Feder, insbesondere für Uhren. Die Erfindung bezieht sich auf eine Feder, welche aus einer Kobalt-Chrom-Nickel-Legie- rung besteht. Neben diesen drei 1letallen ent hält die Feder bildende Legierung noch Eisen, Beryllium und Kohlenstoff, wobei gewünseh- tenfalls noeli Molcbdän zugegen sein kann. Es kann aueli wünschenswert sein, Mangan einzuverleiben: ferner können Spuren von noch andern Metallen zugegen sein.
Es wurde festgestellt, dass die erfindungs- gemässe Feder ungewöhnliche Eigenschaften besitzt, und ausgedehnte Versuche haben er wiesen, dass dieselbe insbesondere zur Anwen dung für Präzisionsfederwerke in chronome- trischen Instrumenten, beispielsweise als Hauptfeder für Uhren, sehr geeignet. ist.
Hauptfedern für Uhren sind im allge meinen aus Kohlenstoffstahl mit einem Koh lenstoffgehalt von etwa 1.,00 bis 1,30 /o her gestellt. In der Praxis ist es nötig, das Feder band auf eine verhältnismässig hohe Tempera tur zti erhitzen und hierauf zur Entwicklung des gewünschten Härtegrades dasselbe ge- wöhnlieli im Öl abzuschrecken. Dieser Erhit- zungsvorgang kann die Oberflächenzusammen setzung des Stahls ändern und rauht im allge meinen die Oberfläche unter gleichzeitiger Erzeugung einer
Oxvdfärbung auf. Nach dein Härten muss das Stück zur Erzeugung einer glatten Oberfläche aufpoliert. werden. Das gehärtete Band ist. zum Gebrauch als Uhr feder allzu brüchig und muss erneut erhitzt (angelassen) werden, um eine genügende Zähigkeit bzw. Widerstandsfähigkeit zur praktischen Anwendung aufzuweisen. Da durch wird erneut eine Verfärbung hervorge rufen.
Neben den soeben erwähnten Schwierig keiten begegnet man bei dieser Hitzebehand lung von Uhrfedern aus Stahl noch andern Schwierigkeiten. So ist der Härteprozess be züglich Temperatur und Dauer des Härte vorganges bei der in Frage stehenden Tempe ratur empfindlich. Ist die Temperatur zu niedrig oder die Dauer zu kurz, so erhält man eine weiche Feder, die nicht verwendet wer den kann. Bei zu hoher Temperatur oder bei zu langer Einwirkungsdauer bei der festge setzten Temperatur entwickelt der Stahl mög licherweise ein grobes Korn und wird selbst. nach dem Anlassen zur Anwendung als Hauptfeder in Uhrwerken zu brüchig.
Auch in jenen Fällen, wo solchen Kohlen stoffstahlfedern die bestmögliche Hitzebehand lung, die man sieh nur denken kann, zu _Teil- wird, ermangelt sie gewisser wünschenswerter Eigenschaften, wie Korrosionsbeständigkeit, hohe Widerstandsfähigkeit gegen Kriechen ; ausserdem sind sie magnetisch. Es ist im Han del eine bekannte Tatsache, dass als Ursache beim Springen von Federn meistens die Korro sion des Stahls zu betrachten ist. Selbst. win zige Roststellen beeinträchtigen die Wirkung einer Uhrfeder in beträehtlichein Masse.
Es ist den Fachleuten bekannt, dass Korrosions- stellen Brüche v erursaehen und so zu einer frühzeitigen Unbenützbarkeit führen.
Unbenützbarkeit einer Uhrfeder zufolge Bruch ist schwerwiegend, doch kann in nor malen Zeiten die Feder bei verhältnismässig niedrigen Kosten ersetzt werden. Uhrfedern aus Stahl weisen aber noch einen ernsthafteren Mangel vom Standpunkte einer gutgehenden Uhr auf. Dieser Mangel ist in der Industrie als Annahme einer bleibenden Dehnung be kannt und lässt sich auch als Kriechvorgang auffassen, da sich eine kontinuierliche Defor mation beim Gebrauch bildet.
Eine Uhrfeder, welche beim Gebrauch zufolge wiederholten Aufziehens und Ablaufens eine bleibende Deh nung erfährt, verliert ihre Kraft zum Antrei ben des Uhrwerkes unter den ursprünglieh festgesetzten Bedingungen, worauf die Uhr nicht. mehr die richtige Zeit angeben wird. Unter solchen Umständen ist es unmöglich, den Gang der Uhr in der Fabrik richtig einzu stellen und zii standardisieren und die Uhr derart einzustellen, dass sie die richtige Zeit angibt. Diese Eigenschaft bleibender Dehnung bzw. Kriecheigenschaft von Uhrfedern ist vom '-Material abhängig.
Es ist ferner sehr schwierig, hohe elasti sche Eigenschaften und gleichzeitig eine zu friedenstellende Widerstandsfähigkeit gegen Bruch zu erreichen, obzwar in der Industrie seit Jahren dieses Problem studiert wird. Dieses Problem wurde mit, der Forderung nach kleineren Uhren noeh schwieriger. Wird eine Uhrfeder einem magnetischen Feld aus gesetzt, so wird der Stahl magnetisiert, worauf die Uhr die richtige Zeit nieht mehr einhält. und schliesslich überhaupt nicht mehr funk tioniert.- Man hat. bisher eine begrenzte Anzahl be stimmter Legierungen für Uhrfedern verwen det.
Eine solche Legierung besteht. beispiels weise aus Nickel-Eisen-Chrom-Grundmaterial mit kleineren Mengen Molybdän, Mangan und Beryllium. Die Analysenwerte lauten:
60 % Nickel, 15 1/a Chrom, 15 % Eisen, 7 % Molyb- dän, \? /o Mangan und etwa 0,
6 % Beryllium. Eine derartige Feder besitzt eine erhöhte Korrosionswiderstandsfähigkeit wegen ihres Chromgehaltes, vergliehen mit Kohlenstoff stahl;
ein höherer Chromgehalt in der Legie- rung, z. B. ?0 % oder mehr, ergibt jedoch eine noeh bessere Korrosionswiderstandsfähigkeit. Versuehe mit.
einer solehen Feder haben ge zeigt, dass die elastischen Eigensehaften, bei spielsweise die Proportionalitätsgrenze, und die Lebensdauer nielit ausreiehen, und dass sie tatsäehlicli geringere elastische Eigenschaf ten besitzen als gewöhnlielie Stahlfedern.
Fer ner haben Versuche gezeigt, dass der Beryl- liumgehalt sehr heikel ist. und innerhalb enger Grenzen gehalten werden muss, was beim Sehmelzen und beim anderweitigen Be arbeiten der für die Uhrfeder zu verwenden den Legierung Sehwierigkeiten bereitet.
Es wurde auch v ersuelit, gewisse rostfreie Stähle, z. B. eine Legierung von etwa. 18 0/0 Chrom und 8% Niekel, in kalt. bearbeitetem Zustande als Uhrfeder zu v erwenden. Ob gleich Uhrfedern aus einer solehen Legierung eine beträchtliche Korrosionsbeständigkeit zu verzeichnen haben,
besitzen sie jedoeli nur sehr geringe inechanisehe Eigensehaften und nicht die hohe Proportionalitätsgrenze und Haltbarkeit, wie dies für Uhrfedern verlangt wird. Ihr Elastizitätsmodul in kalt bearbeite ter Zustande ist ebenfalls niedrig; ferner kann eine derartige aus einer Stahllegierung bestehende Uhrfeder dureh Hitzebehandlun gen, wie sie bei gewöhnliehen Kohlenstoff stahlfedern zur Anwendung gelangen, nicht genügend gehärtet werden, sondern es ist er forderlich, diese Eigenschaften durch Kalt bearbeitung zu erreiehen.
Wenn aueh gewisse Stahllegierungen für die Verwendung als Federn für grössere lIa- schinen sehr geeignet sind, erfordern sie den noch zum Härten eine hohe Temperatur, wo dureh Oberflächenoxydation eintritt. Solehe Stähle haben für Uhrwerk-federn keine zufrie- denstellende Resultate ergeben, da solehe Fe dern einen dünnen Querschnitt von beispiels weise 0,1. nim und selbst.
noeh weniger er- heisehen.
Es haben sieh somit manche Naehteile in den 'Materialien, welehe verwendet oder nur versuchsweise für die Erzeugung von Uhr federn untersucht wurden, gezeigt.
Die erfindungsgemässe Feder ist dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einer Kobalt- Chrom-Niekel-Legierung besteht, welche 20 bis 601/o Kobalt, 15 bis 301/o Chrom, höch- stens 18% Eisen, 0,01 bis 0,09% Beryllium und 0,05 bis 0,
30 % Kohlenstoff enthält, wobei der Totalgehalt an Nickel und Eisen 20 bis 40 % beträgt und der Nickelgehalt grösser als der Eisengehalt ist.
Die erfindungsgemässe Feder hat. sich gegen Korrosion als sehr widerstandsfähig er wiesen und ist im wesentlichen nicht magne tisch, leicht zu verformen und gegen Krie chen oder bleibende Dehnung während ihrer Tätigkeit. äusserst widerstandsfähig.
Es wurde ferner gefunden, dass durch Zu satz von Molybdän in gewissen Mengenver- hältnissen eine Uhrfeder erreicht werden kann, welche sich für die gesteckten Ziele noch besser eignet. Neben den vorgenannten Metallen enthält diese Uhrfeder zweckmässig noch 0,5 bis 2 % Mangan und geringe, un- bedeutende --Heugen anderer Elemente, wie Silicium.
Die wünschenswerten Eigenschaften dieser Uhrfeder wurden durch unzählige Ver- sdelie bestätigt.
Kobalt ist ein wesentlicher Bestandteil der erfindungsgemässen Feder, dient es doch dazu, die Festigkeit der Feder zu erhöhen und ihre 1"'nipfindlichkeit für die durch Altern be wirkte Härtung zu verbessern. Während Ko- balt. in einer Menge von 20 bis 60 % verwen- det werden kann, beträgt der bevorzugte Be reich 30 bis 40 0/0.
Bei einem Gehalt von 50 bis 60 0./o neigen die Uhrfedern zum Brüehig- werden und lassen sieh nur schwierig kalt walzen.
Chrom stellt ebenfalls einen wesentlichen Bestandteil dar, insbesondere für die Korro sionsbeständigkeit. Es wurde festgestellt, dass mindestens 15 % Chrom und zweckmässig mehr als 20 % Chrom zur Erreichung einer zufriedenstellenden Korrosionswiderstands fähigkeit vorhanden sein sollen.
Bei einem höheren Chromgehalt begegnet. man beim Schmelzen und bei der übrigen Bearbeitung der Uhrfedern gewissen Schwierigkeiten. Als bevorzugter Bereich gilt ein Chromgehalt von 20 bis 26 0/0. Durch Erhöhen des Chromgehal- tes über 30 % würde die Korrosionsbeständig- keit.der Uhrfeder nicht mehr wesentlich ge steigert. Nickel ist ebenfalls ein wesentlicher Be standteil der Feder. Der Nickelgehalt beträgt zweckmässig<B>1.5</B> bis 30 0/0. Versuche wurden mit einem Nickelgehalt bis über 30 0/0 angestellt.
Nickel und Eisen ergänzen sich gegenseitig bis zu einem gewissen Masse; die besten Resultate werden aber mit Federn erzielt, welche mehr Nickel als Eisen enthalten. Es wurde gefun den, dass die Summe des Nickels plus Eisens im Bereiche von 20 bis 40 0/0 liegen soll; be- vorzugterweise beträgt die Menge an Nickel plus Eisen 25 bis 35 %, wobei vorzugsweise weniger als 15 0/a Eisen zugegen sind.
Federn mit. einem Eisengehalt von mehr als 18 0/0 haben sieh als unbefriedigend erwiesen, da. sie eine verminderte Widerstandsfähigkeit gegen Abblättern besitzen und geringe Kaltwalz- eigensehaften aufweisen.
Beryllium ist ebenfalls ein massgebender Bestandteil der für die Feder verwendeten Legierung und soll weitgehend zur Verbesse rung der Festigkeitseigenschaften bei der nach einer Abschreekbehandlung erfolgenden Alte rung, und zwar insbesondere dann, wenn die Alterung nach einer Warm- und Kaltverfor mung erfolgt, dienen.
Es wurde beobachtet, dass in einer Uhrfeder dieser Art verhältnis mässig geringe Mengen Beryllium genügen, um erwünschte Eigenschaften der Feder zu er- halten; -Mengen selbst bis zu 0,01 % hinunter vermögen die Festigkeit der Feder und namentlich ihre Härte und Festigkeit bei einer Alterung nach dem Abschrecken und Kalt walzen zu erhöhen.
Äusserst zufriedenstellende Resultate wurden mit einem Berylliumgehalt von 0,02 bis 0,05 % erzielt. Bei einem niedri- gen Kohlenstoffgehalt empfiehlt es sich, etwas mehr Beryllium, bis zu<B>0,090/e,</B> zu verwenden.
Es ist ein -Ierkinal der Erfindung, dass der erforderliche Berylliumgehalt in der Feder wesentlich geringer ist als der bis heute in anderen Federn als nötig erachtete Gehalt. So beträgt beispielsweise in einer bekannten für Uhrfedern verwendeten Legierung der Berylliumgehalt 0,5 bis 0,6 % und darf bis zu 1,
0 % ansteigen. In der erfindungsgemässen Feder jedoch genügt im allgemeinen ein Beryl- liumgehalt von 0,02 bis 0,05 %, wobei man stets weniger als 0,
09 % Beryllium verwendet, weil durch einen höheren Berylliumgehalt die schlussendlich erreichten mechanischen Eigen schaften nicht verbessert. werden, die Feder teurer zu stehen kommt und ausserdem ein gewisses Problem beim Heiss- und Kaltwalzen sowie in der geeigneten Lösung des Über schusses an Beryllium sieh stellt.
Kohlenstoff ist ein wichtiger Bestandteil, doch muss der Kohlenstoff innerhalb eines bestimmten Bereiches gehalten werden, weil bei zu hohem Kohlenstoffgehalt die Feder leicht brüchig wird und ausserdem bei der Kaltreduktion übermässiger Bruch zu erwar ten ist. Der zweckdienliche Bereich liegt bei 0,10 bis 0,20 %; äusserst zufriedenstellende Resultate wurden mit.
Uhrfedern erreicht, wel- che 0,13 bis 0,18 % Kohlenstoff enthielten. Der Kohlenstoff hat. ebenfalls eine Verbesse rung der Festigkeit. der Feder zur Folge und fördert ausserdem die Ausscheidungshär tung.
Wird die erfindungsgemässe Feder für ehronometrische Instrumente verwendet; so enthält sie vorzugsweise noch Molybdän, wo bei man dasselbe zweckmässig in Mengen von 6 bis 7 % zusetzt. Bei einem Molybdängehalt von nur 3 % besitzt die Feder eine etwas niedrigere Festigkeit als bei
höheren Mengen, und überdies wird keine wesentliche Verbesse- rung der Bearbeitbarkeit erreicht. Bei solchen Federn ist. es empfehlenswert, den Beryllium- gehalt in dein obern Bereich anzuwenden. Der übliche Hol@-bdängehalt beträgt 3 bis 10 0/0.
Mangan wird gewöhnlich in Mengen bis zu 3 0/0, zweckmässig in Mengen von 1 bis 2 %, mitv erwendet und stellt eines der zusätzlichen Elemente zur Verbesserung der Bearbeit- barkeit der die Feder bildenden Legierung beim Heiss- und Kaltwalzen war.
Eine spezielle Uhrfeder mit einem Gehalt von 40 % Kobalt, 20 % Chrom, 15,5 % Nickel, 15 % Eisen und 0,03 % Beryllium, 7 0/0 Molvb- dän,
? 0/0 Mangan und etwa 0,15 % Kohlen- stoff hat sich als besonders geeignet. erwiesen und genügt in jeder Hinsieht, den an sie ge stellten Anforderungen während der meehani- sehen und Wärmebehandlungen.
Legierungskompositionen, welche für die erfindungsgemässen Federn verwendet werden, nebst deren Eigenschaften sind in Tabelle 1. aufgezählt, welche eine Komposition (Legie rung Nr. 7) einschliesst., -elche ausserhalb des Erfindungsbereiches liegt, indem sie 26 0/0 Eisen und 5 % Nickel enthält; dieselbe ist für ein zufriedenstellendes Kaltwalzen zri brüchig und neigt zum Abblättern während des Heisswalzens.
Die übrigen Legierungen dienen bloss zu Erläuterungszwecken und sollen nicht als Grenzwerte für den Umfang- des ganzen Be reiches von Legierungen, wie sie für die erfin dungsgemässen Federn verwendet werden, aus gelegt werden. Es wurden auch Komposi tionen, die hier nicht aufgezählt sind, mit gutem Resultat verwendet.
EMI0005.0001
Die in der Tabelle 1 angegebenen Werte sind approximativ gehalten; lediglich die mit einem * bezeichneten Zahlen sind das Resul tat einer chemischen Analyse. Der Beryllium gehalt wurde in allen Legierungen seiner Wichtigkeit wegen und zur Feststellung, dass die gewünschte Menge in der Legierung vor handen sei, analytisch bestimmt.
Ferner wur den auch andere Bestandteile analytisch be stimmt, wobei eine gute Übereinstimmung zwi schen den beabsichtigten Mengenwerten und den vorhandenen Mengen festgestellt wurde. So wurden beispielsweise durch Analyse fol gende Werte gefunden:
EMI0006.0004
Legierung <SEP> Metall <SEP> beabsichtigt <SEP> vorhanden
<tb> <U>Nr.</U>
<tb> 8 <SEP> Kobalt <SEP> 40,0 <SEP> 39,8
<tb> 8 <SEP> Mangan <SEP> 2,0 <SEP> 1,89
<tb> 9 <SEP> Mangan <SEP> 0,5 <SEP> 0,55
<tb> 9 <SEP> Beryllium <SEP> 0,02-0,03 <SEP> 0,02
<tb> 7.0 <SEP> Beryllium <SEP> 0,02-0,03 <SEP> 0,03 In der Tabelle 1 werden die Festigkeits und Härteeigenschaften für jede Legierung unter zwei Bedingungen wiedergegeben:
a) kaltgewalzt , was für die angegebenen Werkstücke einer Reduktion von 15:1 bis <B>1.0</B> :1 unter Verwendung einer heissgewalzten Stange von etwa 0,15 bis 0,125 mm als Aus gangsstoff, welche zuerst ausgeglüht und ab geschreckt und hierauf einem Kaltwalzvor- gang unterworfen wurde, gleichkommt; h) gealtert , indem die genannten Stan gen in der vorgenannten Weise bearbeitet und anschliessend während 5 Stunden bei etwa 482 C erhitzt. werden.
Ein Vergleich der Eigenschaften unter diesen beiden Bedingungen zeigt die wün schenswerten Eigenschaften des kaltgewalzten Stückes und überdies die wirksamen Verbesse rungen der Zugfestigkeit, insbesondere auch der Proportionalitätsgrenze sowie der Streck- oder Fliessgrenze, welche bei der Alterungs- behandlung resultieren. Die Härte wird eben falls durch Altern erhöht, doch trifft dies nicht für alle Fälle zu.
Die Legierung 6 ohne Molybdänzusat.z be sitzt eine etwas geringere Festigkeit als Le gierungen gleichwertiger ähnlicher Komposi- tionen, welche 6 bis 7 % Molybdän enthalten. Die Legierung 6 eignet. sieh für mechanische Federn, für Federn in elektrischen Kontakt elementen, wo hohe Temperaturen zur An wendung gelangen, usw.
Die Legierung 8 mit nur 0,05 % Kohlen- stoff besitzt eine etwas schlechtere Zugfestig keit sowohl in kaltgewalztem als auch in ge altertem Zustande als sonst ähnliche Legie rungen mit einem höheren Kohlenstoffgehalt, z. B. die Legierung 1. Die Legierung 8 besitzt eine etwas höhere Duktilität als die Legie rung 1 und lässt sich etwas leichter kaltwal- zen.
Die in Tabelle 1 angegebenen Werte zei gen, dass die gealterten Legierungen ohne Ausnahme eine Streck- bzw. Fliessgrenze von über 14000 kg pro em2, eine Zugfestigkeit von mehr als 21000 kg pro em2, eine Pro portionalitätsgrenze von mehr als<B>13350</B> kg pro em2, einen Elastizitätsmodul von über 2010000 kg pro cm\= und eine Härte (Vickers) von über 480 aufweisen, was darauf schliessen lässt, dass sie sieh für Federn ebronometri- seher Instrumente besonders eignen.
Die für die erfindungsgemässen Federn verwendeten Legierungen lassen sich nach üblichen Methoden schmelzen und giessen, doch werden sie vorzugsweise in einem Hoch frequenz-Induktionsofen erzeugt, in Platten oder Blöcken gegossen, welche zuerst geschmie det. und hierauf in die gewünschte Dicke heiss gewalzt werden, worauf der Streifen ab schreckt und durch Erhitzen auf. Tempera turen von 1093 bis 1200 C ausgeglüht wird, um eine Lösung der sekundären Phase bzw. Phasen unter Abnahme der Härte zu bewir ken. Die so behandelte Legierung besitzt eine Härte von beispielsweise 250 Brinell. Durch die Kaltbearbeitung wird die Festigkeit der Legierung wesentlich erhöht. und die Korn struktur verfeinert.
Die kalt bearbeitete Le gierung besitzt indessen nicht die für Federn erforderlichen hohen Ei-enschaften. Beim Kaltbearbeiten wird beispielsweise eine Pro portionalitätsgrenze im Bereich von 9843 bis 11591 kg pro em2, eine Streckgrenze im Bereiche von 11491 bis<B>12655</B> kg pro cni2 und ein Elast.izitätsmodul von<B>1546750</B> bis 1898290 kg pro em2 erreicht.
Wird anderseits die Legierung ausgeglüht, abgeschreckt., kalt gewalzt und hierauf durch eine Alterungs- behandlung gehärtet, beispielsweise durch Er hitzen während 5 Stunden bei -182 C, so kön nen die Proportionalitätsgrenzen 7.4061 bis 16 874 kg pro ciu2. die Zugfestigkeit 23 904 bis 26 717 kg pro cm2 und die Streckgrenze <B>17577</B> bis '220389 kg pro e1112 betragen. Der Elastizitätsmodul kann nahe bei 2109200 und manchmal sogar über diesem Wert liegen.
Aus der vorstehenden Beschreibung geht hervor, dass es nicht, nötig ist, die für die Federn verwendete Legierung durch Ab schrecken zu härten, da sie zur Entwicklung von verhältnismässig hohen Werten kalt be arbeitet und hierauf einer Alterungsbehand- lung bei 260 bis 538 C unterworfen werden kann, wodurch die Eigenschaften, insbeson dere Proportionalitätsgrenze und Streckgrenze, verbessert werden;
so vermag beispielsweise eine Alterungsbehandlung während 5 Stunden bei -182 C den Proportionalitätswert um 50 % zu erhöhen, wobei ebenfalls eine Verbesserung der Zugfestigkeit erzielt wird.
Das Widerstandsvermögen der erfindungs gemässen Feder gegen Korrosion wurde da durch erprobt, dass Uhrwerke, welche erfin dungsgemässe Federn enthielten, in einen Be hälter, welcher Wasser enthielt, hineingelegt wurden, wodurch diese Uhrfedern einer seit Feuchtigkeit gesättigten Atmosphäre ausge setzt wurden. Zu Vergleichszwecken wurden Stahlfedern enthaltende Uhrwerke der zur Zeit allgemein verwendeten Art dem gleichen Versuche unterworfen.
Diese Versuche erga ben, dass sämtlielie Stahlfedern durch Korro sionserscheinung innerhalb 48 Stunden un tauglieh wurden, während anderseits die er findungsgemässen Federn nährend drei bis sechs Monaten ohne Beschädigung oder irgend welche Korrosionserscheinung standhielten. Das Vermögen der erfindungsgemässen Feder, dem Kriechen zu widerstehen, wurde dadurch bestimmt, dass Federn in Uhren in stalliert. wurden, diese Uhren während langer Zeit in Gang gesetzt wurden und hierauf die Federn herausgenommen und geprüft, wur den, ob sie ihre ursprüngliche Form wieder einnahmen. Im Handel befindliche Stahl federn wurden unter den gleichen Bedingun gen geprüft.
Erfahrungsgemäss zeigen Stahl federn eine gewisse bleibende Dehnung selbst bei einer nur mehrtätigen Tätigkeit. Tatsäch lich müssen Uhrwerke, welche mit. Stahlfedern versehen sind, oft bereits vor dem Verlassen der Fabrik mit neuen Federn versehen wer den, da sich eine derartige bleibende Dehnung zeigt, dass die Uhr nicht auf genaue Zeit ein gestellt werden kann. Im Gegensatz zu diesem Verhalten zeigten die erfindungsgemässen Federn keine bleibende Dehnung nach einer Tätigkeit von drei bis sechs Monaten.
Dank den Eigenschaften der erfindungs gemässen Feder, nämlich hohen mechanischen Eigenschaften und Korrosionsbeständigkeit, können überlegene Uhrwerkfedern erhalten werden.
Bei der Entwicklung dieser Feder wurde insbesondere darauf Gewicht gelegt, eine Le gierung für Hauptfedern von Uhrwerken mit besseren Eigenschaften zu gewinnen; es wurde jedoch festgestellt, dass die erfindungsgemässe Feder auch für andere nützliche Gebiete an wendbar ist. So kann sie in solchen Fällen verwendet werden, in denen eine grosse Festig keit und lange Lebensdauer bei hohen Arbeits temperaturen gefordert werden. Da. die Feder bei beispielsweise 482 C durch Altern sich härten lässt und bei dieser Temperatur wäh rend :5 Stunden der IIärtegrad noch zunimmt, ist es klar, dass die Feder bis hinauf zum Be reiche dieser Temperaturen wirksam bleibt. Dies ist. eine höhere Temperatur als jene, bei welcher gewöhnliche Federn zu funktionieren vermögen.
Gewöhnliche Stahlfedern würden ihre Elastizität bei dieser Temperatur ver lieren. Auch die Ber@nlliumbronzen sind auf eine wesentlich tiefere Temperatur begrenzt.