Beständiges Farbstoffpräparat. Es wurde gefunden, dass Mischungen, die mindestens zwei voneinander verschiedene a- Acylamino-a-oxyanthrachinone in fein ver teilter Form enthalten, worin die Acylgrup- pen den Resten niedrig molekularer alipha- tischer Carbonsäuren entsprechen, wertvolle Farbstoffpräparate darstellen.
Die in den vorliegenden Präparaten enthal tenen co-Aeylamino-a-oxyanthrachinone können die Acylaminogruppe beispielsweise in 1-Stel- lung und die Hydroxylgruppe in 5-, vorzugs weise aber in 4- oder 8-Stellung enthalten.
Als Acylgruppen können diese Anthrachinon- derivate eine 2 bis 8 Kolilenstoffatome auf weisende Acylgruppe, beispielsweise eine Acetyl-, Chloracetyl-, Bromacetyl-, Propionyl-, Buturyl-, Isobuturyl-, Crotonyl- oder Valeria- nylgruppe enthalten.
In vielen Fällen ist es zweckmässig, Mischungen solcher unter sich verschiedener a-Acylamino-a-oxyanthrachi- none zu verwenden, in denen die relative Stellung der Acylaminogruppe zur Hydroxyl- gruppe dieselbe ist, die sich dagegen durch die Anwesenheit unter sich verschiedener Aeyl- gruppen unterscheiden.
So erhält man bei spielsweise gute Resultate bereits durch die Verwendung von Mischungen von 1-Acetyl- amino-8-oxyanthrachinon mit 1-Halogen-ace- tylamino-8-oxyanthrachinonen, beispielsweise 1-Chloracetylamino-8-oxyanthrachinon. Gute Resultate werden ferner erhalten, falls die Acylgruppen sich nur durch ihre molekulare Grösse unterscheiden, z.
B. falls die eine Acyl- gruppe sich von einer aliphatischen Carbon- säure mit zwei Kohlenstoffatomen, die andere aber von einer solchen mit drei bis acht Koh- lenstoffatomen ableitet. In manchen Fällen werden gute Resultate auch dann erhalten, wenn die miteinander gemischten Anthrachi- nonabkömmlinge zwar unter sich gleichartige Acylreste aufweisen, die relative Stellung der Hydroxylgruppe zur Acylaminogruppe jedoch verschieden ist.
So kann man beispielsweise 1- Acety lamino - 4 - oxyanthrachinon mit 1 Acetylamino-5- oder -8-oxyanthrachinon ver mischen.
Ebenso ist es möglich, Anthrachinonderi- vate in Mischung miteinander zu verwenden, bei denen sowohl die relative Stellung der Substituenten als auch der in der Acylamino- gruppe enthaltene Acylrest voneinander ver schieden sind.
Ferner ist es in manchen Fällen zweck mässig, Mischungen von 3, 4 oder noch mehr verschiedenen a-Acylamino-a-oxyanthrachino- nen zu verwenden.
Das Mischungsverhältnis der Komponen ten kann in weiten Grenzen schwanken. So können beispielsweise ungefähr gleiche Teile zweier verschiedener a-Acylamino-a-oxy anthra- chinone miteinander gemischt werden, oder es kann der eine Bestandteil in der Mischung stark überwiegen, beispielsweise im Verhält nis 3:1, 4:1 oder in einem noch höheren Ver hältnis. Bei Verwendung von Mischungen, die drei, vier oder noch mehr Komponenten ent halten, können diese Komponenten in unge fähr gleichen Teilen oder auch in stark ver- schiedenen Teilen auftreten, beispielsweise iiu Mischungsverhältnis 2:1:1, 3:1:1 usw.
Die für die vorliegenden Farbstoffpräpa- rate notwendige feine Verteilung kann bei spielsweise durch vorwiegend physikalisch chemische Mittel oder auch durch vorwiegend mechanische Mittel oder durch eine Kombina tion verschiedenartiger Mittel erhalten wer den. Zu den physikalisch-chemischen Mitteln ist die Auflösung der Ausgangsstoffe in einem Lösungsmittel von stark polarem oder wenig polarem Charakter, wie z. B. Schwefelsäure oder Aceton, und nachfolgendem Aufheben des Lösungszustandes, beispielsweise durch Ausgiessen in viel Wasser oder auf Eis zu rechnen.
Zu den mechanischen Mitteln ge hören die vielen Mahlverfahren in Mühlen, die eine feine Zerkleinerung der zu mahlenden Substanz, z. B. bis nahe an kolloide Grössen ordnung, erlauben.
In vielen Fällen ist es zweckmässig, die feine Verteilung dadurch zu unterstützen, dass man schon bei der Herstellung der Farbstoff präparate Dispergiermittel und/oder Schutz kolloide mutverwendet. Als gut wirkendes und seines geringen Preises wegen sehr geschätztes Dispergiermittel sei hier insbesondere die Sul- fitcelluloseablaiige genannt.
Die vorliegenden Farbstoffpräparate kön nen in getrockneter pulveriger Form oder auch als Farbstoffpasten verwendet werden.
Die Herstellung der vorliegenden Farb- stoffpräparate kann grundsätzlich so gesche hen, dass entweder die einzelnen darin enthal tenen a-Acylamino-a-oxyanthrachinone für sich in feine Verteilung übergeführt und vor zugsweise mit einem Dispergiermittel gemischt werden oder dass Mischungen verschiedener a-Acylamino-a-oxyanthrachinone miteinander in feine Verteilung übergeführt werden, wobei in beiden Fällen die oben angegebenen Metho den anwendbar sind. Besonders gute Resultate erhält man in vielen Fällen,
wenn man Mi schungen der obengenannten Art in relativ konzentrierter Schwefelsäure von 70-100 %, vorzugsweise etwa 90 % Stärke löst, die Lö sung auf Eis und Wasser austrägt, das so erhaltene bereits ziemlich fein verteilte Pro- dickt abfiltriert, neutral wäscht und den Rück stand, der beispielsweise noch 100-400 % Wasser enthält, mit trockener Sitlfitcellulose- a.blauge vermahlt.
Man erhält auf diese Weise eine Farbstoffpaste, die unmittelbar verwen det werden kann oder gewünschtenfalls in passenden Einrichtungen, wie Zerstäubungs- trocknern, zur Trockne eingedampft werden kann.
Die vorliegenden Parbstoffpräparate eig nen sich zum Färben und Bedrucken von Tex tilien aus Celluloseestern lind -äthern, insbe sondere aus Acetylcellulose. Man kann damit farbstarke, gelbe bis orange Töne von guter Lichtechtheit herstellen. Sie können ferner zum Färben und Bedrucken von sich färbe- risch ähnlich .wie Aeetatkunstseide verhalte nen Textilien, z. B. aus Superpolyamiden wie Nylon oder aus Polyvinylderivaten, dienen.
Das Färben und Bedrucken mit diesen Präparaten kann nach üblichen Verfahren, beispielsweise in wässeriger Dispersion, vor genommen werden, wobei man dem Färbebad weitere Dispergiermittel wie Seife, ,u-heptade- cyl-N-benzyl-disulfonsaures Natrium u. a. in. beigeben kann.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die vorliegende Erfindung. Dabei bedeuten die Teile Gewichtsteile; die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben. ,, <I>Beispiel 1:</I> 10 Teile 1-Acetylamino-8-oxyanthrachinon werden mit 10 Teilen 1-Chloracetylamino-8- oxyanthrachinon in 160 Teilen Schwefelsäure 901,207 bei -5 bis 00 gelöst, auf Eis ausgetra gen, filtriert und neutral gewaschen.
Das Nutschgut besteht aus etwa 20 Teilen Farb- stoffmischung und etwa 30 bis 75 Teilen Was ser und wird nun mit etwa 30 Teilen getrock neter Sulfitcelluloseablauge in einer Walzen mühle vermahlen. Diese Mischung färbt Ace- tatkunstseide in reinen, gelben Tönen von sehr guter Lichtechtheit. Die Farbstärke der Ausfärbungen dieser Mischung auf Acetat kunstseide ist bedeutend grösser als die Farb- stärke der Ausfärbungen der einzelnen Kom ponenten, insbesondere bei stärkeren Ausfär- bongen, bei denen mehr als 0,5%, z.
B. 1 %, der Farbstoffmischung zum Färben verwen det wird.
Verwendet man in diesem Beispiel als Aus gangskomponenten 10 Teile 1-Propionylamino- 8-oxyanthrachinon und 1.0 Teile 1-Buturyl- amino-8-oxyanthracliinon und verfährt im übrigen wie angegeben, so erhält man ähnliche Resultate.
<I>Beispiel</I> ?: 15 Teile 1-2lcetylamino-8-ozy anthrachinon werden zusammen mit 5 Teilen 1-Butitryl- amino-8-oxyantliracIiinon verpastet und, wie in Beispiel 1 angegeben, mit Sulfitcellulose- ablauge vermahlen. Die Farbstärke der reinen, gelben Töne dieser Mischung ist bedeutend grösser als diejenige der Komponenten für sich allein.
Statt 1-Buturylamino-8-oxy anthrachinon kann man mit ähnlichem Erfolg 1.-Propionyl-, 1-Isobuturyl-, 1-Crotonyl- oder 1-Valerianyl- amino-8-oxv anthrachinon veriwenden. Beispiel <I>3:
</I> 15 Teile 1-Acety lamino-4-oxy anthraehinon werden mit 5 Teilen 1-Buturylamino-4-oxy- anthrachinon verpastet und, wie in Beispiel 1 angegeben, mit Sulfitcelluloseablauge vermah- len. Die Farbstärke der reinen, orangefarbe nen Töne dieser :Mischung ist bedeutend grö sser als diejenige der einzelnen Komponenten.
Wie in Beispiel 2 können auch hier die entsprechenden Derivate anderer alipliatischer Carbonsäuren verwendet werden. <I>Beispiel 4:</I> 15 Teile 1 Acety lamino-4-oxyanthrachinon- werden mit 5 Teilen 1-Acetylamino-8-oxy- anthrachinon verpastet und vermahlen, wie in Beispiel 1 angegeben wurde. Die Farbstärke der reinen, orangegelben Töne dieser Mi schung ist bedeutend grösser als diejenige der Komponenten.
Statt 1- Acetylamino - 8 - oxyanthrachinon kann auch 1-Acetylamino-5-oxy anthrachinon mit ähnlichem Erfolg verwendet werden.
Beispiel <I>5:</I> 25 Teile 1-Pr opiony lamino-8-oxy anthrachi- non, welche durch Umfällen aus Schwefel säure und Vermahlen mit einem Disper-ator in sehr feine Verteilung gebracht wurden, werden als Paste oder in Pulverform mit 25 Teilen 1-Butury lamino-8-oxy anthrachinon, 25 Teilen 1-Aeetylamino-8-oxyanthraehinon und 25 Teilen 1-Chlor-acetylamino-8-oxy- anthrachinon, alle in der oben genannten fei nen Verteilung,
gut vermischt. Die Farbstärke der reinen, gelben Töne dieser Mischung bei Ausfärbungen auf Acetatkunstseide ist bedeu tend grösser als diejenige von 100 Teilen der einzelnen Komponenten.