Räuchermaterial. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Räuchermaterial, das eine Schädlinge bekämpfende Verbindung, z. B. eine Ungezie fer vertilgende oder Insekten abstossende Ver bindung, enthält. Die Erfindung ist besonders wertvoll, wenn das Räuchern mit brennbaren, Ungeziefer vertilgenden oder Insekten absto ssenden Verbindungen oder mit solchen Unge ziefer vertilgenden oder Insekten abstossenden Verbindungen, die sich bei Überhitzung leicht zersetzen, erfolgen soll.
Die Erfindung er leichtert beispielsweise die wirtschaftliche Er zeugung eines Rauches, der aus einem Aerosol besteht, das als disperse Phase den konden sierten Dampf einer solchen Verbindung ent hält, welche sieh auf den Wandoberflächen eines geschlossenen Raumes, in welchem der Rauch erzeugt wird, niederschlagen kann, so dass die Verbindung eine dünne Schicht bil det, welche wirksam bleibt, nachdem die Atmosphäre vom Rauch befreit ist.
Ein Beispiel eines Ungeziefervertilgungs- mittels, welches eine solche Schicht n1 bilden vermag, sofern zu dessen Verdampfung ein geeignetes Gemisch angewendet wird, liegt im sehr wirksamen Insektizid y-Ilexachlorcyclo- hexan vor. a-a@-bis-(p-Chlorphenyl)-ss,f,ss-tri- ehloräthan ist ein weiteres Beispiel eines kräf tig wirkenden Insektizides.
Beide Insektizide können in Form eines durch Verdampfung auf heissen Platten oder durch andere Erhit- zungsmethoden erzeugten Rauches angewen det werden. Im schweiz. Patent Nr.258218 ist ein Räuchergemisch beansprucht, welches eine thermisch verdampfbare, Ungeziefer ver tilgende Verbindung, Ammoniumnitrat und ein die Zersetzung des Ammoniumnitrats sen sibilisierendes Salz der Chromsäure enthält, letzteres in Mengen, die genügen,
um bei ge wöhnlichem Atmosphärendruck die Ausbrei- ting einer exothermen Reaktion in diesem Gemisch möglich zu machen, nachdem dieses durch lokale Erhitzungsmittel entzündet wor den ist. Unter diesen Bedingungen erfolgt die Zersetzung des Amiuoniumnitrates zu gasför migen Produkten bei verhältnismässig tiefen Temperaturen, wobei in vorteilhafter Weise ein die Ungeziefer -vertilgende Verbindung enthaltendes Aerosol entsteht.
Es wurde nun ein neues Räuchermaterial gefunden, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass dasselbe ein Gemisch aus einer bei Er hitzung verdampfbaren, Schädlinge bekämp fenden Verbindung, Ammoniumnitrat und einem festen Sensibilisator für die thermische Zersetzung des Ammoniumnitrates enthält, viobei der genannte Sensibilisator mindestens eine sensibilisierende Kupferverbindung ent hält und die Menge des festen Sensibilisators hinreichend gross ist, damit die sich selbst unterhaltende,
gasförmige Produkte hervor rufende, thermische Zersetzung des Anmo- niumnitrates in Gegenwart der Schädlinge be kämpfenden Verbindung mit Leichtigkeit er folgen kann. Ein derartiges Räuchermaterial ist, wenn es lokal erhitzt wird, einer sich selbst unterhaltenden Zersetzung unterwor fen, und zwar bei Temperaturen, die genü gend hoch sind, dass eine praktisch vollstän dige Verdampfung der genannten Verbin dung eintritt, aber nicht so hoch ist,
dass während der genannten Verdampfung das Ungeziefer vertilgende Mittel über ein be- schränktes Mass hinaus zerstört wird. Auf diese Weise werden Aerosole erzeugt, die als disperse Phase den kondensierten Dampf der Räucherverbindung enthalten, wobei die Ver bindung im Zustand feinster Verteilung dispergiert ist.
Als Beispiele von Kupferverbindungen, die sich als Sensibilisatoren für die sich selbst unterhaltende thermische Zersetzung des Ammoniumnitrates eigner, sind insbesondere Cuprosshlorid, Kupfertartrat, Cupriacetat oder Kupfernitrat zu nennen.
Als Sensibilisator kann eine einzige Kup ferverbindung verwendet werden; doch kann man in gewissen Fällen auch mehrere Kup ferverbindungen verwenden. In gewissen Fäl len können auch ein oder mehrere Chromsäure salze, welche im Schweiz. Patent Nr.258218 erwähnt sind, im Gemisch vorhanden sein.
Die Gemische sind bevorzugterweise derart zusammengesetzt, dass bei der thermischen Zersetzung des Ammoniumnitrats die Tempe ratur in der Reaktionszone nur wenig über dem Siedepunkt der Ungeziefer vertilgenden oder Insekten abstossenden Verbindung bei Atmosphärendruck liegt. Im allgemeinen ist die Temperatiu in der Reaktionszone um so tiefer, je höher der Gehalt an rauchbildender Verbindung ist.
Anderseits ist. die Verdamp fung des Räuchermittels unvollständig, wenn die Temperatur beträchtlich unter dem ge nannten Siedepunkt liegt.
Zur Herstellung von Rauch wird mit Vor teil eine aus den Räuchermaterialien lierge- stellte Patrone, die mit einer für den Schutz gegen Feuchtigkeitsabsorption bestimmten Kapsel versehen ist, verwendet.
Eine derar tige Patrone enthält zweclunässigerweise ein mit der Räucherladung in Berührung befind liches kleines Stück Zünder, Zündschnur oder eine andere Zündsubstanz, damit die Entzün- dung der Räucherladung mittels eines ge wöhnlichen Streichholzes, Sicherheitszündhol zes, eines elektrischen Zündkopfes oder ande rer Entzündungsmittel erleichtert wird. Die Räucherladung kann in kompakter Form ver wendet werden. Zu deren Erzeugung kann das pulverige Gemisch der Bestandteile einer angemessenen Kompression unterworfen wer den.
Oder man kann das Gemisch mit Hilfe eines Bindemittels in kompakte Form bringen und ihm durch Ausstossen- oder Abformen die verlangte Form verleihen. Die Räucherladung kann jedoch auch als loses oder leicht kom paktes Pulver in Patronen, die zwecks Schut zes der Ladung vor Feuchtigkeit mit einer aus Papier, regenerierter Cellulose oder an derem geeignetem Material bestehenden Hülle oder Umwicklung versehen sind, verpackt werden.
Bei lokaler Erhitzung eines Teils der La dung durch Entzündung des Zünders oder der Zündschnur oder der Zündsubstanz oder durch Berührung der Ladung mit einem hei ssen Metallstück oder dergleichen breitet sich eine von Gasentwicklung und der Entwick lung des Ungeziefer vertilgenden oder Insek ten abstossenden Rauches begleitete Zersetzung ohne das -Auftreten von Flammen durch die Ladung aus, sofern die Mengenverhältnisse der verwendeten Bestandteile richtig gewählt werden.
Die gemäss -der vorliegenden Erfin- dung geschaffenen Räueherladungen sind des halb sowohl sicher als auch geeignet für die Anwendung in einem geschlossenen Raum.
Die Erfindung ist in den folgenden Bei spielen, in welchen Teile Gewichtsteile hedeiz- ten, erläutert. Als Hexaehlorcyclohexan soll in den fol= genden Beispielen ein Gemisch der vier Iso- mere, nämlich der cc, ss, <I>y-</I> und b-Isomere, wo bei das .y-Isomer, das aktive Insektizid, in einer Menge bis zu etwa 13 lo vorhanden ist, verstanden sein,
während als a,a-bis-(p-Chlor- phenyl)-ss,ss,ss-trichloräthan das übliche Han- delsprodlikt, welches normalerweise etwa 80<B>%</B> des aktiven Insektizides ,enthält, verwendet werden kann. <I>Beispiel 1:</I> Es wird ein inniges Gemisch aus 27 0/0 Kupfertartrat, 63 % Ammoniumnitrat und 10 % Hexaehloreyelohexan erzeugt..
Diese Mi schung lässt sich mit einem Zündelement ent zünden. Bei einer Temperatur von 4500 C ver läuft der Verbrennungsvorgang von selbst mit zufriedenstellender Geschwindigkeit.
<I>Beispiel 2:</I> Es wird ein inniges Gemisch aus 27 % Cupriacetat, 631/o Ammoniumnitrat und 101/o Hexaehloreyelohexan erzeugt. Diese Mischung lässt sich mit einem Zündelement entzünden. Bei einer Temperatur von 6000 C verläuft der Verbrennungsvorgang von selbst, jedoch lang= sam. <I>Beispiel 3:</I> Es werden 90 Teile eines Gemisches, wel ches aus 20 Teilen Kupfernitrat, 75 Teilen Ammoniumnitrat und 5 Teilen Kohle besteht, mit 10 Teilen Hexaehloreyelohexan gemischt..
Bei einer Temperatur von über 7000 C ver läuft der Verbrennungsvorgang nach erfolg ter Entzündung mit einem Zünder sehr lang sam.
Beisroieb <I>4:</I> Es werden 80 Teile eines Gemisches, be stehend aus 10 Teilen Kupferoxyd, 85 Teilen Ammoniumnitrat und 5 Teilen Kohle, mit 20 Teilen Hexaehloreyelohexan vermischt. Bei einer Temperatur von über 7000 C verläuft der Verbrennungsvorgang nach erfolgter Ent zündung mit einem Zünder langsam.
An Stelle von Hexaehloreyelohexan kann man in den obigen Beispielen auch a,a-bis- (p-Chlorphenyl)-ss,ss"8-trichloräthan verwen den.