Verfahren zur Herstellung von Metallgegenständen. Metallkörper erden auf pulvermetallur- gischemWege durch Pressen und Sintern von 'Metallpulvern hergestellt. So werden beispiels weise Presslinge aus Eisen- oder Stahlpulver durch Pressen bei einem Druck von 4 bis 8 Tonnenlem= hergestellt und durch Sinterung bei einer Temperatur von<B>1.100</B> bis 1300 C in kompakte Metallkörper überführt.
Auch Kupfer- oder Messingpulver kann in ähnli cher Weise behandelt werden. Aus Wolfrarrr. Molybdän und einigen andern Metallen kann man nur auf diese Weise hinreichend duktile 3letallkörper erhalten.
Die pule ermetallurgisehen Arbeitsverfah ren weisen zwar grosse Vorteile auf, sind je doch immer noch wenig wirtschaftlich, weil die Herstellung der Metallpulver umständlich und mit grossen Kosten verknüpft ist.
Man stehlt z. B. Eisenpulver dadurch her, dass man Eisenoxyd bei 800 bis 1000 C mit Wasserstoff, Generatorgas oder andern Re- duktionsmitteln reduziert. Es entsteht daOei ein Kuchen aus Eisenpulver, den man erst zerkleinern, sieben und aufbereiten muss, ehe man das pressfertige Pulver erhält. In ähn licher reise verhält, es sich mit der Herstel lung der übrigen Metallpulver.
Auch die nachfolgende Behandlung dieser Pulver ist mit Schwierigkeiten verbunden. Um zusammenhängende Stücke zu erhalten, muss man Pressdrüeke bis zrr -1 Tonnen, 'em2 anwenden. Dabei entsteht ein hoher Verschleiss der Werkzeuge.
Es hat sieh nun gezeigt, da.ss man Metall gegenstände wesentlich billiger herstellen kann, wenn man nicht von Metallpulver ausgeht, sondern von reduzierbaren -Metallverbindun- gen, wobei mindestens eine solche Metallver bindung zu einem Formkörper verpresst wird und dieser durch reduzierende Sinterung ili einen porösen Metallkörper übergeführt wird.
Man spart dabei die ganze bisher erforderliche umständliche Aufbereitung der Metallpulver, und ausserdem können Reduktion und Sinte- rung zu einem einzigen Arbeitsgang vereinigt werden. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens gemäss vorliegender Erfindung besteht darin, da.ss die Herstellung der festen Körper aus den reduzierbaren Metallverbindungen, z. B.
Metalloxyden, mit wesentlich geringerem Druck erfolgen kann als die Herstellung fester Körper aus Metallrpulvern, weil die Reibungs kräfte zwischen den einzelnen Körnchen für ersteren Falle geringer sind als im letzt genannten Fall.\ Es ist ausserdem möglich, beim Pressen der Formkörper Plastifizierungs- mittel, wie Paraffin, Stärkekleister usw. an zuwenden.
Der Pressling geht, bei der reduzierenden Sinterung in einen porösen Metallkörper über, der gemäss den üblichen pulvermetallurgischen Arbeitsverfahren durch '.\7a.chpressen, Walzen oder dergleichen weiterverarbeitet werden kann.
Uni eine vollständige Reduktion zu erhal ten, kann beispielsweise einem Oxydpulver ein geeignetes Reduktionsmittel in fester Form zu gesetzt werden. So kann z. B. Eisenoxy dpulver zusammen mit feinverteiltem Graphit oder feingemahlener Holzkohle verpresst und dann zur Reduktion erhitzt werden.
Man kann auch einen Überschuss von Kohlenstoff anwenden und dadurch den Sinterkörper aufkohlen.
Die Erfindung ist im folgenden an Aus- führungsbeispielen näher erläutert, ohne je doch auf diese beschränkt zu sein.
<I>Beispiel 1:</I> Reines Eisenoxyd wird in einer hydrau lischen Presse mit einem Druck von 1 t/cm2 verpresst. Der erhaltene Pressling wird in einem Sinterofen in einer Wasserstoffgasatmo- sphäre bei 1300 C drei Stunden reduzierend gesintert. Man erhält einen Metallkörper mit einer Dichte von 4,8 und einer Festigkeit von 6 kglmm2, der direkt in diesem Zustand ver wendet werden kann.
<I>Beispiel 2:</I> Ein Gemisch aus Eisenoxyd und Koh#lepul- ver im Überschuss wird in einer Pressform mit einem Druck von 1,5 t/cm= verpresst. Der er haltene Pressling wird dann bei 1200 C 31/2 Stunden in einem Schutzgas geglüht,
das aus CO und N@ besteht. Hierbei wird das Oxyd zu Metall reduziert, und es entsteht ein hoch poröser Sinterkörp,er mit einem Kohlenstoff gehalt von 1<B>% .</B> Nach Abkühlen kann er in einem einfachen Nachpresswerkzeug mit einem Druck von 8 tl@ud nachgepresst und erneut l1/2 Stunden bei l200 C gesintert werden,
wo bei ein Sinterstahlkörper mit einer Festigkeit von 45 kg/mm= und 8 % Dehnung erhalten wird.
<I>Beispiel 3:</I> Eisenoxyd mit einem Zusatz von l0 Jo Paraffin als Plastifizierungsmittel wird bei einem Druck von 500 kg/cml verpresst. Der erhaltene Pressling wird dann bei 1300 C un ter gleichzeitiger Reduktion drei Stunden in einer Wasserstoffgasatmosphäre gesintert. Wird er anschliessend mit einem Druck von 6 t/em=
nachgepresst und bei 1200 C eitle Stunde .fertiggesintert, so hat der erhaltene Körper aus Sintereisen eine Dichte von 6,8 und eine Festigkeit von 22 kg/mm- -und kann direkt verwendet werden.
<I>Beispiel</I> Kupferoxyd wird mit einem Druck von 800 kg/em@ verpresst. Der erhaltene Pressling wird unter gleichzeitiger Reduktion in einer Wasserstoffgasatmosphäre bei einer Tempe ratur von 950 C 21/2 Stunden gesintert und kann mit Hilfe des normalen Warmpressver- fahrens weiterverdichtet werden.
<I>Beispiel 5:</I> Ein Gemisch aus 60 Qö Kupferoxyd und 40% Eisenoxyd wird bei einer Temperatur von 200 C und einem Druck von 600 kgjem= zu einer Platte verpresst. Diese wird unter gleichzeitiger Reduktion bei einer Temperatur von 900 C in einem Blankglühofen gesintert. und kann direkt ohne Abkühlung zu Blech verwalzt werden.
Ausser den angegebenen Stoffen können andere Stoffe in den Pulvern oder Pulver gemischen enthalten sein. Diese können neben den reduzierbaren Verbindungen auch reines Metall in Pulverform enthalten.