Schaftmaschine. Die Erfindung bezieht sich auf Schaftma schinen, die bei Webstühlen verwendet wer den, um Bindungen zu erzeugen, die auf mit Exzenterscheiben zur Schaftbetätigung ver- sehenen Webstühlen nicht automatisch hervor zubringen sind.
Wenn gewünscht wird, ein Muster zu weben, das mehr verschiedenartige Fachwech sel erfordert, als auf. einem Exzenterscheiben- Webstuhl möglich sind, so ist es üblich, eine Schaftmaschine zu verwenden. Das zu webende Muster kann allerdings derart sein, dass es praktisch mit einer Schaftmaschine nicht zu erzeugen ist; dann wird es nötig, einen Jacquard-Webstuhl zu verwenden. Aber die praktischen Nachteile dieser letzteren Web stühle sind derart, dass diese nur im Notfalle angewendet werden.
Die vorliegende Erfindung zielt dahin, eine Schaftmaschine zu konstruieren, die eine grö ssere Vielfalt von Bindungen hervorzubringen gestattet als die bekannten Schaftmaschinen, die gegenüber lacquard-Webstühlen wirt schaftlicher ist und die trotzdem durchaus be triebssicher ist. Eine wichtige Verwendungsmöglichkeit einer solchen Schaftmaschine zeigt sich bei spielsweise bei der Herstellung bekannter elek trisch heizbarer Decken, die über ihre ganze Länge hinweg mindestens vier, öfters fünf oder sechs verschiedene Bindungen aufweisen, zwischen welchen Abschnitten Kanäle frei bleiben, in welche Heizfäden eingestossen wer- den.
Dabei beträgt die Gesamtzahl Schüsse bis zur nächsten gleichartigen Schussfolge (Rap port) mindestens 3000, was Musterketten von unpraktischer Länge erfordert. Zum Beispiel würde für eine einfache Schaftmaschine eine Musterkette von 3000 Gliedern benötigt, wäh rend für eine doppelte Schaftmaschine die Anzahl Glieder auf 1500 reduziert würde, und eine Doppelzylinder-Schaftmaschine würde immer noch eine Kette mit über 700 Gliedern erfordern. Im praktischen Betrieb wird eine Kette mit mehr als 400 Gliedern im allgemei nen als umhandlich erachtet.
Selbstverständ lich würde ein Jacquard-Webstuhl ebenfalls eine Musterkarte mit 3000 Lochreihen erfor dern, was allerdings nicht als unhandlich er achtet wird. Ein Jacquard-Webstuhl zur Her stellung der erwähnten elektrisch heizbaren Decken hat aber verschiedene schwere Nach teile, wie zum Beispiel: 1, er ist im Betrieb und Unterhalt teuer; 2. er verursacht hohe Unkosten beim Über gang von einem Webmuster zu einem andern; 3. die Kosten für Karten und Schnürung sind sehr hoch;
4. die Häufigkeit von Fehlbindungen hat zier Folge, dass ein hoher Prozentsatz von Decken erzeugt werden, die für das Einschie ben von Heizdrähten unbrauchbar sind, da die Kanäle, durch die die Drähte gezogen werden sollen, verstopft sind.
Auch sind verhältnismässig wenig Jacquard Webstühle verfügbar. Die Schaftmaschine nach vorliegender Er findung soll z. B. ermöglichen, solche Decken billiger herzustellen als mit Jacquard-Web- stühlen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigegebene Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung ist: Fig. 1 eine Vorderansicht eines Webstuh les, der mit einer Schaftmaschine ausgerüstet ist, Fig. 2 eine rechtsseitige Ansicht der in Fig. 1 gezeigten Teile, Fig. 3 ein Aufriss einiger Teile des in Fig. 1 gezeichneten Webstuhles, von der lin ken Maschinenseite aus gesehen;
Fig. 4 ein senkrechter Längsschnitt durch Teile des in Fig. 1 gezeichneten Webstuhles, Fig. 5 in gmösserem Massstab ein senkrech ter Querschnitt, in der Hauptsache nach Linie 5-5 in Fig. 2, Fig. 6 eine Vorderansicht von Antriebstei len der Hauptwelle der Schaftmaschine, Fig. 7 eine Draufsicht auf den oben in Fig. 1 angeordneten Hebelmechanismus, Fig. 8 in grösserem Massstab eine Seiten ansicht einiger Teile der Schaftmaschine,
Fig. 9 ein senkrechter Querschnitt hierzu mit einer Ausführungsvariante, Fig. 10 eine Seitenansicht des Schaltklin- kenantriebs des Stiftenzylinderträgers und Fig. 11 eine Ausführungsvariante eines Stiftenzylinders.
Die Konstruktion der gezeichneten Schaft maschine geht aus von der handelsüblichen Bauart einer rasch laufenden Crompton & Knowles-Schaftmaschine.
In Fig. 2 kann man die üblichen Schaft hebel 2 erkennen, gelagert in einem herkömm lichen Schaftmaschinenrahmen 3 und mit einem Satz von Schäften verbunden, von denen einer bei 4 angegeben ist.
Wie ebenfalls in Fig. 4 dargestellt, sind die Schafthebel 2 mit den Rückziehhebeln 5 verbunden, die in der üblichen Art und Weise im Rahmen 3 angeordnet und an obern und untern Platinen 6 und 7 aasgelenkt sind, welchen ein Satz von Platinenwählern 8, Schaftnadeln<B>10</B> und ein oberes und ein unteres Schaftmesser 11 und 12 zugeordnet sind.
Die Messer werden durch Schwinghebel 13-13' betätigt, die auf einer Welle 14 befestigt sind. Fig. 1 zeigt die Treib- stange 15, wie sie den Schwinghebel 13 mit der Kurbel 16 verbindet, die auf der Nocken welle 17 des Webstuhles befestigt ist, welche Welle sich einmal auf je zwei Schüsse des Webstuhles dreht. Der ganze oben beschrie bene Mechanismus ist in der üblichen Art und Weise ausgeführt und angeordnet.
Der Zylinder, der bei diesem bekannten Mechanismus üblicherweise die Musterkette trägt, ist bei 18 in Fig. 1 gezeigt. Er ist. auf der Hauptwelle 20 der Schaftmaschine ange ordnet, welche Welle nun hier auf eine neu artige Art und Weise benützt wird.
Die herkömmliche Musterkette ist durch eine Reihe von Zylindern ersetzt, von denen jeder verschiedene Reihen von Stiften trägt, wobei alle diese Zylinder auf einem drehbaren Träger angeordnet und mit gleichem Abstand um die Trägerachse verteilt sind. Es ist ein Mechanismus vorgesehen, durch den die Zylin der um ihre eigenen Achsen gedreht werden können, und der ganze Träger, samt den Zy lindern, kann um die Trägerachse gedreht. werden, so dass jeder gewünschte Zylinder in Betätigungsstellung gebracht werden kann. Die Maschine weist ferner einen Satz beson derer Hilfsplatinenwähler auf, die zur Be tätigung der bekannten Platinenwähler 8 dienen.
In den Fig. 4 und 5 sind die soeben er wähnten Stiftenzylinder 21 dargestellt, wobei sechs dieser Zylinder zur Drehung um ihre eigenen Achsen in einem Träger angeordnet sind, der die Lagerschilde 22 bzw. 23 aufweist und um die Achse 24 drehbar ist. Die Achse 24 ist in einem Arm 25 (Fig. 2) und einem Support 26, (Fig. 3) gelagert, welche beiden Teile starr mit dem Sehaftmaschinenrahmen 3 verbunden sind.
Ein Sonnenrad 27 eines Planetengetriebes ist auf der Welle 24 am linken Ende (Fig. 5) befestigt und kämmt mit den Planetenrädern 28, die auf den Achsen enden der zugehörigen Zylinder 21 befestigt sind. Auf jedem Zylinder sind acht Stiften- reihen angeordnet.
Die oberste Stiftenreihe im jeweils obersten Zylinder betätigt jeweils die Hilfsplatinenwähler 30, was aus der Fig. 4 hervorgeht. Dies geschieht in gleicher Weise, wie die Stifte der Glieder einer her kömmlichen lllusterkette die Platinenwähler fi betätigen. Jeder Hilfsplatinenwähler 30 ist mit einem Gegengewicht W und auf der Unterseite mit einer Laufkerbe für den ihn jeweils betätigenden Stift versehen.
Diese Hilfsplatinenwähler 30 sind alle parallel nebeneinander angeordnet, aber voneinander durch die Zinken der Kämme S und S' ge trennt; sie sind um eine feste Achse 29' schwenkbar. Ferner ist jeder Hilfsplatinen- wähler 30 durch einen Verbindungsstab 31 mit zwei Platinenwählern 8 verbinden (Fug. 8 und 9 links). Zu diesem Zwecke trägt jeder Verbindungsstab 31 an seinem untern Ende einen Querstiften 32 (Fug. 9), womit er je weils zwei Platinenwähler 8 betätigt.
Bei einer Doppelhub-Schaftmaschine wäre der Verbin dungsstab z. B. nach 31' (rechts in Fig. 9) zu gestalten, so dass er nur einen einzelnen Pla- tinenw ähler 8 betätigt.
So bewirken nacheinander die Stiftenreihen auf dem jeweils obersten Zylinder 21 im Trä ger 22-23 vermittels der Hilfsplatinenwähler 30 und ihrer Verbindungen mit den Platinen- wählern 8 den Fachwechsel entsprechend dem gewünschten Muster. Das heisst, dass das An lieben irgendeines Hilfsplatinenwählers 30 das Senken des rechtsseitigen Endes der beiden zugehörigen Platinenwähler 8 zur Folge' hat.
Diese Bewegung senkt die zugehörigen Plati- nen 6 und 7 in die 1Iitnahmestelliuzg, so dass diese durch die Schaftmesser 11, 12 beim nächsten Ausschlag der Schwinghebel 13, 13' mitgenommen werden können. Die mit diesen Platinen verbundenen Schafthebel 2 werden somit zum Heben ihrer zugehörigen Geschirre betätigt. Durch wiederholte Drehung des obersten Zylinders 21 kann ein Muster, das durch die Stellungen der Stifte in den verschiedenen Reihen vorherbestimmt wurde, wiederholt wer den.
Die für die Zylinder 21 verwendeten Stifte sind vorzugsweise gleich wie diejenigen, die für die üblichen Schaftketten verwendet werden. Eine Drehung der Zylinder 21 um die eigene Achse zu dem soeben beschriebenen Zweck wird hervorgerufen durch Drehung des Sonnenrades 27 um seine eigene Achse, während sein Träger stillesteht. Zu diesem Zweck ist die Welle 24 an ihrem rechtsseitigen Ende (Fug. 5) mit einem Kettenrad 33 (Fug. 2 und 5) versehen, das durch eine Kette 34 an getrieben wird, die ihrerseits durch ein weite res Kettenrad angetrieben wird, das auf der Welle 20 befestigt ist.
Eine Führungsrolle 35 ist nachstellbär, um die Kette auf gewünschter Spannung zu halten. Die Welle 20 wird über eine Kupplung 36 (Fug. 1 und 6) angetrieben, die unter Überlast schlüpft, ferner über eine Klauenkupplung 36' und über ein intermittie- rend wirkendes Schneckengetriebe 37, das von einer Welle 38 angetrieben wird, die ihrer seits durch Verbindungen mit der Kurbelwelle (nicht gezeichnet) des Webstuhles von dieser in der üblichen Art und Weise angetrieben wird.
Diese Welle 38 treibt auch die Schützen kastenantriebskette 40 an (Fug. 3, 4, 1). Sie macht eine Umdrehung auf je zwei Schüsse des Webstuhles. Der in der Zeichnung nur teilweise dargestellte Webstuhl hat vier Schüt- zenkastenzellen auf einer Seite und eine auf der andern Seite, so dass ein Schützenwechsel jeweils nur auf jeden zweiten Schuss vorge nommen werden kann.
Das Schneckengetriebe 37 ist so konstruiert, dass es die Welle 20 schrittweise um eine Sechstelsumdrehung auf jeden Schuss bewegt, und diese Bewegung wird durch die oben beschriebenen Verbindimgs- organe an die Stiftenzylinder 21 weitergeleitet, um diesen eine Achtelsumdr ehung iun ihre eigene Achse zu erteilen. Es kommt somit bei jedem Schuss eine nachfolgende Stiftenreihe in Betätigungsstellung.
Jede Stiftenreihe be stimmt somit die Anordnung der Kettfäden im Fach für den nächstfolgenden Schuss.
Die Anzahl der Stiftenzylinder 21 in dem Träger 22-23 könnte auch grösser oder klei ner als sechs sein, und ebenfalls könnte die Anzahl der Stiftenreihen jedes Zylinders eine andere sein, wodurch eine andere Zeitfolge der Träger- imd Zylinderbewegungen vorhan den wäre. Bei der gezeichneten Maschine, bei der jeder Zylinder acht Stiftenreihen hat, be wirkt jede Bewegung, die der Welle 24 durch die Welle 20 und die Kette 34 erteilt wird, eine Achtelsumdrehung aller Zylinder 21 gleichzeitig.
Wenn entsprechend dem gewünschten Ge webemuster der Träger 22-23 (Fig. 5) ge dreht werden muss, iun einen Zylinder 21 aus der Bereitschaftsstellung herauszubewegen und einen andern in diese Stellung zu bringen, so wird eine solche Verschiebung durch die Schützenkastenkette 40 bewirkt. Normaler weise wird der Träger in seiner eingestellten Lage durch eine Rolle 41 (Fig. 3) festgehal ten, die in jede der Bogenrasten a eingreifen kann, die im Trägerschild 23 zwischen benach barten Planetenrädern 28 ausgespart sind.
Da bei ist diese Rolle am Ende eines Teilstückes 42 eines um eine Achse 44 drehbaren Armes 43 angeordnet, das in seiner Längsrichtung durch eine.Schrauben- und Schlitzverbindung 45 einstellbar ist. Eine Feder 46 hält den Arm nachgiebig in Stellung, damit die Rolle in einer der Rasten a sitzt. Der Träger weist eine zentrale Hülse 29 (Fig. 5) auf, auf der die Schilde 22 und 23 starr befestigt sind, wobei diese Hülse sich um die Welle 24 drehen kann und rechts über den Schild 22 hinausragt, wo sie ein Schaltrad 54 trägt, das auf dieser Verlängerung durch eine Schraube befestigt ist.
Das Rätschenrad 54 hat sechs Mitnehmer- stiften 53 (Fig. 10), entsprechend den sechs Zylindern 21 im Träger, die um denselben Winkel distanziert sind, um den die Zylinder um die Welle 24 herum verteilt sind.
Zum Antrieb des Rätschenrades 54 dient ein Klinkenrahmen 47, am besten erkennbar in den Fig. 2 und 10. Der Klinkenrahmen ist von ungefähr elliptischer Form und besitzt einen Stiel 47'. Dieser ist am Schwinghebel 13' bei 48 angelenkt (Fig. 2) und kann sich in einer Führung 50 verschieben. So wird der Klinkenrahmen 47 durch den Schwinghebel 13' einmal bei jeder Umdrehung der Nocken welle 17 hin und her bewegt (Fig. 1), welch letztere, wie schon gesagt, eine Umdrehung auf je zwei Schüsse macht.
Der Klinkenrahmen 4 7 hat einen obern Haken 51 und einen untern Haken 52, die beide nachstellbar auf dem elliptischen Teil des Rahmens 47 angeordnet sind. Diese Haken sind so angeordnet, dass sie mit jedem der sechs Mitnehmerstifte 53 (Fig. 5) im besag ten Rätschenrad 54 in Eingriff kommen kön nen.
Fällt daher der Rahmen 47 so weit, dass der Haken 51 in Eingriff mit einem der Stifte 53 kommen kann, so wird beim nächstfolgen den Rechtshub (Fig. 2) des Rahmens der Zy linderträger 22-23 im Sinne des Uhrzeigers um eine Sechstelsumdrehung bewegt, wobei ein anderer Zylinder 21 in Bereitschaftsstel lung gebracht wird.
Wird anderseits der Rah men 47 so weit gehoben, dass der Haken 52 einen der besagten Stifte 53 ergreifen kann, so wird beim nächstfolgenden Rechtshub des Rahmens der Träger 22-23 im umgekehrten Uhrzeigersinn (Fig. 2) um eine Sechstelsum- drehung fortbewegt, wobei ebenfalls ein ande rer Zylinder 21 in Bereitschaftsstellung ge bracht wird. Normalerweise wird der Rahmen 47 durch einen Stützmechanismus in einer Zwischenstellung gehalten (Fig. 2 und 10), in welcher er den Träger nach keiner Rich tung bewegen kann, obwohl er durch seine Verbindung mit dem Schwinghebel 13' beim Lauf des Webstuhles fortwährend hin und her bewegt wird.
Wie oben gesagt, wird dieser Betätigungs mechanismus des Trägers von der Kastenkette 40 gesteuert, indem die Führung 50 an einen' Arm des Hebels 55 vermittels einer Verbin dungsstange 56 (Fig. 1. und 2) und eines Uni versalgelenkes 56' aufgehängt ist. Dieser Hebel 55 ist an einem Hebel 57 (Fig. 1) drehbar gelagert, der seinerseits bei 59 an einer fest stehenden waagrechten Stange 58 (Fig. 7) drehbar gelagert ist, die sich oben auf den Rahmen der Maschine stützt. Dabei wirkt eine Feder 60 (Fig. 1) auf den Hebel 57, um ihn nachgiebig herunterzuziehen.
Einstellbar mit dem aufrechten Arm des Hebels 55 durch die Verbindungsstange 61 (Fig. 1) verbunden ist ein umgekehrter T-Hebel 62, der bei 63 am Hebel 57 drehbar gelagert ist. Zwei an den Enden des Querstückes dieses Hebels 62 an gelenkte Stangen 64 und 65 verbinden diese Enden mit nahezu waagrechten Stangen 66 und 67, die beide auf der Welle 69 drehbar gelagert sind und Rollrasten b (Fug. 2, 3, 4) aufweisen, die über den Gelenkteilen der Kette 40 angeordnet sind.
Wie oben dargelegt, wird die Schützen kastenkette 40 durch die Welle 38 (Fug. 1), und zwar über das Kegelradgetriebe 68, die \Velle 70 und ein Zahnradgetriebe rechts im Rahmen mit Welle 71 (Fug. 1 und 4) ange trieben, auf welcher Welle 71 ein Malteser- kreuz-Treiborgan 72 befestigt ist. Dieses Organ treibt das Malteserkreuzrad 73, das lose auf der Welle 74 sitzt, aber mit den Ketten rädern starr verbunden ist, die die Kasten kette 40 antreiben. Die Anordnung ist dabei derart, dass diese Kette um ein Glied auf je zwei Schüsse des Webstuhles bewegt wird.
Die Abwärtsbewegung der Hebel (Stan gen) 66 und 67 wird durch zwei Anschläge begrenzt,. von denen jener für den Hebel 66 in den Fig. 2 und 4 dargestellt ist. Er besteht aus einem abgekröpften Führungsstück 75 mit Schlitz, durch den der Hebel 66 frei hindurch geht; sein oberes Ende ist über die Stange 58 gebogen. Eine Stellschraube 76 ist durch dieses waagrechte Ende des Stückes 75 ge schraubt, so dass sie sich auf die Oberkante der festsitzenden Stange 58 stützt. Eine gleiche Anordnung ist für den Hebel 67 vor gesehen, das entsprechende Führungsstück ist mit. 75' (Fug. 3) bezeichnet. Die Stellschrau ben 76 dienen dazu, die beiden Hebel 66 und 67 einzustellen.
Dieser Kettenmechanismus und die zuge hörigen Antriebsteile gehören zur normalen Ausrüstung von Schaftmaschinen der darge stellten Art, wobei die Kette Rollen trägt, um die Schützenkastenbewegung auszulösen. Der Klinkenrahmen 47 wird nun vermittels halber Rollen gesteuert. Diese Rollen 80 sind an bei den Rändernder Kette auf deren Gelenkteilen angeordnet, wo sie den Mechanismus, der die Auswahl der Schiffchen steuert, nicht beein flussen, aber den einen oder den andern der Hebel 66 und 67 anheben, wenn sie unter die Rollenrasten der besagten Hebel gebracht wer den.
Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, wird, wenn eine dieser Halbrollen den Hebel 66 anhebt, der Schwinghebel 62 gegen den Uhrzeigersinn verdreht, wobei das Drehauge 63 des besagten Hebels entgegen dem Zug der Feder 60 etwas gehoben wird, und wobei durch die Verbindungsstange 61, den Winkel hebel 55 und die Stange 56 der Klinkenrahmen 47 angehoben wird.
Dadurch wird eine Dre hung des Stiftenzylinderträgers entgegen dem Uhrzeigerdrehsinn (Fug. 2 und 4) verursacht. Anderseits wird, wenn eine der Halbrollen 80 den Hebel 67 anhebt, dessen Bewegung durch die soeben beschriebenen Verbindungsorgane so weitergeleitet, dass sich der Klinkenrahmen 47 senkt und damit, einen Augenblick später, eine Verdrehung des besagten Trägers im Uhr zeigerdrehsinn veranlasst.
Während im beschriebenen Ausführungs beispiel die Zylinder 21 mit je acht einfachen Reihen Stiften versehen sind, sind nach Fig. 11 die in den Zylindern 21' vorgesehenen Löcher zur Aufnahme von Stiften in Doppel reihen angeordnet. Die zusätzlichen Löcher P jeder Doppelreihe sind dabei sowohl in Um fangsrichtung wie in axialer Richtung gegen die andern Löcher P leicht versetzt. Ein sol cher Zylinder kann somit zweimal soviel Stifte aufnehmen wie ein Zylinder mit einfachen Lochreihen. Die Anzahl Löcher einer waag rechten Reihe entspricht der Höchstanzahl von zu betätigenden Geschirren durch die Schaftmaschine.
Beim gezeichneten Beispiel sind in jeder waagrechten Reihe Sechszehn Löcher vorgesehen, die Anzahl Stifte kann natürlich beliebig geringer sein. Die Löcher sind selbstverständlich in Längsrichtung der Zylinder in Abständen angeordnet, die den Abständen der Platinenwähler bzw. Platinen entsprechen.
Das intermittierend wirkende Schnecken getriebe 37 (Fug. 6) dreht, wie früher be schrieben, die Welle 20 pro Schuss um 60 , und das Kettenradgetriebe 33-34 bewirkt, dass jeder Zylinder 21 eine vollständige Dre- bong auf acht Schüsse macht. Bei Verwen- dung von Stiftenzylindern 21' nach Fig. 11 wäre ein Schneckengetriebe zu verwenden, das eine vollständige Umdrehung der Stiften- zylinder auf 16 Schüsse bewirken würde.
Aus dem Vorgehenden ist ersichtlich, dass der beschriebene, an Stelle der üblichen Musterkette verwendete Mehrzjindermecha- nismus äusserst zuverlässig ist, leicht an die Erfordernisse verschiedener Webarten ange passt werden kann und dass mit ihm viel mehr verschiedene Webmuster erzielt werden kön nen als mit einem herkömmlichen Schaft maschinenmechanismus.
Die beschriebene Schaftmaschine wurde ursprünglich entwickelt, um, wie eingangs der Beschreibung erwähnt, den Anforderungen bei der Herstellung von elektrisch zu heizenden Decken gerecht zu werden, sie ist aber glei- eherweise nützlich für die Herstellung von Bettdecken, Tischtüchern, Vorhängen und jeder Art von Textilien, bei welchen zwei oder mehr Grundbindungen in langen Zwischen räumen vorkommen. Die Umstellung der Stifte in den Stiften zylindern zwecks Überganges von einem Muster zu einem andern ist vereinfacht, im Vergleich zu entsprechenden Operationen beim herkömmlichen Schaftmechanismus.
Eine andere wertvolle Eigenschaft des be schriebenen Mechanismus ist, dass der Stiften zylinderträger sowohl vorwärts als auch rück wärts gedreht werden kann. Dank dieses Um standes wird die Gesamtzahl der notwendigen Stifte zur Anhebung der Hilfsplatinenwähler, die zur Erzeugung einer bestimmten Bindung benötigt wird, verringert. Die dargestellte Schaftmaschine wurde er läutert im Zusammenhang reit der Normal ausführung von Webstühlen, wie sie ganz all gemein zur Herstellung von Decken verwen det werden.
Es ist aber einleuchtend, dass diese Schaftmaschine gleicherweise anwend bar ist auf anders ausgebildete Webstühle. Bei der Anwendung auf bestimmte Webstühle kann es vorteilhaft sein, den Klinkenrahmen 47 in senkrechter Stellung zu verwenden und ihn von einer Nockenscheibe aus anzutreiben, die sich auf der Webstuhlkurbelwelle befindet.