Vorrichtung zur Herstellung eines Festmengendiagrammes in Abhängigkeit von zwei Zustandsgrössen. Für verschiedene Zwecke, insbesondere statistische Zwecke, ist die Registrierung von Messgrössen nach dem Festmengen-Messprinzip von Vorteil. Denkt man beispielsweise an einen kWh-Zähler, so kann man an der Zäh lerachse einen Kontakt anbringen, der immer nach einer konstanten Zahl von Umdrehungen, z.
B. nach zehn Umdrehungen, vorübergehend betätigt wird und kurzzeitig einen elektrischen Stromkreis schliesst, das heisst also einen Im puls aussendet. In der Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Impulsen ist immer eine Festmenge der zu messenden Grösse, z. B, also eine bestimmte Zahl von kWh verbraucht wor den. Die Zeit zwischen zwei aufeinanderfol genden Impulsen kann nun aber verschieden lang sein.
Fliesst durch den Zähler eine nied rige Leistung (kW), so dreht er sich langsam und die Zeit bis zur Vollendung von zehn Umdrehungen (Festmenge) wird ziemlich lang sein. Ist anderseits die den Zähler durch fliessende Leistung gross, so dreht er sich schnell und die zehn Umdrehungen bis zum nächsten Kontaktschluss werden in kürzerer Zeit vollendet sein. Lässt man nun einen Regi- strierstreifen mit gleichmässiger Geschwindig keit laufen und auf ihm bei jedem Impuls eine Markierung, z. B. eine Lochung anbringen, so ist der Abstand aufeinanderfolgender Markie rungen ein Mass für den Messwert selbst.
Ist der Registrierstreifen mit einem Zeitaufdruck versehen, so kann man ihn später statistisch auswerten. Man kann beispielsweise feststellen, wie oft im Verlauf eines Tages oder eines Monats der Messwert x aufgetreten ist, zu wel chen Tageszeiten der Messwert x aufgetreten ist usw. Ein solcher Registrierstreifen kann also in verschiedener Weise statistisch ausge wertet werden. Das gilt nicht nur für eine elek trische Leistung bzw. Arbeit, sondern auch für Wassermengen, Kohlenverbrauch, Ver kehrszählung, Fabrikatibn von Massenartikeln, z. B. Schrauben usw.
Mitunter kann aber ein Messwert nicht direkt durch ein integrierendes Messgerät er fasst werden, sondern es steht zur Auswertung nur ein Registrierstreifen zur Verfügung, auf dem der Messwert in Form einer graphisch aufgezeichneten Kurve festgehalten ist.
In manchen Fällen in der Praxis ist es wichtig, dass man das Verhältnis zweier Zu standsgrössen zueinander ermittelt. Beispiels weise kann es sich darum handeln, dass man in einem Kraftwerk die erzeugte elektrische Leistung einerseits und den Kohlenverbrauch anderseits in Abhängigkeit von der Zeit regi striert und durch Verhältnisbildung dieser beiden Grössen feststellen möchte, wie gross der Kohlenverbrauch pro kWh ist.
Erfindungsgemäss wird daher eine Vor richtung zur Herstellung eines Festmengen- diagrammes in Abhängigkeit von zwei Zu standsgrössen vorgeschlagen, die einen Fest mengen-Impulsgeber aufweist, wobei der zeit liche Verlauf der Zustandsgrössen durch zwei Diagramme graphisch gegeben ist und die Auswertung in der Weise erfolgt, dass der Impulskontakt des Festmengen-Impulsgebers von einem entlang der Kurve des ersten Zu standsdiagrammes zu führenden Abtastorgan derart-gesteuert wird,
dass jedesmal nach Er reichen eines vorgegebenen Wertes des Zeit- integrals der Zustandsgrösse die Markiervor- richtung ausgelöst wird und die Vorschub geschwindigkeit des Registrierstreifens durch die Stellung eines entlang der Kurve des zwei ten Zustandsdiagrammes zu führenden Ab tastorgans bestimmt wird.
Die erfindungsgemässe Einrichtung kann ebenso für die Produkt- oder Verhältnisbil dung zwischen Schein-, Blind- und Wirk leistung oder andern Messwerten benutzt wer den. Der eine Registrierstreifen wird dabei zur Bildung der Festmengen aus den Ordi naten der graphischen Aufzeichnungen ausge wertet, während die Geschwindigkeit des Festmengen-Registrierstreifens von der Ordi nate der Aufzeichnungen auf dem zweiten Re gistrierstreifen abhängig gemacht wird.
Soll das Verhältnis der beiden Zustandsgrössen ge bildet werden, so muss die Einrichtung, so be schaffen sein, dass mit wachsender Ordinate auch die Antriebsgeschwindigkeit grösser wird. Damit wird für den Festmengen-Registrier- streifen der Abstand aufeinanderfolgender Markierungen im entgegengesetzten Sinne von den beiden Diagrammittelwerten abhängig, so dass er jeweils das Verhältnis beider zum Aus druck bringt. Soll dagegen das Produkt zweier Zustandsgrössen gebildet werden,
so muss die Antriebsgeschwindigkeit des Festmengen-Regi- strierstreifens mit wachsender Ordinate auf dem zweiten Registrierstreifen kleiner werden.
Das in. der Zeichnung schematisch darge stellte Ausführungsbeispiel der erfindungs- gemässen Vorrichtung ermöglicht die Bildung von Verhältniswerten zwischen zwei Zustands grössen. Die Einrichtung enthält zwei Regi- strierstreifen 50, 51, auf denen zwei Messwerte, die in irgendeiner Beziehung zueinander stehen, graphisch, in Form von Kurven 52, 53 aufgezeichnet sind.
Die beiden Registrierstrei- fen 50, 51 werden über Schalträder 54, 55, eine gemeinsame Welle 56 und Zahnräder 57 von einem Laufwerk konstanter Drehzahl, z. B. einem Uhrwerk oder Synchronmotor 58 angetrieben. Ihre Bewegung erfolgt demnach völlig gleichlaufend in Richtung der Pfeile 59, 60. Auf jeder Kurve 52 bzw. 53 wird nun ein Taststift 61 bzw. 62 geführt, der über eine Stange 63 bzw. 64 einen Schleifkontakt auf einem Widerstand 65 bzw. 66 verstellt. Jeder dieser Widerstände liegt im Ankerstromkreis eines kleinen Hilfsmotors 67 bzw. 68.
Hierfür werden zweckmässig Gleichstrommotoren nach Art der Amperestundenzähler verwendet, deren Drehzahl von dem durch den Anker fliessenden Strom linear abhängt. Jeder Motor hat also stets die Drehzahl, die durch die Ein stellung der Widerstände 65 bzw. 66 gegeben ist und somit der jeweiligen Ordinate yo bzw. y1 des zugehörigen Messwertes auf dem Re gistrierstreifen 50 bzw. 51 entspricht. Jeder Motor 67 bzw. 68 betätigt bei seinem Umlauf periodisch einen Impulskontakt 69 bzw. 70.
Bei jeder Schliessung des Kontaktes 69 wird ein Magnet 71 erregt, der eine Klinke 72 ent gegen der Wirkung einer Feder 73 bewegt und dadurch ein Schaltrad 74 um eine Teilung weiterbewegt. Mit dem Schaltrad 74 ist über eine Welle 75 ein weiteres Schaltrad 76 ver bunden, das einen Registrierstreifen 77 in Richtung des Pfeils 78 antreibt.
Die Bewe gung des Registrierstreifens 77 erfolgt daher um so schneller, je öfter der Impulskontakt 69 geschlossen wird, das heisst also je grösser die Ordinate yo der Kurve 52 auf dem Regi- strierstreifen 50 augenblicklich ist.
Der Impulskontakt 70 des Motors 68 schal tet jedesmal, wenn er geschlossen wird, einen Magnet 79 ein, der eine Markiervorrichtung 80, z. B. eine Druckvorrichtung oder eine Loch vorrichtung, betätigt. Diese Markiervorrich- tung bringt auf dem Registrierstreifen 77 Markierungen an, und zwar unabhängig von der Bewegungsgeschwindigkeit desselben und in Zeitabständen, die ausschliesslich von dem jeweiligen Ordinatenwert y,
der Kurve 53 auf dem Registrierstreifen 51 abhängig sind.
Im Endu-ustand entspricht also der Ab stand von aufeinanderfolgendenMarkierungen auf dem Registrierstreifen 77 dem Verhältnis der Ordinatenwerte yo und y1. Der Registrier streifen 77 kann nun in der üblichen Weise ausgewertet werden, das heisst es kann z. B. festgestellt werden, wann der Kohlenver brauch pro kWh eines Kraftwerkes bestimmte Werte gehabt hat, und daraus können Mass nahmen zu seiner Verbesserung getroffen wer den.