Lagenaufbringvorrichtung an einer Reifenaufbaumaschine.
Im Flaehbandverfahren, bei dem Reifen teile aufeinanderfolgend auf einer zusammen- klappbaren, zylindrischen Trommel zusam mengebaut werden, werden die versehiedenen Lagen durch Druck miteinander verbunden, wobei dieser Druck fortschreitend auf die Aussenseite der Bandlagen ansgeübt wird.
Einige der letzteren werden an den Trommel cnden umgelegt zweelBs Einsehliessens der Verstarkungswülste. Bis jetzt ist noch kein v ö] lig zufriedenstellendes Werkzeug bzw.
Vorrichtung für das Umlegen der Bandlagen gesehaffen worden. Daher wird heute noch ein grosser Teil dieser Arbeitsphase von den Reifenbauarbeiten von Hand ausgeführt, entweder mit der blossen Hand oder mittels eines vonHandgeführtenWerkzeuges,unge- achtet des Vorhandenseins automatischer Aufbringvorrichtungen an der Maschine.
Die Erfindung betrifft nun eine Lagen auf hringvorrichtung an einer Reifenaufbau- jn. hschine, die sieh auszeichnet durch ein Paar Laufrollen mit einem über sie geführten, endlosen, federnden Treibriemen und eine zwischen den beiden Laufrollen angeordnete, sich gegen ein Riementrum anlegende Halterolle, die quer zu diesem Trum beweglich ist.
Bei früheren, die Lagenränder umlegen- den Vorrichtungen wurden Rollen verschie- dener Form verwendet, die durch Reibungsschluss mit dem Gut rotieren und zu diesem Zweck in einer zur Trommel radialen Richtung verschwenkbar sind. Eine frühe Ausführung dieser Vorrichtung weist eine einfache, trommelförmige Rolle auf, die am Rande der Trommel deren Umfang berührt, nebst einer weiteren Rolle, die über den Trommelrand hinaus beweglich ist, um die Bandlagen umzulegen. Diese letztere Rolle ist am Umfang so ausgebildet, dass bei einer späteren Stufe des Aufbauvorganges, das heisst wenn der Wulst. montiert worden ist, weitere Bandlagen auf ähnliche Art und Weise umge- legt werden können.
Diese Vorrichtungen arbeiteten wenigstens annähernd mit Punkt- kontakt zwischen der Vorrichtung und den Bandlagen, und es trat ¯fters ein Fälteln der letzteren ein. Weiter war auch die Adhäsion der Bandlagen nicht zufriedenstellend, und die Adhäsion sowie das Umlegen wurden oft durch Zentrifugalwirkung vereitelt, so dass man nur relativ kleine Trommelgeschwindig- keiten anwenden konnte. Ein anderer Nachteil dieser Anordnung beruht in ihrer Steifheit. Die Vorrichtungen müssen in eine bestimmte Lage eingestellt. werden, und eine ¯nderung in der Stellung der Bandlagen ergab eine Fehlleistung und die Gefahr einer Besehädigung der Bandlagen.
Es wurden auch Vorrichtungen zum Aufbringen mit endlosem, federndem Riemen in Vorschlag gebraeht, fanden aber nur be , sehränkte Verwendung. Demgegenüber wird mittels des auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels vorliegender Erfindung durch eine Anordnung von federnden Treibriemen ein wirksames Umlegen von Bandlagen in einer radialen Richtung um die Trommel-Endkante ermöglicht und eine ausreichende Adhäsion der ersten Bandlage an der Trommel ohne Fältelung oder andere Verzerrung erreicht, so dass erhöhte Trommel schwindigkeiten angewendet werden können.
Dieses Ausführungsbeispiel erlaubt eine wirksame Ausführung des Umlegens der Bandlagen im Reifenbau, insbesondere bei einem Verfahren, bei dem die Ränder dieser Lagen in eine wenigstens annähernd radial zur Reifenbautrommel gerichtete Stellung umgelegt werden. Es erfolgt dabei eine Vergrösserung der Berührungsfläche zwischen Vorrichtung und Arbeitsstiiek, die Schaffung eines nachgiebigen Ber hrungsdruckes, das Verhüten einer Fältelung beim Umlegen der Bandlagen, eine Vergrösserung des Adhäsionsgrades zwischen Bandlage und Trommel und zwischen den einzelnen Bandlagen, was eine grössere Trommelgesehwindigkeit ermöglieht und eine Beschädigung der Bandlagen und einen Verlust von Klebstoff verhütet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht. Es zeigen :
Fig. 1 eine Vorderansicht einer Lagenauf- bringvorrichtung mit einer Trommel in Rich- tung der Linie 1-1 der Fig. 2,
Fig. la eine Untersicht nach der Linie la-la der Fig. 1,
Fig. 1b in einem grosseren Massstab einen Schnitt eines Details in Fig. 1 am obern Ende der Kolbenstange des untern Luftzylinders,
Fig. 2 eine Stirnansicht der Anordnung der Fig. 1, gesehen von rechts, wobei die , strichpunktierten Linien eine Verstellagc eines Binders bzw.
Formers zeigen,
Fig. 3 eine Draufsicht der Formvorrich- tung,
Fig. 4 einen Aufriss zu Fig. 3,
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie 5-5 der Fig. 4,
Fig. 6 einen Teilaufri¯, teilweise im Schnitt, des einen Trommelrandes, der die Umlegung des ersten Bandlagenpaares durch den Former zeigt,
Fig. 7 eine Ansieht ähnlich Fig. 6, wobei die strichpunktierten Linien das Umlegen des zweiten Bandlagenpaares nach Montieren des Wulstkernes veranschaulichen, und
Fig. 8 eine Ansicht ähnlich Fig. 6 und 7, in der das zweite Bandlagenpaar vollständig umgelegt ist.
Die Bezugszahl 1 bezeichnet eine Reifen bautrommel die auf einer dureh einen gewöhnliehen Kraftantrieb (nicht gezeigt) angetriebenen Welle 2 befestigt ist.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, wird die federnde Formvorriehtung von einer Konsole 4 getragen, und der ganze Bindermechanis- mus kann mittels eines Luftzvlinders 6 von bekannter Konstruktion von der Trommel weg und gegen diese bewegt werden. Der Zylinder 6 ist unter einem Winkel zur Vertikalen starr auf einem Tiseh 7 der Konsole 4 befestigt.
Der Zylinderträger weist ein mittels vier Sehrauben 9 am Tisch 7 starr befestigtes Querstüek 8 auf. Eine auf letzterem rechtwinklig befestigte und durch Endst tzen 12, 13 verstärkte Platte 11 weist eine Bohrung zur Aufnahme einer mit Gewinde versehenen H lse 14 (Fig. lb) auf, die einen am Zylinder starr befestigten Kopf 15 besitzt. Der Zylinder 6 ist mittels einer auf der Hülse 14 aufge- schraubten Mutter 16 an der Platte 11 befestigt.
Die Kolbenstange 17 kann durch die IIiilae 14 auf und ab bewegt werden und ist auf untenstehende Art und Weise mit der den Bindermeehanismus tragenden Plattform verbunden, um diesen Mechanismus gegen und von der Trommel weg zu bewegen.
Die den Binder tragende Plattform weist eine Querplatte 18 auf, die mittels eines Bolzens 19 und einer Mutter 21 an einem aufrechten Organ 22 befestigt ist. Letzteres bildet einen Teil eines Wagens 23, der abge schrägte Seiten 24, 26 aufweist, die in unter schnittene Führungen im Tisch 7 eingreifen und in diesen gleitbar sind.
Ein Führungs iincal 27 von rhombischem Querschnitt, zu sammen mit Schrauben 28, dient zum Ajustieren der Gleitpassung des Wagens 23 allf dem Tiseh T. Die Kolbenstange 17 ist an ihrem Aussenende mit einem Gewinde versehen und greift in eine Gewindebohrung 29 eines Kopfes 30 am Bolzen 19, worin sie durch Sperrmuttern 31 festgehalten wird.
Luftleitungen 32, 33 dienen zum Hin-und Herversehieben der Kolbenstange 17. Wenn sich letztere bewegt, nimmt sie die Querplatte 18 zusammen mit den Bindern mit. Dabei liait der in die Führungen des Tisches 7 ein greifende Wagen 23 das System in bezug auf die Achse der Kolbenstange 17 immer ausgerichtet Zweeks Begrenzung der Bewegung des Bindermechanismus nach aussen ist bei 35 ein Stab 34 in die Querplatte 18 eingeschraubt und in einer Bohrung eines von dem den Zylinder 6 tragenden Querstüek 8 getragenen nsehlagbloekes 36 gleitbar.
Eine auf den Stab 34 aufgeschraubte Mutter 37 verhindert durch Anschlag am Block 36 die weitere Auf wärtsbewegung und die Mutter 37 ist durch eine Gegenmutter 38 gesiehert.
Die beiden Bindervorrichtungen sind längs der Tragquerplatte 18 verstellbar. Da diese Vorriehtlmgen die zum Arbeiten an den beiden entgegengesetzten Trommelrändern bestimmt sind-gleich ausgebildet sind, wird naclistehend nur eine derselben beschrieben, nämlich die rechts in Fig. 1.
Diese Bindervorrichtung ist. mittels einer Konsole 39 auf der Querplatte 18 abgestützt, und der Fuss 40 der Konsole 39 weist auf seiner Unterseite eine Ausnehmung 41 auf zweeks Bildens einer Führung für die Längs- versehiebung der Konsole 39-41 an der Platte 18. Ein mit einer Ausnehmung 43 versehener Klemmstab 42 ist an der gegenüberliegenden ler Platte 18 mittels einer Sehraube 44 befestigt, die einen Langsehlitz 46 in der Platte 18 durehsetzt und mit einem Gewindeteil in den Fuss 40 der Konsole 39 eingreift.
Wenn die Sehraube 44 gelockert wird, so kann der FuS3 40 längs der Platte 18 eingestellt werden, wobei der Schlitz 46 einen Spielraum für die Schraube bildet. Die Konsole 39 kann an der Platte mittels einer Schraube 47 fein eingestellt werden, deren I-Ials 48 in einem an der Unterseite und am Ende der Platte 18 befestigten Lagerblock 49 drehbar ist und mit einem Gewindeteil in den Klemmstab 42 eingreift. Der Hals 48 wird mittels eines Bundes 51 im Lagerblock 49 gehalten, und eine Drehung des gerändelten Kopfes 52 versehiebt den Klemmstab 42 längs der Platte 18.
Die Konsole 39 weist eine obere, relativ zum Fuss 40 geneigte Platte 53 auf, deren Oberseite auf der ganzen Länge eine Ausnehmung 54 besitzt zwecks Aufnahme einer Hauptkonsole 56, die direkt die Binder trägt.
Die Konsole 56 hat L-förmigen Querschnitt, und ihr Fuss 57 passt in die Ausnehmung 54 und ist bei 55 mit der Platte 53 verschraubt.
An jedem Ende der Stehwand 61 der Konsole 56 sind zwei Laufrollen 58, 59 (Fig. 3) montiert ; die beiden Paare sind untereinander gleich und gleich angeordnet. Wie aus dem weggeschnittenen Teil links in Fig. 3 ersicht- lich ist, besitzt die Rolle 58 neben der Stehwand 61 eine Nabe 62, nebst einer Nabe 63 auf ihrer andern Seite, an der die Rolle 59 mittels einer an der Flachseite 66 der Nabe angreifenden Stellschraube 64 befestigt ist.
Jedes Paar Rollen ist mittels eines Stiftes 67 und einer Mutter 68 an der Konsolenwand 61 montiert. Der Kopf 69 des Stiftes 67 ist hinter einem üblichen Lagerlaufring 71 verankert, der mittels eines in einer Ringnut an der Innenfläehe der Hohlnabe 62 vorgesehenen Sprengringes 72 befestigt ist. Die Nabe 63 besitzt eine zentrale Bohrung, so dass beim Anziehen der muter 68 der geschlitzte Kopf 69 mit einem Schraubenzieher erreicht werden kann. Ein endloser federnder Treibriemen 73 ist über die Rollen 59 und ein ähnlicher Treibriemen 74 über die Rollen 58 gespannt. Diese Treibriemen können aus endlosen V-förmigen Gummiriemen oder ans einem endlosen, aus Federstahl hergestellten Wendel bestehen.
Der Riemen 73 ist zum Bearbeiten der Bandlagen auf dem Trommelumfang am Rand desselben bestimmt, und sein oberes Trum wird im Betrieb durch die Trommel 1 in eine Krümmung durehgebogen, wenn der Riemen 74 sich am Trommelrand vorbeibewegt (siehe die durch strichpnnktierte Linien angedeuteten Stellungen in Fig. 2). Der Riemen 74 ist durch Stützrollen 76, 77 gegen eine einwärts gerichtete Durchbiegung halbwegs in seiner Spannweite abgestützt bzw. an einer Versehiebung axial zur Trommel verhindert (Fig. 5). Die beiden Rollen 76, 77 sind in einem rechtwinkligen Block 78 gelagert, gemäss den gestrichelten Linien in Fig.
4, der einerseits zwei vertikal abstehende Rippen aufweist, nämlich eine enge Rippe 79 und eine breitere Rippe 81. Die Aussenseiten der Rippen 79, 81 sitzen satt in einem Schlitz 82 der Konsolenstehwand 61, und der Block 78 ist an dieser Wand 61 mittels vier Sehrauben 83 befestigt.
Die Stützrolle 76 ist in einem Kugellager 84 (Fig. 5) auf einem Bolzen 86 gelagert, der einen auf der Innenseite des Blockes 78 be festigten Schaft 87 aufweist. Die Halterolle 77 hat einen obern Flansch 88 und ist in einem Kugellager 89 auf einem Bolzen 91 gelagert, der am obern Seitenarm 92 eines aufrechten Armes 93 befestigt ist. Letzterer ist auf einem Stift 94 an und zwischen den Rippen 79, 81 sehwenkbar gelagert. Die Verschwenkung des Armes im Gegenuhrzeigersinn in Fig. 5 ist durch eine Verstellsehraube 96 begrenzt, die den Arm 93 durchsetzt und die Rückwand 95 der Ausnehmung zwischen den Rippen 79, 81 berührt, wobei auf der Schraube 96 eine Gegenmutter 97 vorgesehen ist.
Der Arm ist im Uhrzeigersinn gegen den Druck einer Schraubenfeder 98 beweglich, die auf einen Führungsstab 99 aufgeschoben ist, der bei 100 im Block 78 befestigt ist. Die Feder 98 ist durch eine Mutter 101 (Fig. 3) und eine Gegenmutter 102 auf dem Führungsstab 99 befestigt und besitzt vorzugsweise an beiden Enden eine Unterlagsseheibe 103.
Aus Fig. 3 und 5 ist ersichtlich, dass die Halterolle 77 so angeordnet ist, dass normalerweise der Riemen 74 in der Mitte zwischen den beiden Laufrollen 58 von der Ebene letzterer aus einwärts gedrüekt wird, wobei diese seitliehe Durchbiegung während des Lagenbin- dens kontinuierlich veranderlieli ist, da die Rolle 77 am schwenkbaren Arm 93 befestigt ist, der durch die Feder 98 nachgiebig gehalten ist.
Die beiden Riemen 73 und 74 dienen nur zum Umlegen der beiden ersten Bandlagen.
Für die weiteren Bandlagen sind höhere Trommel drehzahlen erwünscht, und es hat sich gezeigt, dass die Riemen 73, 74 bei diesen hohen Drehzahlen versagen. Zum Umlegen dieser weiteren Bandlagen ist daher eine zu sätzliche Rolle 104 4 vorgeschen. Nach Aufbrin- gen der beiden ersten Bandlagen und des Wulst. kernes ist die wirksame Trommelbreite vergrössert, und daher befindet sich die zu sätzliche Rolle 104 ausserhalb des Riemens 74.
Die Rolle 104 ist auf einem Schwenkarm 106 montiert und daher gegen und von der Trommel 1 weg beweglich. Der Arm 106 hat eine Nabe 107, die auf einem am rechten Ende (Fig. 4) der Stehwand 61 der Konsole 56 mittels einer Flutter 109 befestigten Bolzen 108 ;gelagert ist. Die Rolle 104, die auf Kugel- lagern laufen kann. wird von einer in einer Bohrung im Aussenende des Armes 106 axial verstellbaren Spindel 111 getragen und durch Muttern 112 in ihrer Stellung gehalten.
Die AufwÏrtsverschwenkung des Armes 106 wird durch eine verstellbare Schraube 113 begrenzt, die in eine VerlÏngerung 114 des Armes 106 eingesehrattbt ist und gegen die Aufhängung des jetzt zu besehreibenden Luftzylinders anstosst.
Die AufwÏrtsverschwenkung des Armes 106 wird durch die Kolbenstange eines Luftzylinders 115 von üblicher Konstruktion bewerkstelligt. Ein auf die Kolbenstange 117 aufgesehraubter und dureh eine Gegenmutter 118 gesicherter Gabelkopf 116 ist mittels eines mit einem Kopf versehenen Stiftes 119 schwenkbar am Arm 106 gelagert, welcher Stift eine durch einen Steekbolzen 121 ge sicherte Unterlagsscheibe 120 aufweist.
Der Luftzylinder 115 ist zwischen den vorstehenden Armen 122, 123 eines Sattelträgers 124 montiert, an denen er mittels in seine obere rechteckige Haltehülse 127 eingesehraubten Schrauben 126 befestigt ist. Der Träger 124 ist mittels eines Bolzens 128 in einer Bohrung der Rippe 81 des Blockes 78 so montiert (Fig. 3), dass der Zylinder 115 automatisch seine Neigung der Winkelstellung des ange triebenen Armes 106 anpassen kann. Der Bolzen en 128 ist z.
B. durch Schweissen fest mit dem Träger 124 verbunden und ist im Block 78 drehbar, wobei er in diesem mittels einer geteilten, in eine Ringnut 131 im Bolzen auf der Innenseite des Blockes 78 eingreifenden Unterlagsseheibe 129 gehalten wird.
Der Luftzylinder ist einfachwirkend für die Aufwärtsverschwenkung des Armes 106, und der Arm wird zurückverschwenkt durch eine Zugfeder 132, die in eine Ringnut im I) rehbolzen 119 und in eine Ringnut in einem am untern Haltebund 134 des Luftzylinders getragenen Bolzen 133 eingreift. Man beachte, dass der Zylinder 115 und sein Träger einzig durch den Bolzen 128 getragen werden.
Naehstehend ist die Arbeitsweise der Binder (Fig. 6-8) in bezug auf den Bau eines aus vier Bandlagen bestehenden Reifens beschrie- ben, wobei nur die Binderorgane am einen Trommelende berücksichtigt werden. Die erste und zweite Bandlage 136, 137 werden nacheinander um die Trommel gewickelt. Letztere ist von einfacher rohrartiger Form, wenn sie itn Betrieb ist, wobei ihr Rand 135 rechtwinklig zur Trommelachse steht. Die Bandlagen sind etwas breiter als die Trommellänge, so dass die Teile, die um die Wulstkerne zu wickeln sind, sich über die Trommelenden hinaus erstrecken.
Bei der Vorbereitung des Einschliessens des'Wulstkernes werden die sich über die Trommelenden erstreckenden Band Jagenränder umgeschlagen, das heisst um den Trommelrand gebogen, so dass sie radial zur Trommel liegen. Bei diesem Umschlagen werden notwendigerweise radial verlaufende Falten in clen umgeschlagenen Rändern der Bahd- lagen auftreten. Es ist weitgehend diesen Radialfalten zuzuschreiben, dass Binder mit kleiner Kontaktfläche für dieses Umschlagen nicht geeignet sind. Aus diesem Grund benutzen Reifenbauer oft ihre Hände, eher als mechanische Binder, um diesen Umschlag auszuführen.
Das Umsehlagen der ersten beiden Bandlagen ist in Fig. 6 dargestellt. Dabei wurde die Vorrichtung durch die Tätigkeit des Luftzylinders 6 gegen die Ïu¯ere Bandlage gelegt.
Nachdem der Binderriemen 73 die äussere Bandlage berührt, wird ein Weiterbewegen seines zentralen Teils, der mit den Lagen in Berührung steht, durch die Trommel verun moglicht, und das obere Trum des Riemens 73 wird beim weiteren Aufwärtsbewegen des Binders durchgebogen und legt sich in einem beträchtlichen Bogen an die Trommel, wobei genügend Druck auf die Bandlagen ausge übt wird, um sie zusammenzukleben und die innere Bandlage auf die Trommel zu kleben.
Der Riemen 73 wird von der Trommel 1 angetrieben, und dieser Antrieb wird zufolge der festen Verbindung zwischen den beiden Rollen 59 und 58 auf den Riemen 74 übertragen.
Der wichtigste Beitrag des Binderriemens 73 ist die Verminderung der Bandlagen-Fälte- lung. Die Konstruktion, Anwendungsweise und der Zweck des Binderriemens 73 selbst sind bekannt.
Nachdem der Riemen 73 sich an die Bandlagen gelegt hat, wird der Riemen 74 zufolge der fortgesetzten Aufwärtsbewegung des Binders am Trommelrand vorbeigeführt (siehe die strichpunktierte Stellung in Fig. 2), mit dem Ergebnis, dass die Bandlagenränder ein wärts gebogen werden. Da der Riemen 74 von unten durch die Rolle 76 gestützt wird, ist seine Zentralzone gegen Durchbiegung gesichert, und es ergibt sich zwangIäufig ein Umsehlagen der Bandlagen. Obsehon nun der Riemen 74 gegen Durchbiegung gesichert ist, bildet er doch eine wirksame Arbeitsfläche über einen beträchtlichen Bereich der Bandlagen, da er jenseits des Trommelendes arbeitet.
Die Durchbiegung der Mitte des obern Trums des Riemens 74 axial gegen die Trommel, die zufolge der Wirkung der Feder 98 eintritt und in ihrem Ausmass durch die Einstellung der Sehraube 96 festgelegt ist, bewirkt ein allmähliches Umlegen der Bandlagen. Der bei der äussern der beiden Rollen 58 gelegene Riementeil ist der Punkt des Anfangkontaktes, und da dieser etwas weiter vom Trommelende liegt als das Riemenzen- trum, geschieht das Umlegen der Bandlagen allmählich während des Intervalles, in dem ein gegebener Punkt auf den Bandlagen von diesem Punkt weg zur Region der Rolle 77 läuft.
Somit wird dank der vergrösserten Berüh- rungsfläche und dem fortschreitenden Falzen der Bandränder das Auftreten von störenden Radialfalten beim Umlegen verhütet. Weiter wird dieses Umlegen durch die federnde Abstützung der den Arm tragenden Rolle 77 glati und sanft vollzogen, da, wenn Unregel- mässigkeiten auftreten, einem Abweichen nicht starr entgegengearbeitet wird, sondern ein Nachgeben des Umlegbinders resultiert, und die normale Funktion rasch wieder hergestellt wird.
Die Vorverschiebung der Mitte des Riemens 74 und die nachgiebige Montierung seiner Führungsrolle bieten einen weiteren Vorteil, indem die Zwischenstelle des Riemens die Aussenseite der Trommel am Rand zuerst berühren und dann, durch Zurückweichen gegen den Druck der Feder 99, um die Ecke über den Rand hin laufen kann, worauf sie nach Passieren des Randes, infolge des Druckes der Feder 99, sich wieder etwas ein- wÏrts gegen die Trommel zu bewegt. Auf diese Weise wird eine sehr enge Haftung der Bandlagen an die Trommel erreicht, wobei die Haftung nahe an der vom Riemen 73 gehal- tenen Region beginnt und sich über den Trommelrand hinaus erstreckt.
Daher werden die Bandlagen fest an den Trommelrand ge kittet und durch die Wirkung der Zentri- fugalkraft nieht leieht in Unordnung gebracht.
Beim nächstfolgenden Schritt wird zufolge der Tätigkeit des Luftzylinders 6 ein Zurückweichen der ganzen Vorriehtung von der Trommel herbeigeführt, und der präpa- rierte WVMstkern 138 auf irgendeine geeig- netebekannteArtundWeise an den Bandlagen befestigt. Wenn der Wulstkern befestigt ist, werden die Bandlagen 136, 137 dureh bekannte Mittel um den Wulstkern gesehla- gen.
Es werden dann die dritte und vierte Bandlage 1. 4 bzw. 145 nacheinander au¯en auf die zweiteBandlage gewickelt. Diese beiden Bandlagen werden mittels der Hilfsrollen 104 umgesehlagen, der von der Halterung der federnden Former getragen wird. Die Innenseite des Rollers 104 befindet sich ausserhalb des Riemens 74, da der Umsehlag der Bandlagen 144, 145 um den Wulstkern 138 stattfindet. An diesem Punkt der Operationen wird eine hohe Trommeldrehzahl verwendet, und es hat sieh gezeigt, dass federnde Treibriemen wie 73, 74 bei diesen hohen Drehzahlen versagen.
Das Problem der Fanltenbil- dung beim Umsehlag der Bandlagen ist jedoch an diesem Punkt nicht sehr schwerwiegend, da ein Umschlag um den abgerundeten Wulstkern stattfindet, und die Rolle 104 hat sich als hinreichend erwiesen.
Zum Einleiten des letzten Umschlages wird der Luftzylinder 115 betätigt, und der Arm 106 trägt die Hilfsrolle 104 aufwärts, um die Enden der beiden Bandlagen 144, 145 lÏngs der Wulstkernseite umzutalten (Fig. 7), worauf dann die Rolle 104 durch die Wirkung der Feder 132 zur ckgef hrt wird.
Der letzte Umschlag wird vollendet durch an n sich bekanntes Falten der Bandlagen um den Wulstboden mit dem in Fig. 8 gezeigten Ergebnis.
Das Aufbringen und Anheften der Reifenaussenteile sind bekannte Operationen und brauchen hier nicht beschrieben zu werden.
Die dargestellte Vorrieiltung prel3t die Bandlagen gleichzeitig zusammen und an den Trommelumfang so dass eine feste Haflung erzielt wird, und faltet die Bandlagen ber den reehteekigen Rand der Trommel Linter gleichmässiger Verteilung der entstehenden Falten. Weiter ist der Kontakt jeweils über eine beträchtliche FlÏche der Bandlagen verteilt, so dass keine ausgesprochenen Kräftekonzentrationen auftreten, die die Bandlagen schädigen w rden, und das Umschlagen wird sicherer und gleichmässiger.
Weiter ist die Anordnung so getroffen, dass heim Umschlagen der Bandränder in eine ljage radial zur Trommel die lange Kontakt- linie der Riemen dem zusätzlichen Zweck lient, das Umsehlagen allmählich auszufüh- ren. Die federnde Halterung des Riemens 74 ermöglieht ihm nicht nur, seinen Weg zu erfühlen-etwa wie die Iland des Arbeiters, wenn die Bandlagen von Hand umgelegt werden-sondern erlaubt auch eina Änderung in der Stellung des Arbeitsst ckes.
Wie es dem Reifenbauer bekannt ist, rotieren die Trommelenden selten in einer Ebene, sondern taumeln hin und her, insbesondere wenn die machine für eine geraume Zeit gebraucht worden ist. Sowohl die federnde Halterung wie aueh das inhärente Federungsvermögen der Riemen erlau- ben, solche Fluchtungsfehler zu kompen- sieren.
Anstatt die Rolle 77 an einem Schwenk- :) rm zu befestigen, könnte sie auch für direkte Parallelverschiebung montiert sein. Aucli könnte die Rolle 104 eine andere Gestalt und ITalterung aufweisen.