Anordnung zur Leistungs- bzw. Spannungsregelung von Gleiehstrom- HochspannungsÜbertragungen. Das Hauptpatent betrifft eine Anordnung zur Leistungs- bzw.
Spannungsregelung von betriebsmässig mit konstanter Spannung ar beitenden Gleicbstrom-Hochspannungsübertra- gungen, bei denen Regeleingriffe sowohl in der Gleichrichter- wie in der Wechselrichter station vorgenommen werden können, und ist dadurch gekennzeichnet, dass zur Erhöhung der Betriebssicherheit und der Wirtschaftlich keit der Übertragung die Gleichrichterstation selbsttätig auf vorgegebene Stromstärke ge regelt wird, wobei die Höhe dieses einzuhal tenden Stromes von Null bis zu einem Höchst wert eingestellt werden kann.
Es handelt sieh dabei um eine Regelung von Gleichstrom Hochspannungsübertragungen, bei der sowohl auf die Einhaltung eines bestimmten Wirk leistungsfahrplanes als auch auf die Erfüllung weiterer Regelaufgaben, wie z. B. Erzielung grösster Betriebssicherheit bzw. geringster Blindleistung, Wert gelegt wird. Dabei ist die Anordnung so getroffen, dass, abhängig vom eigentlichen Leistungsregler, der in der Wech- selriehterstation angenommen wurde, der Soll wert des zu übertragenden Gleichstromes nach der Gleichrichterstation ferngemeldet und dort mit dem Istwert des Gleichstromes ver glichen wird.
Statt dessen könnte natürlich der Vergleich zwischen Soll- und Istwert des Gleichstromes auch in der Wechselrichtersta- tion durchgeführt und die Differenz zwischen beiden nach der Gleichrichterstation weiter- gegeben werden. Diese Differenz wird dann verstärkt, so dass man eine proportionale Gleichspannung entsprechender Höhe erhält, die beispielsweise als Gittervorspannung in der Röhrensteuerung des Gleichrichters ver wendet wird. Im folgenden wird diese Röh rensteuerung vorausgesetzt.
Das Steuerprinzip des Gleichrichters bei automatischer Regelung ist somit das der Vor spannungsteuerung unter Verwendung von zum Beispiel sinusförmigen Steuerweehsel- spannungen. Je grösser die Abweichung zwi schen Soll- und Istwert des verlangten Über tragungsgleichstromes ist, um so grösser ist auch die Gittervorspannung, wenn der Ein- fachheit halber angenommen wird,. dass bei der Differenz Null auch die Vorspannung Null sein soll.
Dies bedeutet, dass die Rege lung eine gewisse Statik besitzt, die jedoch bei derartigen Röhrenreglern beliebig klein gemacht werden kann,. so dass bereits bei ganz geringen Unterschieden zwischen Soll- und Istwert des Gleichstromes eine verhältnis mässig hohe Gittervorspannung und damit eine entsprechend hohe Aussteuerungsände- rung des Gleichrichters im einen oder andern Sinn erhalten wird.
Die Leistungsregelung der Gleichstrom übertr agung kann naturgemäss auch von Hand vorgenommen werden: In diesem Fall wird zweckmässig nicht die Vorspannung, sondern die Phasenlage der Steuerwechselspannung ge- ändert, indem man zum Beispiel den Dreh regler der Gleichrichtersteuerung durch ein Handrad oder einen Servomotor entsprechend verdreht. Bei dieser sogenannten Handrege lung hat dann die Gittervorspannung einen festen Wert bzw. ist zweckmässig gleich Null, um die sichersten Zündbedingungen für die Steuerröhren zu erhalten.
Bei einer derartigen Anordnung ergeben sich nun leicht betriebliche Schwierigkeiten beim Übergang von automatischer Leistungs regelung auf Handregelung. Gewöhnlich wird bei diesem Übergang der Leistutngsfluss der Übertragung in seiner ursprünglichen Höhe aufrechterhalten werden müssen. Dies wird jedoch unmittelbar nach dem Abschalten der automatischen Regelung nicht der Fall sein, sondern das Abschalten der Automatik wird mit einem plötzlichen Leistungssprung ver bunden sein. Dieser Leistungssprung hängt mit der Statik der automatischen Regelung zusammen.
Um den verlaxagten-Vbertragungs- strom zu erhalten, müsste, wie schon oben be merkt wurde, eine geringe Differenz zwischen Soll- und Istwert des Stromes bestehen, die entsprechend verstärkt, die Gittervorspan- numg zur verlangten Aussteuierluig des Gleich richters liefert. Wird nun die automatische Iieistimgsregelung abgeschaltet, dann ver schwindet auch die Gittervorspannung, und der Gleichrichter befindet sich somit nach dem Abschalten der Automatik in einem ganz an dern Steuerzustand als vorher.
Entsprechend ändert sich auch die von ihm abgegebene Gleichspannung und damit auch der Übertra gungsgleichstrom.
Die Erfindung vermeidet diese Schwierig keiten bei Anordnungen nach dem Haupt patent dadurch, dass ein stossfreier Übergang von automatischer Regelung auf Handrege lung ermöglicht wird, indem im Augenblick des -Überganges die vom Regler gelieferte Spannung einen vorbestimmten Wert, insbe sondere den Wert Null, besitzt, so dass die Aussteuerung des Gleichrichters vor lind nach der Umschaltung dieselbe ist.
Gemäss einer besonders vorteilhaften Aus führimgsförm der Erfindung wird ein so- genanntes Nachdrehgerät für den Steuerdreh regler vorgesehen. Dieses Nachdrehgerät dient dazu, den Steuerdrehregler langsam so zu ver stellen, dass die Regelspannung, im vorliegen den Fall- die Gittervorspannung der Steuer röhren, wieder verschwindet oder sich auf einen bestimmten Wert einstellt. Der eigent liche Regelvorgang erfolgt also durch Ver ändern der Gittervorspannung und kann sehr schnell vorgenommen werden.
Sobald jedoch die Gittervorspannung eine bestimmte Abwei chung von ihrem vorgegebenen Wert erreicht, wird der Drehregler des betreffenden Gleich richters langsam nachgedreht, so dass die Vor spannung wieder den vorgegebenen Wert an nimmt. Auf diese Weise arbeitet die Gitter steuerung in der Hauptsache im Bereich klei ner Vorspannungen, in welchem die grösste Steuergenauigkeit erzielt wird. Gleichzeitig wird durch das Naehdrehgerät noch eine Iso- dromwirkung der Regelung erzielt, indem die dem Röhrenregler eigene Statik wieder besei tigt wird.
Das Nachdrehgerät sorgt also stets dafür, dass die Gittervorspannung den Wert Null oder einen andern vorbestimmten Wert besitzt.
In der Zeichnung, die im übrigen der Fig. 5 des Hauptpatentes entspricht und mit. dieser gleichlautend bezeichnet ist, ist das Nachdrehgerät schematisch durch die Teile 17 und 18 angedeutet. 18 ist der Verstellmotor des Drehreglers 15. Er wird von der R.öhren- bzw. Relaiseinrichtung 17 gesteuert.
Die Ein richtung 17 ist zwischen dem Röhrenregler 14 und der Röhrensteuerung 16, also an die Git- tervorspannung, angeschlossen. Überschreitet die Gittervorspannung einen bestimmten posi tiven Wert, dann veranlasst die Relaiseinrich tung 17 den Motor 18 und damit den Dreh regler 15, in einem Drehsinn umzulaufen. Überschreitet die Gittervorspannung dagegen den entsprechenden negativen Wert, wird der Motor 18 mittels der Relaiseinrichtung 17 ent gegengesetzt angeschlossen und läuft im an dern Drehsinne so lange um, bis die Gittervor- spannung wieder so weit zurückgegangen ist,
dass die Relaiseinrichtung den Motor 18 ab schaltet. Die Ansprechempfindlichkeit der Relaiseinrichtung kann beliebig gewählt wer den, so dass bei entsprechender Bemessung die Steuerung stets auf die Vorspannung Null zurückgebracht wird und damit die Abschal tung der Automatik stossfrei erfolgen kann.
Eine Gittervorspannung grösseren Betra ges ist bei dieser Einrichtung nur unmittel bar nach einem Regelvorgang vorhanden, so lange; bis das Nachdrehgerät den Drehregler langsam nachgestellt hat. Während dieser Zeit wäre natürlich ein Abschalten der Automatik mit einem Leistungsstoss verbunden.
Um auch dies zu vermeiden, kann die Möglichkeit der Abschaltung der Automatik noch von der Höhe der Gittervorspannung abhängig ge macht werden, indem man die Abschaltung vor allem in der Gleichrichterstation so lange sperrt, wie beispielsweise das Nachdrehgerät arbeitet oder die Höhe der Reglerspannimg (Gittervorspannung) um mehr als einen vor gegebenen Betrag von Null bzw. von dem vor bestimmten Wert abweicht.