Verfahren zur Aufzeichnung und Wiedergabe von Schalldarbietungen. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufzeichnung und Wiedergabe von Schalldar- bietiuigen, die aus Kombinationen von Schall wellen verschiedenartiger Schallquellen bzw. Schallquellengruppen, also beispielsweise aus der Musik eines Orchesters, bestehen. Die Schallquellen bzw. Schallquellengruppen be stehen in diesem Falle aus den verschiedenen Instrumenten bzw.
Instrumentengruppen des Orchesters, und die von diesen Instrumenten ausgehenden Schallwellen mischen sich im Raum und ergeben eine Schallwellenkombi- nation.
Es ist allgemein üblich, ein solches.Schall- wellengemisch auf ein Mikrophon einwirken zu lassen und die in diesem erzeugten Strom schwingungen über den Verstärker und einen Tonstö,rkeregler einer Elektrodose zuzuführen, die einen Magneten umfasst, zwischen dessen beiden Polen sich ein Anker befindet, der einen Schneidstichel trägt, der die Tonspur in einen Tonträger schneidet. Die Wiedergabe der Schalldarbietung von einem so beschrifteten Tonträger ist im allgemeinen flach und unbe friedigend.
Den Grund hierfür hat man im wesentlichen darin erblickt, dass das --Hikro- phon, das in verhältnismässig grosser Nähe des Orchesters aufgestellt wird, durch die von den entfernteren Schallquellen ausgehenden Schallwellen weniger stark beeinflusst wird als von den Schallwellen der in grösserer Nähe des Mikrophons befindlichen Schallquel len.
Man ist daher dazu übergegangen, meh rere Mikrophone im Raume, und zwar jeweils in der Nähe der wichtigsten Schallquellen bzw. Schallquellengzuppen aufzustellen und die in diesen Mikrophonen erzeugten Strom schwingungen zur Steuerung des Schneidsti- chels oder des sonstigen Aufzeichnungsorgans zu benutzen. Diese Aufnahmetechnik führte zu einer wesentlichen Verbesserung in der Schallwiedergabe; es liess sich aber auch auf diese Weise noch kein plastischer Ton erzeu gen, wie er beim Anhören einer Original schalldarbietung zu Gehör gelangt.
Dieses Ziel hat sich auch nicht durch einen weiteren, zur Verbesserung der Güte der Schallaufzeichnung gemachten Vorschlag er reichen lassen, der darauf hinausläuft, meh rere Mikrophone, von denen je eines einer be stimmten Schallquelle oder Schallquellen gruppe zugeordnet ist, zur Steuerung einer einzigen Schallaiüzeichnitngsvorrichtung, z. B.
des Schneidstichels einer Schneiddose, in der Weise zu verwenden, dass der Anker der Schneiddose unter der Steuerung mehrerer Elektromagnete steht, die dem Charakter der von dem betreffenden Mikrophon aufzuneh- menden Töne angepasst sind und je von einem der besagten Mikrophone gesteuert werden.
Schliesslich ist es zur Erziehmg einer ge wissen Tonplastizität bekannt, die Schallwel len zweier oder mehrerer im Räume verteilter Schallquellen getrennt auf einem photogra phischen Film festzuhalten und die Wieder gabe der so aufgezeichneten Schallwellen mit im Wiedergaberaume verteilten Lautspre- ehern vorzunehmen, deren Anzahl gleich der Anzahl der bei der Aufnahme verwendeten Mikrophone ist.
Die Erfindung sieht demgegenüber vor, dass die Aufnahme der Schallwellen jeder-ein- zelnen Schallquelle bzw. Sehallquellengruppe durch ein auf diese spezifisch abgestimmtes Mikrophon und die Wiedergabe der aus min destens einer Schallspur bestehenden Schall aufzeichnung durch ebenfalls auf die Origi- nalschallquellen bzw. Schallquellengruppen spezifisch abgestimmte Lautsprecher erfolgt.
Diese spezifische Abstimmung sowohl der bei der Aufnahme verwendeten Mikrophone als auch der bei der Schallwiedergabe verwende ten Lautsprecher auf jeweils eine bestimmte Schallquelle bzw.
Sehallquellengruppe, bei- spielsweise auf eine Bläsergruppe, auf Gei gen, Klaviere oder dergleichen, führt dazu, dass im Wiedergaberaiun ein Schallwellen gemisch zustande kommt, das sich aus klang farbengetreuen Einzelschallwellen zusammen- setzt, also ein Schallwellengemisch gebildet wird,
das sehr gut mit dem Schallwellen- gemisch übereinstimmt, das im Aufnahme raum durch das Spielen der Originalinstru mente entstanden ist.
Gemäss einem Ausführungsbeispiel der Er- findung können bei der Aufnahme die elek tromagnetischen Schwingungen der auf die verschiedenartigen Schallquellen bzw. Schall quellengruppen spezifisch abgestimmten Mi krophone einer Mehrzahl ebenfalls spezifisch abgestimmten Erregerspulen ein und dessel ben Schneidstichels zugeführt werden und bei der Schallwiedergabe die Gesamtschwin gungen der auf diese Weise gebildeten ein zigen Schallspur, die die Schallwellen aller Schallquellen enthält, mehreren Lautspre chern aufgedrückt werden, die je auf eine der Schallquellen bzw.
Schallquellengruppen spezifisch abgestimmt sind. Diese besondere Art von Aufnahme und Wiedergabe hat den Vorteil, dass die durch die spezifisch abge stimmten Mikrophone klangfarbengetreu dem Schneidstichel übermittelten Schwingungen durch Erregerspulen des Schneidstichels nicht verfälscht werden können, der Schneidstichel also tatsächlich durch die klangfarben- getreuen Schwingungen erregt wird, während bei der Wiedergabe jeder der spezifisch ab gestimmten Lautsprecher diejenigen Töne und Tonfärbungen bevorzugt wiedergibt,
die von .der Schallquelle erzeugt worden sind, auf die das zugeordnete Mikrophon spezifisch ab gestimmt war, so dass sich im Wiedergabe raum die gleichen Schallwellen in der glei chen Weise mischen, wie sich im Aufnahme raum die Originalschallwellen der verschie denen Schallquellen für denjenigen gemischt haben, der sich die Originalsehalldarbietung unmittelbar -anhört.
Eine andere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, da.ss bei der Auf nahme die elektromagnetischen Schwingun gen der auf die verschiedenartigen Schall quellen bzw.
Schallquellengruppen spezifisch abgestimmten Mikrophone den ebenfalls spe zifisch abgestimmten Erregerspulen verschie dener Schneidstichel zugeführt werden und bei der Schallwiedergabe die derart in ver schiedenen Schallspuren aufgezeichneten spe zifischen Schwingungen einer bestimmten Schallquelle oder Sehallquellengruppe je einem auf diese Schallquelle oder Schallquel- lengruppe spezifisch abgestimmten Lautspre cher aufgedrückt werden.
Dieses Verfahren eignet sich besonders für die Sehallaufzeieh- nung auf Schallbändern, die mit einer Schall spur versehen sind, die aus mehreren parallel oder nahezu parallel zur Bandkante verlau fenden Schallzeilen besteht, wobei beim Ar beiten mit solchen Schallbändern die Auf zeichnung mit in Abständen über die Band breite verteilten Sehneidstieheln in Form mehrerer Schallspuren erfolgt, die je aus einer Anzahl parallel oder nahezu parallel zur Bandkante verlaufenden, ineinander über gehenden Schallzeilen bestehen. Es ist auf diese Weise möglich, selbst lange Schalldar bietungen, bei denen die Schallwellen der ein zelnen Schallquellen gesondert aufgezeichnet.
werden, auf einem einzigen und noch dazu verhältnismässig kurzem Bande unterzubrin gen. In der Zeichnung sind zwei Ausführungs beispiele des Verfahrens gemäss der Erfin dung schematisch dargestellt.
Gemäss Fig. 1 sind mit 1, 2, 3 und 4 ver schiedenartige Schallquellen bezeichnet, bei spielsweise ein Klavier, eine Geige, ein Cello und ein Bass, und es besteht die Aufgabe, eine Schalldarbietung dieser vier Instrumente auf zuzeichnen und von der Aufzeichnung wieder , zugeben. Jedem der Instrumente wird esn Mikrophon zugeordnet, das auf die Eigenart des Instrumentes bzw. auf die von diesem _ehenden Schallschwingungen spezifisch <B>i</B> itusg abgestimmt ist. Das dem Instrument 1 zuge ordnete Mikrophon ist mit 5 bezeichnet, das dem Instrument 2 zugeordnete Mikrophon mit 6, das dem Instrument 3 zugeordnete Mi krophon mit 7 und das dem Instrument 4 zugeordnete Mikrophon mit B.
Jedes dieser ,Mikrophone ist über nicht dargestellte Ver stärker und Lautstärkeregler mit dem Erre- gerspulenpaar einer Elektrodose verbunden, und zwar das Mikrophon 5 mit dem Erreger spulenpaar 9, das Mikrophon 6 mit dem Er regerspulenpaar 10, das Mikrophon 7 mit dem Erregerspulenpaar 11 und das Mikrophon 8 mit dem Erregerspulenpaar 12.
Diese Erre gerspulen sind samt ihren Magnetkernen paarweise längs des Ankers 13 einer Elektro dose angeordnet, und es sind die Erregerspu len und ihre Magnetkerne sowie deren Anord nung gegenüber dem Anker 13 wiederum spe zifisch abgestimmt auf die Schallschwingun gen des Instrumentes, mit dessen Mikrophon (5, 6, 7 oder 8) sie in Verbindung stehen.
Der_ Anker 13 dieser neuartigen Elektrodose trägt in an sich bekannter Weise den Schneidstichel 1.1, durch den die Beschriftung des Wachs bandes 15 erfolgt.
i Das Wachsband wird in an sich bekannter Weise vervielfältigt, und von irgendeinem dieser vervielfältigten Bänder 16 wird die Schallspur durch einen Tonabnehmer 17 ab getastet, der die in ihm erzeugten elektri schen Schwingungen einem Lautsprechernetz zuführt, das in dem dargestellten Ausfüh rungsbeispiel vier ineinandergeschachtelte Membranen 18, 19, 20,
21 verschiedenen Durchmessers umfasst. Diese Lautsprecher kombination, die eigentlich die Funktionen von vier einzelnen Lautsprechern erfüllt, ist so ausgebildet, dass jede einzelne der Mem branen 18, 19, 20, 21 auf eines der Instru mente 1, 2, 3 und 4 spezifisch abgestimmt ist, so dass von den einzelnen Membranen die Schallschwingungen des betreffenden Instru mentes bevorzugt wiedergegeben werden.
Gemäss Fig. 2 sind von den vier die Schall quellen bildenden Instrumenten 22, 23, 24, 25 jeweils zwei Instrumente, nämlich 22, 23 und 24, 25 gruppenweise zusammengefasst, und jeder dieser Gruppen ist ein Mikrophon 26 bzw. 27 zugeordnet. Diese Mikrophone stehen über ebenfalls nicht dargestellten Verstär kern und Lautstärkereglern mit je einem Er regerspulenpaar 28 bzw. 29 in Verbindung, die nebst ihren Magnetkernen und ebenso wie die Mikrophone 26, 27 auf die Schallquellen gruppen 22, 23 bzw. 24, 25 spezifisch abge stimmt sind.
Das Erregerspulenpaar 28 dient zur Steuerung des Ankers 30 einer Elektro dose und das Erregerspulenpaar 29 zur Steue rung des Ankers 31 einer weiteren Elektro dose. Die Anker 30 bzw. 31 beider Dosen sind mit Schneidstichel versehen und dienen der Beschriftung eines im Querschnitt dargestell ten Schallbandes 32,
wobei der Schneidstiehel des Ankers 30 am äussern Rande des Bandes 32 mit dessen Beschriftung beginnt und der Schneidstichel des Ankers 31 etwa in der Mitte des Bandes mit dessen Beschriftung. Die Aufzeichnung erfolgt in an sich bekann ter Weise auf einem endlosen Band in Form von parallel oder nahezu parallel zur Band kante verlaufenden Schallspuren,
wobei also der Schneidstichel des Ankers 30 die Breite A des Schallbandes überstreicht und der Schneidstichel des Ankers 31 die restliche Breite B dieses Bandes.
Das so beschriftete Wachsband 32 wird wiederum in an sich bekannter Weise verviel- fältigt, und von einem der vervielfältigten Bänder 33 erfolgt die Schallwiedergabe in der Weise, dass die Abtastung der Schallspuren durch zwei Tonabnehmer 34 und 35 vorge nommen wird, wobei der Tonabnehmer 34 die eine Hälfte der Breite des Schallbandes be streicht, der Tonabnehmer 35 die andere Hälfte.
Die in den Tonabnehmern erzeugten elektromagnetischen Schwingungen werden gemäss Fig. 2 je einem gesonderten Lautspre cher zugeführt, wobei der dem Tonabnehmer 34 zugeordnete Lautsprecher 36 auf die Schallquellengruppe 2-2; 23 spezifisch abge- stimmt ist und der dem Tonabnehmer 35 zu geordnete Lautsprecher 37 der Schallquellen gruppe 24, 25.
An Stelle der gesonderten Lautsprecher der Fig. 2 kann selbstverständ lich auch ein Lautsprecheraggregat mit meh reren ineinandergeschachtelten Membranen Verwendung finden, wie dies in Fig.1 ver anschaulicht ist.
An Stelle der Beschriftung der Schallbän der durch Sclmeidstichel kann die Beschrif tung ztun Beispiel auch durch Elektromagnete auf magnetisierbaren Bändern vorgenommen werden.