Verfahren zur Anfertigung von Röntgenaufnahmen und Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens. Bei der Anfertigung von Röntgen aufnahmen ist es erwünscht, die für die Be lastung massgebenden Grössen, wie Strom, Spannung und Zeit, genau zu bestimmen, insbesondere wenn man die Aufnahmen nachher mit. Aufnahmen vergleichen will, die in andern Zeitpunkten und mit verschiedenen Geräten angefertigt sind. Für medizinische Zwecke ist dies oft notwendig, um Änderun gen feststellen zu können, welche sieh nach einiger Zeit vollziehen.
Die genaue Einstellung der die Belastung- der Rönigenrülire bestimmenden Grössen stösst auf Schwierigkeiten infolge von Spannungs änderungen, welche während -der Belastung im Speisenetz auftreten und entweder von der Belastung herbeigeführt werden oder aber darauf zurückzuführen sind, dass die Span nung des Speisenetze#s nicht gleichbleibend ist. Die gewöhnlich in der Netzspannung auftretenden Änderungen haben im allgemei- -nen einen ziemlich trägen Verlauf, so dass sie unter Zuhilfenahme von geeigneten Regel vorrichtungen ausgeglichen werden können.
Diese bekannten Vorrichtungen eignen sich nicht zum Steuern des Spannungsabfalles. der auf die sehr hohe Belastung bei kurz zeitiger Aufnahme zurückzuführen ist, da sie nicht schnell genug wirken. Der Span nungsverlust im Speisenetz muss nocli um den Spannungsverlust im Speisetransforma tor des Röntgengerätes erhöht werden. Es eind Ausfülirungsformen von Rönt,#"engerä- ten bekannt, bei denen die Teile des Gerätes so grosse Abmessungen besitzen, dass die Spannungsänderungen innerhalb enger Gren zen gehalten werden konnten.
Diese Vor- rielitungen sind aber kostspielig und unwirt schaftlich. Es ist auch bekannt, Regelvor- riclitungen in Verbindung mit einem Energie akkumulator zu verwenden; zu diesem Zweck eignen sich praktisch nur grössere Geräte, welche für einen besonderen Zweck gebaut werden.
Die beim Konstanthalten der Spannung auftretenden Schwierigkeiten beziehen sieh in der Hauptsache auf die Anodenspannung der Röntgenröhre, da für den Glühstrom- kreiss, der eine viel geringere Leistung auf nimmt, mit ausreichender Genauigkeit wir kende, Reolelvorrichtungen bekannt sind.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Anfertigung von Röntgenaufnahmen, bei dem die Belastung der Röhre von infolge der Belastung im Speisesysteni auftretenden Spannungsänderungen unabhängig ist, da durch gekennzeichnet, dass während der Zeit, vor der Inbetriebsetzung der Röntgenröhre, welche für die Heizung der Kathode dieser Röhre auf die zum Emittieren des gewünsch ten Elektronenstromes erforderliche Tempe ratur nötig ist und in der weitere zur Ein stellung der Belastung erforderliche vorberei tende Massnahmen getroffen werden, die einzuschaltende igetriebsäüodenspäiinung der Röhre mittels einer Regelvorrichtung um .einen Betrag erhöht wird,
der dem infolge der eingestellten Belastung während des Be triebes der Röntgenröhre zu erwartenden Spannungsabfall entspricht.
Die Erfindung betrifft ausserdem eine Einrichtung zur Durchführung dieses Ver fahrens, welche sieh dadurch auszeichnet, dass sie --in auf die genannte Regoelvorrich- tung einwirkendes Instrument aufweist, an dem Spannungen wirksam sind, welche ausser von der Netzspannung von der Ein stellung der Belastung der Röntgenröhre ab hängig sind.
An Hand der beiliegenden Zeichnung wird das Schaltschema eines Ausführungs- bei,spiels der erfindungsgemässen Einrichtung näher erläutert.
Die Klemmen<B>1</B> und 2 der Einrichtung sind mit dem Speisenetz verbunden, während parallel zu ihnen ein Regeltransformator<B>3</B> geschaltet ist, der über einen Hilfstransfor- matür 4 der Netzspannung eine regelbare Zu satzspannung zusetzt. Die Grösse> dieser Zu satzspannung wird durch die Einstellung des Regeltransformators<B>3</B> bedingt.
Die Einstel lung des Transformators erfolgt mittels eines Nullinstrumentes<B>5,</B> das als Gleich- stwo-m-Drehspuliii#strument# ausgebildet ist und bei Auslenkung des Ankers aus der Null- lage den Regeltransformatür mittels nicht dargestellter Stromkreise und eines Hilfs motors in der einen oder in der andern Rieb- tung steuert.
Hierdurch wird erreicht, dass die Einstellung des, Regeltransformators<B>3</B> von der Gleichspannung am Nullinstrument<B>5</B> abhängig ist, welche vGii einer Gleichspannungsquelle <B>6</B> und an verschiedenen Widerständen<B>7, 8</B> und <B>9</B> auftretenden Hilfsspannungen geliefert wird.
Wenn die Schalter<B>10</B> und<B>11</B> nicht eingeschaltet sind, so liegt ausschliesslich ,eine erste Hilfsspannung am W iderstand <B>7;</B> diese der Spannung an den Klemmen<B>1, 16</B> proportionale Spannung wird vom Gleich- riclitersystem <B>2,3</B> herbeigeführt, und ist zu der Spannung der Gleichstromquelle <B>6</B> ent gegengesetzt gerichtet. Die Elemente des Systems #A sind Gleiebrichterröhren, die schematisch durch eine Anode (Querstrich) und eine Kathode (Pfeil) dargestellt sind.
Der positive Durchlassstrom fliesst also in einer Richtung, die dem dargestellten Pfeil entgegengesetzt ist. Mittels des Instrumentes <B>5</B> wird 2D die Spannung am Transformator <B>3</B> derart geregelt, dass im Netz auftretende Spa,nnungsschwankungen von der Regelvor richtung<B>3,</B> 4 automatisch ausgeglichen wer den, so dass die Spannung an den Klemmen <B>1, 16</B> konstant ist, und die beiden im Strom kreis des Instrumentes auftretenden Gleich spannungen einander ausgleichen.
Durch eine geeignete Wahl der Grösse der von der Gleiellspannungsquellt <B>6</B> gelieferten Span nung kann man es derart einrichten, dass, die in diesem Falle die an den<U>Klemmen</U><B>1, 16</B> zur Verfügung stehende Wechselspannung stets den Sollwert der Netzspannung besitzt, solange nicht geschaltet wird.
An der auf diese Weise geregelten Netzspannung<B>1, 16</B> liegt in Reihe mit dem Transformator 12, auf den in dieser Beschreibung noch näher zurückgekommen wird, der Anzapftransfor- matir <B>13.</B> An einem Ende der Wicklung dieses Transformators und an einem verän derlichen Einstellorgaii 14 ist über die Klem men<B>15</B> und <B>16</B> der Hoclispannungstransfor- mator der Röntgenröhre angeschlossen, der die AnodenGpannung der nicht dargestellten Röntgenröhre liefert.
Vor dem Einschalten der Belastung wird mittels des Regelorganes 14 vom äussersten Punkt rechts des Transfor mators<B>13</B> aus die Betriebsspannung <B>15, 16</B> des Hochspannungstransformators eingestellt, welche entsprechend der an der Röntgen röhre gewünschten Anodenspannung ge wählt wird. Die ganze dargestellte Einrich tung hat den Zweck, dafür zu sorgen, dass diese Spannung, auch bei sehr hohen Be lastungen, wirklich auftritt.
Zu diesem Zweck wird im Stromkreis, in dem das In strument<B>5</B> eingeschaltet ist, eine Hilfsspan nung erzeugt, welche die Einstellung des Instrumentes derart ändert, dass vom Trans- formatür <B>3</B> eine dem zu erwartenden Span nungsabfall entsprechende Erhöhung der Be.- friebsspannung herbeigeführt wird. Der Span nungsverlust is.t von der an der Röntgenröllre liegenden Spannung und vom Röhrenstrom abhängig; letzterer wird bei einer bestimm ten Spannung überdies von der Bauart der Röhre abhängig und für verschiedene Röhren typen verschieden sein.
Die erforderliche zweite Hilfsspannung im Stromkreis des Instrumentes<B>5</B> wird mii,- tels eines Transformators<B>17</B> und der G#leieli- riehterschaltung <B>18</B> erhalten. Dem Transfor mator<B>17</B> wird eine Spannung zugeführt, die gleich der durch die naelifolgend beschrie bene Regelung erhöhten Netzspannung<B>1, 16</B> ist, abzüglich eines Betrages, der vom Trans formator 20 geliefert wird und von der Ein stellung des l#eg,91(>rgane-s 14 abhängig ist.
Die Primärspannung für den Transformator 20 wird nämlich dem zwischen dem festen Punkt<B>19</B> und dem einstellbaren Organ 14 liewenden Teil der Wieklung des Transfor mators<B>13</B> entnommen und ist daher von der Einstellung dieses Organes 14 abhängig. Die Sekundärwickl-Ltug des Transformators<B>17</B> besitzt eine Zahl von Anzapfungen, wodurcl mittels eines Umschalters die am Widerstand <B>8</B> angelegte Spannung in Abhängigkeit von den Eigenschaften der verwendeten Röntgen röhre gewählt werden kann:
Der Primärstromkreis des Transforma tors<B>17</B> wird von einem Schalter<B>10</B> geschlos sen, der im Augenblick, wo mit den vor bereitenden Massnahmen zum Einschalten der Belastung angefangen wird, eingeschaltet wird. Am Widerstand<B>8</B> tritt dann eine Gleichspannune, auf, die von der Wahl der Röhrenspannung und von der Type der Röntgenröhre abhängig ist. Diese Spannung bewirkt eine Änderung der Einstellung des Instrumentes<B>5</B> und infolgedessen eine Ände rung der vom Transformator<B>3</B> gelieferten Spannung, welche die Betriebssspannung <B>15,</B> <B>16</B> um einen Betrag erhöht, der dem beim Einschalten der Belastung zu erwartenden Spannungsverl-Liet entspricht.
Die mit dem Transformator<B>17</B> dem Gleichrichtersystem <B>18</B> und dem Widerstand<B>8</B> erzielte Einstel- lung gilt für die höchstzulässige tela#stung, das heisst bei einer möglichst kurzzeitigen Belastungsdauer;
fü\r längere Einschaltzeiten ist die zulässige Belastung geringer entspre chend dem Belastunzsnomozramin der Rünt- genröhre. Um diesem Umstand Rechnung züi tragen, ist ein weiteres Einstellorgan vor gesehen, welches mit dem Zeitschalter oder mit einem Milliamperesekundenrelais gekup pelt ist. Es beste-lit aus einer regelbaren An- zap-fung <B>25</B> am Widerstand<B>8,</B> die von der Zeitregelvorrichtung derart verschoben wird.
dass bei höheren Belastungszeiten und ent sprechend geringerer Belastung der Röhre durch Verstellung derAnzapfung 25 die am Regelinsstrument liegende Spannung in dem Sinne geändert wird, dass die<B>vom</B> Ililfs- transformator <B>3</B> herbeigeführte Spannungs erhöhung entsprechend dem bei der geiin- geren Belastung zu erwartenden kleineren Spannungsverlust geringer wird. Die An- zapfung <B>25</B> wird also bei grösserer Belastung in der Zeichnung nach rechts und bei klei nerer Belastung nach links geschoben.
Um zu vermeiden, dass bei grösserer Be- lastungsda,uer das Regelinstrument<B>5</B> auf die im Stromkreis auftretenden Spannungs schwankungen, welche auf die, Spannungs schwankungen im Speisestromkreis des Rönt gengerätes infolge der Belastung zurückzu führen ist, reagiert, ist in diesem Kreis eine weitere Hilfsspannung wirksam, welche die Abnahme der Spannung am Widerstand<B>7</B> infolge des von der Belastung im Netz her beigeführten Spannungsabfalles beseitigt.
Zu diesem Zweck dient der Transformator 12, der in Reihe mit dem Anzapftransformator <B>13</B> geschaltet ist und eine Spannung liefert, welche über den Regelwiderstand 22 und das Gleichrichterelement 21 dem Widerstand<B>9</B> zugeführt wird, sobald der Schalter<B>11</B> ge schlossen wird, was gleichzeitig mit dem Einschalten der Röhrenbelastung erfolgt.
Diese Spannung ist von der Belastung des Transformators<B>13</B> abhängig und dem im Speisesystem auftretenden Spannungsverlust proportional, so dass sie die Abnahme des am Widerstand<B>7</B> infolge der Belastung auftre- tenden Spannungsatfalles auszugleiclien ver mag.
Die dargestellte Einrielitung ermöglicht, auf einfache Weise die Betriebsspannung der Röntgenröhre vor dem Einschalten der Be lastung einzustellen, wobei dafür Sorge ge tragen wird, dass diese Spannung auch wirk- lie,11 während der Belastung erhalten bleibt. Es ist hierdurch zum ersten Male möglich, auch bei einfachen Geräten bei jeder Auf nahme die Anodenspannung anzugeben, so dass die Röntgenbilder von verschiedenen Ge räten miteinander vergleichbar sind.