Vorrichtung zum Umfangfräsen von Stahlingots. Bisher wurden zur Bearbeitung und zum Putzen von Stahlblöcken vor dem Walzen in der Hauptsache Hobelmaschinen und Dreh bänke verwendet, denen aber der Nachteil an haftet, dass sie eine durch die erforderlichen hohen Schnittkräfte bedingte, sehr schwere Ausbildung aufweisen.
Man hat bereits erkannt, dass man das bis her nur beim Planfräsen angewendete Arbei ten mit Fräsern hoher Umfanggeschwindig keit (Schnellfräsen) auch mit bestem Erfolg auf das Bearbeiten von Werkstücken runden oder axialsymmetrischen Querschnittes anwen. den kann. So ist bereits eine Maschine be kannt, bei welcher das Schnellfräsen mit Schnittgeschwindigkeiten bis zu 1000 m/Min. für Aluminiumblöcke in Anwendung kommt. Bei dieser Maschine ist der Fräser auf einer Spindel befestigt, die in einem Spindelstock gelagert ist, der in bezug auf die Achse des eingespannten Werkstückes längs und quer bewegt werden kann bzw. wird, während der konische Aluminiumblock eine rotierende Be wegung ausführt.
Der Frässpindelstock bildet mit dem .Motor zusammen eine Einheit, die noch in einer vertikalen und einer horizon talen Ebene verdrehbar und in der jeweiligen Einstellage feststellbar ist. Das Fräswerkzeug besteht aus einem Stirnfräser, dessen Durch- inesser, bedingt durch die Lagerung der Fräs spindel, verhältnismässig gross ist..
Da ein sol cher Fräser überdies ein grosses Unterset zungsverhältnis zwischen Motor- und Fräs- spindeldrehzahl erfordert und ausserdem die Behinderung der Zustell- und Vorschub bewegungen der Maschinenteile durch Reit stock und Werkstück bei der Ausbil dung des Antriebes der Frässpindel und der Anordnung eines Schwungrades be rücksichtigt werden müssen, ist die bauliche Ausgestaltung der Maschine sehr kompliziert und erfordert schwere Bauteile. Für die Be arbeitung von grossen, schweren Stahlblöcken ist diese Maschine nicht geeignet. Die Fräs vorrichtun- gemäss der Erfindung kann leichterer und einfacherer Bauart sein; sie ermöglicht zur Bearbeitung von Stahlingots die Anwendung des Schnellfräsens.
Unter Verwendung eines quer zur Einspannachse des Werkstückes bewegbaren Schlittens, auf welchem Lagerkörper und Motor für die Fräs- spindel befestigt sind, ist erfindungsgemäss die Frässpindel zur Schlittenführung in einer Schräglage, die bei Transmissionsantrieb zwi schen Frässpindel und Motor für einen mit einer Vielzahl von Hartmetallstählen bestück ten, auf dem vordern Frässpindelende ange ordneten Messerkopf und für eine Antriebs und Schwungscheibe des Transmissionsantrie bes auf dem andern Frässpindelende Durch messergrössen zulässt, mit welchen die für das Schnellfräsen von Stahl erforderlichen Schnitt geschwindigkeiten erzielt werden können,
ohne < 3.ass eine Behinderung der Anstell- und Vor schubbewegungen dieser Teile durch Reitstock und Werkstück eintritt. Durch diese Ausbil- dang der Vorrichtung können Messerköpfe kleineren Durchmessers als bei der vorstehend beschriebenen Maschine zur Anwendung kom men, sowie ein geringeres Untersetzungsver hältnis zwischen Motor- und Frässpindeldreh- zahl, um die für das Schnellfräsen von Stahl erforderlichen Schnittgeschwindigkeiten von 200 bis 300 m/Min. zu erzielen, wobei eine Werkstück - Umdrehungsgeschwindigkeit von 2 m/Min. vorgesehen sein kann.
Gleichzeitig kann aber auch die Frässpindelantriebs- und Schwungscheibe auf der Frässpindel den für diesen Messerkopfdurchmesser erforderlichen Durchmesser aufweisen, ohne dass dadurch ihre Bewegungen durch Reitstock und Werk stück behindert werden. Durch die Anwen dung eines :Messerkopfes mit einer Vielzahl von Hartmetallstählen ergibt sich die vorteil hafte Wirkung, dass der einzelne Messerstahl jeweils nur einen kleinen Span abtrennt und nur sehr kurze Zeit im Schnitt ist, während ein Vielfaches dieser Zeit mir Abkühlung zur Verfügung steht.
Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform des Gegenstandes der Er findung. Mit 1 ist der Reitstock und mit 2 der Spindelstock einer Fräsmaschine bezeichnet, die seitlich am Bett 3 der Werkzeugmaschine angeordnet sind. Auf dem Bett 3 sind zwei zur Einspannachse des Werkstückes parallele Längsführungen 4 und 5 vorgesehen, auf wel chen der den Querschlitten 6 tragende Bett schlitten 16 gleiten kann. Zwischen dem Reit stock 1 und dem Spindelstock 2 ist das Werk stück 7, ein konischer Ingot, z. B. aus Edel stahl, eingespannt. Mit 8 ist der Getriebe kasten eines Getriebes für die Rotation des Werkstückes bezeichnet, an welchem der An triebsmotor 9 angeflanscht ist. Mit diesem Antrieb wird zugleich über das nicht darge stellte Getriebe, z.
B. ein doppeltes Schnecken getriebe und ein Wechselrädergetriebe im Kasten 8, und über eine Spindel 10 ein Ke gelrädergetriebe in dem Getriebekasten 11 an getrieben, zum Rotieren der Schablonenspin del 12, deren Schablone eine der dem Werk- stück durch Umfangfräsen zu gebenden ent sprechende Form besitzt. Ausserdem ist eine weitere Welle 13 vorgesehen, welche vom Ge triebe im Kasten 11 angetrieben wird und über ein Getriebe im Kasten 13a. die Zugspin del 14 antreibt.
Der Bettschlitten 16 erhält über die Zugspindel 1.1 eine nicht gezeichnete Zahnradübersetzung und Zahnstangen 15 am Bett 3 seine Längsbewegung entlang der Schablone der Spindel 12. Diese kann auch mittels eines Handrades am Bettschlitten von Hand erfolgen. Für die Querbewegung des Schlittens 6 zur bzw. von der Drehachse des eingespannten Werkstückes ist eine die Scha blone der Spindel 12 abtastende hydraulische Kopiersteuerung vorgesehen. Zur Querverstel lung des Schlittens 6 von Hand bei ausgeschal teter Kopiervorrichtung ist am Schlitten 16 ein Handrad vorgesehen.
Der Kegel des Reit stockes ist durch eine Einrichtung 17 hydrau lisch verstellbar, aber auch von Hand bei 1.8 einstellbar und durch eine Klemmvorrich tung 19 feststellbar. 20 ist der Betäti gungshebel einer Getriebekupplung, um die Schablonenspindel 12 aus- bzw. wieder ein schalten zu können, wenn mit der gleichen Werkzeugmaschine mittels Handeinstellung des Querschlittens Werkstücke runden Quer schnittes am Umfang bearbeitet werden sol len. Mit 21 ist der eigentliche Fräserkopf (Messerkopf) bezeichnet, welcher mit einer Vielzahl von Ausnehmungen versehen ist, in welchen Hartmetallstähle eingesetzt und in nicht gezeichneter Weise befestigt sind. Die Frässpindel ist im Gehäuse 22 des Spindel stockes gelagert.
Auf einem Gehäusefortsatz 23 ist der Motor 24 befestigt, von welchem über Scheibe 25, Keilriemen 26 und Antriebs scheibe 27 auf der Prässpindel die letztere angetrieben wird. Frässpindelstock und Mo tor sind als Einheit, bei welcher Motorwelle und Frässpindel parallel zueinander angeord net sind, auf dem Querschlitten 6 derart. an geordnet, dass die Frässpindel eine Schräglage zu den Schlittenführungen 4 und 5 bzw.
zu denen auf dem Bettschlitten einnimmt, die die Anordnung des Messerkopfes 21 auf dem vordern Spindelende mit so kleinem und der Antriebsscheibe 27 auf dem hintern Spindelende von so grossem Durchmes ser gestattet, dass in direktem Unterset zungsverhältnis des Riementriebes ohne Zwi schenuntersetzung mittels eines Getriebes eine Schnittgeschwindigkeit des Messerkopfes in der Höhe von 200 bis 300 m/Min. erreicht wird, wie sie zum Schnellfräsen von Stahl erforderlich ist. Diese Schräglage der Fräs- spindel ermöglicht, die Antriebsscheibe 27 auch als Schwungrad auszubilden.
Eine Behinde rung der Anstell- und Vorschubbewegungen des Spindelstockes mit Messerkopf und An triebs- und Schwungscheibe durch Werkstück und Reitstock ist dabei vermieden. Bisher konnten aus diesem Grunde Antriebsscheiben nur kleinen Durchmessers und Schwungschei- ben überhaupt nicht auf der Frässpindel an geordnet werden.