DE19828446C1 - Verfahren zur koordinierten Regelung eines Dampfkraftwerksblockes - Google Patents
Verfahren zur koordinierten Regelung eines DampfkraftwerksblockesInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur koordinierten Regelung eines Dampfkraftwerkblockes (1) in einem Dampfkraftwerk. Um Änderungen der Last (412) beziehungsweise des Leistungssollwertes (422) betriebsartunabhängig trotz zunehmender Trägheit realer Kesselanlagen möglichst schnell und gleichzeitig anlagenschonend auszugleichen, wird vorgeschlagen, mit Hilfe eines das dynamische Verhalten der Dampferzeugung abbildenden Modells die Brennstoffzufuhr (110) durch Vorsteuerung (425) in Abhängigkeit vom Leistungszielwert (410) sowie weiteren Prozeßparametern (411, 413, 414, 415) einzustellen, den Brennstoffregler (3) während der Dauer einer Leistungsänderung durch Freigabe (424) außer Betrieb zu setzen und den Leistungssollwert (422) aus dem Leistungszielwert (410) abzuleiten. Dabei ist vorgesehen, die Vorsteuerung (425) für den Anfangsbereich, den Endbereich und die Steigung der Rampe der Leistungsänderung separat zu konfigurieren.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur koordinierten Regelung eines
Dampfkraftwerksblockes in einem Dampfkraftwerk.
Ein Dampfkraftwerksblock besteht im wesentlichen aus einem Dampferzeuger mit einer
Turbine, der ein Generator zugeordnet ist sowie einigen Hilfseinrichtungen wie
Kohlemühlen, Brennstoffzuteiler, Umleitstation.
Aus regelungstechnischer Sicht ist der Kraftwerksprozeß ein gekoppeltes
Zweigrößensystem mit den beiden Eingangsgrößen Turbinenventilstellung und
Brennstoffmassenstrom sowie den beiden Ausgangsgrößen Dampfdruck am
Turbineneintritt und elektrische Leistung, bei dem beide Prozeßgrößen starken
gegenseitigen Kopplungen unterliegen. Darüber hinaus zeichnen sich die beiden an der
Energieumwandlung beteiligten Teilprozesse Entbindung der Wärmeenergie innerhalb
der Feuerung und Dampferzeugung und Umwandlung der im Dampf gespeicherten
Energie in elektrische Energie (Turbosatz) aber auch durch ein signifikant
unterschiedliches Zeitverhalten aus, wobei der Dampferzeuger wesentlich träger als der
Turbosatz ist.
Das fundamentale Problem der Blockregelung besteht nun darin, den oben
charakterisierten Prozeß so zu führen, daß sowohl die Leistungsanforderungen aus dem
Verbundnetz zu jedem Zeitpunkt mit ausreichend hohem Transienten befriedigt werden
als auch der Dampfdruck am Turbineneintritt möglichst konstant gehalten wird, um eine
übermäßige Beanspruchung der beteiligten Kesselbauteile und damit einhergehend eine
Beeinträchtigung der Lebensdauer zu vermeiden.
Zur regelungstechnischen Beherrschung der oben skizzierten Problemstellung haben
sich in der Vergangenheit verschiedene Standardstrukturen herauskristallisiert, die in der
VDI/VDE-Richtlinie 3508, "Blockregelung von Wärmekraftwerken", übersichtsartig
zusammengestellt sind. Alle dort aufgeführten Regelkonzepte basieren im wesentlichen
darauf, daß zunächst ungeachtet der genannten Kopplungen innerhalb des
Kraftwerksprozesses jeder Stellgröße genau eine Regelgröße zuordnet wird. Statt von
einem gekoppelten Zweigrößensystem wird zunächst vereinfachend von zwei
einschleifigen Regelkreisen ausgegangen. Abhängig davon, welche Stellgröße mit
welcher Regelgröße korrespondiert, werden grundsätzlich die beiden Betriebsarten
Kesselfolgebetrieb und Turbinenfolgebetrieb unterschieden.
Beim Kesselfolgebetrieb erfolgt die Leistungsregelung über das Turbinenventil und die
Dampfdruckregelung über den Brennstoffmassenstrom. Dabei wird der Befriedigung
netzseitiger Leistungsanforderungen Vorrang vor der Stabilität des Dampfdrucks
gegeben. Diese Betriebsart ist sinnvoll nur für die Kombination einer Turbine mit einem
ausreichend schnellen Dampferzeuger anwendbar, wobei die Regelung das
Kesselspeichervermögen nutzt. Eine Grenze ist dann erreicht, wenn die aus dieser
Vorgehensweise zwangsläufig resultierenden Druckschwankungen ein gewisses Maß
überschreiten und so letztlich zu einer nicht mehr zu tolerierenden
Materialbeanspruchung führen.
Beim Turbinenfolgebetrieb erfolgt die Dampfdruckregelung über das Turbinenventil und
die Leistungsregelung über den Brennstoffmassenstrom. Dabei ordnet sich das an sich
schnelle Zeitverhalten der Turbinenregelung dem langsameren Dampferzeuger unter.
Über das Turbinenventil läßt sich eine sehr schnelle Dampfdruckregelung realisieren, so
daß insgesamt eine äußerst schonende Fahrweise des Blockes erreicht wird.
Leistungsänderungen des Blockes können in diesem Fall jedoch nur über die
Brennstoffzufuhr des Dampferzeugers bewirkt werden und sind somit immer mit einer
erheblichen Zeitverzögerung behaftet. Hinzu kommt, daß diese Betriebsart aufgrund der
schnellen Druckregelung keine Ausnutzung des Kesselspeichervermögens vorsieht.
Bezogen auf den Druckregelkreis spricht man bei dieser Betriebsart häufig auch von der
sogenannten Vordruckregelung.
Aus dem Lehrbuch Föllinger "Regelungstechnik - Einführung in die Methoden und ihre
Anwendung", Hüthig Buch Verlag Heidelberg, 8. Auflage, 1994, ist allgemein bekannt,
daß das Verhalten von Regelkreisen durch die sogenannte Störgrößenaufschaltung und
die sogenannte Vorsteuerung gezielt verändert werden kann. Die Anwendung dieser
Prinzipien ist im einzelnen aus Welfonder und Pitscheider "Robustes modellgestütztes
Blockführungs- und Regelkonzept für verschiedene Block-Betriebsweisen", VGB-
Kraftwerkstechnik 76 (1996), Heft 11, S. 900-910, Renze "Neue Blockregelkonzepte für
die optimale Anpassung an entsprechende Aufgaben", VGB-Kraftwerkstechnik 68
(1988), Heft 1, S. 32-39, der DE 36 32 041, der EP 0 108 928 sowie Klefenz und
Krieger "New Concept for Coordinated Power Plant Control" Trans. of the Institute of
Measurement and Control, Vol. 14. No. 2, 1992 bekannt.
Der Anwendung des Prinzips der Störgrößenaufschaltung auf ein gekoppeltes
Zweigrößensystem bedeutet, daß aufgrund der prozeßimmanenten Kopplungen die
Eingangsgrößen bezogen auf den einen Regelkreis zwar als Stellgrößen fungieren, mit
deren Hilfe die zugeordneten Regelgrößen gezielt beeinflußt werden sollen, sie jedoch
bezogen auf den jeweils anderen Regelkreis gleichzeitig immer auch als Störgröße
wirken und die Regelgüte nachteilig beeinflussen. Die Störgrößenaufschaltung trägt
somit in einem gewissen Umfang zu einer Entkopplung der beiden Regelkreise bei.
Vorsteuerungen kommen im Bereich der Blockregelung bevorzugt dann zum Einsatz,
wenn es um die Stabilisierung strukturell kritischer Regelkreise oder aber allgemein um
die Beschleunigung von Regelvorgängen geht.
Aus der Veröffentlichung Klefenz "Die Regelung von Dampfkraftwerken", 4. Auflage, BI
Wissenschaftsverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1991 sind verschiedene Möglichkeiten zur
Koordinierung der Zusammenarbeit von Leistungs- und Dampfdruckregler bekannt.
Allen diesen bekannten Verfahren ist gemein, daß unter Ausnutzung aller verfügbaren
Optionen, wie des Kessel-Dampfspeichers, der Vorsteuerung des Brennstoffsignals
usw., dem Dampferzeuger so schnell wie möglich die benötigte Dampfleistung entzogen
wird. Dabei wird zwar der Befriedigung netzseitiger Leistungsanforderungen Rechnung
getragen, jedoch in Kauf genommen, daß der Kesselspeicher nach einer Laständerung
möglicherweise bereits erschöpft ist, bevor die über die Feuerung eingeleitete
Dampferzeugung einsetzt mit der Folge, daß nach der anfänglich schnellen
Leistungsänderung wieder ein deutlicher Leistungseinbruch entsteht.
Diese Verhaltensweise wird noch dadurch verstärkt, daß das dynamische Verhalten von
Kohlekraftwerken im Hinblick auf feuerungsseitige Leistungsänderungen in den letzten
Jahren tendenziell immer träger geworden ist. Wesentlich dazu beigetragen hat der
Einsatz träger Schüsselmühlen sowie die primärseitigen Maßnahmen zur Minderung des
Ausstoßes von Stickoxiden durch gesetzliche Auflagen.
Zur Koordination der beiden Hauptregelaufgaben ist es auch bekannt, mathematische
Modelle einzelner Kraftwerkskomponenten in die Blockregelung mit einzubeziehen.
Damit werden meßtechnisch nicht direkt erfaßbare Prozeßgrößen rechnerisch ermittelt,
aus denen dann geeignete Sollwerte für die einzelnen Regelkreise abgeleitet werden.
Dabei wird das Verhalten des Dampferzeugers im wesentlichen durch einen Druckregler
zur Regelung des Frischdampfdruckes am Austritt des Dampferzeugers auf einen
vorgegebenen Sollwert und einen Brennstoffregler bestimmt. Das Verhalten des
Turbosatzes, darunter wird die Kombination aus Turbine und Generator verstanden, wird
durch einen Leistungsregler zur Regelung der Generatorausgangsleistung auf einen
vorgegebenen Sollwert und einen Stellungsregler für das Turbineneinlaßventil bestimmt.
Die Zusammenarbeit von Dampferzeuger und Turbosatz in einem derartigen
Kraftwerksblock wird durch die sogenannte Blockregelung koordiniert, die die vier
genannten Einzelregler miteinander verknüpft. Diese Koordination ist notwendig, um
Überlastungen einzelner Anlagenteile zu vermeiden. Eine schonende Fahrweise für den
gesamten Block ist aus wirtschaftlicher und umwelttechnischer Sicht wünschenswert.
Insbesondere bei stark unterschiedlichem Zeitverhalten des Dampferzeugers
gegenüber der Turbine, regelmäßig ist der Prozeß der Dampferzeugung mit viel
größeren Zeitkonstanten behaftet als der Prozeß der Energieumsetzung in der Turbine,
führen Laständerungen, Brennstoffstörungen und Frequenzstörungen bei
Frequenzstützung zu starken Schwankungen des Frischdampfdruckes am Austritt des
Dampferzeugers.
Hinzu kommt die Forderung der Betreiber, einen Block vorgegebener Konfiguration in
verschiedenen Betriebsarten betreiben zu können. Die einzelnen Betriebsarten sind für
sich allgemein bekannt und in VDI/VDE 3508 und 3808 beschrieben.
Weiterhin ist aus eigenen Versuchen bekannt, daß bei einem Bensonkessel durch die
intensive Verknüpfung der Hauptregelkreise häufig durch die gegenseitigen
Beeinflussungen Probleme hinsichtlich der Stabilität im Geradeausbetrieb sowie de des
Zeitverhaltens bei Laständerungen auftreten. Die Regelstrecke des Kesseldruckes zeigt
beispielsweise ein integrales Verhalten, wenn die Leistungsregelung über die
Turbinenventile betrieben wird. Jede Differenz zwischen erzeugter und abgeführter
Leistung führt zwangsläufig zu Druckänderungen des Kessels, ohne daß ein Ausgleich
stattfindet. Es ist leicht einzusehen, daß die auftretenden Pendelungen umso größer und
länger werden müssen, je träger sich die Kesselanlage im Verhältnis zur Turbinenanlage
verhält. Um einen sinnvollen Blockbetrieb zu gewährleisten, müssen daher der
schnelleren Leistungsregelung Begrenzungen aufgeschaltet werden, solange die träge
Kesselanlage den Anforderungen des Leistungsreglers nicht direkt folgen kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur koordinierten
Regelung der Hauptregelkreise für Leistung und Druck eines Dampfkraftwerksblockes
in einem Dampfkraftwerk anzugeben, das es gestattet, Änderungen der Last
beziehungsweise des Leistungszielwertes betriebsartunabhängig trotz zunehmender
Trägheit realer Kesselanlagen möglichst schnell und gleichzeitig anlagenschonend
auszugleichen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Mitteln des Patentanspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen 2 bis 13
beschrieben.
Die Erfindung geht von einem Kraftwerksblock aus, der im wesentlichen aus einem
befeuerten Dampferzeuger und einem aus einer Turbine und einem Generator
bestehenden Turbosatz besteht. Weiterhin wird davon ausgegangen, daß zumindest
Meßwerte für den Frischdampfdruck, den Dampfmassenstrom, den
Brennstoffmassenstrom und der abgegebenen Leistung prozeßseitig bereitgestellt
werden.
Die Erfindung ist von der für sich bekannten Erkenntnis getragen, daß eine optimale
Regelung des gesamten Blockes nur durch die vollständige Verknüpfung der Sollwerte
für Druck und Leistung sowie weiterer Prozeßgrößen im Sinne einer
Störgrößenaufschaltung zu Stellgrößen für das Turbinenventil und den
Brennstoffmassenstrom realisierbar ist. Dazu wird im weiteren der auf das Turbinenventil
arbeitende Regler als Turbinenventilregler und der den Brennstoffmassenstrom
bestimmende Regler als Brennstoffregler bezeichnet. Dies wird im wesentlichen durch
Vorsteuerungen und gegenseitige Einflußnahme in Form von Störgrößenaufschaltungen
des Brennstoffreglers und des Turbinenventilreglers erreicht. Die Stärke und
Funktionalität der Verknüpfungen ist in Abhängigkeit von der Trägheit des jeweiligen
Dampferzeugers und vom gewünschten Regelergebnis parametrierbar. Unterschiedliche
Wichtungen der einzelnen Verknüpfungen gestatten es, in derselben Betriebsart auf
unterschiedliche Betriebskenngrößen, wie ruhige Kesselfahrweise oder eine gute
Konstanz der elektrischen Leistung, zu optimieren.
Im einzelnen ist vorgesehen, daß eine sprungförmige Änderung des vorgebbaren
Leistungszielwertes über eine dreikanalige Vorsteuerung in eine adäquate
Brennstoffzufuhr umgesetzt wird. Dabei wird in einem ersten Kanal der Vorsteuerung
das Signal des Leistungszielwertes in seinem Transienten begrenzt und in eine
proportionale Brennstoffzuführung umgesetzt. Dadurch wird bewirkt, daß dem
Dampferzeuger eine der veränderten Leistungsanforderung proportionale
Brennstoffmenge derart zugeführt wird, daß unzulässige Wärmespannungen in
dampfführenden Kesselbauteilen vermieden werden.
In dem zweiten Kanal der Vorsteuerung wird ein auf eine vorgebbare Amplitude und
zeitlich begrenztes Übersteuerungssignal des Leistungszielwertes gebildet, mit dem den
negativen Auswirkungen der Verzugszeit des Dampferzeugers entgegengewirkt wird.
In dem dritten Kanal der Vorsteuerung wird das transientenbegrenzte Signal des
Leistungszielwertes verzögert differenziert und führt damit über den Verlauf der
Leistungsänderung und temporär im Rahmen seiner Verzögerung darüber hinaus zu
einer Übersteuerung der über den ersten Kanal vorgegebenen Änderung der
Brennstoffzufuhr.
In vorteilhafter Weise erfolgt die Brennstoffzufuhr in Abhängigkeit von der
Leistungsanforderung über die drei Kanäle der Vorsteuerung völlig rückkopplungsfrei, so
daß der Dampferzeuger in kürzestmöglicher, ausschließlich aus seinem dynamischen
Verhalten vorgegebener Zeit von einem ersten in einen zweiten Arbeitspunkt überführbar
ist.
Darüber hinaus ist vorgesehen, den Leistungszielwert über ein das dynamische
Verhalten des Kraftwerksblocks beschreibendes Modell in einen Leistungssollwert
umzuformen. Der Leistungssollwert wird mit dem sich infolge der Vorsteuerung für die
Brennstoffzufuhr einstellenden Leistungsistwert verglichen. Die Differenz aus dem
Leistungssollwert und dem Leistungsistwert dient als Eingangsgröße für den
Brennstoffregler und wird so in eine adäquate Brennstoffzufuhr umgesetzt. Dabei wird
aufgrund der leistungsanforderungsgeführten Vorsteuerung in Kombination mit der
modellgestützten Führung des Leistungssollwertes erreicht, daß die Differenz aus dem
Leistungsistwert und dem Leistungssollwert über den gesamten Verlauf der
Leistungsänderung klein bleibt.
Vorteilhafterweise wird der Brennstoffregler dadurch von der Stellsignalgenerierung zur
Überführung des Prozesses auf einen neuen Leistungszielwert entlastet und kann somit
ausschließlich auf die Kompensation von außen auf den Prozeß einwirkenden
Störgrößen optimiert werden. Dazu gehören beispielsweise Schwankungen des
Heizwertes, temporäre Störungen in der Brennstoffzufuhr sowie Störungen durch
Rußbläser.
Aufgrund struktureller und statistischer Abweichungen zwischen realem Prozeß und
seinem Abbild im Modell ist die Regeldifferenz des Brennstoffreglers zwar klein, jedoch
regelmäßig von Null verschieden. Diese Regeldifferenz wird durch den einen
Integralanteil aufweisenden Brennstoffregler aufsummiert. Aus diesem Grund ist darüber
hinaus vorgesehen, den Brennstoffregler über den Verlauf der Leistungsänderung
zumindest partiell außer Betrieb zu nehmen. Vorteilhafterweise wird dadurch ein
unerwünschtes Wegdriften der Stellgröße des Brennstoffreglers vermieden.
Mit Hilfe der Vorsteuerung wird die rückwirkungsfreie Umsetzung des
Leistungszielwertes in eine adäquate Brennstoffzuführung erreicht, so daß der
Brennstoffregler von der Prozeßführung zur Umsetzung von
Leistungszielwertänderungen entlastet wird und somit ausschließlich auf die Behandlung
prozeßseitiger Störungen optimierbar ist.
Durch die Verwendung von Prozeßmodellen wird erreicht, daß die beiden
Hauptregelkreise zeitlich optimal aufeinander abgestimmt werden. Somit wird einerseits
das Potential des Dampferzeugers im Hinblick auf die maximal mögliche
Leistungsänderungsgeschwindigkeit voll ausgeschöpft, zum anderen wird aber auch
eine Überbeanspruchung einzelner Anlagenteile aufgrund physikalisch unrealistischer
Sollwertvorgaben vermieden.
Durch diesen sogenannten Ausgleichsgrad wird das zu Pendelungen neigende
Integralverhalten der Dampferzeugung weitgehend beseitigt. Jede Druckänderung wird
dabei unmittelbar in eine Leistungsänderung umgesetzt. Die hierdurch auftretende
Leistungsabweichung wird dabei auf den Brennstoffregler geschaltet, damit die richtige
Leistungsbilanz wieder eingeregelt werden kann. Durch Integration eines Kesselmodells,
das die realen Verzugszeiten des Prozesses wiederspiegelt, werden die gegenseitigen
Aufschaltungen zeitlich korrekt vorgenommen.
Ein weiterer Vorteil dieser Maßnahme besteht darin, daß Störungen durch Rußbläser
oder Mühlen die Leistung nur kurzzeitig verändern, ohne daß der Kessel übermäßig
beansprucht wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden im Rahmen der
Beschreibung der einzelnen Ausführungsbeispiele dargestellt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die
dazu erforderlichen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 ein Prinzipschaltbild einer Blockregelung
Fig. 2 ein Blockschaltbild der modellgestützten Leistungssollwertbildung und
Vorsteuerung
Fig. 3 ein Blockschaltbild einer Leistungsregelung im Vordruckbetrieb
Fig. 4 ein Blockschaltbild einer Leistungsregelung für träge Anlagen
Fig. 5 ein Blockschaltbild einer Leistungsregelung mit Druckkorrekturregelung
In Fig. 1 ist ein Prinzipschaltbild einer Blockregelung eines Kraftwerksblocks 1
dargestellt. Der Kraftwerksblock 1 umfaßt im wesentlichen einen Dampferzeuger 12, der
über eine Frischdampfleitung 13 und ein Turbinenventil 14 mit einem aus einer Turbine
15 und einem Generator 16 bestehenden Turbosatz verbunden ist. Dem Dampferzeuger
12 ist ein Brennstoffzuteiler 11 zugeordnet, über den die dem Dampferzeuger 12
zuführbare Brennstoffmenge mittels der Stellgröße Brennstoffzufuhr 110 einstellbar ist.
Die Stellung des Turbinenventils 14 wird durch die von einem Turbinenventilregler 2
ausgegebene Stellgröße Ventilstellung 140 bestimmt. Die Stellgröße Brennstoffzufuhr
110 wird durch einen Brennstoffregler 3 und eine Vorsteuerung 425 bestimmt.
Dem Kraftwerksblock 1 werden die Meßgrößen Frischdampfdruck 131,
Dampfmassenstrom 132 und Istleistung 160 entnommen. Darüber hinaus werden die
Zielleistung 410, die Summe des Brennstoffstroms 411, die Frequenzabweichung k . Δf
als Maß für die Last 412 sowie Wärmespannungen der Turbine 415 und des
Dampferzeugers 414 bereitgestellt, die in der modellgestützten Leistungssollwertbildung
und Vorsteuerung 4 zu einem Leistungssollwert 422, einem lastkorrigierten
Leistungssollwert 423, einer lastabhängigen Störgröße 421, einem Vorsteuerungssignal
425 und einem Freigabesignal 424 für den Brennstoffregler 3 verknüpft werden.
Der Leistungssollwert 422, der lastkorrigierte Leistungssollwert 423 und die
lastabhängige Störgröße 421 werden im Funktionsblock Leistungsregelung 5 mit den
Meßgrößen Istleistung 160, Frischdampfdruck 131 und Dampfmassenstrom 132 zu den
Regeldifferenzen Turbinenventilregler 510 und Brennstoffregler 511 verknüpft.
Der Funktionsblock der modellgestützten Leistungssollwertbildung und Vorsteuerung 4
ist in Fig. 2 detailliert dargestellt. Aus dem vom Operator oder einem übergeordneten
Lastverteiler vorgegebenen Leistungszielwert 410 wird zunächst unter
Berücksichtigung der Kannlastsignale 4002, die die zu einem bestimmten Zeitpunkt
maximal zulässige Blockleistung kennzeichnen, und einer Freigabelogik 4003 zur
Verriegelung gegen unbeabsichtigte Fehlbedienungen der Sollwertführung der
maximal zulässige Leistungszielwert 4403 gebildet. Mit Hilfe eines mathematischen
Modells, das aus der Reihenschaltung eines Verzögerungsgliedes höherer Ordnung
4006 mit einem gesteuert nachlaufenden Integrator als Transientenbegrenzung 4007
besteht, wird aus diesem maximal zulässigen Leistungszielwert 4403 zunächst der
verzögerte Leistungszielwert 4404 dann im weiteren der Leistungssollwert 422
abgeleitet.
Das mathematische Modell 4006, 4007 beschreibt dabei das zeitliche Verhalten der
Leistungserzeugung angefangen von einer Erhöhung des Brennstoffmassenstroms bis
hin zur daraus resultierenden Erhöhung der elektrischen Leistung am Austritt des
Generators. Über die Transientenbegrenzung 4007 wird die
Leistungsänderungsgeschwindigkeit auf einen festen Wert beschränkt. In diesen Wert
gehen neben der Transientenvorgabe 413 noch die zulässigen Wärmespannungen der
Turbine 415 und des Dampferzeugers 414 begrenzend ein.
Darüber hinaus werden aus den vorstehend bezeichneten Größen Signale zur
Vorsteuerung 4409, 4410 und 4411 abgeleitet. Diese Signale werden durch geeignete
Übertragungsglieder so geformt, daß sich insgesamt ein dynamisch günstiges
Vorsteuersignal 425 ergibt. Diese Maßnahme bewirkt, daß das üblicherweise
rampenförmige Signal des Leistungssollwertes 422 getrennt für den Anfangs- und
Endbereich der Rampe so ausgewertet wird, daß sich im Hinblick auf die Vorsteuerung
eine möglichst schnelle Anpassung der aktuellen Feuerungsleistung an den neuen
Leistungszielwert ergibt.
Im einzelnen ist vorgesehen, eine sprungförmige Änderung des maximal zulässigen
Leistungszielwertes 4403 über eine dreikanalige Vorsteuerung in eine adäquate
Brennstoffzufuhr umzusetzen. Dabei wird in einem ersten Kanal 4010, 4012 der
Vorsteuerung das Signal des Leistungszielwertes 4403 durch Transientenbegrenzung
4010 in seiner Änderungsrate begrenzt und durch Verstärkung 4012 in eine dem
Leistungszielwert 4403 proportionale Brennstoffzuführung 4409 umgesetzt wird. Dadurch
wird bewirkt, daß dem Dampferzeuger 12 eine der veränderten Leistungsanforderung
proportionale Brennstoffmenge derart zugeführt wird, daß unzulässige
Wärmespannungen 414 in dampfführenden Kesselbauteilen vermieden werden.
In dem zweiten Kanal 4011 der Vorsteuerung wird durch Verknüpfung des maximal
zulässigen Leistungszielwertes 4403 mit dem verzögerten Leistungszielwert 4404 und
anschließende Amplitudenbegrenzung 4011 ein auf eine vorgebbare Amplitude und
zeitlich begrenztes Übersteuerungssignal des Leistungszielwertes 4411 gebildet, mit
dem den negativen Auswirkungen der Verzugszeit des Dampferzeugers 12
entgegengewirkt wird.
In dem dritten Kanal der Vorsteuerung wird das transientenbegrenzte Signal des
Leistungszielwertes 4408 mit einem Vorhalt 4013 verzögert differenziert und führt damit
über den Verlauf der Leistungsänderung und temporär im Rahmen seiner Verzögerung
darüber hinaus zu einer Übersteuerung der über den ersten Kanal vorgegebenen
Änderung der Brennstoffzufuhr.
Zur Manipulation des Anfangsbereichs der Lastrampe wird dabei durch Verknüpfung
des maximal zulässigen Leistungszielwertes 4403 mit dem verzögerten Leistungszielwert
4404 und anschließende Amplitudenbegrenzung 4011 gebildet. Da der maximal
zulässige Leistungszielwert 4403 regelmäßig sprungförmig verstellt wird, der
Leistungssollwert 422 diesem Signal jedoch mit einer durch das Zeitverhalten des
Dampferzeugers 12 gekennzeichneten Verzögerung folgt, stellt der verzögerte
Leistungszielwert 4404 als Differenz beider Signale ein temporäres Signal da, das der
Eingangsgrößenänderung zwar unverzögert folgt, dann jedoch langsam wieder auf
den Wert Null zurückläuft. Insofern ist dieses Signal dazu geeignet, im Anfangsbereich
der Laständerung den Brennstoffmassenstrom gezielt zu übersteuern, mit der Folge,
vorübergehend mehr Brennstoff in die Feuerung zu fördern als es zur Erfüllung
ausgeglichener Leistungsverhältnisse im neuen eingeschwungenen Zustand
erforderlich ist. Auf diese Weise läßt sich dem trägen Zeitverhalten der Feuerung zu
einem gewissen Grade entgegenwirken.
In dynamischer Hinsicht wird das Vorsteuersignal 425 darüber hinaus noch durch den
dritten Kanal geeignet aufbereitet. Diese Maßnahme bewirkt, den Dampfspeicher des
Kessels in der Betriebsart "Gleitdruck" an das zum neuen Leistungswert gehörende
Niveau anzugleichen. Darüber hinaus wird auf diese Weise auch eine dynamisch
günstige Formung der Vorsteuerung im Endbereich der Leistungsrampe realisiert. Die
Parameter des Vorhaltgliedes 4013 werden dabei in Abhängigkeit vom maximal
zulässigen Leistungstransienten 4401 variiert.
Der maximal zulässige Leistungstransient 4401 wird durch Minimalwertbildung 4001
aus einer Transientenvorgabe 413, der Wärmespannung für den Dampferzeuger 414
und der Wärmespannung für die Turbine 415 abgeleitet.
Im Gegensatz dazu ist der erste Kanal 4010, 4012 der Vorsteuerung über den
gesamten Verlauf der Lastrampe wirksam. Darüber hinaus kann vorgesehen sein, den
aus dem maximal zulässigen Leistungszielwert 4403 gebildeten Brennstoffsollwert mit
der tatsächlichen Summe des Brennstoffstroms 411 zu vergleichen. Dazu ist der Block
Wärmeleistungskorrektur 4008 vorgesehen. Abweichungen werden durch eine
geeignete Anpassung des statischen Wertes des Vorsteuersignals korrigiert.
Sofern das Modell 4006 und 4007 das reale Zeitverhalten des Dampferzeugers 12 mit
ausreichender Genauigkeit wiedergibt, stimmen Leistungssollwert 422 und
Leistungsistwert 160 weitgehend überein, wobei eine Leistungsänderung im
wesentlichen gesteuert realisiert wird. Unter praktischen Randbedingungen verbleibt
allerdings immer eine gewisse Regeldifferenz, die ihre Hauptursache in prinzipiell
unvermeidlichen Unzulänglichkeiten der Modellbildung hat. Um zu vermeiden, daß
diese Regelabweichung vom Integralanteil des als PID-Regler ausgeführten
Brennstoffreglers 3 aufintegriert wird und somit zu einem "Wegdriften" der Stellgröße
Brennstoffzufuhr 110 führt, wird der Brennstoffregler 3 für die Dauer der Laständerung
außer Betrieb gesetzt und der letzte Wert der Stellgröße Brennstoffzufuhr 110
gehalten.
Dazu wird aus der Differenz des maximal zulässigen Leistungszielwertes 4403 und des
Leistungssollwertes 422 ein Laständerungsindikator 4406 abgeleitet, der über die
Signalformung 4014 in ein binäres Freigabesignal Brennstoffregler 424 umgesetzt wird.
Das Signal zur Deaktivierung des Reglers wird dabei anhand eines Vergleichs der Ein-
und Ausgangsgrößen 4403 und 422 des Modells 4006, 4007 der Leistungserzeugung
generiert. Unterscheiden sich die beiden Signale 4403 und 422 um einen bestimmten
Betrag, steht gerade eine Laständerung an und der Brennstoffregler 3 wird gesperrt. Ist
die Laständerung abgeschlossen, sind Ein- und Ausgangsgröße 4403 und 422 des
Modells 4006, 4007 innerhalb der Breite eines Toleranzbandes identisch, so daß der
Brennstoffregler 3 freigegeben wird.
Darüber hinaus ist vorgesehen, für den Frequenzstützungsbetrieb Änderungen der Last
412 in die Sollwertbildung einzubeziehen. Dazu wird das die Last repräsentierende
Signal 412 zunächst mit einem Filter 415 bewertet und anschließend in einem ersten
Kanal mit dem Leistungssollwert 422 zu einem lastkorrigierten Leistungssollwert 423
verknüpft, in einem zweiten Kanal über eine erste einen Vorhalt bildende Signalformung
4016, die das Zeitverhalten des Dampferzeugers 12 beschreibt, in eine lastabhängige
Störgröße 421 umgesetzt und in einem dritten Kanal über eine zweite einen Vorhalt
bildende Signalformung 4017 in ein lastindiziertes Vorsteuersignal 4413 umgesetzt.
Dabei ist vorgesehen, die drei Vorsteuersignale 4409, 4410 und 4411 miteinander zu
einem zielwertindizierten Vorsteuersignal 4412 und dieses mit dem lastindizierten
Vorsteuersignal 4413 zur Vorsteuerung 425 zu verknüpfen.
In einer ersten Ausführungsform wird die Leistungsregelung 5 nachstehend unter
Verwendung gleicher Bezugszeichen für gleiche Mittel und unter Bezugnahme auf die
Fig. 3 in der Betriebsart Vordruckbetrieb mit Frequenzstützung beschrieben. Dabei
erfolgt die Leistungsregelung über die Brennstoffzufuhr 110 und die Druckregelung über
die Ventilstellung 140. Demzufolge wird die Regeldifferenz 511 des Brennstoffreglers 3
durch Verknüpfung des lastkorrigierten Leistungssollwerts 423 mit dem Leistungsistwert
160 ermittelt.
Der Drucksollwert 5403 für den Turbinenventilregler 2 ergibt sich mit Hilfe der als
Signalformung 5004 dargestellten Gleitdruckkennlinie direkt aus dem aktuellen
Dampfmassenstrom 132. Um einerseits unerwünschte Kopplungen vom
Dampfstromsignal 132 auf die Druckregelung zu vermeiden, andererseits aber auch
den Drucksollwert 5403 bei Frequenzstützung geeignet führen zu können, ist in dem
Sollwertpfad für den Druck eine Transientenbegrenzung 5005 vorgesehen.
Im Falle des Frequenzstützungsbetriebs kann die erforderliche Leistung gemäß DVG
während der ersten Sekunden ausschließlich durch Nutzung des Kesselspeichers
sichergestellt werden. Zu diesem Zweck wird der Drucksollwert 5403 bis zu dem
Zeitpunkt, zu dem die Kesselleistung den neuen stationären Wert erreicht hat,
temporär angehoben beziehungsweise abgesenkt. Dazu wird die lastabhängige
Störgröße 421 mit einem Modell des Dampfspeichers, das durch Parallelordnung einer
Verstärkung 5003 und einer Integration 5002 gebildet wird, auf den Drucksollwert 5403
aufgeschaltet.
Weiterhin ist vorgesehen, die Regeldifferenz 511 des Brennstoffreglers 3 über eine
Signalformung 5001 auf einen Integrationsbeiwert 5401 abzubilden, mit dem die
Integrationszeitkonstante der Integration 5002 eingestellt wird. Die Zeitkonstante des
Dampfspeichers wird dabei in Abhängigkeit von der aktuellen Differenz zwischen
Leistungssollwert 423 und Leistungsistwert 160 variiert.
Darüber hinaus ist vorgesehen, über eine weitere Signalformung 5006 die lastabhängige
Störgröße 421 auf ein Maß der Transientenbegrenzung 5405 abzubilden, mit dem der
transientenbegrenzte Drucksollwert 5404 lastabhängig gesteuert wird.
In einer zweiten Ausführungsform wird die Leistungsregelung 5 nachstehend unter
Verwendung gleicher Bezugszeichen für gleiche Mittel und unter Bezugnahme auf die
Fig. 4 für träge Anlagen der Dampferzeugung beschrieben.
Basierend auf der Betriebsart Kesselfolgebetrieb wird aus dem lastkorrigierten
Leistungssollwert 423 und dem Leistungsistwert 160 die Leistungsregeldifferenz 5406
gebildet, die als Regeldifferenz 510 des Turbinenventilreglers 2 zur Einstellung des
Turbinenventils 14 dient. Die aus dem Frischdampfdruck 131 und dem
Dampfmassenstrom 132 abgeleitete Druckregeldifferenz 5409 wird als Regeldifferenz
511 des Brennstoffreglers 3 zur Einstellung des Brennstoffzufuhr 110 verwendet.
Die regelungstechnische Besonderheit dieser trägen Anlagen im Kesselfolgebetrieb ist,
daß die Druckregelstrecke durch ein Verhalten ohne Ausgleich gekennzeichnet ist, in
das außerdem auch signifikante Verzögerungsanteile einbezogen sind.
Kennzeichnend für diese Regelaufgabe ist die Kombination einer integral wirkenden
Regelstrecke mit einem integral wirkenden Regler. Charakteristisch für diese
regeldynamisch ungünstige Konstellation sind insbesondere lang andauernde
Ausregelvorgänge sowie überlagerte Schwingungen der Regelgröße, die selbst im
sogenannten Geradeausbetrieb der Anlage noch zu beobachten sind.
Um dieser Problematik entgegenzuwirken, ist vorgesehen, die Druckregeldifferenz 5409
als Störgröße auf die Leistungsregeldifferenz 5406 aufzuschalten. Dadurch wird bewirkt,
daß sich bei Druckschwankungen phasengleich auch die Regeldifferenz 511 des
Brennstoffreglers 3 ändert. In Abhängigkeit von der Intensität dieser Kopplung läßt sich
auf diese Weise den unerwünschten Schwingungen des Frischdampfdrucks 131
dediziert entgegenwirken.
Die Intensität dieser Kopplung wird im einzelnen in Abhängigkeit von der Last 421
durch eine gesteuerte Verzögerung 5008 beeinflußt. Dabei wird mit zunehmender
Frequenzabweichung der Einfluß der Druckregeldifferenz 5409 auf die Regeldifferenz
511 des Brennstoffreglers 3 kontinuierlich gedrosselt und während der Laständerung
ausgeblendet. Damit wird gewährleistet, daß eine Leistungsanforderung aus dem
Verbundnetz ungehindert an den Brennstoffregler 3 weitergeleitet und in eine
adäquate Leistungserhöhung umgesetzt wird.
Durch eine Betragsbildung 5007 der Änderung der Last 421 wird erreicht, daß durch jede
Art der Laständerung der Einfluß der Druckregeldifferenz 5409 auf die Regeldifferenz
511 des Brennstoffreglers 3 kontinuierlich gedrosselt und während der Laständerung
ausgeblendet wird.
Als weitere verbessernde Maßnahme ist vorgesehen, die Parameter des das
dynamische Verhalten des Kraftwerksblocks beschreibenden Modells 4006, 4007 in
Abhängigkeit vom aktuellen Zeitverhalten des Prozesses zu variieren. Dazu wird die
Druckregeldifferenz 5409 als Parameter 416 mit dem maximal zulässigen
Leistungstransienten 4401 zu einem verminderten Leistungstransienten 4402
verknüpft. Symbolisiert durch den Schalter 4005 wird zur Regelung träger Anlagen der
verminderte Leistungstransient 4402 als Integrationsbeiwert der
Transientenbegrenzung 4007 eingestellt, wodurch das Zeitverhalten des Modells 4006,
4007 in Abhängigkeit von der Druckregeldifferenz 5409 beschleunigt oder verlangsamt
wird.
Dabei steuert die Druckregeldifferenz 5409 das Modell 4006, 4007 in der Weise, daß
der Frischdampfdruck 131 dem Dampfmassenstrom 132 beziehungsweise der
elektrischen Leistung 160 um einen gewissen Betrag vorauseilt. So wird die
Zeitkonstante des Modells 4006, 4007 bei einer Leistungserhöhung so lange auf hohe
Werte gesetzt, bis der Druck gegenüber dem Ausgangsdruck um einen vorgebbaren
Betrag angestiegen ist.
Der Drucksollwert 5403 wird auch in dieser Ausführungsform der Erfindung mit Hilfe
der als Signalformung 5004 dargestellten Gleitdruckkennlinie direkt aus dem aktuellen
Dampfmassenstrom 132 abgeleitet und einer Transientenbegrenzung 5005
unterzogen. Die Integrationszeitkonstante als Maß der Transientenbegrenzung 5405
wird durch eine Signalformung 5006 aus der Druckregeldifferenz 5409 und dem
Laständerungsindikator 4406 adaptiert. Dabei werden die Druckregeldifferenz 5409
und der Laständerungsindikator 4406 jeweils mittels einer Kennlinie gewichtet und
anschließend multiplikativ derart miteinander verknüpft, daß das Maß der
Transientenbegrenzung 5405 mit wachsenden Druckregeldifferenzen 5409 verringert
wird und mit wachsendem Laständerungsindikator 4406 erhöht wird. Dadurch werden
sowohl unerwünschte Kopplungen vom Dampfmassenstromsignal 132 auf die
Brennstoffzufuhr vermieden, als auch die Führung des Drucksollwerts 5403 bei
Frequenzstützung erleichtert.
Darüber hinaus ist vorgesehen, die Druckregeldifferenz 5409 mit der
Leistungsregeldifferenz 5406 zur leistungskorrigierten Druckregeldifferenz 5408 zu
verknüpfen, die nach lastabhängiger Signalformung 5009 als Regeldifferenz 511 des
Brennstoffreglers 3 auf den Brennstoffregler 3 aufgeschaltet wird. Dabei bewirkt die
lastabhängiger Signalformung 5009 bei Lastanforderung eine proportionale Reduzierung
der Regeldifferenz 511 des Brennstoffreglers 3. Dadurch wird die Leistungsregelung
dynamisch priorisiert.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird das bei Regelstrecken ohne Ausgleich
übliche Langzeitpendeln des Kesseldruckes weitestgehend unterbunden. Durch eine
genaue Steuerung der Brennstoffzufuhr im Verhältnis zur Leistung wird eine hohe
Konstanz des Frischdampfdrucks und der Leistung im Geradeausbetrieb erreicht.
Lastwechsel werden unproblematisch. Die Manövrierfähigkeit des Kraftwerksblocks ist
trotz seiner trägen Dampferzeugung vergleichsweise hoch.
Die Leistungsregelung und Frequenzstützung erfolgt über die schnelle Einstellung der
Turbinenventile unter temporärer Ausnutzung des Dampfspeichervermögens des
Dampferzeugers. Dadurch werden kurzzeitige Leistungsspitzen zur Frequenzstützung im
Verbundnetz realisierbar.
Der Sollwertbildung wird die Regeldifferenz des Druckes mit aufgeschaltet, die jedoch
bei Frequenzänderungen ausgeblendet wird. Der Druckregler bildet den Sollwert für die
Brennstoffregelung mit dynamischer Vorsteuerung der Leistungsabweichung. Bei
Laständerungen wird der Brennstoff derart vorgesteuert, daß sich der Druckistwert nur
wenig von der gesteuerten Gleitdruckkennlinie entfernt. Dadurch bleiben auch bei
Lastrampen Reserven für die kurzfristige Frequenzstützung übrig.
Eine dritte Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 5 dargestellt. Dabei wird die
Regeldifferenz 511 des Brennstoffreglers 3 aus dem lastkorrigierten Leistungssollwert
423 und dem Leistungsistwert 160 abgeleitet. Die Regeldifferenz 512 des
Turbinenventilreglers 2 wird aus dem mit einem druckabhängigen Korrekturwert 5410
multiplikativ verknüpften Leistungssollwert 422, dem druckkorrigierten Leistungssollwert
5411 und dem Leistungsistwert 160 abgeleitet.
Die Druckregeldifferenz 5409 wird aus dem Frischdampfdruck 131 und dem
Dampfmassenstrom 132 abgeleitet und auf einen als PI-Regler ausgeführten
Druckkorrekturregler 5010 geführt, dessen Stellgröße der druckabhängige Korrekturwert
5410 ist.
Dadurch wird eine schnelle Leistungsregelung über das Turbinenventil 14 und parallel
dazu eine vergleichsweise langsame Leistungsregelung über den
Brennstoffmassenstrom erreicht. Dabei bewirkt die multiplikative Einbindung des
druckabhängigen Korrekturwerts 5410 in die schnelle Leistungsregelung eine
kurzzeitige Reaktion auf Laständerungen unter Ausnutzung des
Kesselspeichervermögens bei Begrenzung der Druckabweichung auf zulässige Werte.
Bei Druckabfall des Frischdampfdrucks 131 wird der druckkorrigierte Leistungssollwert
5411 temporär so weit gedrosselt, daß der Frischdampfdruck 131 einen vorgebbaren
Mindestdruck aufrechterhält.
Darüber hinaus wird mit Hilfe des druckabhängigen Korrekturwerts 5410 als Parameter
416 die Transientenbegrenzung 4007 des Modells 4006, 4007 derart variiert, daß bei
Druckabfall des Frischdampfdrucks 131 der Leistungssollwert 422 und damit die
Brennstoffzufuhr 110 erhöht wird.
Im weiteren Verlauf steigt dadurch der Frischdampfdruck 131 wieder auf seinen
Vorgabewert an, so daß die Drosselung des druckkorrigierten Leistungssollwerts 5411
für den Turbinenventilregler 2 mit zunehmender Dampfproduktion des Kessel
sukzessive zurückgeführt wird.
Trotz der indirekten Druckregelung ist somit also gewährleistet, daß der
Frischdampfdruck 131 unter stationären Betriebsverhältnissen auf den aktuellen
Drucksollwert 5403 einläuft, so daß eine bleibende Druckregeldifferenz 5409
vermieden wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist zur Frequenzstützung vorgesehen, die
lastabhängige Störgröße 421 über eine Signalformung 5006 auf die Druckregelung
5004, 5005, 5010 derart aufzuschalten, daß das druckabhängige Korrektursignal 5410
während der Laständerung und in Abhängigkeit vom Betrag der Laständerung gedämpft
wird. Dabei kann vorgesehen sein, den Proportionalbeiwert des Druckkorrekturreglers
5010 temporär zu reduzieren. Außerdem kann vorgesehen sein, den
Integrationsbeiwert als Maß der Transientenbegrenzung 5405 der
Transientenbegrenzung 5005 temporär zu erhöhen. Es kann darüber hinaus
vorgesehen sein, die mit 5009 bezeichnete lastabhängige Signalformung derart zu
manipulieren, daß die Druckregeldifferenz 5409 trotz verändertem
Dampfmassenstrom 132 beibehalten wird.
Durch eine sinnvolle Kopplung von Reglern zu einer Blockregelung läßt sich also ein
stabiles Verhalten der Anlage und damit eine schonende Fahrweise des Blockes im
Vordruck- und auch im Leistungsregelungsbetrieb der Turbine erreichen. Hierdurch wird
der Verschleiß der beteiligten Anlagenkomponenten verringert, die Lebensdauer erhöht
sich, und die Wartungsintervalle können verlängert werden. Durch die schonende
Fahrweise verbessert sich außerdem die Verbrennung, und die Umweltbelastung durch
Emissionen nimmt ab.
1
Kraftwerksblock
11
Brennstoffzuteiler
110
Stellgröße Brennstoffzufuhr
12
Dampferzeuger
13
Frischdampfleitung
131
Meßgröße Frischdampfdruck
132
Meßgröße Dampfmassenstrom
14
Turbinenventil
140
Stellgröße Ventilstellung
15
Turbine
16
Generator
160
Meßgröße Istleistung
2
Turbinenventilregler
3
Brennstoffregler
4
Modellgestützte Leistungssollwertbildung und Vorsteuerung
4001
Minimalwertbildung
4002
Kannlasteinfluß
4003
Freigabelogik
4004
Dämpfung
4005
Schalter
4006
Verzögerung
4007
Transientenbegrenzung
4008
Wärmeleistungskorrektur
4009
Signalformung
4010
Transientenbegrenzung
4011
Amplitudenbegrenzung
4012
Verstärkung
4013
Vorhaltglied
4014
Signalformung
4015
Filter
4016
Signalformung
4017
Signalformung
410
Zielleistung
411
Summe Brennstoffstrom
412
Last (k . Δf)
413
Transientenvorgabe
414
Wärmespannung Dampferzeuger
415
Wärmespannung Turbine
416
Parametervariation
421
lastabhängige Störgröße
422
Leistungssollwert
423
lastkorrigierter Leistungssollwert
424
Freigabe Brennstoffregler
425
Vorsteuerung
4401
maximal zulässiger Leistungstransient
4402
verminderter Leistungstransient
4403
maximal zulässiger Leistungszielwert
4404
verzögerter Leistungszielwert
4405
Zielleistungsvorhalt
4406
Laständerungsindikator
4407
Maß der Transientenbegrenzung
4408
transientenbegrenzter Leistungszielwert
4409
erstes Vorsteuersignal
4410
drittes Vorsteuersignal
4411
zweites Vorsteuersignal
4412
zielwertindiziertes Vorsteuersignal
4413
lastindiziertes Vorsteuersignal
5
Leistungsregelung
5001
Signalformung
5002
Integration
5003
Verstärkung
5004
Signalformung
5005
Transientenbegrenzung
5006
Signalformung
5007
Betragsbildung
5008
gesteuerte Verzögerung
5009
lastabhängige Signalformung
5010
Druckkorrekturregler
5011
Multiplikation
510
Regeldifferenz Turbinenventilregler
511
Regeldifferenz Brennstoffregler
5401
Integrationsbeiwert
5402
Dampfentnahmeabbild
5403
Drucksollwert
5404
transientenbegrenzter Drucksollwert
5405
Maß der Transientenbegrenzung
5406
Leistungsregeldifferenz
5407
Störgröße
5408
leistungskorrigierte Druckregeldifferenz
5409
Druckregeldifferenz
5410
Korrektursignal
5411
druckkorrigierter Leistungssollwert
Claims (13)
1. Verfahren zur koordinierten Regelung eines Dampfkraftwerksblockes in einem
Dampfkraftwerk, der im wesentlichen aus einem Dampferzeuger mit einer
Turbine, der ein Generator zugeordnet ist sowie einigen Hilfseinrichtungen
besteht, wobei sowohl das Verhalten des Dampferzeugers als auch das
Verhalten des Turbosatzes im wesentlichen durch einen Stellungsregler für das
Turbineneinlaßventil und einen Brennstoffregler bestimmt wird, wobei der
Brennstoffregler vorgesteuert und blockierbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß ein erstes Signal zur Vorsteuerung (4409) des Brennstoffreglers (3) durch Transientenbegrenzung (4010) der Änderung des Leistungszielwerts (410) und proportionale Verstärkung (4012) gebildet wird,
- 2. daß ein zweites Signal zur Vorsteuerung (4411) des Brennstoffreglers (3) durch ein auf eine vorgebbare Amplitude (4011) und zeitlich (4006) begrenztes Übersteuerungssignal des Leistungszielwertes (410) gebildet wird,
- 3. daß ein drittes Signal zur Vorsteuerung (4410) des Brennstoffreglers (3) durch Übersteuerung (4013) des transientenbegrenzten Signals (4408) des Leistungszielwertes (410) gebildet wird, und
- 4. daß der Leistungszielwert (410) über ein das dynamische Verhalten des Kraftwerksblocks (1) beschreibendes Modell (4006, 4007) in einen Leistungssollwert (422) umgeformt wird, der mit dem sich infolge der Vorsteuerung (4409, 4410, 4411) für die Brennstoffzufuhr einstellenden Leistungsistwert (160) verglichen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß der Brennstoffregler (3) über den Verlauf der Änderung des
Leistungszielwerts (410) zumindest partiell außer Betrieb (4014) genommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß das Maß der Transientenbegrenzung (4010) zur Bildung des ersten und
dritten Vorsteuersignals (4409, 4410) durch den maximal zulässigen
Leistungstransienten (4401) parametriert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß das dynamische Verhalten des den Kraftwerksblock (1) beschreibenden
Modells (4006, 4007) durch den maximal zulässigen Leistungstransienten (4401)
parametriert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß der maximal zulässige Leistungszielwert (4403) in Abhängigkeit von der
Summe des Brennstoffstroms (411) korrigiert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5
dadurch gekennzeichnet,
daß die Regeldifferenz (510) für den Turbinenventilregler (2) in der Betriebsart
Vordruckbetrieb in Abhängigkeit von der Last (421), die auf ein das dynamische
Verhalten des Dampfspeichervermögens des Dampferzeugers (12)
beschreibendes Modell (5002, 5003) wirkt, korrigiert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sollwert (5404) für den Turbinenventilregler (2) in Abhängigkeit von der
Last (421) durch Transientenbegrenzung (5005) des mit Hilfe der
Gleitdruckkennlinie (5004) aus dem Dampfmassenstrom abgeleiteten
Drucksollwertes (5403) korrigiert wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß die Regeldifferenz (510) für den Turbinenventilregler (2) aus dem Vergleich eines lastkorrigierten Leistungssollwertes (423) mit dem Leistungsistwert (160) und einer Störgröße (5407), die in Abhängigkeit vom Frischdampfdruck (131) und Dampfmassenstrom (132) ermittelt wird, gebildet wird, und
- 2. daß die Regeldifferenz (511) für den Brennstoffregler (3), die in Abhängigkeit vom Frischdampfdruck (131) und Dampfmassenstrom (132) als Druckregeldifferenz (5409) ermittelt wird, leistungsabhängig korrigiert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abhängigkeit der Regeldifferenz (510) für den Turbinenventilregler (2)
von der Druckregeldifferenz (5409) bei Lastanforderung temporär reduziert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8
dadurch gekennzeichnet,
daß die Regeldifferenz (511) für den Brennstoffregler (3) bei Lastanforderung auf
Null reduziert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 8
dadurch gekennzeichnet,
daß der Transient des Drucksollwertes (5404) in Abhängigkeit von dem maximal
zulässigen Leistungszielwert (4403), vom Leistungssollwert (422) und der
Druckregeldifferenz (5409) begrenzt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 8
dadurch gekennzeichnet,
daß der Transient des Leistungssollwertes (422) in Abhängigkeit von der
Druckregeldifferenz (5409) gedämpft wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß die Regeldifferenz (511) für den Brennstoffregler (3) aus einem lastkorrigierten Leistungssollwert (423) und dem Leistungsistwert (160) ermittelt wird,
- 2. daß aus dem Frischdampfdruck (131) und dem Dampfmassenstrom (132) eine druckabhängige Korrekturgröße (5410) abgeleitet wird und
- 3. daß die Regeldifferenz (512) für den Turbinenventilregler (2) aus einem druckkorrigierten Leistungssollwert (423), der aus dem Leistungssollwert (422) und der druckabhängigen Korrekturgröße (5410) abgeleitet wird, und dem Leistungsistwert (160) ermittelt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998128446 DE19828446C1 (de) | 1998-06-26 | 1998-06-26 | Verfahren zur koordinierten Regelung eines Dampfkraftwerksblockes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998128446 DE19828446C1 (de) | 1998-06-26 | 1998-06-26 | Verfahren zur koordinierten Regelung eines Dampfkraftwerksblockes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19828446C1 true DE19828446C1 (de) | 1999-09-23 |
Family
ID=7872061
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998128446 Expired - Fee Related DE19828446C1 (de) | 1998-06-26 | 1998-06-26 | Verfahren zur koordinierten Regelung eines Dampfkraftwerksblockes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19828446C1 (de) |
Cited By (2)
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WO2015028366A3 (de) * | 2013-08-28 | 2015-05-07 | Siemens Aktiengesellschaft | Betriebsverfahren für einen extern beheizten zwangdurchlaufdampferzeuger |
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- 1998-06-26 DE DE1998128446 patent/DE19828446C1/de not_active Expired - Fee Related
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