Vorrichtung zur Verhinderung der Fortpflanzung von Bränden und Explosionen in Rohrleitungen von Schwefelkohlenstoff Anlagen. Gegenstand :der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zur Verhinderung der FoApflanzun,g von Bränden und Explosionen in Rohrleitungen von Schwefelkohlenstoff Anlagen.
Es ist in jahrelanger Arbeit gelungen, Sicherungen zu bauen, welche bei feuer gefährlichen Dämpfen Entzündungen von aussen her als Endsicherungen verhindern, oder solche, welche :als Zwischensicherungen im Laufe von Rohrleitungen, Entzündungen (angelaufene Explosionen) von Apparaten oder Tanks fernhaften bezw. :die Fortpflan- zung einer Flamme verhindern.
Aus wesent- lichen Gründen wird in vielen solcher Fälle trockenen Sicherungen der Vorzug gegeben. Die bekannten trockenen Sicherungen: Davy- Siebe, Kiestöpfe, wabenförmi;ge Siebe oder ähnliche Vorrichtungen :sind im allgemeinen an Benzin- und Benzol- und Anlagen für andere flüssige Brennstoffe entwickelt wor den. Diese Sicherungen sind für weniger explosionsgefährliche Dämpfe und Gase als Benzin und Benzol ohne weiteres verwendbar.
Viele dieser bekannten Sicherungen, lassen sich durch einfache Änderungen auch noch für Ätherdämpfe verwenden, welche bekannt lich bei der niedrigen Entzündungstemperatur leichter zünden, als die meisten andern Dämpfe.
Nicht gelungen war es bisher, eine geeig nete trockene Sicherung für Schwefelkohlen- stoff-Dampf zu finden. Dieses gelang auch nicht -durch Hintereinanderschalten :einer An zahl der bekannten Sicherungen bezw. deren Elemente: z. B. 10 Davy-Siebe hiritereina_n- der, wesentliche Erhöhung der Schicht in Kiestöpfen und ähnliches, in einer Weise, dass noch vertretbare Strömungswiderstände in der Sicherung .eingehalten werden können.
Der Grund für diesen Miss@erfolg bei Schwefelkohlenstoff liegt in -der niedrigen Entzündungstemperatur (etwa 100 C) und der relativ hohen Verbrennungswärme, bei geringer spezifischer Wärme.
Mit dem letzte ren in Zusammenhang steht auch die sehr hohe Explosionsgeschwindigkeit .des Gemi sches Schwefelkohlenstoff-Dampf-Luft. Alle diese physikalischen Werte gemeinsam wir ken sich dabei umgünstig auf eine trockene Sicherung aus, insbeison:dere die niedrige Eiit- zündungst-emperatur. Die hohe Explosions geschwindigkeit in Verbindung mit :der hohen -Verbrennungswärme macht einen gut kühlen den und fein unterteilten Löschweg erforder lich.
Bei einmaliger Zündung genügt eine Zerlegung des Gasstromes in sehr dünne Schichten und eine grosse Kapazität der wärmeaufnehmenden Teile und möglichst gute Wärmeableitungen.
Werden diese Erfordernisse nicht in aus reichendem Masse erfüllt, d. h. ist die Siehe- rung nicht so beschaffen, dass es gelingt, bei einmaliger Zündung in einem Aggregat die Flamme abzulöschen, so ergibt -die Vervielfäl tigung eines solchen Aggregates auch nur ge ringen Erfolg.
Durch den Bau einer erfindungsgemässen Vorrichtung lässt sich eine Sicherung schaf fen, die den vorgena.nnlen Erfordernissen ent spricht, ohne hohen Strömungswiderstand zu geben: und die auch nicht leicht durch Ver- seh:mutzung verstopft wird, welche durch die Ahla@gerung fester Teilchen bei der Verbren nung von Schwefelkohlenstoff entsteht.
Die Vorrichtung gemäss der Erfindung ist g o ekennzeichnet durch einen Topf mit zwei Anschlussstücken kleineren, Durchmessers zum Einschalten des Topfes in eine Rohrlei tung, in -welchem Topf ringförmige Lamellen 10 mit gleichmässigen Zwischenräumen in gleicher Flucht geschichtet sind, das Ganze derart,
dass die Schwefelkohlenstoffdä.mpfe und somit auch die bei Zündung entstehende Flamme radial durch die ringförmigen Zwi- schenräume von innen in der Richtung nach aussen treten, müssen, wobei die Zwischen- räume so eng und die Wärmekapazität und Leitfähigkeit der Lamellen so hoch gehalten sind, @dass der Topf eine Siehierung gegen die Fortpflanzung der Flamme bildet.
Soll die Sieherungeiner Dauerzündun- st.andh@alten, so kommt noch folgendes, bei einer bevorzugten Ausführungsform erfülltes Erfordernis hinzu: Die mit der Flamme in Be rührung kommenden Teile der Sicherung müssen nicht nur die Wärme schnell abfüh ren, sondern es mass .auch dafür gesorgt wer- clen, dass die auf diese eise entstehende Erwärmung sich nicht auf die ganze Siehe- rung ausdehnen kann, da die Entzündungs- temperatur (etwa 100 C)
durch die starke Verbrennungswärme auch bei guter ZVärme- ablieitung sehr bald erreicht ist..
In der beigefügten Zeichnung ist der Er- findungsgegenstaa:d in einem Ausführungs- heispiel zur Ifiilfte iin Schnitt. dargestellt:
Der Siclierlieilustopf besitzt; einen Deckel 1, ,den Zwisehenteil ? und den Unterteil 3. Dek- kel 1 und 1'ntert@il 3 weisen zwei Anschluss- stücke kleineren Durehmes-sers als der Topf <B>z</B> auf, <B>.</B> zum Einschalten des Topfes in eine Rohrleitung-. Halteplatten 7 sind zwischen den. Isalier-scheibcn 6 und den Flanschen an geordnet.
An diesen Halteplatten 7 sind La- m:ellenpakele befestigt, die aus ringförmigen Lani@ellen 10 von mindestens 1,5 mm Stärke bestehen, welche in gleicher Flucht geschich tet sind. Die Halteplatte 7 hat in der Mitte eine runde Üffnung, welche dem lichten Durchmesser der Lainellenbffnungen ent- spricht, durch welchie bei einer Zündung die Flamme in die Sicherung tritt.
Nach unten ist das Lamellenlxiketdurch eine Verschluss platte 12 abgeschlossen. Di=e sieh:r engen Zwi- schenräume zwischen den Ringlamellen 10 von 0,1 bis 0,9 mm müssen sehr genau gleich mässig eingehalten werden und werden durch kalibrierte Distanzringe 8 fixiert. Diese kön nen auf die Halteschrauben 11 zwischen den einzelnen Metallplatten 10 aufgezogen sein.
Die Schwefelkohlenstoffdämpfe und somit auch: eine Flamme müssen von innen nach aussen in Pfeilrichtung 13 durch die ringför- md.gen Zwisebenräume treten.
Diese Lamellenpakete, von denen in der Figur zwei dargestellt sind, können je nach der zu erwartenden Betriebstemperatur ver- rnebr't werden.
Das Erfordernis der Zerlegung des Gas stromes in sehr dünne Schichten wird da durch erfiillt, dass eine grosse Anzahl L@amel- len 10 mit sehr enge Kanäle bildenden Zwi- lch enräumen den Gasstrom stark und gleich mässig unterteilen; wenn cler Abstand der ein zelnen Lamellen voneinander genau eingehal- ten wird und die Abmessungen der Kanäle entsprechend1 gewählt sind, wird die Flamme darin verlöscht.
Das Erfordernis der grossen Wärmekapa zität der wärmeaufnehmenden Teile und einer möglichst guten Wärmeableitung wird durch die hohe Wärmekapazität und Wärmeleit- fähigkeit des Lamellenmaterials, für welches z. B.
Kupfer oder Tombak genommen wird, gewährleistet. Ferner werden die Platten 7 zur guten Wärmeableitung. reichlich- dimen sioniert, und es wird dafür ,gesorgt, dass- guter metallischer .Schluss nach aussen dadurch ent steht, dass die Schrauben 11 die Lamellen 10 von: mindestens 1,5 mm Stärke, die Distanz ringe 8 von 0,1 bis 0,5 mm Höhe und die Halteplatte 7 zusammenpressen. Besonders b-Unsti.g wirkt ;
sieh dabei aus, d@ass @die An griffsfläche der Flamme von der mittleren, verhältnismässig kleinen Öffnung der Lam mellen ausgeht, also beim Eindringen der Flamme sich die Ableitung ständig vergrö ssert, die Flammengeschwindigkeit @dagegen 'kleiner wird.
Das Erfordernis einer schnellen Abführung der Wärme unter Vermeidung deins Übergreifens der Erwärmung auf alle Sicherungsteile, das bei einer lang andauern den Zündung - entsprechend den vorge schriebenen Prüfbedingungen - heachtet werden muss, wird durch die getrennte Auf hängung Ader einzelnen Lamellenpakete er füllt.
Blei den Versuchen wurde festgestellt, dass nach längerer Zünddauer der Deckel 1 bereits rotglühenf war, der Zwischenteil 2 wurde durch gelegentlich; erfolgende Zündun gen in dem Luftraum zwischen dem ersten und zweiten Lamellenpaket auf 40 bis 50 C erwärmt, während der Unterbeil 3 seine Tem peratur gegenüber dem Beginn @d@es Versuches nur um wenige Grade überschritten hatte.
Der Gang der Zündflamme durch die Si cherung ist durch einen Pfeil 13 angedeutet. Diese Sichierung kann als End- und Zv@i- sehensieherung ausgebildet sein. Im ersteren Fall ist es zweckmässig, den Austritt mit einem nach. unten führenden (nicht lein- gezeichneten) Rohrkrümmer als Schutz zu versehen.