Verfahren zur Behandlung von Materialien, insbesondere Verpackungsmaterialien, um dieselben zu befähigen, korrosionsverhindernde Dämpfe abzugeben. .Es ist bereits ein Verfahren zur Flerstel- lung von korrosionsverhinderndem Verpak- kungsmaterial bekannt, bei dem eine korro sionsverhindernde, flüchtige Verbindung, ge- wünsehtenfalls zusammen mit. andern Sub stanzen, von einem gewöhnlichenVerpackungs- material absorbiert bzw. auf einem solchen Material abgeschieden wird.
Das Material wird zur Verpackung von Metallgegenstän den, insbesondere solchen aus Eisen, Alumi nium und deren Legierungen, welche, wenn sie feuchter Luft ausgesetzt werden, der Kor rosion unterworfen sind, verwendet.
Solche gewöhnliche Verpackungsmateria lien sind Papier, Karton, Gewebe, Folien aus regenerierter Zellulose, Metallfolien oder an dere an sich als Packmaterial verwendbare Produkte. Die korrosionsverhindernden flüch tigen Stoffe, die von diesen absorbiert oder darauf abgeschieden sind, sind z. B. Nitrite von organischen Basen, insbesondere stiek- stoffhaltigen Basen.
Es wurde auch schon ein korrosionsver hinderndes Verpackungsmaterial beschrieben, das aus mindestens zwei Schichten besteht, von denen z. B. die innerste Schicht eine flüchtige korrosionsverhindernde Substanz enthält, wäh rend mindestens eine andere Schicht. für die korrosionsverhindernde Substanz nicht. oder nur schwer durchlässig ist.
Es wurde nun gefunden, dass das oben genannte Verfahren verbessert. werden kann, indem man die Materialien mit. einem anor- ganisehen Nitrit und einem Salz einer or- ganischen Base in Kontakt. bringt, wobei das Nitrit einer organischen Base in Gegenwart von Feuchtigkeit auf dem behandelten Ma terial gebildet wird.
Beim verbesserten Verfahren fällt also die Phase der Herstellung des Nitrits der organi schen Base ausserhalb des Verpackungsmate rials weg, was eine wesentliche Vereinfachung und deshalb einen grossen Vorteil bedeutet.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann auf verschiedene Weise durchgeführt werden. Ein absorbierendes Verpackungsmaterial, insbesondere Papier, kann z. B. hintereinander mit zwei Lösungen behandelt werden, sei es durch Eintauchen in dieselben oder Bespritzen mit denselben. Eine der Lösungen enthält ein anorganisches Nitrit und die andere das Salz einer organischen Base. Die Reihenfolge der Behandlung ist irrelevant. Bevorzugt werden Lösungen, in denen das anorganische Nitrit und das Salz der organischen Base in ioni sierter Form vorliegen, also z. B. wässerige Lösungen dieser Stoffe.
Nachdem sie vom Verpackungsmaterial absorbiert sind, reagie ren das anorganische Nitrit und das Salz der organischen Base miteinander, wodurch das Nitrit der organischen Base entsteht, das sich feinkristallin in den Poren des Verpackungs- materials abscheidet. Auf diese Weise erreicht man eine vollkommene Haftung des Nitrits der organischen Base am Verpackungsmate rial, wobei der feinkristalline Zustand noch dazu beiträgt, die Abgabe der korrosionsver hindernden Dämpfe zu erleichtern.
Eine weitere beispielsweise Ausführrings- form des Verfahrens gemäss der Erfindung be steht darin, die Lösungen des anorganischen Nitrits und des Salzes der organischen Base zu vermischen und die gemischte Lösung an schliessend zum Imprägnieren von Verpak- kungsmaterial zu verwenden. Wenn dann das Lösungsmittel aus dem Verpackungsmaterial verdampft, kristallisiert das organische Ni trit in dessen Poren aus.
Das Lösungsmittel in der gemischten Lösung ist vorzugsweise ein solches, dass in demselben ein Ionenaus- tauseh möglich ist. Falls Wasser vorhanden ist, ist es oft erwünscht, ein mit Wasser niiscli- bares organisches Lösungsmittel zuzusetzen, damit das organische Nitrit nicht. aus der Lö- sung auskristallisiert.
Geeignete organische hösungsmittel zur Verhinderung einer ver frühten Kristallisation des organischen Ni trits sind niedrige Alkohole, wie Methy l-, ,ithyl- und Propylalkohol.
Gemäss einer weiteren Ausführungsforan des erfindungsgemässen Verfahrens verarbeitet man ein anorganisches Nitrit und ein Salz einer organischen Base zusammen mit einem geeigneten Bindemittel zu einer Suspension oder Paste, die dann auf das Verpackungs material aufgebracht. wird. Diese Methode lässt sich also auch -dann verwenden, wenn das Verpackungsmaterial nicht absorbierend ist.
Man kann der Suspension oder Paste auch oberflächenaktive Stoffe oder Kolloide zusetzen, um sie zu stabilisieren, die Benet zung des Packmaterials durch die Suspension zu erleichtern find eine bessere Hafttuig an demselben zu erreichen. Geeignete Bindemit tel sind Leime, z.
B. solche aus Kasein, Schleimstoffe, natürliche oder synthetische Klebstoffe, Gummiarten, wasserlösliche oder kolloidal dispergierbar e Harze, wie sie in der Papier- Lind Textilindustrie gewöhnlich ver wendet werden, Stärke, Deatrin und Sehell- lack. Beim Aufbringen der Suspension oder Paste ist es nicht.
notwendig, dass das anor ganische Nitrit sogleich finit dem Salz der or ganischen Base reagiert, da eine allmähliche Umsetzung in Gegenwart von Feuchtigkeit genügt. Die Nitrite der Alkali- und Erdalkali nietalle werden bevorzugt. Von den Salzen der organischen Basen verwendet man vor zugsweise Phosphate, in denen mindestens zwei der drei Wasserstoffatome der Phosphor säure durch je ein Radikal von organischen Basen ersetzt ist.
Salze, die Anionen enthal ten, die an sich korrodierend wirken, sollten vermieden werden. Wenn hier von Salzen gesprochen wird, sind die Nitrite ausgeschlos sen, da gerade die I"mwandlun-c@ solcher Salze in Nitrite beabsiehti;@t ist. Andere geeignete Salze sind Ozalate, Benzoate, Acetate, Borate, Nitrate, Chromate, Carbonate usw.
Stiel,stofflialti;-e Basen werden andern or ganischen Basen vorgezogen. Beispiele für geeignete stiekstoffhaltigeBasen sind sekun- cläre und tertiäre Amine, cluaternäre Ammo- niunibasen, einschliesslich Py-ridiniumbasen, zyklische sekundäre Amine von der Art des Piperidins, der Oaazine, des Morpholins,
der Thiazine, Thiaoxazine, Pvrollidine, Diazole, Imidazoline, Diazine, Pvriniicline, ferner Giia- nidine, Harnstoff, Thioharnstoff, TLydrazine, Hydroxylainine usw. Ferner eignen sich auch Sulfoniumbasen.
Die Phosphate der sekundären Amine wer den speziell bevorzugt, insbesondere diejeni gen, in denen das Stiekstoffatoin an sekun däre Kohlenstoffatonie gebunden ist, z.
B. Di- isobutylaininphospliat, Dieyclohexylaniinplios- phat, Piperazinphospha.t, 3rorpliolinpliospliat., ?,4,4,6 -Tetramethyl - tetrahy-dro-3-oxa7inplios- phat.
Die Zusammensetzung des korrosionsv ei hindernden Verpackungsmaterials ist. voi-zugs- weise derart., dass der p11-Wert der Lösung, die bei der Absorbierun;, von Feuchtigkeit durch das Material entsteht, mindestens 6, höchstens aber etwa 1? ist. Die besten pii- Werte liegen zwischen -i und 9.
Günstige PH-Werte haben auf die Nitrite der organischen Basen einen stabilisierenden Einfluss. In einem sauren Mediuiu sind die in Frage kommenden Verbindungen weniger sta bil. Dieser Nachteil wird durch höhere Tem peraturen von z. B. 50 bis 65 C noch erhöht..
Um den p,1-Wert auf den gewünschten Wert einzustellen, kann man dem Verpackungs material alkalische oder mindestens säurebin dende Stoffe, wie Amine, Guanidine, Alkali hydroxyde, Ei@dalkaliliydroiy < le, Karbonate, Bikarbonate usw. einverleiben.
Wenn das zu behandelnde Verpackun gs- material eine ausgesprochene Affinität für or- g <B>Y</B> a Ilisehe Basen hat, empfiehlt. es sich, letz tere in zusätzlichen Mengen zu verwenden, um diese Affinität abzusä.ttigeix und deren schäd lichen Einfluss auszuschalten.
Geeignete Mengen an anorganischen Ni triten und Salzen der organischen Basen, die pro 1112 Papier oder einem ähnlichen blatt- förmigen Verpackungsmaterial verwendet. wer den können, sind solche, die bei der Umset zung theoretisch 0,5 bis 50 - organisches Ni trit pro n i= des Verpackungsmater ials ergeben.
lin allgemeinen wurde gefunden, dass Men gen von 5 bis 20g organisches Nitrit pro 11i' am günstigsten sind.
Die günstigste -Menge hängt auch ab vom durch die flüelitigen organischen Nitrite zu eifüllenden Volumen. Eine Mengre von 3,5 bis 600 ; orbanisehes Nitrit pro @ni freiem Raum wird als erwünscht erachtet.
Das erfindungsgemäss erhaltene V erpak- kungsmaterial kann die Form von Blättern, Rollen, Umhüllungen, Sehachteln usw. auf weisen. Diese Produkte werden vor allein dazu benützt, um Metallgegenstände, die geschützt werden sollen, einzuhüllen. Es ist jedoch auch möglich, einen. Metallgegenstand zusammen finit einem Stücl@ des korrosionsverhindernden Verpackungsmaterials, z.
B. erfin dun>sg-emäss behandeltem Papier, in gewöhnliches, nicht korrosionsverhinderndes Packmaterial einzu hüllen. Feiner kann man an Stelle eines Stücks korrosionsverhindernden Papiers eine erfindungsgemäss imprägnierte absorbtionsfä- liige Substanz, wie Aktivkohle, Silikagel usw., in die Verpackung der Metallgegenstände hin eingeben.
Die Imprägnierung dieser obsorp- tionsfähigen Stoffe erfolgt, wie es oben für das Verpackungsmaterial beschrieben wurde, das heisst das Material wird in eine. Lösung eines anorganischen Nitrits und eine Lösung einer organischen Base bzw. eine beide Kom ponenten enthaltende Lösung eingetaucht oder damit bespritzt. .
Es ist. noch zu bemerken, dass es auch möglich ist, an Stelle des Salzes einer organi- Sehen Base, Salze mehrerer organischer Basen in oder auf das Verpackungsmaterial zu brin gen. So kann man organisebe Nitrite mit verschiedenem Mehtigkeitsgrad verwenden, wodurch die gewünselite Wirkung verlängert werden kann.
Beispiel: Stücke aus Kraftpapier von<B>6N9</B> ein uir- den in die unten an,#"e-ebenen Lösun-en ein getaucht. Wenn nichts anderes erwähnt ist, beti-tig die Eintauelizeit 10 Sekunden.
Die Papierstücke wurden getrocknet und damit Stahlplättchen von 1X5 eiii eingehüllt.. Die Plättehen wurden einzeln in Flaschen gehängt, die zur Beschaffung einer feuchten Atmo sphäre 0,5 x11" Wasser enthielten.
Nach dein Versehliesseawurden die Flaschenwährend 625 Stundenbei 37,5"C aufbewahrt. l:#iiiVergleiehs- versueli wurde mit.
einer in niehtbeliandeltes Kraftpapier gehüllten Probe durchgeführt.
EMI0003.0085
<U>Probe <SEP> Immersionslösung <SEP> Aussehen <SEP> nach <SEP> dem <SEP> Versuch</U>
<tb> 1 <SEP> 10 <SEP> 0-o <SEP> Dinatriuniphosphat <SEP> in <SEP> Wasser <SEP> Rostflecken, <SEP> unregelmässi- <SEP> verteilt
<tb> '' <SEP> 10 <SEP> oio <SEP> Natriunmitrit <SEP> in <SEP> Wasser <SEP> Rostflecken, <SEP> besonders <SEP> in <SEP> der <SEP> Nähe <SEP> der <SEP> Ecken
<tb> der <SEP> Umhüllung
<tb> 3 <SEP> 10 <SEP> /o <SEP> Dieykloliexylaninioniuniplios phat <SEP> in <SEP> Methylalkohol <SEP> Rostflecken,
<SEP> unregelniähig <SEP> verteilt
<tb> -1 <SEP> Wie <SEP> unter <SEP> 3 <SEP> und <SEP> naehlieriges <SEP> Ein tauchen <SEP> während <SEP> einiger <SEP> Sekun den <SEP> in <SEP> eine <SEP> 20prozentige <SEP> wässe rige <SEP> Natriumnitritlösung <SEP> Keine <SEP> Korrosion
<tb> 5 <SEP> Blindprobe <SEP> Rostflecken.
<tb> 3