Verfahren zum Färben von Eiern. Eier, besonders Ostereier, wurden bisher auf verschiedenste Weise gefärbt oder deko riert, z. B. durch Einlegen in Farbflüssigkei- ten, durch Aufbringen von Mustern nach dem Verfahren des Bildabziehens usw. Ostereier wurden auch von Hand bemalt. Diese Metho den ergeben entweder im ganzen gleichmässige Färbung der Eioberfläche, oder sie sind, wenn man verschiedene Farben auf dasselbe Ei auf bringen will, zeitraubend.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Färben von Eiern, das dadurch gekenn zeichnet ist, dass Färbeflüssigkeit in Portio nen von ungefähr Tropf engrösse auf die Schale des Eies aufgebracht. wird, derart, dass sieh die Färbeflüssigkeit auf einem der Menge der selben entsprechenden Teil der Eioberfläche verteilt und nicht in die Schale eindringt.
Das Eierfärbeverfahren nach Erfindung erlaubt das Aufbringen einer einzigen oder verschiedener Farben auf die Eierschale. Das Verfahren lässt die mannigfaltigsten Farb- tupfen, Farbflecken zu. Man kann auch so vorgehen, dass sieb Flecken verschiedener Farbe überdecken, so dass Farbmischungen entstehen. -Man kann z. B. mit, den Grund farben blau, rot und gelb praktisch jeden beliebigen Färbungseffekt erzielen.
Das Aufbringen der Färbeflüssigkeiten kann z. B. durch Auftropfen oder Auftupfen erfolgen. Unter Umständen kann man das Trocknen der Farben durch Erwärmen be schleunigen.
Das unbeliebte Anfärben des Eiweiss wird beim Verfahren gemäss Erfindung vermieden, da erfindungsgemäss so vorgegangen wird, dass die Farbe nicht in die Schale eindringt. Selbstverständlich sollen nur giftfreie Färbe flüssigkeiten zur Anwendung gelangen. Für die Herstellung der Färbeflüssigkeiten ver wendete Verdünnungsmittel sollten die Farb stoffe nicht. chemisch beeinflussen. Unter Um ständen muss man für verschiedene Farb stoffe verschiedene Verdünnungsmittel ver wenden.
Als Färbeflüssigkeiten kommen beispiels weise Lösungen von Destrin in Wasser in Betracht, welchen man. zur Gelbfärbung Tar- trazin, zur Rotfärbung Eosin und zum Blau violett-färben Fuchsin zusetzen kann.
Ist die Eioberfläche vor dem Aufbringen der Färbemittel schon benetzt, so verteilt sieh die Färbeflüssigkeit leichter, rascher und in weiterem Masse als bei Auftrag auf die trok- kene Schale. Man geht beim Eierfärben ge mäss der Erfindung am besten wie fol-t vor: Das gesottene Ei wird kurze Zeit, eine bis zwei Minuten, im fliessenden Wasser gekühlt. Das nasse Ei wird in einen Halter gespannt, der möglichst wenig seiner Oberfläche bedeckt. Solche z. B. aus federndem Draht bestehende Halter sind bekannt. Man tropft nun nach freier Wahl die Färbeflüssigkeiten, z.
B. rote, blaue und gelbe Farbe, auf beliebige Stellen der Eioberfläche, wobei man das Ei so be wegt, dass sich die auf seiner Oberfläche ein zeln ausbreitenden Tropfen nach Wunsch oder Zufall verteilen. Das Ausbreitungsgebiet nur eines einzigen Tropfens erhält eine einheitliche Färbung. An Stellen aber, wo sich die Aus breitungsgebiete zweier oder mehr Tropfen verschiedener Farben überdecken, entstehen Mischfarben, und zwar unter Umständen in demselben überdeckungsgebiet in verschie denen Tönungen, da das Mischungsverhältnis in diesem Gebiet von einer Stelle zur andern wechseln kann.
Beispielsweise werden sich Blau -und Gelb so mischen, dass, ausgehend von der rein gelben Farbe im nicht. gemischten Teil des gelben Tropfens, durch Hinzutreten von blau in steigender Menge die Farbe sich von gelb über gelbgrün zu grün ändert, um bei weiterem Annähern an das Zentrum des ungemischt blau gefärbten Gebietes auf blau grün -und dann blau überzugehen. Selbstver ständlich können sich die Farbgebiete auch so überdecken, dass an keiner Stelle die ursprüng lich aufgebrachte Farbe rein erhalten bleibt, sondern nur Nuancen, z. B. von gelbgrün bis blaugrün im oben behandelten Falle, bestehen bleiben.
Bei Aufbringen von drei und mehr Farben auf ein Ei können Stellen auftreten, wo alle drei oder mehr aufgebrachte Farben sich mischen. Ändert sieh eine Farbe z. B. durch chemische Reaktion mit dem Material der benetzten Oberfläche, so können sich wei tere Farbänderungen ergeben.
Nach dem Aufbringen der Farbtropfen wird das Ei abgelegt, wobei man dessen vor gesehene Auflagestelle mit flüssigkeitaufsau- gendem Material, Löschpapier, Zeitungspa pier oder dergleichen, leicht berührt, damit. diese Stelle so weit. antrocknet, dass dieselbe keinen iuischönen Fleck infolge des Auflie- gens bildet. Das gefärbte Ei bleibt einige Zeit umberührt liegen.
Die in seinem Innern vom Sieden her noch aufgespeicherte Wärme ersetzt zum Teil die vorher durch Kühliuig im laufenden Wasser der Oberfläche entzo gene. Die Eierschale wird also wieder etwas ei wärmt und so der Trockenprozess der aufge brachten Farbe und deren Fixierung beschleu nigt und vollendet. Das Aufbringen der Farbtropfen auf die Oberfläche kann durch Tupfen mittels Pinsel usw. geschehen. Am besten erfolgt dieses Auf bringen aber durch Auftropfenlassen der Färbeflüssigkeit mittels passender Vorrichtun gen, Tropfenzähler, Jodfläschchen, Tuben oder anderer Tropfgeräte.
Das Auftropfen hat ge genüber dem direkten Aufbringen den grossen Vorteil, dass die Verteilung der einzelnen Farbtropfen und die llischiuig verschiedener Tropfen ganz unbeeinflusst durch den Arbei tenden erfolgt und damit insbesondere die stetige Ab- und Zunahme der Farbkonzentra- tion in den Färbgebieten der einzelnen Tropfen in keiner Weise gestört wird, wie dies beim Auftupfen der Fall sein könnte.