CH283879A - Verfahren zur Zündung der flüssigen Treibstoffe einer Rakete sowie Rakete zur Durchführung des Verfahrens. - Google Patents
Verfahren zur Zündung der flüssigen Treibstoffe einer Rakete sowie Rakete zur Durchführung des Verfahrens.Info
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Description
Verfahren zur Zündung der flüssigen Treibstoffe einer Rakete sowie Rakete zur Durchführung des Verfahrens. Bei Raketen mit flüssigen Treibstoffen bereitet die Zündung derselben im Augen blick ihres Einströmens in den Verbren nungsraum der Rakete erfahrungsgemäss be sondere Schwierigkeiten. Es war bisher üblich, hy pergole Treibstoffe zu verwenden, d. h. Treibstoffe, die sich bei Hinzutritt des entsprechenden Sauerstoffträgers, wie z. B. Salpetersäure, von selbst entzünden. Da die Zündfähigkeit derartiger Treibstoffe bei län gerer Lagerzeit jedoch abnimmt, verliert die ses Zündverfahren an Sicherheit, und es kön nen beim Abschuss der Rakete daher leicht Detonationen entstehen, welche zur Zerstö rung der Rakete und zur Gefährdung der die selbe bedienenden Mannschaft führen können. Die vorliegende Erfindung will die ge schilderte Schwierigkeit beheben und be trifft ein Verfahren zur Zündung der flüs sigen Treibstoffe einer Rakete sowie eine Ra kete zur Durchführung dieses Verfahrens. Das erfindungsgemässe Verfahren zeich net sich dadurch aus, dass die durch Druck entwicklung einer Austreibpatrone in den Verbrennungsraum der Rakete gelangenden Treibstoffe beim Eintritt in den Verbren nungsraum auf pyrotechnischem Weg von der Austreibpatrone aus entzündet werden. Die zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Rakete ist dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorhanden sind, um die durch Druckentwicklung einer Austreibpatrone in den Verbrennungsraum der Rakete gelangen- den Treibstoffe beim Eintritt in den Verbren nungsraum auf pyrotechnischem Weg von der Austreibpatrone aus zu entzünden. An Hand der Zeichnung, in welcher rein beispielsweise .drei Ausführungsformen der erfindungsgemässen Rakete dargestellt sind, wird auch das Verfahren nach der Erfindung beispielsweise erläutert.. Es zeigen: Fig. 1 einen Teil einer Rakete im axialen Längsschnitt gemäss einer ersten Ausfüh rungsform im Augenblick des Antriebs- beginnes, Fig. 2 einen analogen Schnitt durch einen Teil einer Rakete gemäss einer zweiten Aus führungsform, ebenfalls im Augenbliek des Antriebsbeginnes, Fig. 3 einen teilweisen Längsschnitt durch eine dritte -Nusbildungsforin der Rakete vor deren Abschuss, Fig. 4 im Augenblick der Treibstoffzün dung. Die in Fig. 1 dargestellte Rakete weist zwei voneinander getrennte Kammern 1 und 2 für flüssige Treibstoffe auf, welche Kam niern durch zwei koaxial ineinander angeord nete Behälter 3 und 4 gebildet sind, deren offene Stirnseiten mit einem Düsenkörper in Verbindung stehen. Derselbe weist Düsen öffnungen 6 auf, die von der Treibstoffkam mer 1 in axialer Richtung in einen Verbren nungsraum 7 der Rakete führen, sowie Dü senöffnungen 8, welche von der Treibstoff kammer 2 in radialer Richtung ebenfalls in den Verbrennungsraum 7 ausmünden. Im Ruhezustand der Rakete, d. h. während deren Lagerung vor dem Abschuss, sind die genann ten Düsenöffnungen gegen die Treibstoff kammern durch Platzmembranen 9 bzw. 10 abgeschlossen, so dass die flüssigen Treibstoffe nicht zu den Düsenöffnungen gelangen kön nen. Im Innern des Brennraumes 7 ist, am Dü senkörper 5 eine Austreibpatrone 11 befe stigt, die eine gegen die Verbrennung wider standsfähige Wandung besitzt und mit einem. pulverförmigen Brennstoff angefüllt ist. Vom Innern der Austreibpatrone führt eine Rohr leitung 12 in die Treibstoffkammer 1, wäh rend eine zweite Rohrleitung 13 in die Treib stoffkammer 2 ausmündet. Die in den flüs sigen Treibstoff eintauchenden Enden beider Rohrleitungen sind je durch eine Platz membran 14 bzw. 15 flüssigkeitsdicht abge schlossen, um das Eindringen von Treib stoff in die Austreibpatrone 11 zu verhüten. Die Wandung der Austreibpatrone 11 weist mehrere in den Verbrennungsraum 7 ausmün dende Öffnungen 16 auf. Die Wirkungsweise der beschriebenen Ra kete ist wie folgt: Nach der elektrisch erfolgten Zündung der Austreibpatrone 11 entwickelt sich in der selben zufolge Verbrennung des in ihr unter gebrachten Pulvers ein hoher Druck, der sich durch die Rohrleitungen 12 und 13 unter Aufreissung der Membranen 14 und 15 in die Treibstoffkammern 1 und 2 fortpflanzt. Durch weiteren Druckaufbau in den Treib stoffkammern platzen die Membranen 9 und 10, so dass die Treibstoffe unter der Druck wirkung der Austreibpatrone 11 durch die Düsenöffnungen 6 und 8 in den Verbren nungsraum 7 einströmen, wobei durch die beschriebene Anordnung der Düsenöffnungen gleichzeitig eine Mischung der beiden. Treib mittel zu einem brennbaren Gemisch erreicht wird. Durch die Öffnungen 16 in der Wan dung der Austreibpatrone 11 treten auch Stichflammen in den Verbrennungsraum 7 hinaus und bewirken die sofortige Zündung des Treibstoffgemisches im Augenblick des Eintretens der Treibstoffe in den Verbren nungsraum. Bei der beschriebenen Ausführungsform der Rakete erfolgt die Zündung der Treib stoffe also unmittelbar durch die Austreib- patrone. Die in Fig. 2 dargestellte Rakete unter scheidet sieh von der soeben beschriebenen hauptsächlich dadurch, dass die Austreib- patrone 11 auf der vom Verbrennungsrahm 7 abgewendeten Seite der beiden Treibstoff kammern 1 und 2 angeordnet ist. Platz membranen 14 und 15 schliessen im Ruhe zustand der Rakete die Austreibpatrone wie derum gegen die Treibstoffkammern ab. Ein zweites Paar Membranen befindet sich am andern Ende vor dem Düsenkörper, der wie im ersten Beispiel zwischen den Treibstoff kammern 1 und 2 und dem Verbrennungs raum 7 angeordnet ist. Ein Röhrchen 17 ist durch die Treibstoffkammer 2 hindurch von der Austreibpatrone in den Verbrennungs- raum 7 geführt, wobei das eine Ende des Röhrchens im Bereiche der Düsenöffnungen des Düsenkörpers 5 eine Zelluloidkappe 18 als Abschluss trägt. Das Innere des Röhrchens 17 ist mit losem Schwarzpulver 19 angefüllt. Bei der elektrisch erfolgten Zündung der Austreibpatrone 11 werden durch die eintre tende Druckentwicklung sowohl die Platz membranen 1-1 und 15 auf der einen als auch die Platzmembranen auf der andern Seite der Treibstoffbehälter 1 und 2 aufgerissen, wo nach die Treibstoffe in den Verbrennungs raum 7 strömen können. Gleichzeitig pflanzt. sieh die Stichflamme der Austreibpatrone über das als Brennweg dienende Schwarz pulver 19 im Röhrchen 18 unter Zerstörung der Kappe 17 bis in den Verbrennungsraum fort, wodurch die Treibstoffe im Augenblick ihres Einströmens in den Verbrennungsraum entzündet werden. Bei der in Fig. 3 und .1 gezeigten dritten Ausführungsform der Rakete befindet sieh die Austreibpat.rone wie beim zweiten Bei spiel auf der vom Verbrennungsraum abge wendeten Seite der beiden Treibstoffkam- ntern 1 und 2 und ist in der Zeichnung nicht dargestellt. Gegen die Düsenöffnungen 6 und 6 des Düsenkörpers 5 sind die Treibstoffkam mern wiederum mittels Platzmembranen 9 und 10 abgeschlossen. Am Düsenkörper 5 ist im Innern des Verbrennungsraumes 7 eine Zündpatrone befestigt, welche in einem Zelluloidbehälter 20 Schwarzpulver 21 ent hält. rin als Schlagzünder wirkendes Zünd hütchen 22 befindet sich im Innern der Schwarzpulverfüllung im Bereiche einer Spitze 23 eines Schlagbolzens 24, welcher in axialer Richtung verschiebbar in einer Boh rung 25 des Düsenkörpers 5 gelagert ist. Das von der Spitze 23 abgewendete Ende des Schlagbolzens ist an der Membran 10 befe stigt, so dass die Spitze 23 einigen Abstand vom Zündhütchen 22 aufweist. Die Wirkungsweise dieser Rakete ist wie folgt: Nach der Zündung der nicht gezeichneten Austreibpatrone reissen die die Treibstoff kammern 1 und 2 gegen die Austreibpatrone und die Düsenöffnungen 6 und 8 abschlie ssenden Platzmembranenpaare auf, wodurch die Treibstoffe unter der Druckwirkung der Austreibpatrone in den Verbrennungsraum 7 der Rakete ausströmen können. Beim Zerrei ssen der Platzmembrane 10 wird der Schlag bolzen 24 unter der Druckwirkung gemäss Fig. 4 heftig nach unten gestossen, so dass seine Spitze 23 auf das Zündhütchen 22 auf schlägt und dasselbe zur Zündung bringt. Das Zündhütchen bringt seinerseits das Schwarzpulver 21 der Zündpatrone zur Zün dung, welches bei seiner Verbrennung den Zelluloidbehälter 20 zerstört und die in den Verbrennungsraum 7 einströmenden Treib stoffe entzündet. Es handelt sich hier also um eine indi rekte Zündung der Treibstoffe von der Aus- treibpatrone aus auf pyroteehnischem Weg. Die Vorteile des erfindungsgemässen Zünd- verfahrens liegen einerseits in der grossen Sicherheit der Zündung und anderseits darin, dass auf pyrotechnischem Wege auch billige und allgemein gebräuchliche Brennstoffe, wie Benzol, Dieseltreibstoff usw., zur Zündung gebracht. und damit für den Antrieb von Ra- treten verwendet werden können. Ausserdem braucht wegen der pyrotechnischen Zündung i auch an die Konzentration der meistens als Sauerstoffträger benützten Salpetersäure nicht mehr eine übermässig hohe Anforderung gestellt zu werden.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH I: Verfahren zur Zündung der flüssigen Treibstoffe einer Rakete, dadurch gekenn zeichnet, dass die durch Druckentwicklung einer Austreibpatrone in den Verbrennungs raum der Rakete gelangenden Treibstoffe beim Eintritt in den Verbrennungsraum auf pyrotechnischem' Weg von der Austreib- patrone aus entzündet werden. UNTERANSPRÜCHE: 1. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass die Treibstoffe unmittelbar von der Austreibpatrone entzün det. werden. 2.Verfahren nach Patentanspruch I, da- dureh gekennzeichnet., dass die Treibstoffe mittels einer von der Austreibpatrone zur Wirkung gebrachten Zündpatrone entzündet werden. 3. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteransprueh 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündpatrone durch Druckentwick lung der Austreibpatrone zur Zündung ge bracht wird.PATENTANSPRUCH II: Rakete zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeich net, dass Mittel vorhanden sind, um die durch Druckentwicklung einer Austreibpatrone in den Verbrennungsraum der Rakete gelangen den Treibstoffe auf pyroteehnischem Weg von. der Austreibpatrone aus zu entzünden. UNTERANSPRÜCHE: 4.Rakete nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass die Austreib- patrone im Innern des Verbrennungsraumes an dem die Treibstoffdüsen aufweisenden Körper angeordnet ist und in den Verbren- nungsraum ausmündende Öffnungen zum Durchlassen von Zündflammen aufweist, welche die in den Verbrennungsraum einströ menden Treibstoffe zur Entzündung bringen. 5.Rakete nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass von der Austreib- patrone ein Brennweg in den Verbrennungs raum geführt ist, derart, dass sich die Stich flamme der zur Wirkung gebrachten Aus- treibpatrone über den Brennweg in den Ver brennungsraum fortpflanzt und dort die ein strömenden Treibstoffe entzündet. 6. Rakete nach Patentanspruch II und Unteranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Brennweg durch ein mit losem Schwarzpulver gefülltes Röhrchen gebildet ist. 7. Rakete nach Patentanspruch II und Unteransprüchen 5 und 6, dadurch gekenn zeichnet, dass das Röhrchen gegen den Ver brennungsraum mit einer Kappe aus brenn barem Material abgeschlossen ist. B.Rakete nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass sich im Innern des Verbrennungsraumes eine mit einem Schlag zünder versehene Zündpatrone befindet, wel- ehe durch einen Schlagstift unter der Wir kung der Druckentwicklung der Austreib- patrone zündbar ist, um ihrerseits die in den Verbrennungsraum einströmenden Treibstoffe zu entzünden. 9. Rakete nach Patentanspruch II und Unteranspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündpatrone eine in einem zerstör baren Behälter untergebrachte Schwarz pulverladung aufweist. 10.Rakete nach Patentanspruch II und Unteranspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwarzpulverladung in einem Be hälter mit brennbarem -Material untergebracht ist. 11. Rakete nach Patentanspruch II und Unteranspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlagstift an einer dem Druck einer Treibstoffkammer ausgesetzten Membran be festigt ist. 12.Rakete nach Patentanspruch II und Unteranspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündpatrone an dem die Treibstoff düsen aufweisenden Körper befestigt. und der Schlagstift in einer Bohrung dieses Kör pers verschiebbar gelagert ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH283879T | 1950-03-23 |
Publications (1)
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CH283879A true CH283879A (de) | 1952-06-30 |
Family
ID=4484286
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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CH283879D CH283879A (de) | 1950-03-23 | 1950-03-23 | Verfahren zur Zündung der flüssigen Treibstoffe einer Rakete sowie Rakete zur Durchführung des Verfahrens. |
Country Status (1)
Country | Link |
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CH (1) | CH283879A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1264158B (de) * | 1963-09-25 | 1968-03-21 | Thiokol Chemical Corp | Zuendvorrichtung fuer gleichzeitiges Zuenden eines Buendels von Raketentriebwerken |
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1950
- 1950-03-23 CH CH283879D patent/CH283879A/de unknown
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1264158B (de) * | 1963-09-25 | 1968-03-21 | Thiokol Chemical Corp | Zuendvorrichtung fuer gleichzeitiges Zuenden eines Buendels von Raketentriebwerken |
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