Hydraulische Kopiereinrichtung an Drehbänken. Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine hydraulische Kopiereinrichtung an Dreh bänken, bei welcher ein Taster den Druck des ständig strömenden Druckmittels für einen auf einen Werkzeugschlitten wirkenden hy draulischen Antrieb nach einer am Maschi nenständer befestigten Schablone steuert, wo bei der Werkzeugschlitten auf einem Längs schlitten angeordnet ist. Die Erfindung er möglicht es, die hydraulische Kopiereinrich tung auf den Längsschlitten einer normalen Drehbank aufzubauen.
Die hydraulischen Kopiereinrichtungen der im Schweizer Patent Nr. 234834 darge stellten und beschriebenen Drehbänke lassen sich oft nicht auf eine normale Drehbank auf bauen, weil meistens nicht genügend Platz zum Anbringen der verschiedenen Teile (An trieb, Taster und Pumpe) am Werkzeugschlit ten vorhanden ist. Die vorliegende Erfindung besteht darin, dass der Taster und das zuge hörige Steuerventil auf die Kolbenstange- des die Querbewegung des Werkzeugschlittens erzeugenden Antriebskolbens unmittelbar auf gesetzt sind.
Die Erfindung ermöglicht es, eine hydraulische Kopiereinrichtung zu bauen, bei welcher die Schablone auf die Rückseite der Drehbank verlegt und am Drehbankbett abgestützt ist und bei der trotz der dabei vorhandenen räumlichen Entfer nung von Werkzeug und Schablone keine flexiblen Verbindungsleitungen für das Druckmittel notwendig sind, Die Zeichnungen zeigen ein Ausführungs beispiel des Erfindungsgegenstandes in ver schiedenen Schnitten und Ansichten.
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch eine Drehbank mit der hydraulischen Kopierein richtung, Fig. 2 das mechanische und das hydrau lische Schema der Kopiereinrichtung in etwas grösserem Massstab, Fig. 3 einen Schnitt in Richtung der Längsachse der Drehbank durch den hintern Teil der Kopiereinrichtung, Fig. 4 den Betätigungshebel in Ansicht von oben und Fig. 5 einen Schnitt durch den Hebel von Fig. 4.
Auf dem Bett 1 der Drehbank bewegt sich der Längsschlitten 2 und auf dem letz teren quer zum Längsschlitten der Werkzeug schlitten 3 mit dem Drehstahl 4. Fig. 1 zeigt den Spindelstock 5 und das Spannfutter 6 in Ansicht. Das Werkstück 7 ist im Schnitt ge zeichnet. Das Handrad 8 dient der Zustel lung des Werkzeugschlittens ä gegenüber dem Werkstück 7 von Hand. Auf der Rück seite des Längsschlittens 2 ist die hydrau lische Kopiereinrichtung angebaut.
In Fig. 1 ist hievon sichtbar: Die Schablone 9 mit deren Befestigungsarm 10, das Gehäuse des Steuer ventils 11 sowie der Raster 12, der Betäti gungshebel 13 und das' Gehäuse des An triebes 14. 15 bezeichnet den Ölbehälter, wel cher unterhalb des Antriebes angeordnet ist. Die Schablone ist am Maschinenständer be festigt.
In Fig. 3 ist die Pumpe 16 sichtbar sowie deren Antriebsmotor 17, welche seitlich schief zum Teil in den Ölbehälter 15 einge baut sind. Fig. 3 zeigt weiter im Schnitt das Gehäuse 14 des Antriebs, ferner den Kolben 18 und das mit demselben starr verbundene Gehäuse 11 des Steuerventils. Der Taster 12 ist hier auf Seite seiner Arbeitskante sicht bar. Der Taster 12 und das zugehörige Steuer ventil 11 sind auf die Kolbenstange des die Querbewegung des Werkzeugschlittens 2 er zeugenden Antriebskolbens 18 unmittelbar aufgesetzt.
Die Wirkungsweise der Kopiereinrichtung ist aus dem Schema von Fig. 2 ersichtlich. Die Pumpe 16 fördert dauernd Öl in den Ringraum 19 des Antriebkolbens 18. Der Druck in diesem Ringraum wird durch das Druckreglerventil 20 konstant gehalten. Der Druck des Öls, welches vom Druckregler ventil 20 in den Zylinderraum '22 strömt, wird von .der Kante 26 vom Steuerschieber 23 geregelt. Rückleitung 21 dient zur direkten Rückleitung des geförderten Öls bei der End- lage des Kolbens 18. Der Raum 22 ist durch eine innere Bohrung 43 mit dem Steuerventil 11 verbunden.
Der Kolben 23 des Steuerven- tils steht in unmittelbarer Berührung mit dem Taster 12, welcher die Schablone 9 abtastet. Durch eine Feder 24 wird der Kolben 23 des Steuerventils gegen die Schablone gepresst. Entsprechend den an- und absteigenden Tei len der Schablone regelt der Kolben 23 des Steuerventils durch seine Kante 26 den Durchfluss des ständig strömenden Druck mittels, welches durch die Leitung 25 wieder zum Ölbehälter 15 zurückfliesst. Aus dem Schema von Fig. 2 ist ersichtlich, dass bei der vorliegenden Anordnung keine einzige fle xible Verbindungsleitung für das Druck mittel mehr notwendig ist.
In Fig. 2 ist das Gehäuse 11 des Steuerventils mit einem An triebskolben 18 als ein zusammenhängendes Werkstück dargestellt. Diese beiden Teile lassen sich selbstverständlich auch für sich besonders herstellen und starr miteinander verbinden mit den bekannten Mitteln des Ma schinenbaues. Die Verstellmöglichkeit zwi schen Werkzeugschlitten und Ventilgehäuse ist hier durch die Schraubenspindel 27 ge geben, wobei diese Spindel aus konstruktiven Gründen nicht zum Ventilgehäuse 11 geführt ist, sondern durch einen Bund 28 unmittel bar am Antriebskolben 18 angreift. Der Werkzeugschlitten 3 greift mit seiner Mutter 29 in diese Spindel 27 ein. Um zu vermeiden, dass das Handrad 30 die vom.
Antriebskolben gesteuerten Zustellbewegungen des Werk zeugschlittens mitmachen muss, ist eine Keil nabe 31 eingeschaltet, welche lediglich die Drehbewegungen des Handrades 30 auf die Spindel 27 überträgt.
Die Betätigung der hydraulischen Ko piereinrichtung beschränkt sich auf das, Ein schalten des Motors 17 zur Herstellung des Öldruckes sowie auf die Freigabe des Hebels 32. Der Hebel 32 wird nach Entfernung des Anschlages 42 vom Bedienenden in die in Strichpunkt gezeichnete Lage von Fig. 4 ge schwenkt. Der Hebel 37 wird hiebei vom Zapfen 38 entfernt, so dass die Feder 24 den Steuerschieber 23 mit dem Taster 12 bewe gen kann. Die Bewegung des Steuerschiebers 23 bewirkt, dass der Antriebskolben 18 das Werkzeug 4, gleichzeitig aber auch das Ta- stergehäuse 11 und den Taster 12 selber gegen die Schablone 9 zustellt.
Mit dem Mo ment, da der Taster 12 die Schablone 9 be rührt, beginnt der Kopiervorgang. Die Fig. 4 und 5 erläutern die Wirkungsweise des He bels 32. Derselbe ist gelagert auf einer Kon sole 33, welche drehbar mit einer Hülse 34 auf die Säule 35 aufgesteckt ist. Die Säule 35 ist drehfest auf das Motorlager 36 auf gesetzt, wie in Fig. 3 dargestellt. Mit der Hülse 34 ist ein Hebel 37 verbunden, welcher auf den Zapfen 38 einwirkt. Der letztere ist in den Zwischenschieber 39 eingesetzt. Am entgegengesetzten Ende dieses Zwischen schiebers 39 ist ein weiterer Zapfen 40 ein gesetzt, welcher in den Taster 12 eingreift. Mit dem Hebel 32 kann also über die vor genannten Zwischenelemente der Taster 12 gegen den Druck der Feder 24 bewegt wer- den.
Durch eine derartige Bewegung wird der Steuerschieber 23 auf Verringerung des Durchflussquerschnittes bei der gante 26 ge steuert und bewirkt auf diese Weise eine Be wegung des Drehstahls 4 vom Werkstück weg. Auf die Säule 35 ist ein Segment 41 aufgesetzt, an dessen Umfang ein Anschlag 42 festgeklemmt werden kann. Der Anschlag 42 erlaubt, den Hebel 32 und durch Beein flussung des Tasters 1.2 und damit des Steuer schiebers 23 auch den Werkzeugschlitten 3 in jeder gewünschten Lage festzuhalten. An Stelle des Anschlages 42 kann auch der He bel 32 selber mit einer Festklemmeinrichtung versehen werden, oder es können beide Mittel miteinander vorhanden sein.
Sowohl der An schlag 42 wie auch eine besondere Festklem- mung des Hebels 32 können wahlweise als Einstellmarke zum Zylindrischdrehen auf be- stimmten Durchmesser des Werkstückes ver wendet werden.