Kobalt-Chrom-Nickel-Legierung. Die Erfindung bezieht sieh auf eine Ko- balt-Chroni-Niekel-Legierung. Neben diesen drei -Metallen enthält die erfind-Lingsgemässe Legierung noch Eisen, Beryllitim und Kohlen stoff, wobei gewünsehtenfalls noch Molybdän zugegen sein kann. Es kann auch wünsehens- wert sein, Mangan einzuverleiben-, ferner kön nen Spuren von noch andern Metallen zugegen sein.
Es wurde festgestellt, dass die erfindungs gemässe Legierung ungewöhnliche Eigenschaf ten besitzt und ausgedehnte Versuche haben erwiesen, dass diese Legierung insbesondere zur Anwendung für Präzisionsfederwerke in ehronometrisehen Instrumenten, beispielsweise als 1-1.auptieder für Uhren, sehr geeignet ist.
Hauptfedern für Uhren sind im allge meinen aus Kohlenstoffstahl mit einem Koh lenstoffgehalt von etwa<B>1,00</B> bis<B>1,30</B> 1/o her gestellt. In der Praxis ist es nötig, das Feder band auf eine verhältnismässig hohe Tempera tur zu erhitzen und hierauf zur Entwicklung des gewünsehten Härtegrades dasselbe ge- wöhnlieh im<B>Öl</B> abzuschrecken.
Dieser Erhit- zungsvorgang kann die Oberfläehenzusammen- setzung des Stahls ändern und rauht im all,-,e- meinen die Oberfläche unter gleichzeitiger Erzeugung einer Oxydiärbung auf. Nach dem Härten muss das Stück zur Erzeugung einer glatten Oberfläche aufpoliert werden.
Das gehärtete Band ist zum Gebrauch als Uhr feder allzu brüehig und muss erneut erhitzt (angelassen) werden, um eine genügende Zähigkeit bzw. Widerstandsfähigkeit zur praktischen Anwendung aufzuweisen. Da durch wird erneut eine Verfärbung hervorge rufen.
Neben den soeben erwähnten Schwierig keiten begegnet man bei der Hitzebehand lung von Uhrfedern aus Stahl noch andern Schwierigkeiten. So ist der Härteprozess be- züglieh Temperatur und Dauer des Härte vorganges bei der in Frage stehenden Tempe ratur empfindlich. Ist die Temperatur züi niedrig oder die Dauer zu kurz, so erhält man eine weiche Feder, die nicht verwendet wer den kann.
Bei zu hoher Temperatur oder bei züi langer Einwirkungsdauer bei der festge setzten Temperatur entwiekelt der Stahl mög- lieherweise ein grobes Korn und wird selbst nach dem Anlassen zur An-wendung als Hauptfeder in Uhrwerken zu brüchig.
Auch in jenen Fällen, wo solchen Kohlen- stoffstahlfedern die bestmögliche Hitzebehand lung, die man sieh nur denken kann-, zuteil wird, ermangeln sie gewisser wünsehenswerter Eigenschaften, wie Korrosionsbeständigkeit, hohe Widerstandsfähigkeit gegen Krieehen -, ausserdem sind sie magnetisch. Es ist im Han del eine bekannte Tatsache, dass als Ursache, beim Springen von Federn meistens die Korro sion des Stahls zu betrachten ist. Selbst win zige Roststellen beeinträchtigen die Wirkung einer Uhrieder in beträchtlichem Masse.
Es ist den Fachleuten bekannt, dass Korrosions- stellen Brüche verursachen -und so zu einer frühzeitigen Unbenützbarkeit führen.
Unbenützbarkeit einer Uhrfeder zufolge Bruch ist schwerwiegend, doch kann in nor malen Zeiten die Feder bei verhältnismässig niedrigen Kosten ersetzt werden. Uhrfedern aus Stahl weisen aber noch-einen. ernsthafteren Mangel vom Standpunkte einer gutgehenden Uhr auf. Dieser Mangel ist in der Industrie als Annahme einer bleibenden Dehnung be kannt und lässt sich auch als Kriechvorgang auffassen,
da sieh eine kontinuierliche Defor- welche ination beim beim Gebrauch Gebrauch bildet. zufolge Eine wiederholten Uhrfeder' Aufziehens und Ablaufens eine bleibende Deh nung erfährt, verliert ihre Kraft zum Antrei ben des Uhrwerkes unter den ursprünglich festgesetzten Bedingungen, worauf die Uhr nicht mehr die richtige Zeit angeben wird.
Unter solchen Umständen ist es -unmöglich, den Gang der Uhr in der Fabrik richtig einzu stellen und zu standardisieren und die Uhr derart einzustellen, dass sie die richtige Zeit angibt. Diese Eigenschaft bleibender Dehnung bzw. Krieeheigenschaft von Uhrfedern ist vom Material abhängig.
Es ist ferner sehr schwierig, hohe elasti sche Eigenschaften und gleichzeitig eine zu- friedenstellende Widerstandsfähigkeit gegen Bruch zu erreichen, obzwar in der Industrie seit Jahren dieses Problem studiert wird. Dieses Problem wurde mit der Forderung nach kleineren Uhren noch schwieriger. Wird eine Uhrfeder einem magnetischen Feld aus gesetzt, so wird der Stahl magnetisiert, worauf die Uhr die richtige Zeit nicht mehr einhält und schliesslich überhaupt nicht mehr funk tioniert.
Man hat bisher eine begrenzte Anzahl be stimmter Legierungen für Uhrledern verwen det. Eine solche Legierung besteht beispiels weise aus Nickel-Eisen-Chrom-Griindmaterial mit kleineren Mengen Molybdän, Mangan und Beryllium.
Die Analysenwerte lauten:<B>60</B> 1/o Nickel,<B>15</B> 1/9 Chrom,<B>15</B> 1/o Eisen,<B>7</B> % Molyb- dän 2 % Mangan und etwa<B>0,6</B> % Berylliuni. Eine derartige Legierung besitzt eine erhöhte Korrosionswiderstandsfähigkeit wegen ihres Chromgehaltes, verglichen mit Kohlenstoff- stahl; ein höherer Chromgehalt in der Legie rung, z.
B. 20 1/o oder mehr, ergibt jedoch eine noch bessere Korrosionswiderstandsfähigkeit. Versuche mit einer solchen Legierung und mit <B>C</B> Federn aus einer.solehen Legierung haben ge zeigt, dass die elastischen Eigenschaften, bei spielsweise die Proportionalitätsgrenze, und die Lebensdauer für Uhrwerkiedern nicht ausreichen, und dass sie tatsächlich geringere elastische Eigenschaften besitzen als gewöhn- liehe Stahlfedern.
Ferner haben Versuche ge zeigt, dass der Berylliunigehalt sehr heikel ist und innerhalb enger Grenzen gehalten wer den muss, was beim Schmelzen und beim an derweitigen Bearbeiten der Legierung Sehwie- rigkeiten bereitet.
Es wurde auch versucht, gewisse rostfreie Stähle, z. B. eine Le#derung von etwa<B>18</B> % Chrom und 81/o Nickel, in kalt bearbeiteteni Zustande zu verwenden. Obgleich eine solche Legierung eine beträchtliche Korrosionsbestän digkeit zu verzeichnen hat, besitzt sie jedoch nur sehr geringe mechanische Eigenschaften und besitzt nicht die hohe Proportionalitäts- grenze und Haltbarkeit, wie dies für Uhrfedern verlangt wird.
Ihr Elastizitätsmodul in kalt bearbeitetem Zustande ist ebenfalls niedrig; ferner kann eine solche Stahllegierung durch Hitzebehandlungen, wie sie bei gewöhnlichen Kohlenstahlfedern zur Anwendung gelangen', nicht genügend gehärtet werden, sondern es ist erforderlich, diese Eigenschaften durch Kaltbearbeitung zu erreichen.
Wenn auch gewisse Stahllegierungen für die Verwendung als Federn für grössere Ma schinen sehr geeignet sind, erfordern sie den noch zum Härten eine hohe Temperatur, wo durch Oberflächenoxydation eintritt. Solche Stähle haben für Uhrwerkfedern keine zufrie- denstellende Resultate ergeben, da solche Fe dern einen dünnen Querschnitt von beispiels weise<B>0,1.</B> inm und selbst noch weniger er heischen.
Es haben sieh somit manche Nachteile in den Materialien, welche verwendet oder nur versuchsweise für die Erzeugung von Uhr- Zn federn untersucht wurden, gezeigt.
Die erfindungsgemässe Legierung ist da durch gekennzeichnet, dass sie 20 bis 601/9 Kobalt, <B>'</B> 15 bis 30% Chrom, höchstens 181/o Eisen, 0,01 bis 0,09%, Bei#yllium und 0,05 bis 0,
30% Kohlenstoff enthält, wobei der Totalgehalt an Nickel und Eisen 20 bis 40 % beträgt und der Nickelgehalt grösser als der Eisengehalt ist.
Die erfindungsgemässe Legierung hat sieh gegen Korrosion, beispielsweise bei ihrer An wendung als Uhrieder, als sehr widerstands fähig erwiesen und ist im wesentlichen nicht inagnetiseh, leicht zu Federn verschiedener Forin und Grösse zu gestalten, gegen Krie chen oder bleibende Dehnung während der Tätigkeit als Feder äusserst widerstandsfähig.
Es wurde ferner gefunden, dass durch Zu satz von Molybdän in gewissen Mengenver hältnissen eine Legierung erreicht werden kann, welche sieh für die Erzeugung von verbesserten Uhrfedern in höchstem Grade eignet. Neben den vorgenannten Metallen enthält diese Legierung zweckmässig noch <B>0,5</B> bis 2 % Mangan und geringe, unbedeu tende -Mengen anderer Elemente, wie Sili- eium. Die wünschenswerten Eigenschaften dieser Legierung wurden durch unzählige Versuche bestätigt.
Kobalt ist ein wesentlicher Bestandteil der erfindungsgemässen Legierung, dient es doch dazu, die Festigkeit der Legierung zu erhöhen und ihre Empfindlichkeit für die durch Altern bewirkte Härtung zu verbessern. Während Ko balt in einer Menge von 20 bis<B>60</B> % verwen det werden kann,
beträgt der bevorzugte Be- n reich<B>30</B> bis 40 1/o. Bei einem Gehalt von<B>50</B> bis 601/o neigen t' die Legierungen el zum Brüchig- Z, werden und lassen sieh nur schwierig kalt walzen.
Chrom stellt ebenfalls einen wesentlichen Bestandteil dar, insbesondere für die Korro sionsbeständigkeit. Es wurde festgestellt, dass mindestens<B>1.5</B> 1/o Chrom und zweekmässig inehr als 20 1/o Chrom zur<B>U,</B> rreiehung einer zufriedenstellenden Korrosionswiderstands fähigkeit vorhanden sein sollen.
Bei einem höheren Chronigehalt begegnet man beim Schmelzen und bei der übrigen Bearbeitung der Legierungen gewissen Sehwierigkeiten. Als bevorzugter Bereich gilt ein Chromgehalt von ')0 bis<B>26</B> II/o. Durch Erhöhen des Chromgehal tes über<B>30</B> 1/o würde die Korrosionsbeständig keit der Legierung nicht mehr wesentlich ge steigert.
Nickel ist ebenfalls ein wesentlicher Be standteil der Legierung. Der Niekelgehalt be trägt zweckmässig<B>15</B> bis<B>30</B> 1/9. Versuche wur4 den mit einem Niekelgehalt bis über<B>30</B> 1/o angestellt.
Nickel und Eisen ergänzen sieh gegenseitig bis zu einem gewissen Masse; die besten Resultate werden aber mit Legierun gen erzielt, welche mehr Nickel als Eisen ent halten.<B>Es</B> wurde gefunden, dass die Summe des Nickels plus Eisens im Bereiche von 20 bis 40 1/o liegen soll; bevorzugterweise beträgt die Menge an Nickel plus Eisen<B>25</B> bis<B>35</B> 1/ , wobei vorzugsweise weniger als<B>15</B> 1/o Eisen zugegen sind.
Legierungen mit einem Eisen gehalt von mehr als<B>18</B> % haben sieh als unbefriedigend erwiesen, da sie eine vermin derte Widerstandfähigkeit gegen Abblättern besitzen und geringe Kaltwalzeigenschaften aufweisen.
Beryllium ist ebenfalls ein massgebender Bestandteil der Legierung und soll weit gehend zur Verbesserung der Festigkeits eigenschaften bei der nach einer Abschreek- behandlung erfolgen-den Alterung, und zwar insbesondere dann, wenn die Alterung. nach einer Warm- und Kaltverformung erfolgt, dienen.
Es wurde beobachtet, dass in einer Legierung dieser Art verhältnismässig ge ringe Mengen Beryllium genügen, um er# wünschte Eigenschaften der Legierung zu er halten; Mengen selbst bis zu<B>0,01</B> % hinunter vermögen die Festigkeit der Legierung und namentlich ihre Härte und Festigkeit bei einer Alterung nach dem Abschrecken und Kalt walzen zu erhöhen. Äusserst zufriedenstellende Resultate wurden mit einem Berylliumgehalt von 0,02 bis<B>0,05</B> II/o erzielt. Bei einem niedri gen Kohlenstoffgehalt empfiehlt es sich, etwas mehr Beryllium, bis zu<B>0,09</B> 1/o" zu verwenden.
Es ist ein Merkmal der Erfindung, dass der er- forderliehe Berylliumgehalt in der Legierung wesentlich geringer ist als der bis heute in andern Legierungen als nötig erachtete Ge halt. für Legierungen, welche als Uhrwerk- federn zur Anwendung gelangten.So beträgt beispielsweise in einer bekannten Legierung der Berylliumgehalt <B>0,5</B> bis<B>0,6</B> II/Q und darf bis auf <B>1,0</B> % ansteigen.
In der erfindungsgemässen Legierung jedoch genügt im allgemeinen ein Berylliamgehalt von 0,02 bis 0,05 %" wobei man stets -weniger als<B>0,09 %</B> Beryllium ver wendet, weil durch einen höheren Beryllium- gehalt die sehlussendlieh erreichten mechani- sehen Eigenschaften nicht verbessert werden,
die Legierung teurer zu stehen kommt und ausserdem ein gewisses Problem beim Heiss- und Kaltwalzen sowie in der geeigneten Lö sung des Überschusses an Beryllium sich stellt.
Kohlenstoff ist ein wichtiger Bestandteil, doch muss der Kohlenstoff innerhalb eines bestimmten Bereiches gehalten werden, weil bei züi hohem Kohlenstoffgehalt die Legierung leicht brüchig wird und ausserdem bei der Kaltreduktion übermässiger Bruch zu erwar ten ist. Der zweckdienliche Bereich liegt bei <B>0,10</B> bis 0,20<B>0/9;</B> äusserst zufriedenstellende Resultate wurden mit Legierungen erreicht, welche 0,13-bis <B>0,18</B> % Kohlenstoff enthielten. Der Kohlenstoff hat ebenfalls eine Verbesse rung der Festigkeit der Legierung zür Folge und fördert ausserdem die Ausscheidungshär tung.
Wird die erfindungsgemässe Legierung für chronometrische Federn verwendet, so enthält sie vorzugsweise noch Molybdän, wo bei man dasselbe zweckmässig in Mengen von <B>6</B> bis<B>-7</B> % zusetzt. Bei einem Molybdängehalt von nur 311/o, besitzt die Legierung eine etwas niedrigere Festigkeit als bei höheren Mengen., und überdies wird keine wesentliche Verbesse rung der Bearbeitbarkeit erreicht. Bei solchen Legierungen ist es empfehlenswert, den Be- rylliumgehalt in dem obern Bereich anzu wenden.
Der übliehe Molybdängehalt beträgt <B>3</B> bis<B>10</B> %.
Mangan wird gewöhnlich in Mengen bis züi <B>3</B> 0/ & , zweckmässig in Mengen von<B>1</B> bis 2 11/o, mitverwendet und stellt eines der zusätzlichen Elemente zur Verbesserung der Bearbeit- barkeit der Legierung beim Heiss- und Kalt walzen dar.
Eine spezielle Legierung mit einem Gehalt von<B>-10</B> 1/9 Kobalt, 20 % Chrom,<B>15,5</B> O/G Nickel, <B>15</B> "/ü Eisen,<B>0,003</B> 1/o Ber#Ilium, <B>7</B> % 111olyb- dän, 2 %. Mangan und etwa<B>0,15</B> % Kohlen stoff hat sieh als besonders geeignet erwiesen für die Erfordernisse von Uhrfedern und genügt in jeder Hinsicht den an sie ge stellten Anforderungen während den mechani- sehen und Wärmebehandlungen.
Legierungskompositionen nebst deren Ei- gensehaften sind in Tabelle<B>1.</B> aufgezählt, welche eine Komposition (Legierung Nr. <B>7)</B> einschliesst, welche ausserhalb des Erfindungs- bereiehes liegt, indem sie<B>26</B> % Eisen und <B>5</B> 1/o Nickel enthält; dieselbe ist für ein zu- friedenstellendes Kaltwalzen zu brüehig und neigt zum Abblättern während des Heisswal- zens.
Die übrigen Legierungen dienen bloss zu Erläuterungszweeken und sollen nicht als Grenzwerte für den Umfang des ganzen Be reiches erfindungsgemässer Legierungen aus gelegt werden. Es wurden auch Komposi tionen, die hier nicht aufgezählt sind, mit gutem Resultat verwendet.
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<tb> <B>Z <SEP> 95</B> Die in der Tabelle<B>1</B> angegebenen Werte sind approximativ gehalten;
lediglich die mit einem * bezeichneten Zahlen sind das Resul tat einer chemischen Analyse. Der Beryllium- gehalt wurde in allen Legierungen seiner Wiehtigkeit wegen und zur Feststellung, dass die gewünsehte Menge in der Legierung vor handen sei, analytisch bestimmt.. Ferner wur den auch andere Bestandteile analytisch be stimmt, wobei eine gute Übereinstimmung Avi- sehen den beabsichtigten Meugenwerten und den vorhandenen Mengen festgestellt wurde.
So wurden beispielsweise durch Analyse fol gende Werte gefunden- Legierung Metall beabsichtigt vorhanden .Nr.
<B>8</B> Kobalt 40,0<B>39,8</B> <B>8</B> Mangan 2,0 1,89 <B>9</B> )Jangan <B>0,5 0,55</B> <B>9</B> Beryllium 0,02-0,03 0,02 <B>10</B> Beryllium 0,02-0,03 <B>0,03</B> In der Tabelle<B>1</B> werden die Festigkeits- und Härteeigensehaften für jede Legierung unter zwei Bedingungen wiedergegeben:
<B>5</B> a) kaltgewalzt , was für die angegebenen W erkstüeke einer Reduktion von<B>15: 1</B> bis <B>10 : 1</B> -unter Verwendung einer heissgewalzten Stange von etwa<B>0,15</B> bis 0,1.25 mm als Aus gangsstoff, welche zuerst ausgeglüht und ab <B>)</B> geschreckt und hierauf einem Kaltwalzvor- gang unterworfen wurde, gleichkommt,; <B>b)</B> gealtert , indem die genannten Stan gen in der vorgenannten Weise bearbeitet und anschliessend während<B>5</B> Stunden bei etwa <B>5</B> 4820 C erhitzt werden.
Ein Vergleich der Eigenschaften -unter diesen beiden Bedingungen zeigt die wün- sehenswerten Eigenschaften des kaltgewalzten Stückes und überdies die wirksamen Verbesse- 3 rungen der Zugfestigkeit, insbesondere auch der Proportionalitätsgrenze sowie der Streck- oder Fliessgrenze, welehe bei der Alterungs- behandlung resultieren.
Die Härte wird eben falls durch Altern erhöht, doeh trifft dies <B>;</B> nieht für alle Fälle züi.' Die Legierung<B>6</B> ohne Molybdänzusatz be sitzt eine etwas geringere Festigkeit als Le gierungen gleichwertiger ähnlicher Komposi tionen, welche<B>6</B> bis<B>7</B> % Molybdän enthalten. Die Legierung<B>6</B> eignet sich für mechanische Federn, für elektrische Heizelemente, für Federn in elektrischen Kontaktelementen, wo hohe Temperaturen zur Anwendung ge langen, usw.
Die Legierung<B>8</B> mit nur<B>0,05</B> 1/o Kohlen stoff besitzt eine etwas sehleehtere Zugfestig keit sowohl in kaltgewalztem als auch in ge altertem Zustande als sonst, ähnliche Legie rungen mit einem höheren Kohlenstoffgehalt, z. B. die Legierung<B>1.</B> Die Legierung<B>8</B> besitzt eine, etwas höhere Duktilität als die Legie rung<B>1</B> und lässt sieh etwas leichter kaltwal zen. Sie eignet sieh zur Herstellung von Ge genständen -und Sehneidwerkzeugen, welche hohe Temperaturen aushalten müssen und zu bestimmten Formen, einschliesslich verhältnis mässig scharfer Krümmungen, geformt werden müssen.
Die in Tabelle<B>1</B> angegebenen Werte zei gen, dass die gealterten Legierungen ohne Ausnahme eine Streck- bzw. Fliessgrenze von über 14000<B>kg</B> pro en122, eine Zugfestigkeit von mehr als 21<B>000 kg</B> pro eM2, eine Pro- portionalitätsgrenze von mehr als<B>1-3 350 kg</B> pro em2, einen Elastizitätsmod-ul von über 2010000<B>kg</B> pro em22 und eine Härte (Viekers) von über 480 -aufweisen, was darauf schliessen lässt,
dass sie sieh für ehronometrisehe Federn besonders eignen.
Die erfindungsgemässe Legierung lässt sieh nach üblichen Methoden sehmelzenund giessen, doch wird sie vorzugsweise in einem Hoch- frequenz-Induktionsofeil erzeugt, in Platten oder Blöcken gegossen, welche zuerst gesehmie- det und hierauf in die gewünschte Dicke heiss gewalzt werden, worauf der Streifen ab geschreckt -Lmd durch Erhitzen auf Tempera turen von<B>1093</B> bis 1-20011 <B>C</B> ausgeglüht wird, um eine Lösung der sekundären Phase bzw. Phasen unter Abnahme der Härte zu bewir ken.
Die so behandelte Legierung besitzt eine Härte von beispielsweise<B>250</B> Brinell. Dureh die Kaltbearbeifting wird die Festigkeit der Legierung wesentlich erhöht und die Korn- strukturverfeinert. Die kalt bearbeiteteLegie- rung besitzt indessen nicht die für Uhrfedern erforderlichen hohen Eigenschaften.
Beim <B>5</B> Kaltbearbeiten wird beispielsweise eine Pro- portionalitätsgrenze im Bereich von<B>9843</B> bis <B>11591 kg</B> pro em2, eine Streckgrenze im Bereiche von 11491 bis<B>12655 kg</B> pro em2 und ein Elastizitätsmodul von<B>1546750</B> bis <B>a 1898290 kg</B> pro em2 erreicht.
Wird anderseits die Legierung ausgeglüht, abgeschreckt, kalt gewalzt und hierauf durch eine Alterungs- behandlun,g- gehärtet, beispielsweise durch Er hitzen während<B>5</B> Stunden bei 4820 C, so kön- s nen die Proportionalitätsgrenzen 14061<B>-</B> bis <B>16</B> 874<B>kg</B> pro em2, die Zugfestigkeit<B>23</B> 904 bis<B>26717 kg</B> pro em2 und die Streekgrenze <B>17577</B> bis<B>20389 kg</B> pro eM2 betragen.
Der l#',la-,tizitätsmodul kann nahe bei<B>2109200</B> und o manchmal sogar über diesem Wert liegen. -Aus der vorstehenden Beschreibung geht hervor, dass es nicht nötig ist, die Legie rung durch Abschrecken zu härten, da die Legierung zur Entwicklung von verhält- s nismässig hohen Werten kalt bearbeitet und hierauf einer Alterungsbehandlung <B>C</B> bei<B>260</B> bis<B>5380 C</B> unterworfen werden kann, wodurch die Eigenschaften, insbeson- dereProportionaliUtsgrenzeundStreekgrenze, <B>9</B> verbessert werden;
so vermag beispielsweise eine Alterungsbehandlung während<B>5</B> Stunden bei 4820<B>C</B> den Proportionalitätswert um<B>50</B> 11/9 zu erhöhen, wobei ebenfalls eine Verbesserung der Zugfestigkeit erzielt wird.
<B>5</B> Das Widerstandsvermögen der erfindungs gemässen. Legierung gegen Korrosion wurde da durch erprobt, dass Uhrwerke, welche Federn aus dieser Legierung enthielten, in einen Be hälter, welcher Wasser enthielt, hineingelegt <B>o</B> wurden, wodurch diese Uhrfedern einer mit Feuchtigkeit gesättigten Atmosphäre ausge setzt wurden. Zu Vergleiehszweeken wurden Stahlfedern enthaltende Uhrwerke der zur Zeit allgemein verwendeten Art dein gleichen <B>5</B> Versuche unterworfen.
Diese Versuche erga ben, dass sämtliche Stahliedern durch Korro sionserscheinung innerhalb 48 Stunden un- tauglieh wurden, während anderseits die aus der erfind-Lingsgemässen Legierung bestehen den Federn während drei bis sechs Monaten ohne Beschädigung oder irgendwelche Korro sionserscheinung standhielten.
Das Vermögen der erfindungsgemässen Le- gierung"dem Kriechen zu widerstehen, wurde dadurch bestimmt" dass Federn in Uhren in stalliert wurden, diese Uhren während langer Zeit in Gang gesetzt wurden und hierauf die Federn herausgenommen und geprüft wur den, ob sie ihre ursprüngliche Form wieder einnahmen. Im Handel befindliche Stahl federn wurden unter den gleichen Bedingun gen geprüft.
Erfahrungsgemäss zeigen Stahl federn eine gewisse bleibende Dehnung selbst bei einer nur mehrtägigen Tätigkeit. Tatsäch- lieh müssen Uhrwerke, welche mit Stahlfedern versehen sind, oft bereits vor dem Verlassen der Fabrik mit neuen Federn versehen wer den, da sieh eine derartige bleibende Dehnung zeigt, dass die Uhr nicht auf genaue Zeit ein gestellt werden kann. Im Gegensatz zu diesem Verhalten zeigten Federn aus der erfindungs gemässen Legierung keine bleibende Dehnung nach einer Tätigkeit von drei bis sechs Mona ten.
Dank den Eigenschaften der erfindungs gemässen Legierung, nämlich hohen meehani- sehen Eigenschaften und Korrosionbeständig- keit, können überlegene Uhrwerkfedern erhal ten werden<B>.</B>
Bei der Entwicklung dieser Legierung wurde insbesondere darauf Gewicht gelegt, eine Legierung für Hauptfedern von Uhrwer ken mit besseren Eigenschaften zu erzeugen; es wurde jedoch festgestellt, dass die erfin- d-ungsgemässe Legierung noch andere nütz- liehe Anwendiangsgebiete findet. So kann sie in solchen Fällen verwendet werden, in denen eine grosse Festigkeit und lange Lebensdauer bei hohen Arbeitstemperaturen gefordert wer den, so z.
B. als elektrische Widerstands-Heiz- elemente, Federn für den mechanischen Ge brauch, diverse Instrumente usw. Proben von drei der oben erwähnten Legierungen ergaben spezifische elektrische Widerstände von 104,1, <B>110,7</B> und 11,4 Mikroohm-Zentimeter bei Zim- i mertemperatur. Einige dieser Leitungswider- stände sind höher als jene, welche zurzeit für 11eizeleinente verwendeten Legierzingen eigen sind.
So besitzt beispielsweise unter den glei- ehen Bedingungen eine etwa 20 % Chrom und etwa<B>80 04</B> Nickel enthaltende Legierung einen Leitungswiderstand von<B>108</B> Mikroohm-Zenti- ineter. Proben mit den Legierungen als elek- trisehe Widerstands-Heizelemente ergaben eine verhältnismässig lange Lebensdauer bei Tem peraturen bis zu 9801) <B>C.</B>
Weitere Anwendungsmögliehkeiten einer Legierung dieser Art sind bereits angedeutet worden, so z. B. die Verwendung derselben für Federn, welche bei erhöhten Temperatu ren zu arbeiten haben. Da diese Legierung bei beispielsweise 4820<B>C</B> durch Altern sieh härten lässt und beim Aussetzen dieser Temperatur während<B>5</B> Stunden dieser Härtegrad noch zunimmt, ist es klar, dass die Legierung ihr Vermögen, als Federmaterial bis hinauf züm Bereiche dieser Temperaturen zu wirken, nicht verliert, dies ist eine höhere Temperatur als jene, bei welcher gewöhnliche Federmateria lien zu funktionieren vermögen.
Oxewöhnliehe Stahlfedern würden ihre Elastizität bei dieser Temperatur verlieren. A-Lieh die Beryllium- Bronzen sind auf eine wesentlich tiefere Tem peratur begrenzt.
Weiterhin lässt sich dieerfindungsgemässe Legierung für Instrumente und Gegenstände, welche scharfe, schneidende Kanten erfordern, z. B. Rasie rklingen und chirurgische Instru mente, verwenden. Zufolge ihrer hohen Härte und Festigkeit ist es möglich, scharfe, schnei dende Kanten zu erzeugen und dieselben<B>im</B> Gebrauche beizubehalten. Ausserdem weist die erfindungsgemässe Legierung den Vorteil auf, dass sie selbst bei erhöhten Temperaturen korrosionsbeständig ist und bei Berührung mit der Atmosphäre oder mit andern Medien, wel che auf Stahl eine Rostbildung erzeugen wür den, nicht korrodiert Lind nicht anläuft.