Verfahren und Einrichtung zum Fördern des Treibstoffes vom Tank zum Motor in Flugzeugen, die für Flüge in grosser Höhe bestimmt sind. Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und auf eine Einrichtung zum Fördern des Treibstoffes vom Tank zum Motor in Flugzeugen, die für Flüge in grosser Höhe bestimmt sind, und bezweckt, bis auf eine be stimmte Höhe die Dampf- und Blasenbildung des Treibstoffes für den Pumpenbetrieb un schädlich zu machen.
Förderpumpen, die den Treibstoff von den Tanks zu den Injektionspumpen oder Ver gasern des Flugzeugmotors bzw. der Gas turbine schaffen, leiden nämlich von einer bestimmten Flughöhe an unter dem Kochen und der Dampfblasenbildung des leichtflüch tigen Treibstoffes, was einen starken Abfall d es Druckes und der Förderleistung der Pum pen verursacht und in manchen Fällen sogar zu einem vollkommenen Versagen der Pumpen führen kann.
Der Druckabfall der Atmosphäre in grossen Flughöhen und die verhältnismässig hohe Temperatur des Treibstoffes gegenüber der Aussentemperatur (praktisch die Boden temperatur) sind die Urwehen dieses Kochens und der Dampfblasenbildung. Besonders neu : zeitliche Düsenflugzeuge, deren Steiggeschwin digkeit und Scheitelhöhe diejenige der propel lerangetriebenen Maschinen um Bedeutendes überragen, sind bei ihrem hohen Treibstoff bedarf in ihrer Weiterentwicklung und Er :
reichen der Leistungsgrenze durch die ge nannten Schwierigkeiten entscheidend ge- liem.mt. Zur Behebung der genannten Schwierig keiten sind folgende Massnahmen bekannt: a) Der Treibstofftank wird unter konstan tem Bodendruck gehalten, das heisst unter Überdruck gegen Aussenatmosphäre. Diese Massnahme ist in der Praxis kaum. anwendbar, da sie sehr robuste und gewichtsmässig kaum tragbare Tankkonstruktionen voraussetzt.
Die Explosionsgefahr von unter Überdruck stehen den Treibstoffbehältern bei Undichtwerden oder Beschädigung bzw. durch Beschuss führte weiterhin zur Ablehnung dieser Möglichkeit.
b) Es wird eine zusätzliche Kühlurig des Treibstoffes vor oder während des Fluges vor genommen, um den Siedeeintritt trotz Druck abfall zu verzögern. Diese Massnahme verbie tet sich in en meisten Fällen infolge des Um fanges und des Gewichtes der hierfür notwen digen Apparatur für die beträchtlichen in Frage stehenden Flüssigkeitsmengen.
c) Die Dampfblasen werden vor oder in den Förderpumpen auf mechanischem Wege durch Leitbleche am Schaufelradeintritt, durch Zentrifugieren des Treibstoffes,
durch Förderschrauben mit über der Eintritts kante vorstehenden Flanken und anderes mehr ausgeschieden. Jedoch selbst die besten bisheri gen Lösungen können -unter den heutigen Flugbedingungen Druck- und> Förderverlilste bis 30 % in den Speiseleitungen zum Motor nicht vermeiden.
Das erfindungsgemässe Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass der Treibstoff vor dein Eintritt in die Förderpiunpe auf einem Druck gehalten wird, der innert Grenzen umabhängig vom Zustand des Treibstoffes im Tank gleich dem Druck in Bodennähe ist.
Dieser nur am Förderpumpeneintritt herrschende Verdich tungsdruck wirkt nicht auf die Tankviände und beeinflusst keineswegs das Kochen des übrigen Tankinhaltes, sondern . schafft nur normale Verhältnisse für die Förderpumpe.
Um eilen konstanten Bodendruck am För- derpumpeneintritt zu erzielen, ist erfindungs gemäss einer Rotationsförderpuunpe zum För dern des Treibstoffes zum Motor ein Rota- tionsvorverdicliter vorgeschaltet, dessen För- derdruck in Bodennähe mindestens dass Dop pelte des Druckes in Bodennähe ist,
damit selbst bei 50 o/oigenn Abfall der Leistung des Vorverdichters durch Höhenflug normale Bo- dendruekbedingungen am Förderpumpenein- tritt herrschen.
Zwischen dein Varverdichfier und der För- derpumpe ist vorteilhaft ein Ventil vorgese hen, welches den Druck am Förderpumpen- eintritt durch Ablassen von Treibstoff in den Tank derart regelt, dass er gleich dem Boden druck ist.
In der beiliegenden Zeichnung ist ein Aus- führungsbeispiel der Einrichtung gemäss der Erfindung schematisch gezeigt, an Hand von welchem auch ein Beispiel des Verfahrens ge mäss der Erfindung erläutert ist.
Im Boden 1 des BrennstofftanlLs 2 ist eine durch den Ring 3 verstärkte öffnung 4 vor handen, die nach aussen durch die Wanne 5 geschlossen isst. Die Wanne 5 weist ein Auge 6 auf, in dein der Zentrierbolzen 7 mittels der 1Tutter 8 unter Verwendung der Dichtung 9 befestigt ist. Exzentrisch zu diesem Auge weist die Wanne 5 einen nach.
aussen gerichteten Rohranschluss 10 auf, der nach innen durch das Rohr 12 mit dem Unterteil 13 des Pum pengehäuses in Verbindung steht.
Auf diesem Unterteil 13 ist ein Aufsatz 14 durch Schrau ben 15 befestigt. Auf dem Aufsatz 14 sind durch mehrere Schrauben 16 das Motorgehäuse 17 und die Abdichthaube 18 befestigt, wobei letztere einen Abdichtkranz 19 aufweist, der mittels des Ringes 20 gegen die Dichtung 22 gedrückt wird. Die Achse 23 des Motorrotors 24 ist in den Kugellagern 25 und 26 gelagert.
Auf der Motorachse ist die Welle 27 befestigt, auf welcher die Förderschraube 29 und die Vorverdichterschraube 28 festgekeilt sind. Das untere Ende der Welle 2 7 ist in dem Zentrier bolzen 7 gelagert und durch eine Kugel 30 oder ein Di--icklager in der Achsrichtung ab- gestützt. Der über der Förderschraube 29 ste hende Teil der Welle 27 ist in der Büchse 34 gelagert, die durch einen Konus 33 im Aufsatz 14 abgedichtet ist.
Die Abdichtung der Welle 27 in .der Richtung zum Motor kann beispiels weise durch eine Stopfbüchse 38 erreicht sein.
In denn. Unterteil 13, der mit der Vorver- dichterschraube 28 den Vorverdicliter A bil det, ist die Vorverdichterschraube derart ge lagert, dass das -untere Schraubenende über den untern Rand 40 des Unterteils vorsteht. Die Vorverdichterschraube 28 ist von einem Ringraum 42 umgeben, von dem ein Kanal 43 zu dem Ringraum 44 führt, der über der För- derschraube 29 angeordnet ist.
Die Förder- schraube 29 und der zugehörige Aufsatz 14 bil den die eigentliche Förderpumpe B. Die För- derschraube steht über den obern Rand 45 des Aufsatzes 14 vor. Über diesem Rand ist ein Ringraum 46 angeordnet, der über den Raum 47 und das Loch 48 mit dem Tankraum des rankes 2 verbunden ist. Uni den Unterteil 13 ist ein Blechbecher 49 angeordnet., dessen Bo den einen aufwärtsgerichteten Trichter 50 aufweist.
Die Bohriuig des Trichters 50 ist. kleiner als der Durchmesser der Vorv er dichterschrau be 28, und zwischen dem Rand 51 des Trichters 50 und dem Unterrand 40 des Unterteils 13 ist ein Zwischenraum 52 vorhan den, -der mit dem Ringraum 53 zwischen dem Becher 49 und dem Unterteil 13 in Verbin dung steht.
Die Wanne 5 bildet ausser dem Abschluss der Öffnung 4 den Einlauf des Vorverdich- ters, wobei der Treibstoff im Sinne der ein gezeichneten Pfeile strömt. Der über den Unterrand 40 des Gehäuseunterteils etwas vor stehende Teil der Vorverdichterschraube 28 schleudert in bekannter Weise Dampf- und Luftblasen zwischen diesem Rand 40 tmd dem A.blenkra.nd 51 ab, die durch den Raum 53 in den Tankinhalt entweichen.
Der Triehter 50 verhindert ein Zurüekströmen der abgeschleu- derten Blasen --tun Vorverdichter A, wie dies sonst durch die hohe Saugwirkung am Pum peneintritt meist nicht vermieden werden kann.
Der Aufbau grösserer Blasen an dieser kritischen Stelle, die bei starkem Kochen des Treibstoffes ein Abreissen der Flüssigkeit zur Folge haben würden, mit der Folge eines völ ligen Ausfalles der Pumpe, wird daher sicher vermieden.
Der vom Vorverdichter A in Bodennähe auf das Doppelte des Bodendruckes gebrachte Treibstoff tritt durch den Überströmkanal 43 in die eigentliche Förderpumpe B ein.
An diesen Überströmkana:l 43 ist das Regelventil 60 angeschlossen, das so eingestellt ist, dass bis zu einer bestimmten Flughöhe der Boden- < Irivek am Eintritt der Förderpumpe B auf- rechterhalten wird.
Beim Flug in geringeren Höhen und dementsprechend zu starker För- derung des Vorverdichters wird der über schüssige Treibstoff durch dieses Ventil wie der in den Tank zurückgeleitet. Das Ablenk- bleelt 54 am Einlauf der Förderpumpe B dient zur weiteren Dampfblasenabscheidung und entlüftet gleichfalls durch das Loch 48 in den aus denn. Becher 49 aufsteigenden Treib stoffstrom.
Der von der Förderpumpe B ge lieferte Treibstoff wird über den Ringraum 57, den Kanal 58 und die Leitung 61 dem Motor zugeführt.