DE968789C - Diagnostik-Roentgenapparat - Google Patents

Description

Es ist bekannt, den Röhrenstrom eines Röntgentherapieapparates durch in den Röntgenröhreniheizstromkreis eingebaute Regelmittel dadurch zu stabilisieren, daß diese Regelmittel durch eine vom Röhrenstrom unmittelbar abhängige Größe gesteuert werden.

Infolge der Trägheit der Regelvorrichtung und der Wärmeträgheit des Heizfadens der Röntgenröhre vergebt nach der Einschaltung des Röntgenn apparates eine gewisse Zeit, bis düe Regelung des Röhrenstromes voll wirksam wird. Dieses Regelverfahren ist daher nicht für Diagnostik-Röntgenapparate geeignet, da hier die Zeitspanne von der Einschaltung der Röhrenspannung bis zur vollen Wirksamkeit der Regelvorrichtung einen beträchtlichen Teil der Aufnahmedauer selbst betragen kann. Bei Diagnostik-Röntgenapparaten wird daher als Steuergröße für die Regelmittel nicht unmittelbar der Röhrenstrom benutzt, sondern eine vom Röhrenstrom nur mittelbar abhängige, im Primär- ao kreis des Röntgenapparat^ zugängliche Größe, deren Betriebswert bereits vor der Einschaltung der Röhrenspannung vorhanden ist, etwa der primäre Heizstrom.

Um eine auf den Röhrenstrom direkt, an^- sprechende Konstantregelvorrichtung für den Röhrenstrom eines Diagnostik-Röntgenapparates bereits vor der Aufnahme zur Wirkung kommen zu lassen, wird' ernndungsgemäß vorgeschlagen, zur Vorstabilisierung des Röhrenstromes bei ein-

709 911/17

geschaltetem Heizstrom durch Einschalten einer zur Erzeugung des Röntgenbildies noch nicht ausreichenden Röhrenspannung einen gegenüber dem Röhrenbetriebsstrom verminderten, dem voreingestellten Sollwert des Röhrenbetriebsstromes proportionalen Röhrenhilfsstrom zu erzeugen und zur Steuerung der im Röhrenheizstromkreis angeordneten Regelmittel zu benutzen.

Vorzugsweise sollen die Konstantregelmittel ίο unter Beibehaltung des Steuergrößen wertes im Augenblick der Aufnahme umschaltbar sein von der Vorstabilisierung durch den Röhrenhilfsstrom auf eine Hauptstabilisierung durch den Röhrenbetriebsstrom. Dabei muß demnach die vor der Aufnahme in den Steuerkreis eingeschaltete Meßvorrichtung derart bemessen sein, daß sie bei dem vor der Aufnahme fließenden, gegenüber dem betriebsmäßigen Röhrenstrom verminderten Röhrenstrom, die gleiche Steuergröße für die Regelmittel liefert wie die während der Aufnahme eingeschaltete Meß vorrichtung auf Grund des betriebsmäßigen Röhrenstromes.

Ein Ausfüibrungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der Zeichnung besdbrieben.

Ein Vortransformator 1 liefert die Betriebsspannungen für den Hochspannungstransformator 2 und den Heiztransformator 3 eines Röntgenapparates mit der Röntgenröhre 4 und den Hochspannungsgleichrichtern 5 bis 8. Über den Transformator 9 ist in bekannter Weise der Innenwiderstand einer Elektronenröhre 10 in den primären Heizkreis der Röntgenröhre 4 eingekoppelt. Durch Veränderung dieses Innenwiderstandes läßt sich der Primärstrom des Heiztransformators 3 und damit auch der Röntgenröhxenstrom beeinflussen. Der Kathode der Röhre 10 wird vermittels einer am Widerstand 11 angelegten stabilisierten Spannung E₀ eine negative Vorspannung gegenüber Erde erteilt, während dem Steuergdtter der Röhre 10 eine ebenfalls gegenüber Erde negative Spannung zugeführt wird, die vom Istwert des Röntgenröhrenstromes abhängig ist. Die zwischen Gitter und Kathode der Röhre 10 herrschende Spannung bestimmt den Innenwiderstand der. Röhre 10 und damit deren Röhrenstrom.

Zur Erzeugung der röntgenröhrenetromabhängigen Gitterspannung dienen die über eine Gleichrichterbrücke 12 in den Röhrenstromkreis eingeschalteten Widerstände 13 und 14. Der Widerstand 13 ist einseitig geerdet. Ein mit Beginn der Röntgenaufnahme betätigter Umschalter 15 verbindet vor der Aufnahme den veränderbaren Abgriff 16 des Widerstandes 14 und während der Aufnahme den veränderbaren Abgriff 17 des Widerstandes 13 mit dem Gitter der Röhre 10. Im letzteren Falle arbeitet die Einrichtung wie eine bekannte Konstantregelvorrichtung für Therapie-, Röntgenapparate. Der veränderbare Abgriff 17 dient zur Voreinstellung des gewünschten Röhrenstromes.

Zu Beginn· der Einleitung einer Röntgenaufnahme wird zunächst, etwa zugleich mit der Inbetriebsetzung eines nicht dargestellten Drehanodenmotors, dem Hochspannungstransformator 2 über den Schalter 18 eine gegenüber der betriebsmäßigen Primärspannung verminderte Spannung zugeführt, die eine Röhrenspannung zur Folge hat, bei der einerseits noch keine Filmschwärzung hervorgerufen wird und bei der andererseits bereits eine Abhängigkeit des Röhrenstromes vom Röhrenhieizstrom gegeben ist. Der auf diese Weise erzeugte, gegenüber dem Röhrenstrom während der Aufnahme verminderte Röhrenstrom verursacht an den Widerständen 13 und 14 einen Spannungsabfall, von dem über den Abgriff 16 eine Teilspannung dem Gitter der Röhre 10 zugeführt wird, die der nach der betriebsmäßiigen Einschaltung der Röntgenröhre (durch öffnen des Schalters 18 und Schließen des Schalters 19) vom Widerstand 13 abgegriffenen Spannung entspricht. Auf diese Weise ist die Regelvorrichtung bereits vor der Auslösung der Röntgenaufnahme in den Zustand versetzt, der während¹ der Aufnahme für die Einhaltung des am Widerstand 13 eingestellten Röhrenstromsollwertes erforderlich ist und benötigt keine Anlaufzeit, um sich dem betriebsmäßigen Röhrenstrom anzupassen. DeT Abgriff 16 wird bei der Voreinstellung des gewünschten Röhrenstromes gemeinsam mit dem Abgriff 17 derart verschoben, daß die vor und während der Aufnahme abgegriffenen Spannungen; jeweils für jeden Röhrenstromwert übereinstimmen.

Der Einfluß des Durchgriffes der Röntgenröhre auf die dem Gitter der Röhre 10 zugeführte Spannung läßt sieh durch Veränderung eines Wider-Standes 20 berücksichtigen, dessen Widerstandswert selbsttätig mit der Einstellung des zur Regelung der Röhrenspannung dienenden Abgriffes 21 veränderbar ist.

In die zum Abgriff 16 führende Leitung ist zweckmäßig ein Schutzrelais 22 od. dgl. eingeschaltet, das in bekannter Weise die betriebsmäßige Einschaltung der Röntgenröhre verhindert, wenn z. B. infolge Heizfaderabruches sich bei der Einschaltung der verminderten Röhrenspannung nicht der angemessene Röhrenstrom einstellt.

Claims (8)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Diagnostik-Röntgenapparat mit Mitteln zur Konstantregelung des Röhrenstromes durch Beeinflussung von im Röhrenheizstromkreis angeordneten Regelmitteln durch den Röhrenstrom, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vorstabi'lisierung des Röhrenstromes bei eingeschaltetem Heizstrom durch Einschalten einer zur Erzeugung des Röntgenbildes noch nicht ausreichenden Röhrenspannung ein gegenüber dem Röhrenbetriebsstrom verminderter, dem voreingestellten Sollwert des Röhrenbetriebsstromes proportionaler Röhrenhilfsstrom erzeugt und¹ zur Steuerung der im Röhrenheizstromkreis angeordneten Regelmittel benutzt wird.

2. Apparat nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe des Röhrenhilfsstromes auch durch die Voreinstellung des

Sollwertes der Röhrenspannung beeinflußbar ist.

3. Apparat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein durch den Röhrenhilfsstrom an einem Widerstand erzeugter Spannungsabfall als Steuergröße für die Vorstabilisierung benutzt wird.

4. Apparat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe des Widerstandes, an dem der zur Steuerung benutzte Spannungsabfall abgegriffen wird, mit der Voreinstellung des Röhrenbetriebsstromes veränderbar ist.

5. Apparat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sekundärwicklung des Anodenspannungstransformators unterteilt und in der Verbindunggleitung der beiden Wicklungshälften eine Graetzgleichrichteranordnung zur Entnahme des die Steuerung· der Regelmittel bewirkenden Röhrenhiifsstromes vorgesehen ist.

6. Apparat nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

dadurch gekennzeichnet, daß die Konstarttregelungsmittel unter Beibehaltung des Steuergrößenwertes umschaltbar siind von der Vorstabilisierung durch den Röhrenliilfsstrom auf die Hauptstabilisierung durch den Röhrenbetriebsstrom.

7. Apparat nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch Mittel zur Umschaltung mit dem Einschalten der Röhrenbetriebsspannung.

8. Apparat nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch Verzögerungsschaltmittel, die bewirken, daß die verminderte Röhrenspannung sich erst eine festgelegte Zeit vor der Aufnahme selbsttätig einschaltet, z. B'. zugleich mit dem Drehanodenanlauf.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 672 442, 675 141; französische Patentschriften Nr. 858 735,

997400; Philip's Techn. Rundschau, 1950, H. 7, S. 205.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 609 «69/387 10.56 (709911/17 3.58)