Einrichtung zum selbsttätigen Öffnen und Schliessen von Flügeltüren ,' insbesondere Flügeltoren. Einrichtungen zum selbsttätigen Schliessen von Flügeltüren sind in zahlreichen Aus führungen bekannt.. Am weitesten verbreitet sind die sieh elektrisch öffnenden Garagen tore, bei welchen über in die Umfassungs mauer der Tore eingebaute Getriebe die Be wegung der Tore bewerkstelligt wird. Aber auch pneumatische Einrichtungen sind häufig. Der Nachteil aller dieser Einrichtungen be steht darin, dass die der Bewegung der Tore dienenden Antriebsorgane in die Umfassungs mauer der Tore verlegt werden müssen. Es ist daher ein nachträglicher Einbau derarti ger Einrichtungen nur unter grossem Kosten aufwand möglich.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfin- ciun- bildet eine Einrichtung zum selbsttäti gen öffnen und Schliessen von Flügeltüren, insbesondere Flügeltoren, die ohne kostspielige Installationen an bestehende Tore angebaut werden kann. Daneben kann die Einrichtung auch in ihrem konstruktiven Aufbau sehr einfach gehalten werden.
Die Einrichtung kennzeichnet sieh da durch, class eine von einem Motor angetrie bene Gewindespindel, die in einem ausserhalb des Bereiches der Türe angeordneten Gehäuse gelagert ist, mindestens eine durch Anschläge an einer Drehung gehinderte Gewindemutter trägt und dass die Gewindemutter mit. Stan gen in Wirkungsverbindung steht, welche Stangen gelenkig mit schwenkbar an der U m fassungswand des Tores gelagerten, in an den Torflügeln angeordnete Führungsglieder Cyreifenden Stangensystemen verbunden sind. y In der beiliegenden Zeichnung sind bei spielsweise Ausführungsformen des Erfin dungsgegenstandes dargestellt.
Es zeigt: Fig. 1 eine Ansicht. eines Tores mit sche matisch angedeutetem Antrieb, wobei das ge schlossene Tor gestrichelt eingezeichnet ist, Fig. 2 das Tor mit Antrieb, in einer An sicht von oben, Fig. 3 den Antriebsmechanismus in einer Ansicht von oben, Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie A-.1 in Fig. 3, Fig. 5 und 6 Details aus der Darstellung nach Fig. 3, Fig. 7 ein Detail des Kupplungsmechanis mus, Fig. 8 ein Detail des Kupplungsmechanis mus für Handauskupplung,
Fig. 9 den selbsttätigen Verriegelttngs- mechanismus des Tores.
Bei der Darstellung nach Fig. 1 sind mit 1 und 2 die beiden Torflügel, die in bekann ter Weise an der Umfassungsmauer gelagert sind, bezeichnet. Ausserhalb des Bereiches der beiden Torflügel 1 und 2 ist. das Gehäuse 3 an der Umfassungswand des Tores befestigt, das den gesamten Antriebs- und Steuermecha nismus enthält. In Fig. 2 ist zunächst. eine ausserordentlich einfache Ausführung dersel ben dargestellt. In oder an dem Gehäuse 3 ist. der Elektromotor 4 befestigt, der über ein Untersetzungsgetriebe 5 eine Gewindespindel 6 antreibt. Die Gewindespindel 6 ist an dem Gehäuse 3 gelagert. Auf. der Gewindespindel 6 läuft die Gewindemutter 7, die mit Stangen 8 und 9 verbunden ist.
An der Stange 8 ist gelenkig eine Verbindungsstange 10 befestigt. In der Umfassungsmauer ist die kniehebel- artig ausgebildete Stange 11 mittels eines Bolzens 12 schwenkbar gelagert. Die Stange 11 ist mit der Stange 10 gelenkig verbunden und greift in eine an dem Torflügel 2 vor gesehene Rollenführung 13. Die Stange 9 ist ebenfalls .mit einer der Stange 11 entspre chenden Stange 14 verbunden, die wiederum in die am Torflügel 1 vorgesehene Rollenfüh rung 15 greift.
Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist. denkbar einfach. Bei Einschalten des Motors läuft je nach Umdrehungssinn des Motors die durch Anschläge am Drehen verhinderte Ge windemutter 7 nach rechts oder links und öffnet oder schliesst damit die Türe. Diese ausserordentlich einfache Ausführung ent spricht aber den Bedürfnissen, die heute an selbsttätige Anlagen zum Öffnen und Schliessen von Türen gestellt werden, nicht. Derartige Anlagen müssen selbsttätige Ver- riegelungs-, Aus- und Einschaltvorrichtungen usw. aufweisen.
In Fig. 3 ist eine Antriebsvorrichtung ge zeigt, die allen Anforderungen genügt. Es ist auch bei dieser Ausführungsform wiederum ein Motor 4 vorgesehen, der über ein Unter setzungsgetriebe 16 eine Spindel 17 antreibt. Auf der Spindel sitzt die Spindelmutter 18. die mit Armen 19 und 20 versehen ist. Diese verhindern ein Drehen der Spindelmutter. Der Arm 19 umfasst eine Hülse 21, die verschieb bar auf der aus dem Gehäuse herausragenden Stange 22 gelagert ist. Die Hülse 21 ist mit Anschlägen 23 und 24 versehen, die den Federn 25 und 26 als Anschlag dienen. Die Federn legen sich anderseits an den Arm 19 an. Beide Federn sind vorgespannt.
Der An schlag 23 ist als Arm ausgebildet, der auf der ebenfalls aus dem Gehäuse herausragen den Stange 27 v ersehiebbar gelagert ist. Durch diesen Arm 23 wird die Hülse 21 gegen Ver drehung gesichert.
Auf dein Arm 23 ist der Riegel 28 mittels eines Bolzens 29 drehbar gelagert (vgl. Fig. 7). Der Riegel 28 steht unter der Wirkung einer am Arm 23 befestigten Feder 30, die den Riegel in eine Aussparung der Stange 22 zieht. Damit ist eine Verbindung der Hülse 21 mit der Stange 22 hergestellt.
Im Gehäuse ist eine Stange 31. gelagert, die an Hebeln 32 und 33 befestigt ist. Die Hebel selbst sind gelenkig mittels Bolzen 34 im Gehäuse gelagert. Die Stange 31 kann durch Verdrehen des ebenfalls im Gehäuse ge lagerten Exzenters 35 nach aussen verdreht werden (vgl. Fig. 8). Auf der Stange 31 läuft das an der Klinke 28 befestigte Rad 36.
Die Stange 31 ist, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, an ihrem Ende abgekröpft, so dass das Rad, sobald die Gewindemutter und damit, die Hülse eine bestimmte Lage erreicht haben, auf die Abkröpfung aufläuft und damit die Klinke 28 aus der Aussparung der Stange 22 herausbringt und damit die Verbindung der Hülse 21 mit. der Stange 22 löst. An der Stange 22 ist ein Arm 37 befestigt., der auf der Stange 27 beweglich ist. Der Arm 37 steht unter der Wirkung einer Feder 38, die auf einen Anschlag 39 auf der Stange 27 abgestützt ist, und drückt den Arm 37 gegen die Führung 40.
Die Führung 40 ist auf der Stange 27 angeordnet und steht mit dem Bol zen 41, der auf einem Arm der Gabel. -12 sitzt., in Eingriff. Die Gabel 42 ist- um den Bolzen 43 drehbar. Die Gabel 42 greift in die Füh rung 15, die am Torflügel 1. befestigt ist.
Die Gewindemutter 18 weist einen zweiten. Arm 20 auf, der bei seiner Hin- und Her bewegung die Steuerung des Motors besorgt. Im Gehäuse ist eine Stange 45 gelagert, die durch die Federn 46 und 47 in einer Mittel lage gehalten wird. Die Stange 45 trägt. einen Blechkörper 48, der die im Gehäuse gelager ten Schalter 49 umfasst. Der Arm 20 wirkt. aber ebenfalls auf den Anschlag 50, der auf einer weiteren Stange 51 sitzt, die mit Bow- denzügen 52 und 53 in Verbindung steht. Diese Bowdenzüge betätigen den selbsttätigen Verschlussmeehanismus, wie er in Fig. 9 dar gestellt ist..
Die Torflügel können einen üblichen Schliessmechanismus aufweisen, bei welchem durch Drehen eines Handgriffes die beiden Stangen 5-I auseinandergetrieben werden und damit in Aussparungen in der Umfassung der Tore eindringen. Dieser Sehliessmeehanismus ist hinreichend bekannt und bedarf keiner näheren Erläuterung.
Die automatische Verriegelung durch die Antriebsvorrichtung ist in Fig.9 dargestellt. In den Boden bzw. die Decke der Umfäs- sungswand der Flügeltüre ist ein Körper 55 eingelassen. Mit diesem Körper ist ein U-för miger Teil 56 verbunden, an welchem der Mantel des Bowdenkabels 52 befestigt ist. In den Körper 5.5 greift. ein Schieber 57, der an der Stange 58 befestigt ist. Der Schieber steht unter der Wirkung einer Feder 59.
Der Schieber 57 ist am Bowdenkabel 52 befestigt und kann durch diesen. in Pfeilrichtung ver schoben \verden. Dadurch greift der Schieber hinter die Stange 5-1 und verriegelt diese. Dabei wird durch die schräge Fläche 60 am Schieber 57 das Tor, falls es nicht ganz ge schlossen ist,. in die vollständig geschlossene Stellung geschoben.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Ein richtung ist folgende: Der Motor 4 ist ein Einphasenmotor, des sen Drehrichtung durch einpoliges Umschal ten gewechselt werden kann. Bei geöffnetem oder geschlossenem Tor ist der Motor ausge schaltet, der Bügel 48 drückt auf einen der beiden Ausschaltdruckknöpfe des Schalters 49. Beim Ausschalten wird vom Bügel aber auch der Kippschalter des Schalters 49 be tätigt, so dass bei Wiederanlaufen des 11l:o- tors dieser in der umgekehrten Drehrichtung anläuft, in der er stillgesetzt wurde.
Wird nun zum selbsttätigen Schliessen des Tores der Motor mittels kurzem Druck auf einen irgendwo an der Umfassungsmauer angeord neten Sehalter 61 in Bewegung gesetzt, so bewegt, sieh die Spindelmutter 18 nach links (vgl. Fig.3). Damit gibt aber zunächst der Arm 20 der Spindelmutter die Stange 45 frei, und diese geht unter der @V irkung der Feder 46 in ihre Mittellage zurück. Damit. gibt der Bügel 48 den Ausschalter frei und der Motor läuft selbständig weiter. Der Schalter 61 kann nun losgelassen werden.
Die Spindelmutter bewegt die Stangen 22 und 27 nach links, wodurch sieh die kniehebelför- inigen Stangen 11 und 11 einwärts drehen und somit beide Torflügel schliessen. Die Einrichtung ist so eingestellt, dass sich der rechte Torflügel etwas vor dem linken schliesst. Ebenfalls schlägt der rechte Tor flügel zuerst an der Schwelle an, das heisst. die Stange 27 kann bei Anschlagen des Tor flügels 1 nicht mehr weiter bewegt, werden. Die Spindelmutter 18 treibt. aber die Stange 22 weiter nach links, wobei die Feder 38, die weniger vorgespannt ist als die Feder 25, zusammengedrückt wird. Nun liegt auch der linke Torflügel an der Anschlagleiste an.
Die Spindelmutter presst unter Zusammendrük- kung der Feder 25 beide Tore fest an die Schwelle. Der Arm 20 trifft auf Anschlag 50 und somit. werden die beiden mechanischen Riegel, die durch die Feder 59 offengehalten wurden, durch die Bowdenkabel 52 und 53 angezogen und werden nach rechts in die Schliessstellung bewegt. Werder. die beiden Tore beispielsweise infolge starken Wind druckes nicht vollständig an die Schwelle geführt, so wird durch die Nasen 60 ein voll ständiges Schliessen erzeugt. Bewegt sieh die Spindelmutter 18 weiter nach links, so trifft. das Rad 36 auf die abgekröpfte Stelle der Stange 31.
Damit wird die Klinke 28 aus der Aussparung in der Stange 22 herausgeführt und die Hülse 21 kann in ihre Mittellage zurückkehren, das heisst das Gleichgewicht der Federn 25 und 26 wird wieder hergestellt; die Spindelmutter befindet sich wiederum in der Mitte der Hülse 21.
Nun kann sieh die Spindelmutter 18 noch weiter nach links bewegen, und der Arm 20 trifft auf den Anschlav 62. Damit wird aber die Stange 45 nach links verschoben, der Bügel 48 drückt auf den Schalter 49 und schaltet den Motor aus. Ebenfalls wird der Kippschalter des Schalters 49 betätigt und damit der nun stillgelegte Motor bereits für die neue Einschaltung umgepolt.
Das Tor kann beispielsweise auch durch Betätigen des üblichen Handgriffes geöffnet werden, weil die Stangen dann aus der Rück haltung des Sehiebers 57 herausgeführt wer den und der Mechanismus von der Antriebs spindel abgekuppelt ist. Selbstverständlich können, falls gewünseht, auch besondere Mit tel vorgesehen \-erden, um die Antriebsspindel vom Mechanismus abzukuppeln und die Tore von Hand zu bedienen.
Soll das Tor jedoch selbsttätig geöffnet werden, dann gesehielit das folgendermassen: @ViederLini wird eine kurze Betätigung des Handdruckknopfes 61 vorgenommen, die den Motor in Gang setzt. Die Spindelmutter 18 verschiebt sich nun nach rechts und gibt. den Anschlag 6? frei. Damit wird aber der Bügel 48 durch die Federn 46 und 47 wie der in seine Mittellage gebracht., und der Motor läuft wiederum selbsttätig weiter.
Durch die Bewegung der Spindelmutter 18 wird aber auch der Druck auf den Anschlag 50 aufhören, und die Bowdenkabel werden unter der Wirkung der Feder 59 zurüekge- zogen, mit andern Worten, der Sehieber 5 7 bewegt. sich nach links und gibt die Stange 54 frei. Bei der Bewegung der Spindelmutter 18 nach rechts gelangt das Rad 36 wiederum von der abgekröpften Stelle der Stange 31 herunter, und der Riegel 28 schnappt wie derum in die Aussparung in der Stange 22, womit die Verbindung zwischen Hülse 21 und Stange 22 wieder .hergestellt ist.
Der Riegel kann die Einraststelle in der Stange 22 nicht verfehlen, da vor der Verriegelung die Stange unter Belastung war und somit nach der Entriegelung infolge der gewöhnlichen Elastizität etwas nach rechts zurückrutscht. Das Rad 36 gibt übrigens den Riegel 28 an genau der gleichen Stelle frei, an der er aus der Aussparung in der Stange 22 her- ausgezogen wurde. Bewegt sieh nun die Spindelmutter weiter nach rechts, so öffnen sich beide Torflügel.
Stösst. dabei ein Tor flügel auf einen starken Widerstand, so be- wegt sich der Arm 19 der Spindelmutter 18 auf der Hülse 21 nach rechts, wodurch der Druckknopf des auf dem Arm 19 sitzenden Schalters 63 auf den Ansehlag 64 trifft und den Motor ausschaltet. Sobald der Wider stand entfernt wird, schaltet der Motor auto- matiseh wieder ein und der Öffnungsvorgang geht weiter.
Selbstverständlich kann \ der Schalter 63 so ausgebildet sein, dass er auch vom Anschlag 23 bei extremer Linksbewegung des Armes 19, also etwa bei einem Wider stand während der Sehliessbewegung des Tores, betätigbar ist.
Die Spindelmutter 18 bewegt sieh nun weiter nach rechts, bis schliesslich der Ariri 20 auf den Anschlag 65 trifft und damit der Bügel 48 nach rechts verschoben wird und sowohl die Ausschaltung wie auch die Um schaltung besorgt. U n) zu verhindern, dass etwa zwischen den Türflügeln Lind der Schwelle liegende Gegenstände beim Öffnen oder Schliessen der Tore den 1Iechanismus beschädigen können, ist der Federweg der Feder 25 so bemessen, dass in jedem Fall eine Abschaltung erfol;@t, bevor eine Be- sehädigung eintritt.
Die beschriebene Einriebtung lässt sieh, wie eingangs erwähnt, an jedem bestehenden Flügeltor ohne grosse Installationskosten an bringen. Sie gestattet sowohl das selbsttätige Öffnen und Schliessen des Tores wie auch das Öffnen oder Schliessen von Hand.