Verfahren zum Aufschweissen von Turbinenschaufeln auf die Radscheibe eines Turbinenlaufkörpers. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Befestigung der Laufschaufeln .auf der Rad scheibe eines Turbinenlaufkörpers mittels einer X-Naht-Verbindungsschweissung. Bei einer derartigen V erbindungsschweissung ist es nach bekannten Pertigungsverfahren schwierig,
die vorgesehenen Schaufehvinkel des Gitters namentlich am Austritt des Arbeitsmediums im geschweissten Fertig zustand möglichst genau einzuhalten und da mit die Sollwerte für die Schluckfähigkeit und auch für die Energieumsetzung in den Schaufelkanälen, insbesondere bei der Reihen fertigung, mit. Sicherheit zu erreichen.
Es ist bekannt, den ganzen Schaufelsatz in einer besondern Schweissvorrichtung uni den Iladseheibenkörper herum einzureihen, wobei sich die Schaufelfüsse mit ihrer Unterseite liings einer mehr oder minder breiten Fläche an den Scheibenrand anlegen und von aussen her angedrückt werden. Die Stirnseiten der Fussklötze werden dabei von Stützflächen der Vorrichtung erfasst.
Je nach der Art des Schweissverfahrens (von Hand oder automa- liseh) sind die Lücken in der 1Vleridianbe- grenzung der beiden Seiten der Berührfläche von Schaufel und Radkörper tulpenförmig oder ke;
eli@,. Trotz aller Herstell.un.gsgenauig- keit, die wirtschaftlich noch einigermassen vertretbar ist, lassen sich aber beim Einbau der Schaufelfüsse um den Radkörper herum auch bei sorgfältiger Gestaltung der Vor- richtung gewisse Spiele nicht vermeiden; diese genügen bei der durch den Schweissvor gang bedingten örtlichen Erwärmung, um unkontrollierbare Bewegungen der Schaufel zuzulassen mit dem Ergebnis, dass der Schaufelaustrittswinkel und damit der Kanal querschnitt am Austritt oft beachtliche Ab weichungen von dem Sollwert der Auslegung hat.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine derartige Verlagerung der Einzel schaufeln weitgehendst unmöglich zu machen und ein Verfahren anzugeben, welches den Forderungen nach grösster Herstellungs genauigkeit bei der Befestigung der Lauf schaufeln auf der Radscheibe eines Turbinen laufkörpers mittels der bekannten X-Naht- Verbindungsschweissung gerecht wird.
Die genannten Nachteile und Schwierig keiten werden mit. dem Verfahren gemäss vor liegender Erfindung dadurch vermieden, dass die Laufscbaufeln am Schaufelfuss und die hadscheibe am Umfang mit Bezug zur Schei- benmittelebene auf einer Seite mit Abschrä - gungen versehen werden, die zusammengesetzt eine V-förmige Hohlkehle bilden, und auf der andern Seite eine aus Nut und Feder be stehende Vernutung angebracht wird, mit der die Schaufeln auf der Radscheibe fixiert wer den.
Erfindungsgemäss werden nun einige Schweissraupen in die so entstandene Hohl kehle gelegt, dann wird die Vernutung durch Einarbeiten einer zweiten V-förmigen Hohl kehle beseitigt und schliesslich diese Hohlkehle und die erste Hohlkehle vollständig mit Schweissraupen ausgefüllt.
Die aus Nut und Feder bestehende Ver- nutung zum Fixieren der Schaufeln kann aus einem an der Radscheibe angedrehten Leisten ansatz und einer in den Schaufelfuss einge arbeiteten Nut bestehen, oder es kann umge kehrt der Leistenansatz am Schaufelfuss und die Nut am Umfang der Radscheibe an gebracht sein. Bauliche Gründe oder Ferti gungsrücksichten werden dies im Einzelfall im einen oder andern Sinne entscheiden.
Das volle zuv erlässize Durchschweissen des gesam ten Ansehlussquerschnittes vom Sehaufelfuss- stück zum Scheibenrand ist dadurch ohne weiteres möglich, da die Vernutung, welche die Einhaltung der Schaufelwinkel gewähr leistet, in dem Teil. der zu verschweissenden Radkranzbreite angeordnet ist, welcher bei der Nahtfolge von einer Stirnseite her noch nicht berührt wird. Ist einmal eine durch laufende Ringnaht auf der zunächst offenen Seite des X-Stosses gezogen, so kann bei den nachfolgenden Arbeitsgängen eine merkliche Verlagerung der beiden Bauteile gegenein ander nicht mehr auftreten.
Vorteilhaft kann die Hohlkehle für die zweite 1-Iälfte der X-Naht-Sehweissung bis auf den Schweissgrund der ersten Hälfte einge arbeitet sein.
An Hand der Zeichnung wird das Schweissverfahren gemäss der Erfindung bei spielsweise erläutert. Es zeigt: Fig.1 einen Schnitt durch die Verbin dungsstelle von Schaufel und Radscheibe nach der bekannten Ausführung, Fig. 2 bis 5 einzelne Fertigungsstufen einer X-,Naht-Verbindungssehweissung nach der Erfindung, Fing. 6 die Draufsicht auf die Schaufelver bindung im Fertigungszustand nach Fig. 2.
In dem Schnittbild der Fig. 1. ist die bekannte Ausführung einer X-Naht-Verbin- dungssehweissung dargestellt, wobei die Schau feln 1 des Schaufelgitters um den Radschei- benkörper 2 herum in einer besonderen, nicht dargestellten Schweissvorrichtung eingelegt sind. Schaufeln 1. und PLadseheibenkörper 2 berühren sich dabei längs der Ringfläche 3.
Auf beiden Stirnseiten lassen die Konturen von Radscheibe und Schaufelfuss die Hohl kehlen -1u, .Ib frei, welche vom Schweissgut ausgefüllt werden sollen. Die Fig. 2 - 5 zeigen die X-Naht-Verbindungssehweissung nach der Erfindung in einzelnen Fertigungsstufen. Wie aus Fig. ? erkennbar, besitzt die Laufschaufel 1 mit Bezug zur Scheibenmittelebene auf der einen Seite einen Leistenansatz 5, welcher in eine Nut 6 der Radscheibe ? eingreift. Damit.
erreicht man eine eindeutige und gleichmässige Zuordnung des Austrittswinkels am Schaufel blatt beim Einbau der Schaufel 1 in die Rad- sc heibe 2, die auch während des Schweissvor ganges erhalten bleibt.
Die in die Ringnut 6 eingesetzten Schaufeln 1 können durch einen am Absatz 8 angreifenden Spannring an die Radscheibe ? angepresst werden, wodurch ihre radiale Festlegung durch Anlage auf dem Nutgrund gesichert wird. Aur der andern Seite sind die Schaufelfüsse und die Rad scheibe so abgeschrägt, dass sie zusammen eine umlaufende V-förmige Hohlkehle 7a. bilden.
Im Ausgängszustand - dargestellt durch die Fig. 2 -ist also nur diese durch eine Hohl kehle 7a, für die Aufnahme des Schweissgutes der X-Naht-Verbindung vorhanden, während auf der andern Seite die I'ernutung@ ange ordnet ist, welche die Schaufeln auf der Rad scheibe fixiert.
Im Fertigungszustand gemäss Fig. 3 sind in die Hohlkehle 7a. bereits zwei umlaufende Schweissraupen 9 eingelegt und dadurch die Schaufel 1 mit der Radscheibe \' schon fest verbunden und in ihrer geforderten Lage mit hinreichender Genauigkeit festgelegt. Jetzl wird die Vernutun-\ entsprechend Fir. 4 durch Einarbeiten einer zweiten V-förmigen Hohlkehle 7b beseitigt.
Zwecl@mässig,erweise kann man dabei in bekannter Weise auch den Schweissgrund der ersten Schweissraupe ent fernen. In die auf diese weise entstandene Hohlkehle 7b wird dann die Üegennaht des, X-Stosses eingebracht.
Nachdem diese im Grunde mit ein oder zwei Schweissraupen <B>t</B> ausgefüllt ist, können. entsspreehend Fig. <B>5</B> <B>-</B> I el die verbleibenden Räume der Hohlkehlen 7a und 7b mit Schweissgut ausgefüllt werden. Dabei kann eine wechselseitige Einbringung der Schweissraupen von Vorteil sein, um V er iiehun -gen durch ungleichmässige Wärme- dehnungen entgegenzuwirken.
In Fig. 6 sind die einzelnen Teile mit den (;]eichen Bezugszeichen versehen wie in Fig. 2 bis 5. Zusätzlich ist noch an ein Schaufelblatt die Sehne s angelegt, die mit dem Leistenan satz 5 des Schaufelfusses bzw. mit der Seiten kante der Nut .den Winkel a einschliesst.
Das Verfahren nach der Erfindung ver einfacht auch die Verwendung eines einzigen srhaufeltyps für die Verwirklichung ver- seliieclener Unterauslegungen, da die Leiste in beliebiger Neigung a zur Schaufelsehne an gebracht werden kann.
Das erfindungsgemässe Vei#fahren ist auch dann anwendbar, wenn statt einzelner Schaufeln Segmentpakete von Schaufeln, welche im. Präzisionsgussverfahren, zum Beispiel im Schirielzwachsverfahren, leicht lierstellbar sind, auf den 'Radkranz auf- ;eseli#%veisst werden;
solche Lösungen sind ins- l;esondere bei hocliwarmfesten, weniger dukti- len Stählen mit hoher Wärmedehnung und geringerer Wärmeleitfähigkeit (Aiistenite) @;ngebraeht, um die Rissanfälligkeit der Schweissrinmaht einzudämmen.