Filter.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Filter für alle geeigneten Zwecke, wie zum Beispiel auch zum Einsetzen in Filterpressen. So verwendet man beispielsweise zum Absondern fester Stoffe aus Flüssigkeiten häufig Filterpressen, die meist aus einer Anzahl flacher, durch ein Gestell vereinigter Kammern bestehen, welche mit flächenhaften Fiftriermas sen oder Filtertüchern bespannt oder ausgekleidet sind.
Zur Erzielung vollständig reiner Flüssigkeiten genügt indessen in der Regel ein Filtrieren durch solche Filter allein nicht; man benutzt dann als weitere Filtriermasse eine geeignete Masse wie Sand, Kohle, Kieselgur oder dergleichen, die zum Beispiel in Pul vorform der zu filtrierenden Flüssigkeit bei gegeben wird, bis sich durch Aufschwemmung vor den Filtern eine genügend starke Schicht abgesetzt hat, die aus Rückständen und Filtermasse besteht und einen Kuchen bildet, der mit der Zeit das Filter verstopft, so dass dieses nach kurzer Zeit entfernt und ersetzt werden musste.
Bei der Verwendung von Tüchern als Filter besteht der Nachteil geringer mechanischer Stabilität. Da die Auschwemmung die Güte der Filterwirkung bestimmt, sind derartige nachgiebige oder sich deformierende Träger der Anschwemmung untauglieh, da zum Beispiel bei Änderungen des Filtrationsdruckes der filtrierende Belag sich löst oder bricht.
Ferner sind Tücher schwer zu reinigen, da sie nicht nur als Sieb, sondern auch leicht adsorptiv wirken. Filtertücher gehen auch leicht ein.
Ferner zeigte sieh bei Verwendung der bisher gebräuchlichen Filter, dass der ange schwemmte Kuchen wie auch die gegebenenfalls mitangeschwemmte Filtermasse bei senkrecht angeordneten Filterflächen unten stets dicker waren als oben, was die Filtrierwirkung durch ungleichmässiges Durehströmen beein t rächtigte.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile zu beheben. Gegenstand der Erfindung ist ein Filr ter, das gekennzeichnet ist durch eine mecha nisch widerstandsfähige, selbsttragende, poröse Wand, die als ]eicht auswechselbarer Träger für eine vorgeschaltete, vom Träger entfernbare und ersetzbare Filtriersehicht dient, der art, dass die Filtrierschicht nach Sättigung er- neuert werden kann, hingegen der Träger wäh- rend einer vielfach längeren Zeitdauer verwendbar ist.
Die Filtriersehieht kann dabei durch eine angeschwemmte Schicht oder durch eine separate und auswechselbare Vorschieht aus zusammenhängendem Material gebildet sein.
In der Zeichnung sind beispielsweise zwei Filtrierpressen mit verschiedenen Ausbildungen des erfindungsgemässen Filters dargestellt.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine Filterpresse, bei der durch Anschwemmung eine Filtrierschicht vor jedem Träger gebildet ist;
Fig. 2 ist ein gleicher Schnitt durch eine Filterpresse, bei welcher vor jedem Träger eine separate und auswechselbare Vorschieht angeordnet ist.
Gemäss den dargestellten Ausführungen ist zum Beispiel eine Filterpresse vorgesehen, die aus mehreren Rahmen 1 besteht, welche aneinandergereiht und an Iden Enden durch starke Endflanschen 2 abgeschlossen sind. Je zwischen zwei benachbarten Rahmen sowie zwi scher den beiden äussern Rahmen und den entsprechenden Endfianschen 2 sind Filter angeordnet, die aus einem Träger 3 und einer davorliegenden Filtrierschieht 4 bestehen, die kleinere Poren aufweist als der Träger 3. Auf diese Weise bilden die Rahmen 1 mit den anliegenden Filtern 3, 4 Kammern, die abwechs lungsweise, dureh radiale Öffnungen 5 der Rahmen mit einer Einlassleitung 6 bzw. durch radiale Öffnungen 7 mit einer Auslassleitung 8 in Flüssigkeitsverbindung stehen.
Auf diese Weise werden Trubkammern 9 gebildet, die mit der Einlassleitung 6 verbunden sind und die ungefilterte Flüssigkeit enthalten, während die andern, mit der Auslassleitung 8 verbundenen Kammern, die das Filtrat abfahren- den Klärkammern 10 sind. Die Filter 3, 4 sind mit den den Trägern 3 vorgelagerten Filtrierschichten 4 stets gegen die Trubkammern 9 zugewendet.
Jeder Träger 3 ist aus Fasern, wie bei spielsweise Baumwolle, Wolle, Zellulose, Nylon, Glas usw. oder Gemische davon durch Weben, Wirken, Fleehten, Filzen oder Pressen usw. gebildet, wobei ein geeignetes Bindemittel derart angewendet wird, dass die Fasern zusätzlich zu ihrer textilmässigen oder auch papiermässigen Verarbeitung, zum Bei spiel als steife Platten 3, mechanisch fest zu- sammenhalten, ohne dass dadurch aber die Durchlässigkeit des Trägers verlorengeht. Das Bindemittel muss gegenüber der zu filtrierenden Flüssigkeit unlöslich sein und kann mit Vorteil aus irgendeinem geeigneten Kunst- stoff, wie Harz, Viskose, Wasserglas usw. bestehen.
Bei günstiger Wahl des Bindemittels und der Fasern sowie auch bei zweckmässiger Verarbeitung derselben ist es möglich, Träger zu erhalten, die mechanisch sehr widerstandsfähig sind und den hohen auf die Filter wirkenden Flüssigkeitsdrüeken ohne weiteres standhalten können, selbst im nassen Zur stande. Auch eine Sehrumpfung beim Nasswerden desselben kann völlig vermieden werden. Durch geeignete Behandlung mit dem Bindemittel kann der Träger ferner steril gemacht werden. Er bildet somit selber keinen Nährboden für Schimmel, Pilze, Bakterien usw.
Der so ausgebildete Träger ist selbst schon eine Filtermasse, deren Poren für viele Fälle eng genug sind, um die gewünschte Reinheit der zu filtrierenden Flüssigkeit zu erzielen.
Der Durehströmungswiderstand, den der Träger der Flüssigkeit entgegensetzt, wird vorzugsweise so gross bemessen, dass die zu filtrierende Flüssigkeit unter Druck durch die Filterpresse gedrückt werden muss. Daw durch erreicht man, dass sich die zu filtrierende Flüssigkeit mit eventuellen Beimengungen gleichmässig über die ganze Filterfläche verteilt, so dass der Kuchen unten nicht dicker wird als oben, sondern eine gleichmässige Stärke über die ganze Filterfläche erhält.
Gemäss Fig. 1 wird zur Erhöhung der Filterwirkung je eine Auschweiuurnng 4 den plat tenförmigen Trägern 3 vorgelagert, so dass sich der Kuchen der Filterrückstände vor dieser Ansehwemmlmg bildet, wenn sich die Flüs- sigkeit im Sinne der eingezeichneten Pfeile durch die Filterpresse bewegt.
Wenn die an geschwemmte filtrierende Schicht 4 nach einiger Zeit des Gebrauchs durch Filterrückstände gesättigt ist, so werden die Träger 3 mit der Auschwemmung 4 herausgenommen und der anhaftende Kuchen 4 weggewischt oder unter Umständen sogar nur weggespült, weil die Träger 3 eine beachtliche mechanische Festig- breit aufweisen und so beschaffen sind, dass die Ansehwemmung nur haftet, jedoch nicht eins dringt. Die so gereinigten Träger sind nachher wieder benutzbar, bis sie schliesslich nach vielfach längerem Gebrauch auch verstopft sind und erst dann ersetzt zu werden brauchen.
Während beispielsweise die filtrierende Schicht nach eintägigem Betrieb entfernt werden muss, braucht der Träger zum Beispiel erst nach 60 Tagen durch einen neuen ersetzt zu werden.
Bei dem in Fig. 2 gezeigten Beispiel einer Filterpresse ist vor jeden Träger 3 eine separate Vorschiebt 4 angebracht, die als mecha nisch zusammenhängendes Gebilde, zum Beispiel in Form einer Platte, eingelegt und weggenommen werden kann. Diese Vorschicht kann je nach dem Verwendungszweck aus verschiedenen üblichen Materialien bestehen, wie zum Beispiel aus Textilien, Papier usw. Nach einer Sättigung, dieser Vorschiebt wird dieselbe einfach mitsamt dem Kuchen entfernt und durch eine neue ersetzt, während der Träger jeweils erst nach vielfach längerem Gebrauch ausgewechselt zu werden braucht.
Das beschriebene, aus einem Träger und einer Vorschiebt bestehende Filter ist wirtschaftlich günstiger als die bisher verwendeten Filter, da der Träger praktisch unbegrenzt haltbar und verwendbar ist, während lediglich die angeschwemmte Vorschicht oder die aus billigem Material bestehende feste Vorschicht mit dem Kuchen nach Sättigung weggeworfen zu werden braucht.
Die beschriebenen Filter lassen sich je nach den zu ihrer Herstellung verwendeten Materialien zum Filtrieren voll Flüssigkeiten (Go tränke, Nahrungsmittel, vegetabile und mine ralische Öle), von Produkten der chemischen Industrie (Salzlösungen usw.) als auch von Gasen (Luft, Dämpfen) verwenden.
PATENTANSPRUCll:
Filter, gekennzeichnet durch eine meeha- nisch widerstandsfähige, selbsttragende, poröse Wand, die als leicht auswechselbarer Träger für eine vorgeschaltete, vom Träger ent fernbare und ersetzbare Filtrierschicht dient, derart, dass die Filtrierschicht nach Sättigung erneuert werden kann, hingegen der Träger während einer vielfach längeren Zeitdauer verwendbar ist.