Elektrischer Schichtwiderstand kleinen Widerstandswertes. Es werden in der Fernmeldetechnik häufig elektrische Widerstände benötigt, die einen sehr kleinen Ohmsehen Widerstand, zum Bei spiel unter 5 Ohm, besitzen sollen und aus elektrischen Gründen in Form eines Schicht widerstandes hergestellt sein sollen. Man kann, um diese Forderung zu erfüllen, die Aufbauweise der bekannten Schichtwider stände benutzen und durel Wahl gut leiten den Widerstandsstoffes bzw. auch durch be sonders starke Ausbildung der Widerstands- sehieht die benötigten Widerstandswerte zu erreichen trachten.
Dies führt häufig zu Schwierigkeiten, da dicke Sehichten verhält nismässig schleeht haften und gegen mecha nische Verletzungen äusserst empfindlich sind. Ausserdem kann die Herstellung der Schicht in besonders grosser Stärke sehr kostspielig n erden. Wenn man beispielsweise Wider stände nacl dem Hartkohleverfahren her stellen will, wobei auf einen nichtleitenden Trägerkörper Kohlenstoff aus gasförmigen Kohlenwasserstoffverbindungen abgeschieden wird, dann dauert die Herstellung von starken Kohlenschichten zur Erzielung niederohmiger Widerstände unter Umständen Wochen.
Es ist zur Herstellung genauer Wider standswerte ein Verfahren bekanntgeworden, nach welchem bei auf einem Trägerkörper an- glebraehten Widerstandsschichten durch die Auflage von gut leitenden Schichten, also im wesentlichen Metallschichten, Teile der Wider- standssehicht kurzgeschlossen werden und da durch der gewünschte Wert eingestellt wird.
Man könnte daran denken, dieses Ver fahren zur Erzielung niedrigohmiger Wider stände zu benutzen, indem man einen Widerstand bis auf einen Sehmalen Strei fen mit einer Metallschicht überzieht und diesen Sehmalen Streifen als Wider stand benutzt. Die Erzielung eines be stimmten Widerstandswertes ist in dieser Weise jedoch kaiun möglich, da. bei dem gerin gen Abstand der Stromzuführungselektroden allergeringste Abstandsänderungen bereits hochprozentuale -Widerstandsänderungen her beiführen. Weiterhin ist die Belastungsfähig keit eines derartigen Widerstandes stark ver mindert.
Der erfindungsgemässe Schichtwiderstand, bei dem ebenfalls das Kurzschliessen von Widerstandsschichten durch besser leitende . Schichten benutzt ist, besitzt jedoch die vor beschriebenen Nachteile nicht.
Nach der Er findung sind die besser leitenden Schichten in zwei Gruppen untereinander zusammenhän gender und mit. je einem Kontaktanschluss in Verbindung stehender, gegenseitig ineinander greifender leitender Streifen derart an der Widerstandsschicht angebracht, dass diese in mindestens ein langes, Sehmales Band zerlegt ist, dem längs seiner Längsseiten Strom zu geführt wird.
Die Aufteilung einer Wider standsschicht nach der Erfindung ähnelt in gewisser Weise jenen, hochohmigen Wider- Ständen, bei denen eine Widerstandsfläche durch Isolierstrecken aufgeteilt ist. Im vor liegenden Falle sind die Isolierstrecken durch gut leitende Schichten ersetzt und das lange, schmale Widerstandsband nunmehr nicht an den Enden, sondern längs seiner Längsseiten angeschlossen. Es ist ersichtlich, dass durch die kurzen, aber sehr zahlreich parallel ge schalteten Strompfade ein sehr niedriger Widerstandswert erreichbar und die Be lastungsfähigkeit sehr hoch ist.
Schliesslich kann infolge der zahlreichen parallelen Strom pfadeein grösserer Abstand zwischen den ver- schiedenpoligen Kontaktschichten eingehalten werden, so dass geringe Abstandsänderungen auch nur einen geringen Einfluss auf den erzielten Widerstandswert besitzen.
In den Fig.1-4 sind verschiedene Aus führungsbeispiele des erfindungsgemässen Widerstandes dargestellt. Nach Fig. 1. sind auf der Widerstandsschicht a gut. leitende Auflagen, beispielsweise Metallschichten, nie dergeschlagen, die, in zwei Gruppen zusam mengefasst, kammähnlich ineinandergreifen. Die eine Gruppe ist mit b und die andere mit c bezeichnet. b hängt untereinander mit der Kontaktschicht d, und c mit der Kontakt schicht c zusammen. Bei d und e werden die äussern Stromleitungen angebracht. Das Widerstandsband u wird infolge der beschrie benen Aufteilung der gut leitenden Schichten quer zu seiner Längsausdehnung vom Strom durchflossen und stellt nunmehr einen Wider stand sehr geringen Olmschen Widerstandes dar.
Das gleiche Ziel wird auch erreicht, wenn man die gut leitenden Flächenteile, wie in der Fig. 2 gezeigt, in Wellenform oder, wie in Fig.3, in Dreiecksform oder auch sonstwie ausführt, so dass das Widerstandsband eine noch grössere Länge erhält, wodurch die Par- allelsehaltung von Strompfaden zusätzlich vergrössert wird. Die in den Fig.l bis 1 an Hand von ebenen Sehichtwiderständen dar gestellten Ausführungsformen sind ohne Schwierigkeiten auch auf Zylinderflächen oder dergleichen zu übertragen, wenn man sich die dargestellten Figuren als Abwicklung eines Zylinders vorstellt. Diese Ausführung isst deswegen interessant, weil sie den üblichen Ansehen und Aufbau elektrischer Wider stände entspricht.
In der Fig. 4 ist eine Seiten ansieht eines derartigen zylindrischen, stab förmigen Widerstandes dargestellt, bei wel chem in ähnlicher Weise wie bei der Wende- lung zur Erzielung hochohmiger Widerstände eine Wendelung mit gutleitender Schicht vor gesehen ist. Es muss, sich in diesem Falle je- doch um zwei Wendeln handeln, um das Ziel zu erreichen. Eine Wen del ist mit f, die andere Wendel mit g bezeich net.
Falls sieh durch die dadurch hervor gerufene Wendeluvg des Widerstandsbandes eine Induktivität ergeben sollte, die nicht er- wünscht ist, kann man auf der einen Hälfte des Widerstandsstäbehens die Wendeln auch in entgegengesetzter Richtung verlaufen lassen, so dass sieh die Induktivität des einen Widerstandsteils durch die entgegengesetzte Induktivität des andern Widerstandsteils auf hebt.
Bei der Herstellung von Widerständen nach der Erfindung wird man mit Vorteil so vorgehen, dass auf einem isolierenden Träger körper die Widerstandsschicht und die besser leitenden Schichten übereinander angeordnet werden und dass dabei die Widerstandsschicht über der gesamten Oberfläche des Tragkörpers angebracht wird, während bei der Aufbrin gung der besser leitenden Schichten diejeni gen Teile, an denen lediglich die wirksame Widerstandssehieht vorlianclen sein soll, ab- gedeektwerden.
Man kann beispielsweise auf einen nicht leitenden Tragkörper zitnäclist unter Zuhilfe nahme einer Schablone @.:ut leitende Metall- schiehtst-reifen aufbringen, zum Beispiel durch Kathodenzerstäuben, Aufdampfen, Bespritzen oder .dergleichen, und danach den gesamten Körper mit.
Widerstandsschicht überziehen, ihn zum Beispiel in einer Bekohlungsappara- tur auf der gesamten Oberfläche mit Hart kohle bedecken.
Man kann jedoch auch anders vorgehen, indem man zunächst einen Trägerkörper mit Widerstandsschicht bedeckt und auf diese Widerstaiidsschieht die erforderlichen :1letall- streifen aufbringt. Auch hier können Schablo nen benutzt werden. Wenn zur Vereinfachung und zur Verbilligung die Metallschichten auf galvanisehem Wege erzeugt werden sollen, dann ist es notwendig, eine leitende Unterlage zu besitzen.
Mit besonderem Vorteil wird man zu diesem Behufe die Widerstandsschicht her anziehen und zum Beispiel in folgender Weise vorgehen : Man überzieht den isolierenden Tragkörper vollständig mit Widerstands- selticht und deckt dann diejenigen Teile, die aktiv als Widerstandselement dienen sollen, durch einen isolierenden Lack, der beispiels weise auf dem Spritzwege mittels einer ent sprechend gestalteten Schablone aufgebracht werden kann, oder durch ein anderes geeigne tes Mittel, ab.
Hierauf kann der Widerstand in eirem galvanischen Bade mit einer Metall schicht überzogen werden, die sich nur an jenen Stellen abscheidet, an denen kein Isolier- lack aufgetragen ist. Der Isolierlack kann hierbei gleichzeitig die Widerstandsschicht vor der Einwirkung der galvanischen Bad fliissigkeit schützen.
Um gewünschte, vorgegebene Widerstands werte zu erreichen, können die Widerstände auch abgeglichen werden. Zu diesem Zwecke ist es erforderlich, Teile der gut leitenden Streifen zu entfernen, was zweckmässigerweise durch Abschleifen erfolgt, wobei gegebenen falls auch die mit der gut leitenden Schicht in Berührung stehende Widerstandsschicht ent- l'ernt werden kann. Hierdurch wird der leitende Querschnitt der Widerstandsschicht verringert und eine Zunahme des Wider standswertes erreicht.
Es lassen sich ohne Schwierigkeiten Wider standswerte herstellen, die nur 1/10o des Aus gangswertes und weniger betragen. Da dabei die Kapazität infolge der Anordnung der Stromzuführungsschichten auf einen ent- sprecliend hohen Wert anwächst, bleibt die Phase des Widerstandes praktisch gleich.