Lichtempfindliches Material zur photomechanischen Herstellung von druckfähigen Bildern, insbesondere von Druckformen. Die Herstellung von druckfähigen Kopien für das graphische Gewerbe mittels liehtemp- findliclier Diazoverbindungen ist wiederholt in Vorschlag gebracht worden.
Die Diazoverbin- dungen sollen entweder zusammen mit Kol loiden in dünner Schicht auf eine Unterlage t aufgetrag ge n und nach der Belichtung der auf diese Weise erhaltenen Schichten wie Chromat- schichten zu druckfähigen Matrizen für den Tief- oder Flachdruck verarbeitet werden, oder sie können auch ohne Kolloide angewandt wer den.
Im letzteren Falle werden wasserlösliche Diazoverbindungen, allein oder auch zusam men mit Azokomponenten, auf geeignete Un terlagen aufgetragen. Als Unterlagen kommen z. B. Metallfolien aus Aluminium, oberfläch- lieh oxydiertem Aluminium, Zink oder auch oberflächlich verseifte Celluloseester in Be tracht.
Als besonders geeignet haben sich für ein Negativverfahren höhermolekulare Diazover- bindungen erwiesen. Sie gehen bei der Be lichtung unter einer Vorlage an den vom Licht getroffenen Stellen in wasserunlösliche Produkte über, die fette Farbe annehmen, so dass man sofort nach dem Waschen mit Wasser von der erhaltenen Kopie drucken kann.
Zur Herstellung von positiv druckenden Kopien bevorzugt man dagegen Diazoverbin- < lungen einfacherer Art, z. B. p-Diazodimethyl- anilin zusammen mit Azokomponenten. Wäh rend beim Negativverfahren der Belichtung nur gewaschen zu werden braucht, werden die Kopien bei einem solchen Positivverfahren mit einem alkalisch reagierenden Stoff, z. B. Am moniak, oder mit einem geeigneten, die Kupp lungskomponente enthaltenden alkalischen Entwickler behandelt, falls die Azokomponente sich nicht bereits in der Schicht befindet.
Ein schon beschriebenes Verfahren, bei dem als lichtempfindliche Substanz 2-Diazonaphthol- (1) -5-sulfosäureäthylester verwendet unddem- zufolge die belichtete Schicht mit Wasser ent wickelt wird, führt nicht zu brauchbaren Er gebnissen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist. nun ein lichtempfindliches Material zur photomechanischen Herstellung von druck fähigen Bildern, insbesondere Druckformen für das graphische Gewerbe, welches aus einem Schichtträger und einer lichtempfindlichen Schicht besteht und das dadurch gekennzeich net ist, dass die Schicht als lichtempfindliche Substanz mindestens eine wasserunlösliche Diazoverbindung enthält, die sich von einem Benzoehinon-(1,2)-diazid herleitet.
Für das lichtempfindliche Material kom men z. B. solche wasserunlösliche Diazover- bindungen in Betracht, die sich von Benzo- chinon-(1,2)-diazid herleiten und die Konsti tution von Estern bzw. Amiden von Sulfo- säuren oder Carbonsäuren des Benzochinon- (1,2)-diazids besitzen, z.
B. durch Veresterung bzw. Amidierung einer Sulfosäure oder Car- bonsäure von Benzochinon-(1,2)-diazid ent standen sind. Die vorstehend Benzochinon- (1,2)-diazid genannte Verbindung wird auch als ortho-Diazophenol bezeichnet (vgl.
Beil stein, Handbuch der organischen Chemie, .I. Auflage, Band 16 [1933], Seite 520 und 522/23) und nach Beilstein als das Anhydrid von o-Oxybenzoldiazoniumhydroxyd (Phenol- diazoniumhydroxyd) aufgefasst.
Es kommen insbesondere solche wasser unlösliche Diazoverbindungen der genannten Art in Betracht, die in schwachen Alkalien und in verdünnten Säuren unlöslich, aber in organischen Lösungsmitteln oder Gemischen von solchen löslich sind. Unter dem Einfluss von Lichtstrahlen bilden sich aus den Diazo- verbindungen Produkte (Lichtzersetzungspro- dukte), die in alkalisch reagierenden wässrigen Medien löslich sind.
Die Behandlung mit alkalischen Lösun gen kann nach dem im Schweizer Patent Nr. 308002 beschriebenen Verfahren erfolgen. Sie hat den Zweck, die aus der Diazoverbin- dung durch Lichtzersetzung entstandenen Zer setzungsprodukte zu entfernen.
Als Schichtträger lassen sich mit Vorteil Metallfolien oder Platten, besonders aus Zink oder Aluminium, verwenden. Es ist nicht er forderlich, die im graphischen Gewerbe für die Herstellung von Flachdruckformen gebräuch lichen, oberflächlich oxydierten Metallplatten zu verwenden. Gleich gute Ergebnisse können auch mit Metallfolien erzielt werden, deren Oberfläche durch einen einfachen technischen Prozess mechanisch aufgerauht ist.
Die Bildung der lichtempfindlichen Schich ten aus den genannten, von Sulfosäuren oder Carbonsäuren von ortho-Chinon-diaziden der Benzolreihe abgeleiteten Diazoverbindungen kann in der Weise erfolgen, dass Lösungen der Diazoverbindungen in organischen Lösungs mitteln, gegebenenfalls in Mischungen solcher, hergestellt und auf einen Schichtträger in be kannter Weise aufgetragen werden, z. B. durch Aufschleudern oder Aufstreichen oder An tragen mit Walzen. Man bevorzugt Lösungs mittel in dem Siedebereich von 70-140 C.
Sie sollen einerseits eine genügende Flüchtig keit, anderseits aber eine kristallisationsver- zögernde Wirkung haben, so dass eine gleich- mässige Schiehtbildung auf dem Schichtträger, gegebenenfalls der Metalloberfläehe, möglich ist. Bei guter Löslichkeit der Diazov erbin- dung lässt sieh unter der Vielzahl der Lö sungsmittel eine geeignete Auswahl treffen. Es empfiehlt. sich im allgemeinen, die ge bildeten Schichten scharf naehziitrocknen, um das Lösungsmittel restlos zu entfernen.
Zuweilen ist es zweckmässig, den Lösungs mitteln alkalilösliche Harze zuzusetzen, z. B. alkalilösliche Phenolaldehy dharze, Kolopho nium, Schellack, wodurch der Effekt einer kristallisationsverzögernden Wirkung durch das Lösungsmittel erhöht und die Haftfestig keit der Schichten auf der Unterlage verbes sert wird. Im allgemeinen genügen Zusätze von 10 bis 30% berechnet auf die liehtempfind- liche Substanzmenge.
Man kann mit dem lichtempfindlichen Ma terial gemäss der vorliegenden Erfindung Druckformen herstellen, bei denen die wäh rend des Belichtens unter einer transparenten bebilderten Vorlage vom Licht nicht getrof fenen Teile der lichtempfindlichen Schicht, den Dichten der Vorlage entsprechend, auf dem Schiehtträger stehenbleiben, wenn die Behandlung mit Alkali durchgeführt wird, und welche fette Farbe festhalten. Man er hält also, wenn. unter einer positiven Vorlage belichtet wird, eine positive Druckform und positive Kopien und, wenn unter einer nega tiven Vorlage belichtet wird, negative Druck formen und negative Kopien.
Der Vorteil des neuen lichtempfindlichen Materials besteht in der Einfachheit des Auf baues der lichtempfindlichen, positiv arbeiten den Schicht und seiner Entwicklung insbe sondere zu Druckformen. Hierbei können Kupplungskomponenten entbehrt werden. In folge der guten Haltbarkeit der Schichten kann die Beschichtung der Platten und Folien fabrikmässig erfolgen und dadurch für den Verbraucher eine wesentliche Vereinfaehung gesehaffen werden.
Beispiele der gemäss der Erfindung für die lichtempfindliche Schicht zu verwendenden Diazoverbindungen sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt
EMI0003.0001
Verbindung <SEP> Nummer <SEP> Aussehen <SEP> Schmelzpunkt
<tb> <I>1. <SEP> O <SEP> rtyi.o-Benzochinon-diazid-sul <SEP> f <SEP> onamide</I>
<tb> Benzochinon-(1,2)-diazid-(2)-4-(N,N- <SEP> 1 <SEP> tiefgelbe <SEP> färbt <SEP> sich <SEP> bei <SEP> 110 <SEP> C <SEP> dunkel
<tb> diphenyl)-sulfonamid <SEP> Plättchen <SEP> F <SEP> = <SEP> 190 <SEP> C <SEP> (Verkohlung)
<tb> Betizoehinon-(1,2)-diazid-(2)-4-(N- <SEP> 2 <SEP> gelbe <SEP> feine <SEP> färbt <SEP> sich <SEP> bei <SEP> 115 <SEP> C <SEP> rot
<tb> äthyl-N-fJ-naphthyl)-sulfonamid <SEP> Kristalle <SEP> F <SEP> = <SEP> 190 <SEP> C <SEP> (Verkohlung)
<tb> N,N'-Bis-[Benzochinon-(1,2)
-diazid- <SEP> 3 <SEP> färbt <SEP> sich <SEP> oberhalb <SEP> 200 <SEP> C
<tb> (2) <SEP> -4-sulf <SEP> onyl-] <SEP> -benzidin <SEP> dunkel
<tb> N',N"-Bis-[benzochinon-(1,2)-diazid- <SEP> 4 <SEP> färbt <SEP> sich <SEP> bei <SEP> 100 <SEP> C <SEP> rot (2) <SEP> -4-sulfonyl]-4',4"-diamino-benzo- <SEP> braun, <SEP> bei <SEP> höheren <SEP> Tem phenon <SEP> peraturen <SEP> schwarz <SEP> unter
<tb> Sinterung
<tb> N,N'-Bis-[benzochinon-(1,2)-diazid-(2)- <SEP> 5 <SEP> gelbes <SEP> färbt <SEP> sich <SEP> bei <SEP> 140 <SEP> C <SEP> im
<tb> 4-sulfonyl]-N,N'-dimethyl-p-phenylen- <SEP> kristallines <SEP> Röhrchen <SEP> rot, <SEP> dann <SEP> schwarz
<tb> diamin <SEP> Pulver <SEP> unter <SEP> Verkohlung
<tb> N,N'-Bis <SEP> [benzochinon-(1,2)-diazid-(2)- <SEP> 6 <SEP> gelbe <SEP> feine <SEP> färbt <SEP> sich <SEP> im <SEP> Röhrchen <SEP> bei
<tb> 4-sulfonyl]-N,
N'-dimethyl-benzidin <SEP> Kristalle <SEP> 150 <SEP> C <SEP> dunkel <SEP> und <SEP> verkohlt
<tb> langsam
<tb> Benzoehinon-(1,2)-diazid-(2)-5-methyl- <SEP> 7 <SEP> gelbe <SEP> färbt <SEP> sich <SEP> bei <SEP> 135 <SEP> C <SEP> rot
<tb> 4-(N,N-diphenyl)-sulfonamid <SEP> Kristalle <SEP> F <SEP> = <SEP> 175-180 <SEP> C <SEP> (Schwarz färbung
<tb> Benzochinon-(1,2)-diazid-(2)-5-methyl- <SEP> 8 <SEP> zersetzt <SEP> sich <SEP> zwischen
<tb> 4-(N-methyl-N-p-tolyl)-sulfonamid <SEP> 98 <SEP> und <SEP> 104 <SEP> C
<tb> Benzochinon-(1,2)-diazid-(2)-6-methyl- <SEP> 9 <SEP> gelbe <SEP> feine <SEP> färbt <SEP> sich <SEP> bei <SEP> 132 <SEP> C <SEP> rot <B>-1-</B> <SEP> (N,N'-diphenyl)-sulfonamid <SEP> Kristalle <SEP> braun <SEP> unter <SEP> Zersetzung
<tb> Benzoehinon-(1,2)-diazid-(2)
-6-methyl- <SEP> 10 <SEP> gelbe <SEP> zersetzt <SEP> sich <SEP> bei <SEP> 130 <SEP> C
<tb> 4-(N-niethyl-N-p-tolyl)-sulfonamid <SEP> Kristalle
<tb> Benzochinon-(1,2)-diazid-(2)-4-chlor- <SEP> 11 <SEP> gelber <SEP> Nie- <SEP> F <SEP> = <SEP> 140 <SEP> C <SEP> unter
<tb> 6-(N-phenyl)-sulfonamid <SEP> derschlag <SEP> Zersetzung
<tb> Benzochinon-(1,2)-diazid-(2)-4-ehlor- <SEP> 12 <SEP> F <SEP> = <SEP> 95 <SEP> C <SEP> unter <SEP> Rotfärbung
<tb> 6-(N-ss-naphthyl)-sulfonamid <SEP> und <SEP> Zersetzung
<tb> Benzochinon-(1,2)-diazid-(2)-4-chlor- <SEP> 13 <SEP> gelber <SEP> Nie- <SEP> färbt <SEP> sich <SEP> bei <SEP> 120 <SEP> C <SEP> dunkel,
<tb> 6-(N-äthyl-N-phenyl)-sulfonamid <SEP> derschlag <SEP> F <SEP> = <SEP> 210 <SEP> C <SEP> unter <SEP> Schwarz färbung
<tb> N',N"-Bis <SEP> [benzochinon-(1,2)-diazid-(2)
- <SEP> 14 <SEP> gelbe <SEP> feine <SEP> zersetzt <SEP> sich <SEP> allmählich
<tb> 4-sulfonyl]-4',4"-diamino-2',5',2",5"- <SEP> Körner <SEP> ohne <SEP> zu <SEP> schmelzen
<tb> tetramethyltriphenylmethan
<tb> Benzochinon-(1,2)-diazid-(2)-4-(N-2'- <SEP> 15 <SEP> zersetzt <SEP> sich <SEP> bei <SEP> etwa
<tb> fluorenyl) <SEP> -sulfonamid <SEP> 210 <SEP> C
EMI0004.0001
Verbindung <SEP> Nummer <SEP> Aussehen <SEP> Schmelzpunkt
<tb> N',N"-Bis-[benzochinon-(1,2)-diazid- <SEP> 16 <SEP> verkohlt <SEP> über <SEP> 100 <SEP> C
<tb> (2)-4-sulfonyl]-4',4"-diamino-diphenyl- <SEP> ohne <SEP> zu <SEP> schmelzen
<tb> (1',1")-cyclohexan
<tb> 1I. <SEP> <I>Ortho-Benzoehirion-diazid-sul <SEP> f <SEP> osäureester</I>
<tb> Benzochinon-(1,2)-diazid-(2)-4-sulfo- <SEP> 17 <SEP> wasser- <SEP> färbt.
<SEP> sich <SEP> bei <SEP> 110 <SEP> C <SEP> rot
<tb> säurephenylester <SEP> unlöslicher <SEP> F <SEP> =125 <SEP> C <SEP> unter <SEP> Zersetzung
<tb> gelber
<tb> Körper
<tb> Benzochinon-(1,2)-diazid-(2)-4-sulfo- <SEP> 18 <SEP> schmilzt <SEP> unscharf <SEP> bei <SEP> 120 <SEP> C
<tb> säure-ss-naphthy <SEP> lester <SEP> unten <SEP> Z <SEP> erkohlung
<tb> p,p'-Bis <SEP> [benzochinon-(1,2)-diazid-(2)- <SEP> 19 <SEP> verkohlt <SEP> langsam <SEP> über
<tb> 4-sulfonyl-oxy]-diphenyl <SEP> 150 <SEP> C <SEP> unter <SEP> Zersetzung
<tb> III. <SEP> <I>Or-tho-Benzochinora,-diazid-carbonsäure-</I>
<tb> <I>arnid <SEP> e</I>
<tb> Benzochinon-(1,2)-diazid-(2)-4-carbon- <SEP> 20 <SEP> tiefgelber <SEP> färbt.
<SEP> sich <SEP> bei <SEP> 100 <SEP> C <SEP> dunkel,
<tb> säLire-(N-2',4'-dichlorphenyl)-amid <SEP> Körper <SEP> zersetzt <SEP> sich <SEP> bei <SEP> 188 <SEP> C
<tb> Benzochinon-(1,2)-diazid-(2)-4-carbon- <SEP> 21 <SEP> hellgelbe
<tb> säure- <SEP> (N-ss-naphthyl) <SEP> -amid <SEP> Kristalle
<tb> IV.
<SEP> <I>Or,th.o-Benzoclainora-diazid-carbonsäure-</I>
<tb> <I>ester</I>
<tb> Benzochinon-(1,2)-diazid-(2)-4-carbon- <SEP> 22 <SEP> gelber <SEP> schmilzt <SEP> bei <SEP> 90-95 <SEP> C <SEP> unter
<tb> säure-phenylester <SEP> Körper <SEP> Braunfärbung <SEP> und <SEP> Zer setzung
<tb> Benzochinon-(1,2)-diazid-(1)-3-carbon- <SEP> 23 <SEP> intensiv <SEP> färbt, <SEP> sieh <SEP> bei <SEP> 90 <SEP> C <SEP> braun,
<tb> säure-ss-naphthylester <SEP> gelb <SEP> schmilzt <SEP> bei <SEP> annähernd
<tb> gefärbte <SEP> 120 <SEP> C <SEP> unter <SEP> Zersetzung
<tb> Plättchen <SEP> und <SEP> Schwarzfärbung Diese Diazoverbindungen sind in der Litera tur nicht beschrieben.
Man kann sie jedoch nach den bekannten Methoden der prä.para- tiven organischen Chemie herstellen, wofür die folgenden Darstellungsangaben als zu sichern Ergebnissen führende Anhaltspunkte dienen sollen.
Zierbindungen mit amidierter SOJH- Gruppe werden hergestellt, indem man von 1-Oxy-2-amino-benzolsulfosäl,iren oder 2-Oxy- 1-amino-benzolsulfosäuren ausgeht, die, nach Blockierung der Hydroxylgruppe und der Aminogruppe durch Überführung in die ent sprechenden Benzoxazolone, durch Erhitzen der letzteren mit Phosphorpentachlorid in die zugehörigen SLilfochloride übergeführt wer den.
Nach Austausch des Chloratoms gegen Basen werden die Benzoxazolonsulfonamidemit i erdünnter Natronlauge zu den Aminophenol- sulfonamiden verseift. Bei der Diazotierung der Basen empfiehlt es sich, falls sie in ver dünnter Salzsäure schwer löslich sind, mit Wasser mischbare Lösungsmittel, z. B. Dioxan, zuzusetzen.
Die Diazov erbindungen mit veresterter S0311-Gruppe werden hergestellt. aus den o- Oxynitrobenzolsulfosäuren, die durch Erhitzen mit. Pliosphorpentachlorid in die o-Oxynitro- lrenzosulfochloride übergeführt werden. Beim Erwärmen der Chloride mit Oxyverbindungen in Gegenwart von Zinkstaub entstehen die Sulfosäureester, die katalytisch reduziert wer den.
Die erhältlichen o-Oxyaminobenzol-sulfo- säureester werden in üblicher Weise in die Diazoverbindungen übergeführt. Oder man stellt aus den Benzochinon-(1,2)-diazid-sulfo- säuren durch Behandlung mit Chlorsulfosäure rlie Sulfosäurechloride her und bringt diese im alkalischen Medium mit Oxyverbindungen zur Reaktion, wobei Sulfosäureester gebildet wer den.
Bei der Darstellung von Verbindungen mit amidierten Carboxylgruppen geht man von den Oxybenzolearbonsäuren aus, die in Ge genwart von Phosphorchloriden im indifferen ten Lösungsmittel mit Basen zur Umsetzung @gebraeht werden. Die erhältlichen Oxycarbon- säureamide werden durch Nitrierung in die )-c) )xy nitrobenzol-earbonsäureamide umgewan delt.
Die durch katalytische Reduktion er- bältliehen Aminoverbindungen werden in salzsaurer Lösung diazotiert.
Verbindungen mit veresterten Carboxyl- gruppenwerden aus den o-Nitrooxybenzol-car- bonsäuren gewonnen. Letztere werden in Ge genwart von wasserabspaltenden Mitteln, z. B. Phosphorchloriden, mit Oxyverbindungen zur Umsetzung gebracht. Die erhältlichen o-Oxy- nitrobenzoi-carbonsäureester werden durch kataly tische Reduktion in die Aminoverbin- dungen und diese in üblicher Weise in die Diazoverbindungen übergeführt.
Die mit der Amidierung oder Veresterung eingeführten Reste werden so ausgewählt, dass die gebildeten Diazoverbindungen in Wasser unlöslich sind. Durch Einführung weiterer Substituenten in den Benzolkern, vorzugsweise von Kohlenwasserstoffradikalen, können ihre drucktechnischen Eigenschaften weiterhin ver bessert werden. Besonders günstig verhalten sich Derivate mit einem Substituenten in der 6-Stellung des Benzolkernes.
Beispiele: 1. 0,4 g der Diazoverbindung Nr. 1 mit der Formel.
EMI0005.0064
aus dem 2-Amino-l-oxy-benzol-4-(N,N-diphe- nyl)-sulfonamid und 0,2 g eines Formaldehyd- phenolharz-Novolaks werden in 20 ems Gly- kolmonomethyläther gelöst. Die klare, tief gelbe Lösung wird auf eine oberflächlich me chanisch aufgerauhte Aluminiumplatte auf geschleudert und die Schicht mittels heissen Luftstroms getrocknet.
2. Analog Beispiel 1 wird eine Aluminium platte mit einer 2%igen Lösung der Diazover- bindung Nr. 2 aus dem 2-Amino-l-oxybenzol- 4-[N-äthyl-N- (ss) -naphthyl] -sulfonamid in einem Gemisch aus Glykolmonomethyläther und Methyläthylketon (1 :1) sensibilisiert. Die lichtempfindlich gemachten Platten sind nach dem Trocknen sehr gut lagerfähig.
3. 0,2 g der Diazoverbindung Nr. 3 aus dem N,N'-Bis- (2-amino-l-oxy-benzol-4-sul- fonyl)-benzidin und 0,1 g des in Beispiel 1 erwähnten Formaldehyd-Phenolharz-Novolaks werden in einem Gemisch von 15 ems Glykol- monomethyläther und 5 ems Dioxan unter Erwärmen auf 40 C gelöst. Mit dieser Lösung wird eine Aluminiumfolie wie in den vorher gehenden Beispielen beschichtet.
4. 0,2 g der Diazoverbindung Nr.4 aus dem N',N"-Bis- (2-amino-1-oxy-benzol-4-sul- fonyl)-4',4"-diamino-benzophenon werden in einem Gemisch von 5 em3 Isopropylalkohol und 5 ems Methyläthylketon gelöst, und mit dieser Lösung wird eine Aluminiumfolie in der in den vorhergehenden Beispielen be schriebenen Weise beschichtet und getrocknet. 5.
Aluminiumfolien werden mit einer Lö sung von 0,2 g der Diazoverbindung Nr.5 aus dem N,N'-Bis-(2-amino-l-oxy-benzol-4- sulfonyl) - N,N' - dimethyl-p-phenylendiamin und 0,1 g des Formaldehyd-Phenolharz-Novo- laks (Beispiel 1) in 10 cm3 eines Gemisches von 5 cm3 Glykolmonomethyläther und 5 cm3 Methyläthyl-keton beschichtet. Sie sind nach dem Trocknen gut lagerfähig.
6. 0,2 g der Diazoverbindung Nr.6 aus dem N,N'-Bis- (2-amino-l-oxy-benzol-4-sul- fonyl)-N,N'-dimethylbenzidin und 0,1 g des Formaldehyd-Phenolharz-Novolaks (siehe Bei spiel 1) werden in einem Gemisch von 10 cm3 Glykolmonomethy läther und 15 cm3 Methyl- äthylketon gelöst, und die Lösung wird wie üblich auf eine einseitig anodisch oxydierte Aluminiumplatte aufgeschleudert und ge trocknet.
7. 0,2 g der Diazoverbindung Nr.7 aus dem 2-Amino-5-methyl-l-oxy-benzol-4-(N,N'- diphenyl)-sulfonamid werden in einem Ge misch von 5 cm3 Propylalkohol und 5 cm-3 Dioxan gelöst. Mit dieser Lösung wird in übli cher Weise eine Aluminiumfolie präpariert.
B. Wie in Beispiel 7 werden mit der Diazo- verbindung Nr. 8 aus dem 2-Amino-5-methyl- 1-oxy -benzol-4-(N-methyl-N-p-tolyl)-sulfon- amid Aluminiumfolien lichtempfindlich ge macht.
9. 0,2 g der Diazoverbindung Nr. 9 aus dem 2-Amino-6-methyl-l-oxy-benzol-4-(N,N- diphenyl)-sulfonamid werden in 10 cm3 Gly- kolmonomethyläther gelöst, und mit dieser Lösung wird eine einseitig mit Ferrichlorid geätzte Aluminiumfolie auf der vorbehandel ten Seite sensibilisiert und anschliessend ge trocknet.
10. Eine 2%ige Lösung der Diazoverbin- dung Nr. 10 aus dem 2-Amino-6-methyl-l-oxy- benzol-4-(N-methyl-N-p-tolyl)-sulfonamid in hlonomethylglykoläther, die 1% des Form- aldehyd-Phenol-Novolaks (siehe Beispiel 1) enthält, wird auf eine Aluminiumfolie aufge schleudert und getrocknet.
11. 0,1 g der Diazoverbindung Nr.11 aus dem 4-Chlor-2-amino-l-oxy-benzol-6-(N- phenyl)-sulfonamid werden mit 0,05 g Schel lack in 6 cm3 Glykolmonomethyläther gelöst, und mit der filtrierten Lösung wird eine Alu miniumfolie wie üblich sensibilisiert und ge trocknet.
An Stelle der oben beschriebenen Diazo- verbindung lässt sich in gleicher Weise die Diazov erbindung N r. 12 aus dem 4-Chlor-2- amino -1- oxy -benzol-6- [N- (ss) -naphth3-1] - sul- fonamid oder die Diazov erbindung Nr.
13 aus dem 4-Chlor-2-amino-l-oxy-benzol-6-(N-äthyl- N-phenyl) -sulfonamid verwenden.
12. 0,38 g der Diazoverbindung Nr.20 aus 2-Amino-l-oxy-benzol-4-(N-2',4'-diehlor- phenyl)-earbonsäureamid und 0,2 g des Form- a.ldehy d-Phenolharz-Nov olaks (siehe Beispiel 1) werden in 20 cm3 eines Gemisches von 15 cm3 Glykolmonomethyläther und 5 cm3 Dioxan ge löst.
Die Lösung wird auf eine einseitig anodisch oxydierte Aluminiumplatte aufge schleudert und die Schicht wie üblich ge trocknet.
13. 1 g der Diazoverbindung Nr.21 von der Formel
EMI0006.0095
aus 2-Amino-l-oxy-benzol-4-carbonsäure-(ss)- naphthylamid wird in 50 ems Dioxan gelöst, und mit dieser Lösung wird, wie in Bei spiel 12, eine Aluminiumfolie einseitig sensi bilisiert und dann getrocknet.
14. Die Lösung von 1 g der Diazoverbin- dung Nr. 22 von der Formel
EMI0006.0103
aus 3-Amino-4-oxybenzol-l-benzoesäurephenyl- ester und 0,5 g des Formaldehyd-Phenolharz- Novolaks (siehe Beispiel 1) in 50 em3 Glykol inonomethyläther wird wie üblich auf eine ein seitig anodisch oxydierte Aluminiumplatte aufgeschleudert. Nach der Beschichtung trock net man die Platte mit heisser Luft.
15. 0,2 g der Diazoverbindung Nr. 23 aus dem 3-Amino-2-oxy-l-benzoesäure ,6'-naphthyl- ester werden mit 0,05 des Formaldehyd-Phe- nolharz-Novolaks (siehe Beispiel 1) in 10 cm3 Dioxan gelöst. Mit der Lösung wird eine Alu miniumfolie in üblicher Weise präpariert.
16. Eine oberflächlich mechanisch auf geraubte Aluminiumfolie wird einseitig mit einer 2%igen Lösung der Diazoverbindung Nr. 1.7 von der Formel
EMI0007.0011
aus dem 2 - Amino -1- oxy-benzol-4-sulfosäure- phenylester in Glykolmonomethyläther be strichen und mit heisser Luft getrocknet.
Eine gleich lichtempfindliche Folie wird erhalten mit der Diazoverbindung Nr. 18 aus dem 2-Amino-l-oxy-benzol-4-sulfosäLire-(,ss)- naphthy lester oder der Diazoverbindung Nr.19.
17. Eine von der Firma S. D. Warren Company, Cumberland Mills, Maine, USA., nach der amerikan. Patentschrift Nr. 2534588 hergestellte und in den Handel gebrachte Pa pierfolie, die einseitig mit einer aus Kasein Lind Ton bestehenden, mit Formaldehyd ge härteten Schicht versehen ist, wird auf der Schichtseite mit einer 2%igen Lösung der Diazoverbindung Nr. 3 in Glykolmonomethyl- iither auf der Schleuder beschichtet und die <B>S</B> #'ehieht mit warmer Luft gut angetrocknet.
18. 0,2 g der Diazoverbindung Nr.14 wer den in einem Gemisch von 5 cm3 Glykol- nionoinethyläther und 5 cm3 Dioxan ge löst, und mit dieser Lösung wird ein ein seitig mit einer gehärteten Gelatinesehicht ver- sehenes, gut geleimtes Papier auf der gelati nierten Seite bestrichen. Die Schichtseite wird gut ;etroeknet.
19. Eine 1,5%ige Lösung der Diazover- bindung Nr. 15 in CTlykolmonomethyläther wird auf eine Papierfolie, wie sie in Beispiel 17 beschrieben ist, aufgebracht, und die Schichtseite wird gut getrocknet.
20. Auf pergamentiertes Papier wird eine .Auflösung von 0,2 g der Diazoverbindung Nr. 16 in 1.0 cm3 Dioxan aufgestrichen und die Schichtseite dann getrocknet.
21. 0,2 g der Diazoverbindung Nr. 9 aus 1- Oxy-2-amino-6-methylbenzol-4-sulfon- (N-di- phenyl)-amid werden in 10 cm3 Glykolmono- methyläther gelöst, und mit dieser Lösung wird eine Papierfolie der in Beispiel 17 be schriebenen Art einseitig beschichtet und dann gut getrocknet.