tzt.

   Im Laufe der Zeit erleidet das   Wasehöl    eine Verdickung, welche durch im Gas gleichzeitig vorhandenen   Sehwefelwasserstoff    und Sauerstoff hervorgerufen wird. Ist die Verdickung zu weit fortgeschritten, so wird das dickflüssige   Waschöl    durch Destillation wieder regeneriert, wobei in der Destillationsblase ein Rückstand, das   Wasehölpech,    verbleibt.



   Durch die Erfindung ist es also möglich, neben den bisher gebrauchten Steinkohlenteerpechen von   versehiedener    Herkunft auch andere Peche, wie die durch   Fluxen    mit   Teeröl    in Verbindung mit einem   Kohleauf-      sohluss    oder aber durch Blasen mit Luft hergestellten Sonderpeche sowie das aus Waschöl gewonnene   Waschölpech,    zu verwenden. Die wegen eines zu hohen   Quarzgehaltes    zur Er  reichung    eines zusammenhä. ngenden und einheitlichen   Films nngeeigneten mineralischen    Dispergatoren sind nicht verwendbar.

   Lagerbeständigkeit und Verstreichbarkeit des di  spergierten    Materials werden durch Verarbei  tung    des zusätzlich mit Naphthalin und dergleichen versehenen Gaskondensates wesentlich verbessert.



   Beispiel 1
3, 0 kg Gaskondensat (welchem bis zu einem Betrag von 2 Gewichtsprozent, bezogen auf die fertige Dispersion, Naphthalin oder Anthracen zugegeben wird) werden in einem mit Heizung versehenen Mischwerk mit 3, 9 kg geschlämmtem Kaolin innig verarbeitet und dazu allmählich 7, 5 kg eines aufgeschmolze   nen Steinkohlenteerpeches' (Erweiehungspunkt    nach   Kra, mer-Sarnow 35-40  C) unter    guter Vermischung zufliessen gelassen. Die Temperatur des Mischwerkes wird dabei auf 60 bis 80    C    gehalten. Während und nach Beendigung der Zugabe des Steinkohlenteerpeches werden noch weitere 6 kg des Gaskondensates zugefügt. Als Mischwerk eignet sich am besten eine Misch-Knetmaschine. Deren Trog zur Aufnahme der Dispersionspartner ist dabei heizbar und kühlbar.

   Die innige   Durelimen-      gung    der Stoffe erfolgt mit Hilfe von breiten Flügeln, die ebenfalls beheizbar bzw. zur Kühlung eingerichtet sind. Diese Flügel   kön-    nen in ihrer Umdrehungsgeschwindigkeit durch eine Stufenregelung veränderlich gehal ten werden. Mit Hilfe eines. pneumatisch be  tätigten    Pressstempels wird das Dispersionsmaterial im Wirkungsbereich der Knetflügel gehalten und durch Erhöhung der Knetkräfte der Prozess   beschlexmigt.   



   Das erhaltene Produkt besitzt folgende Eigenschaften : Es ist   schiefergrau und    von sahniger Konsistenz. Die Auslaufzeit im Stra ssenteerviskosimeter (5 mm Düse/20  C) beträgt   12-14    Sekunden. Selbst nach monatelanger Lagerung in einem verschlossenen Gefäss findet sich nur ein geringer leicht auf  rührbarer    Bodensatz. Durch den Zusatz von Naphthalin wird das Dispersionsmaterial     fetter  ,    das   Anstreichen    geht flotter und zügiger vor sich, der Farbton des aufgestri  chenen    und getrockneten Materials ist heller als ohne Verwendung von Naphthalin.



   Beispiel 2
41, 5 kg Gaskondensat, welchem 2, 0 kg   Rohnaphthalin    feinverteilt zugesetzt wurde, werden'bei 60-80  C mit 19, 5   kg geschlämm-    tem Kaolin (mit   10  /o) Quarzgehalt)    intensiv gemischt und alsdann werden 37, 0 kg Steinkohlenteerpech (Erweichungspunkt   nachKrä-      mer-Sarnow      35-40     C) in heissem Zustand (Temperatur bis   120     C) dem Mischwerk zugesetzt. Es resultiert eine homogene Dispersion, die nach dem Aufstreichen und Trocknen einen Film von gleichmässiger Beschaffenheit hinterlässt.



   Beispiel 3    38,    0 kg Gaskondensat, welches mit 2, 0 kg Naphthalin versetzt worden ist, werden bei 60 bis   80     C mit 20, 7 kg geschlämmtem Kaolin gut durchmischt und bei dieser Wärme mit 39, 3 kg Sonderpech, welches vorher aufgeschmolzen worden war, in heissem Zustand vermischt.



   Es resultiert eine gleichmässige, gut verstreichbare Dispersion.



   Beispiel 4    41,    0 kg Gaskondensat, zu welchem 2, 0 kg Rohanthracen zugesetzt worden sind, werden bei einer Temperatur von 60-80    C    mit 19, 0 kg geschlämmtem Kaolin gut   durchge-    mischt und mit 40, 0 kg aufgeschmolzenem, heissem   Waschölpech    innig gemiseht. Es ergibt sich eine homogene Dispersion von dun  kelgrauer    Farbe.



   Beispiel   5   
19, 0 kg eines durch Schlämmen gewonnenen Kaolins mit wenig freier Kieselsäure werden mit 39, 5 kg Wasser innigst vermischt und bei   60-80     mit einem heissen Gemisch von 39, 5 kg eines wie oben beschriebenen   Sonderpeehes    und 2, 0 kg Naphthalin unter gutem Rühren zusammengebracht. Das erhaltene Produkt ist von durch und durch gleichmässiger Beschaf  fenheit    und ergibt ein hochwertiges   Anstrich-    mittel.



   Die nach den beschriebenen Beispielen hergestellten Dispersionen enthalten an Stelle der bei der Herstellung von   Anstriehmitteln    üblichen Losungsmittel einen hohen Gehalt an Wasser (etwa   40  /o),    welches als Dispersionsmittel dient. Dadurch wird die Dispersion in den Herstellungskosten verbilligt und in der Handhabung wegen der herabgesetzten Feuersgefahr verbessert. Es besteht aber die Gefahr, dass bei Vorliegen eines eisernen Untergrundes dieser nach dem Aufstreichen der Dispersion mit dem darin befindlichen Wasser reagiert, bevor das Wasser verdunstet ist.



  Dadurch wird eine Unterrostung hervorge  rufen,waszum    Abplatzen des   Anstriches    führt. Diese Gefahr kann aber vermieden werden, wenn der Untergrund vor dem   Aufbrin-    gen der Dispersion mit einem Voranstrich (z. B. mit einem geeigneten Pechlack) versehen wird. 



   Die Verwendung von Gaskondensat für die Herstellung der Dispersion ist, wie das Beispiel 5 zeigt, nieht unbedingt notwendig.



  Man kann durchaus auch so vorgehen, dass man die notwendige Menge Naphthalin der   gesehmolzenen    Teerpechmasse kurz vor der Herstellung der Dispersion zufügt, wobei das Naphthalin rasch gelöst wird.



   Die Dispersionen auf der Grundlage von    Steinkohlenteerpechen lmd Sonderpechen ls : ön-    nen gegebenenfalls im Verein mit Mineralstoffen als   Verguss-,    Mörtel-und Spachtelmassen oder als Schlämme für Strassenbeläge oder als Masse zum Verfügen von Mauerwerk verwendet werden. In diesen FÏllen ist es nicht erforderlich, hochwertigen Ton als festen Bestandteil der Dispersion zu verwenden.



   Beispiel 6
Als Zwischenlage zwischen Fundament und BehÏlter, z. B. einem Tank für   Teerole,    wird eine Dispersion, nach einem der Beispiele 1 bis 5 hergestellt, kurz vor der Verwendung mit feinem Sand (Korngrosse 0 bis 0, 2 mm) im Verhältnis   1    Gewichtsteil Dispersion zu 4 Gewichtsteilen Sand gut gemischt.



  Dieser hergestellte, als Zwischenlage dienende Mörtel erstarrt zu einer festen, jedoch geschmeidigen Unterlage, die auch nach Be  lastung    durch den gefüllten Tank keine Rissbildung aufweist.



   Beisptel 7
Bei der Verwendung als Masse zum Verfugen von Mauerwerk wird eine Dispersion, nach einem der Beispiele 1 bis 5 hergestellt, zunächst unter gutem Umrühren durch Zugabe von etwa 5 Gewichtsprozent   Eisenoxyd-    rot als Pigment angefärbt zur Angleichung an die rote Farbe des Mauerwerks. Sodann wird diese rot angefärbte Dispersion mit feinem Sand (Korngrösse 0-0, 2 mm) im Ge  wichtsverhältnis    1 : 5 gut durchgemischt. Das so erhaltene Material lässt sich gut zum Verstreichen der Mauerfugen verwenden und gibt nach   Abdunsten    des   Wasseranteils    der Dispersion eine widerstandsfähige Masse, welche keine Feuchtigkeit mehr   aufnimmt und    gegen Säuren, Alkalien und Öle unempfindlich ist.



   Beispiel 8
Zwecks Verwendung als Belagsmaterial f r Strassen, Fabrikflure, PlÏtze und dergleichen wird eine Dispersion, hergestellt unter    Vermischung lmd Erwärmung aus 38  /o      Weichpeeh      (35     K. S.),   2  /o Rohanthraeen,    19    /o Lehm, Rest    Wasser, mit Zement oder Kalk oder mit einem   Kalkzementgemisch,    eventuell in Verbindung mit feinem'Sand, je nach der gewünschten Härte, versetzt. Die zur Dispersion hinzugefügte Menge an diesen Stoffen muss unter 30 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmasse, bleiben.



   In den so hergestellten Belag kann vor seiner Erhärtung feinkörniges Gestein eingewalzt werden, wenn eine rauhe Oberfläehe gewünscht wird.



   Die beschriebenen Dispersionen zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass sie sich gut verstreichen lassen, dass sie nach dem Trocknen eine Härte ohne. Sprödigkeit   auf-    weisen und dass sie eine hohe Thermostabilität und eine hohe Wasserfestigkeit besitzen. Beim Aufbringen der Dispersion erfolgt keine Ausflockung. Der Abbindevorgang vollzieht sich vielmehr durch Verdunstung des Wassers an der Oberfläche und ist beendet, wenn das gesamte Wasser aus der Dispersion   durch Aus-    trocknung entfernt ist.



   Es hat sich herausgestellt, dass sich bei Anwesenheit der mehreyelischen Kohlenwas  serstoffe    ausgezeichnete Dispersionen auf der Grundlage von aromatischen Pechen ergeben, wenn. die als Dispergator fungierenden, was  serdispergierbaren,    tonartigen Stoffe teilweise oder ganz durch bestimmte andere Stoffe ersetzt werden. Zu diesen Stoffen gehören grundsätzlich alle   wasserbenetzbaren    oder wasseraufnahmefähigen Stoffe, die zweckmässig mit einer Körnung von   Staubfeinheit    vorliegen können. Weiterhin gehören hierzu alle die Stoffe in der vorgenannten Grosse, die durch Benetzungsmittel wasserbenetzbar gemacht werden können. Zu der erstgenannten Klasse gehören z.

   B.   Gichtstaub,      Kiesab-    brÏnde, Erze, gebrauehte   Gasreinigungsmasse,      Kalk und Acetylenschlämme, F'lugasche    und ähnliche Stoffe. Zu der   zweitek    Klasse ge hören beispielsweise Graphit, Russ und Koh  lenstaub.    Diese Dispersionen können eine mannigfaltige Verwendung finden. Sie eignen sich beispielsweise zur Herstellung von Auf  tragschichten,    z. B. auf Beton, Mauerwerk oder   Strassenflä. ehen, Metall, Glas    oder als   Verguss und    Spachtelmasse.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE I. Wässrige Dispersion auf bituminöser Grundlage, die neben bituminösen Stoffen andere wasserdispergierbare Stoffe enthält, dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens 0, 5 /o wenigstens eines cyclischen festen Koh lenwasserstoffes mit höchstens drei Ringen enthält.
    II. Verfahren zur Herstellung einer Dispersion nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Herstellung bei höherer Temperatur erfolgt und der Zusatz des cyelisehen Kohlenwasserstoffes spätestens erfolgt, solange die Mischung sich noch auf höherer Temperatur befindet.
    UNTERANSPRÜCHE 1. Dispersion nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die eyelischen Kohlenwasserstoffe in den bituminösen Stoffen enthalten sind.
    2. Dispersion nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die cyclischen Kohlenwasserstoffe in der äussern, wässrigen Phase der Dispersion enthalten sind.
    3. Dispersion nach Unteranspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Dispersionsmittel das in der Kokereigasreinigung anfallende, naphthalinhaltige, wässrige Gaskonden- sat enthält.
    4. Dispersion nach Unteranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie auf einen Er weichwngspunkt von höchstens 60 C K. S. gefluxte Hartpeche enthält.
    5. Dispersion nach Unteranspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie als andern was serdispergierbaren Stoff einen Ton enthält, der wenig Quarz aufweist.
    6. Dispersion nach Unteranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehalt an Quarz 10 /o nicht übersteigt.
    7. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusatz bei einer Temperatur von 60-80 C erfolgt.
    8. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die Dispersion mit Pigmenten versetzt wird.
    9. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass als bituminöser Stoff Steinkohlenteerpeeh verwendet wird.
    10. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass als bituminöser Stoff Steinkohlenteerpech und andere Peche, die cyclische Kohlenwasserstoffe enthalten, verwendet werden.
    11. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass als Teilnehmer an der Dispersion wasserbenetzbare bis wasser aufnahmefähige Stoffe mit Körnungen von Staubfeinheit verwendet werden.
    12. Verfahren nach Unteranspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass als Teilnehmer an der Dispersion wasserdispergierbare tonartige Stoffe und wasserbenetzbare bis wasserauf nahmefähige Stoffe mit Körnungen von Staubfeinheit verwendet werden.
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