Maschine zum Erzengen von biegsamen und endlosen Rohren aus bandförmigen Materialien in einem einzigen ununterbrochenen Arbeitsgang. Die Erfindung bezieht sich auf eine Ma schine zum Erzeugen von biegsamen und endlosen Rohren aus bandförmigen Materia lien in einem einzigen ununterbrochenen Ar beitsgang in ider Weise, dass mindestens ein Band auf einen Wickeldorn gewickelt, der aufgewickellte Teil mit Rillen versehen wird und diese Rillen zusammengedrückt werden.
Die genannten Materialien können zum Bei spiel Eisen, Stahl, Kupfer, Messing, Alumi nium, Blei, Zink, Zinn, Tombak oder Legie rungen aus solchen oder aus Geweben aller Art, Papier, Asbest, Fiber, Kunststoffen, zum Beispiel Igelit, und an- -dere Materialien sein oder aus zwei oder mehr verschiedenen Materialien in beliebiger Zu sammenstellung bestehen.
Die Erfindung besteht nun darin, dass der Werkzeugsatz auswechselbar ist und dass die um dien Wickeldorn kreisenden Band- vorraitsspulen ausweehselbar, in Richtung des Winkeldornes verstellbar und in verschie dene Schräglagen zum Wickeldorn einstell- bar sind, um Rohre aus verschiedenen Mate rialien mit verschiedenen Darchmessern und verschiedenen Wandstärken erzeugen zu können.
Die Stärke der Rohrwandungen kann den an dass fertige Rohr gestellten Anforderun gen angepasst werden; die Wandstärke ist zum. Beispiel etwa gleich der Höhe der Rillen; die Höhe der Rillen kann zur Erreichung hoher Biegsamkeit oder besonderer Druck festigkeit des fertigen Rohres gross gemacht werden, auch bei Verwendung von sehr dünnem Bandmaterial.
Die erfindungsgemässe Maschine ermög licht, in einem einzigen, fortlaufenden Ar beitsgang ein Rohr herzustellen, das zum Beispiel eine innere Lage aus verbleitem Eisen aufweiset, während die zweite Lage aus Stahl und eine dritte Lage aus wasserisolie rendem Gewebe, Papier oder Fiber bestehen kann. Gewebe und Papier können impr'ä'gniert sein, zum Beispiel mit vulkanisierbarem Ma terial; sie können aber auch kaschiert sein mit Folien aller Art.
Wenn mehrere Laben vorhanden sind, also mehrere Bänder ver wendet werden, bleiben diese fest miteinander verbunden. Leitungen dieser Art eignen sich zum Beispiel zum Leiten korrosiver Dämpfe ete. Oder es können Rohre hergestellt wer den mit einer sehr dünnen, innern, kupfer- platinierten Aluminiumlage, darüber eine oder zwei Papierlagen und als äussern Schutz Aluminium; Rohre, die sich zum Beissspiel zum Leiten von Benzin eignen und zudem sehr leicht sind.
Es können Rohre aus nur einer oder aus zwei oder auch mehr als drei Lagen Material erzeugt werden. Die Erfindung ermöglicht es, Rohre herzustellen, die leicht biegbar sind, ohne dass beim Bieben stärkere Krümmun gen. Risse sieh bilden oder dass der Quer schnitt sich verengt.
Die Umtellung der Maschine auf das eine oder andere Material, auf verschiedene Rohrabmessungen, verschiedene Logenzahlen und Wandstärken etc., kann leicht erreicht werden, da nicht nur die Bandvorratsspulen, sondern der ganze Werkzeugsatz auswechsel bar in der Maschine angeordnet sind.
In beiliegenden Zeichnungen ist ein Aus- führungs erspiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigt: Fig. 1 schematisch eine Seitenansicht der Maschine.
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch den obern Teil des Gehäuses in grösserem Mass- s tob, Fig. 3 einen Teil der Fig. 2 in weiterer Vergrösserung, Fig. 4 einen Teil der Fig. 2 in weiterer Verbrösserung und andern Detailausführun gen, Fig. 5 einen Teil von Fig. 2, 3, 4 in wei terer Ausführung, Fig. 6 einen Teil von Fig. 2 und 4 in w eiterer Ausführung, Fig. 7 einen Längsschnitt durch die Eohr- wandungen in grösserem Massstab.
Im Gehäuse 1 (Fig. 1) ist ein Antriebe motor 2 angeordnet, der mit Riementrieb eine Riemenscheibe 3 treibt. Ein auf der Welle 4 der Riemenscheibe 3 sitzend e Fahr rad 5 treibt mit einem Zahnrad 6 die Haupl- welle 7 auf der zwei Kettenräder 8 und 9 befestigt sind. Das Kettenrad 8 treibt mit eher Kette 11 das Werkzeugkettenrad 10 und das Rad 9 mit der Kette 13 das Ketten rad 12, das auf einer Hohlwelle 15 sitzt. Die beiden Räder 10 und 12 befinden sich in dem in Fig. 2 grösser gezeichneten obersten Teil des Gehäuses 1. Die Hohlwelle 15 ist in einer Lagerbüchse 16 mittels Nadellagern 17 drehbar gelagert. In das dem Rad 12 ent gegengesetzte Ende der Hohlwelle 15 ist eine Kupplung 18 mit zwei Keilen eingesetzt, die ein Mitnehmerrohr 19 trägt.
Dieses Mit nehmerrohr 19, das sich über die Kupplung 18 freitragend im feststehenden Wickeldorn 20 dreht, ist an seinem der Kupplung ent gegengesetzten Ende mit Klauen versehen. die das innere Rohrwerkzeug 29 (Fig. 3). das aus Stahl besteht und das Gewinde 30 trägt. antreibt. Das Werkzeug 29 kann also ver mittels der Kupplung 18 und dem Rohr 1 9 in Drehung versetzt werden.
Der Wickeldorn 20, der mit Langsrillen 21 versehen ist, ist mit dem Flansch 22 am Lab rzapfen 16 befestigt. Im Mitnehmerrohr 19 befindet sich freitragend und koaxial die Kernstange 24, welche über den Halter 2 3 im Gehäuse 1 nicht d rehbar festbehalten ist. Die Kernstange 24 besitzt einen Gewinde- amatz 25. auf dem das Kernstück 26 fest geschraubt ist.
Das Kernstück 26 weist einen mit Rillen versehenen Ansatz 2 7 auf, welche Rillen. je nach dem für die innerste Lage zur Verwendung kommenden Material, eine mehr oder weniger starke Schrägstellung zur Achse aufweisen, oder ganz fehlen, wenn der Stauchansatz 35 (Fig. 6) Längsrillen aufweist. Kernstück 26 und Kernstange 24 sind durch den auf letzterer sitzenden An satz 28 im innern Rohrwerkzeug 29 zentriert.
Der Ansatz 27 schliesst sich unmittelbar an das Gesszndeende des Rohrwerkzeuge.. 29 an.
Mit einem Gewinde 30 dem Rohrwerk zeuges 29 arbeitet ein Gewinde 31 einer Mutter 32 zusammen. Die Gewindegänge 30,'31, die sich nicht berühren (Fig. 3 und -1). bilden gemeinsam eine Gewindefassung, in welcher auf unten beschriebene Weise die schraubenförmige Rillung dies durch über lappendes Bewickeln des Dornes 20 mit band förmigem Material gebildeten Rohres erfolgt.
Die Mutter 32 wird mit den Keilen 45 vom Werkzeugkettenrad 10 (Fig. 2) in Drehung gebracht und durch den Ring ansatz 46 axial festgehalten. Das Kettenrad 10 ist im Stäader 1 leicht drehbar angeordnet.
Je nach der Härte, Festigkeit und Ober flächenbeschaffenheit der zu verarbeitenden Rohmaterialien sind die Gewinde 30 und, 31 ein-oder mehrgängig; auf alle Fälle ist der Aussendurchmesser des Gewindes 30 grösser als der Innendurchmesser des um das Ge winde 30 herum angeordneten Gewindes 31, während die einfache Steigung der beiden Gewinde gleich bleiben und von der Wand stärke des Rohres bestimmt werden.
An der Mutter 32 ist (Fig. 3) hinter dem Gewinde 31 ein zylindrischer Teil 33 ange- s etzt, der wenigstens so lang ist als eine volle Steigung des Gewindes 31 und dessen Durchmesser gleich ist dem Aussendurch messer des fertigen Rohms und zur genauen Kalibrierung des Aussendurchmessers des Rahres dient.
Bei besonderen Eigenschaften der Rohmaterialien, insbesondere bei Me tallen, ist der zylindrische Ansatz 33 der Mutter 32 weggelassen und an dessen Stelle, eine mit der Mutter 32 nicht rotierende, son dern stillstehende, also ortssfeste Kaliber büchse 34 (Fig. 4) angebracht, welche mit ihrem zylindrischen Teil 35 den Aussendurch messer des fertigen Rohres bestimmt und dessen Länge mindestens gleich der ein fachen Steigung des Gewindes 31 ist. Der zylindrische Teil 35 ist bei bestimmten Roh materialien ausserdem in der Längsrichtung parallel oder schräg verlaufend mit Rillen 48 (Fig. 6) versehen, welche auch die Form ge mäss Fig. 5 haben könnten.
Die Kaliber büchse 34 (Fis. 3) dient mit dem Teil 36, der auf den Sehrägflächen 40 der Brems hülse 39 zum Klemmen der Hülse. Die Kali berbüchse isst über die Büchse 37 und die Spannmutter 38 mit dem Ständer 1 fest ver- bunden. Anschliessend an den zylindrischen Teil 33 bezw. 35 ist die annähernd in ihrer ganzen Länge geschlitzte Bremshülse 39 an geordnet, deren Arme 41 federnd ausgebildet und mit Schrägflächen 40 versehen sind. Die Bremshülse 39 liegt in einer weiteren festgelagerten Büchse 37 (Fig. 4) oder 42 (Fig. 3) und reibt mit ihren Schrägflächen 40 gegen den Teil 36 des Kaliherringes 34 (Fig. 4) oder gegen das Klemmringende 43 der Büchse 42 (Fig. 3).
Durch Verdrehen der Spannbüchse 44 in der Spannmutter 38 wird die Bremshülse 39 in bestimmten Grenzen axial verstellt und der Enddurchmesser der federnden Arme, also die Weite der Hülse, verengert oder erweitert sich infolge der Schiebung der Schrägflächen 40 unter den Klemmteilen 36 bezw. 43. Je nach den zur Verarbeitung gelangenden Rohmaterialien sind die innern Armenden 41 (Fig. 5) des Bremsbüchse 39 mit zur Achse parallel oder schräg verlaufenden eckigen Rillen 47 (Fig. 5) oder ausgerundeten Rillen gemäss Fig. 6 oder ähnlichen Rillen versehen.
In die Kette 13 (Fig. 1) greift ferner ein Kettenrad 49. auf dessen Achse 50 ein Zahnrad 51 sitzt. Das Zahnrad 51 kämmt mit einem Zahnkranz 52, der auf der Nabe 53 (Fig. 2) einer Scheibe 54 fest, aufgezogen ist. Die Scheibe 54 ist drehbar auf der Lager büchse 16 gelagert und weist mindestens einen (vorzugsweise jedoch deren zwei bis fünf und mehr) Bolzen 55 auf. Auf jedem Bolzen 55 sitzt verschiebbar ein Träger 56 (Fig. 1), an welchem drehbar eine, Vorrats spule 57 für das bandförmige Material sowie Umlenk- und Spannelemente 58 für letzteres angeordnet sind. Dieser Trager ist um eine Achse sehwenkbar. Jede Bandvorratsspule mA also in Richtung des Wickeldornes verstell bar und in verschiedene Schräglagen zum Wickeldorn einstellbar. Zudem ist jede Wieked'spule a uswechselb@a,r.
Die Herstellung der Rohre geschieht auf folgende WeL:e: Bei Inbetnne'bsetzung der Maschine wer- den die. 'beiden Kettenräder 10 und 12 vom Müter 2 aus über die Teile 3-9, 11 und 13 mit gleicher Umdrehungszahl angetrieben.
Das Rad 10 bewirkt die Drehung der Mutter 32, das Rad 12 besorgt über die Teile 15, 18 und 19 den Antrieb des innern Rohrwerk- zeuges 29. Der Dorn 20 st im Lagerzapfen 16 verschraubt und dreht sich nicht. Da sich dass innere Rohrwerkzeug 29 und die Mutter 32 mit gleicher rmdrehungszahl und in der selben Lage drehen, bleiben die Abstände der Gewindegänge, die gleiche Ganghöhe be sitzen, stete bleich. Von der Kette 13 aus über die Teile 49-52 wird die Scheibe 54 mit den auf ihr gelagerten Trägern 56 ange trieben, so dass die Vorratsspulen 57 um den Dorn 20 kreisen.
Dabei wird, der Sehräg - stellung der Träger 56 entsprechend, das von der Spule 57 abgewiekelte Band B (Fig. 1) mit bestimmter Überlappung auf den fest stehenden Dorn 20 aufgewickelt. Der auf gewickelte Teil wird durch die Gewinde 30 und 31 mit konstanter Geschwindigkeit vom Dorn 20 abgezogen und mit Rillen versehen (in Fig. 3 und 4 schematisch angedeutet).
Die axial fortlaufende Bewegung des gerill ten Rohres wird vermittelst der Bremshülse 39 durch axialen Widerstand, der sich in Reibung auswirkt, gehemmt, wodurch die Windunggen zwischen dem Ansaltz 297 des Kernstüekes 26 und dem zylindrischen An satz 33 der Munter 32 oder dem zylindrischen Ende 35 den Kaliberbüehse 34 sieh auf stauchen und pressen, so dass das Rohr aussen und innen mit Ausnahme kleiner Fugen eine glatte Oberfläche bildet und aus der Ma- sehine austritt. Die Rillen werden also zu sammengedrückt. Bei der Zusammendrückung wirkt der Ansatz 27 als Widerstand im Rohr innern. Es können Rohre von unbeschränk ter Länge erzeugt werden.
Die Rillen auf dem Antsatz 27 des Kernstückes, 26 oder die Rillen auf dem zylindrischen Teil 35 der Kaliberbüchse 34 oder die Rillen an den Armenden 41 der Bremshülse 39 dienen dazu, dem durch die Reibung an den Gewinde gängen 30 und 31 auftrertenden Verdrehungs bestreben des fertigen Rohres entgegen zu wirken. Der grösseren Deutlichkeit halber ist in den Fig. 3 und 4 die Rohrwandung als nur aus einer Schicht bestehend dargestellt. In Fig. 4 besteht aber die Wandung aus drei Schichten, also drei Bändern, von denen jedes sieh ungefähr zurr Hälfte überlappt. Das Ma terial der Schichten bezw. Bänder kann gleich oder verschieden sein, je nach dem h dem Verwendungszweck des fertigen Rohres 58. Letzteres verlässt die Maschine vollständig drallfrei.
Besonders vorteilhaft ist, dass die selbe Maschine zur Herstellung von Rohren verschiedenen Durchmessers und verschiede nen Wandstärken verwendet werden kann. Zu diesem Zwecke sind die Teile 18-20, 22, 24, 26, 29, 32. 34, 37-39, 42 und 44, die den Werkzeug atz bilden, leicht auswechwsel- bar und durch den Durchmesser und den Rohmaterialien des jeweils herzustellenden Rohres entsprechende, einen Werkzeugsatz bildende Teile ersetzbar. Die Auswechsel barkeit des Werkzeugsatzes zum Aufwickeln, Rillen, Stauchen und Pressen des Rohres ge stattet eine Bude wirtschaftliche und zweck- mässibge Ausützung der Maschine.
Als Material zur Herstellung der Rohre können Bänder aus Eisen, Stahl, Kupfer, Messing, Aluminium, Blei, Zink, Zinn, Tombak, Fiber oder Legierungen aus solchen oder plattiert mit solchen; aus Geweben wie Seide, Baumwolle, Leinwand, Kunstfaser stoffen, Juden, Hanf etc. in Naturzustand oder imprägniert mit Ölen, Fetten, Bitumen, Paraffin. vulkanisierbaren Massen oder lak- kiert mit solchen; aus Kraftpapieren natur oder imprägniert auf alle Arten oder ka schiert mit Folien; aus Asbest fiberähnlichen Stoffen; aus plastischen Kunststoffen, wie Igelitfolien und dergleichen, Verwendung finden.