CH229889A - Verfahren zur Herstellung spanlos verformbarer, für elektrotechnische Zwecke geeigneter Sinterkörper. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung spanlos verformbarer, für elektrotechnische Zwecke geeigneter Sinterkörper.

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CH229889A
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    • C22C32/00Non-ferrous alloys containing at least 5% by weight but less than 50% by weight of oxides, carbides, borides, nitrides, silicides or other metal compounds, e.g. oxynitrides, sulfides, whether added as such or formed in situ
    • C22C32/0084Non-ferrous alloys containing at least 5% by weight but less than 50% by weight of oxides, carbides, borides, nitrides, silicides or other metal compounds, e.g. oxynitrides, sulfides, whether added as such or formed in situ carbon or graphite as the main non-metallic constituent

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Description


  Verfahren zur Herstellung sparlos verformbarer, für elektrotechnische Zwecke  geeigneter     Sinterkörper.       Die     Erfindung    betrifft     ein    Verfahren zur  Herstellung von sparlos verformbaren, für  elektrotechnische Zwecke     geeigneten    Sinter  körpern.  



  Es ist bekannt, Silber mit Graphit zu  mischen, und zwar sowohl oberhalb des     Sil-          berschmelzpunktes    als auch durch Mischen  der     gepulverten        Bestandteile    in verschiedenen       genverhältnissen,    Zusammenpressen der  <B>1</B>     Heng     Mischung und     gleichzeitigem    oder nachträg  lichem Sintern bei Temperaturen unterhalb  des     Silberschmelzpunktes.     



  Nach dem Schmelzverfahren wird     gepul-          verter    Graphit     in    flüssiges Silber     bezw.    in  eine flüssige     Silberkupferlegierung        einge-          rührt.    Diesem     Verfahren        haften    jedoch des  halb grosse     Mängel    an, weil der spezifisch sehr  leichte Graphit auf dem geschmolzenen Me  tall schwimmt und sich so gut wie nicht mit  ihm mischt, gleichzeitig aber auch bei der  hohen     Temperaturdes    flüssigen     Metalles    ver  brennt,

   weshalb einheitliche Körper     stets            gleicher    Zusammensetzung nicht erhalten  werden können.  



  Ein weiteres Verfahren, Graphit mit Me  tall dadurch zu mischen, dass man     flüssiges     Metall in Tropfenform in     einem    Rohr zu  sammen mit     Graphitpartikelchen    in eine  Kokille fallen     dässt,    in der das     Metall        dann.     sofort erstarrt, führt ebenfalls nur zu unein  heitlichen Körpern. Bei keinem dieser Ver  fahren ist     es    möglich,     sparlos    verformbare  Körper einheitlicher Zusammensetzung zu  erhalten.  



  Die nachdem     Sinterverfahren    hergestell  ten Formkörper aus Silbergraphit haben zwar  eine     einheitliche    Zusammensetzung.     Infolge          ihrer    grossen Sprödigkeit Massen sie     sich    jedoch  sparlos nicht verformen, sondern können nur  durch Sägen, Schneiden oder     Schleifen    be  arbeitet werden. Bereits das Drehen dieser  Körper bereitet infolge der geringen     Pestig-          keit    derselben und     ihrer    geringen Bindung  sehr grosse Schwierigkeiten.

   Versuche, durch      Zusatz anderer Nichteisenmetalle die Festig  keit von     Silbergraphitkörpern    dieser Her  steilungsart zu steigern, haben zu keinem Er  folg     :geführt.     



  Die beschränkte     Bearbeitbarkeit    dieser  Körper und die grossen Materialverluste, die  beim Sägen und Schleifen     entstehen,    haben       eine    grössere Anwendung dieser     Sinterkörper     verhindert.  



  Die Erfindung schlägt einen Weg vor,  diese     Nachteile    zu vermeiden. Das erfin  dungsgemässe Verfahren ist dadurch, gekenn  zeichnet,     dass    eine mindestens<B>60%</B>     fein-          gepulvertes        Silber    und     0,1-1.0%    Kolloid  graphit enthaltende     Mischung    unter einem  Druck von 6000-10000     kg/cm=    zu Form  körpern gepresst und alsdann unterhalb des  Schmelzpunktes des Silbers gesintert wird.  



  Solche nach -dem Verfahren gemäss der  Erfindung hergestellten     Sinterkörper    zeigen  eine so grosse     Verformbarkeit,        .dass    sie sich  durch Hämmern, Walzen, Ziehen, Biegen,  Stanzen und Prägen in jede beliebige Form  bringen lassen.  



  Bei der bisher üblichen Herstellung von       Sinterkörpern    aus Silbergraphit wurde ein  feinblättriger bis grobblättriger Graphit und  ein Silberpulver verwendet, das ein     Sehütt-          g    o<B><I>9000</I> g</B> pro Liter     auf-          ewicht    von<B>1600-22</B>  weist, wobei das Verhältnis von Silber zu  Graphit zwischen     10-95%    Silber und 5 bis  <B>90%</B> Graphit schwankt.

   Überraschender  weise hat sich nun gezeigt,     dass    bei Verwen  dung von ausserordentlich feinverteiltem Gra  phit,     sogenanntem        Kolloidgraphit,    in einer  Menge bis<B>10%</B> und einem Silberpulver, ins  besondere von einem Schüttgewicht zwischen  1000 und 3000 g pro Liter, beim Zusammen  pressen der daraus hergestellten     Mischung     unter sehr hohem Druck vollkommen dichte  Körper erhalten werden können, die sich nach  erfolgter     Sinterung        unter    Einschaltung von       Zwischenglühungen    wie eine     Legierung    span  los verformen lassen.  



  Die     spanlose        Bearbeitbarkeit    dieser Sinter  körper ist auf die besondere Form des Kol.loid  graphits zurückzuführen. Während selbst       feinstgemahlener    künstlicher Graphit oder    Naturgraphit immer noch deutlich sichtbare  Schuppenform zeigt, ist     Kolloidgraphit    um  ein Vielfaches feiner und weist. auch in aus  geflockter Form, als sogenanntes Gel, eine  kugelige Form auf, die sich der     oktaedrischen     Form der Silberkristalle so gut anpasst, dass  bei der     spanlosen    Verformung ein Aufreissen  an den Kristallgrenzen nicht mehr eintritt.

    Ob dabei infolge der feinen     Verteilung    des       Kolloid.graphits    eine Legierungsbildung des  selben mit Silber eintritt, kann nicht fest  gestellt werden. Jedenfalls scheint der     kal-        f          loide    Graphit selbst auch eine gewisse     Ver-          formbarkeit    zu besitzen.  



       Mehrstoffkörper,    die Metall und kolloiden  Graphit verwenden, wurden bereits für selbst  schmierende Apparateteile, z. B. für Lager,  Kolbenringe     Und        Stopfbüchsen,    empfohlen.  Dabei wurde aber so viel Graphit verwendet,  dass dieser einen Film     bildete,    der die Gleit  fläche     überzog    und     selbstschmierend    wirkte.  Für     elektrotechnische    Zwecke sind solche     s     Körper nicht     geeignet,    denn die Bildung eines       Graphitfilmes    erhöht den Übergangswider  stand.  



  Der Grad der     Verformbarkeit    der gemäss  der Erfindung     hergestellten        Sinterkörper     hängt weiterhin von der Teilchengrösse des       verwendeten    Silberpulvers ab. Verwendet.  man ein Silberpulver mit einem Schütt  gewicht von<B>1000</B> g pro Liter, so erhält man  ausserordentlich feinkörnige Körper von     ge-        j          ringerer        Verformbarkeit    als bei Verwendung  eines gröberen Silberpulvers mit einem  Schüttgewicht von     30(l0    g pro Liter, das  weniger feinkörnige, dafür aber     besser    ver  formbare Körper ergibt.

   Dies gilt analog  auch bei den Pulvern anderer Metalle, die das  Silber     teilweise    ersetzen können.  



  Massgebend für die Herstellung eines gut  verformbaren     Sinterkörpers    von der für elek  trotechnische Zwecke erforderlichen Einheit- ,       lichkeit    ist eine gründliche Mischung von  Graphit und     Metallpulver.    Sie kann sowohl  in trockenem als auch in feuchtem Zustand  erfolgen. Mischt man die verschiedenen Pul  ver trocken, so erfolgt dies am     besten    unter ,  gleichzeitigem Mahlen in einer     Kugelmühle,         wodurch .der     Mischprozess    wesentlich be  schleunigt wird.  



       Vorteilhafter        erfolgt    die Mischung in  feuchter Form. Man setzt hierbei zu dem  Metallpulver -die entsprechende Menge von  in Wasser aufgeschlämmtem     Kolloidgraphit     und so viel     destilliertes    Wasser hinzu,     dass     eine breiartige     Konsistenz    der Masse erhal  ten wird, die dann in     einer        Knetmaschine    bis  zur     völligen    homogenen Mischung     bearbeitet     wird.  



  Das     Pressen    zu     Formkörpern    kann in     einer     Stahlmatrize unter einer hydraulischen     Presse     erfolgen. Es hat sich gezeigt,     @dass    ein hoher       Druck    und eine dadurch     hervorgerufene    hohe  Verdichtung     des    Körpers auf -die nachträg  liche     Verformbarkeit    von grosse .     Einfluss    ist.

    Nur wenig     verdichtete        Formlinge    zeigen  keine oder     eine    nur     geringe        Verformbarkeit.     Der     Pressdruck    soll zwischen 6000 und  <B>10000</B> kg pro     cmz    liegen.  



  Weiterhin ist die Menge des in ,den     Sinter-          körpern    enthaltenen     Koilloidgraphits    von  grossem     Einfluss    auf den Grad     Ader        Verform-          barkeit.    Körper bis zu 2 % Graphit lassen  sich sehr gut     verformen,    ja sogar walzen und  stanzen, während Körper mit 20 % und mehr  Graphit keine     spanlose    Verformung mehr  erlauben. Der     Graphitgehalt        liegt    daher zwi  schen 0,1 und<B>10%.</B>  



  An das Pressen der     Formkörper    schliesst  sich die     Sinterung    an, die bei Temperaturen  erfolgen muss,     welche    unterhalb des Schmelz  punktes des Silbers liegen. Die     Sinterung     wird zweckmässig unter Abschluss von Luft  in     einem        inerten    Gasoder     besser    im Vakuum       -erfolgen.    Dabei ist es     vorteilhaft,    die Tempe  ratur innerhalb einiger Stunden langsam auf  ihr Maximum ansteigen zu lassen, da sonst  ein     Aufreissen    der     Sinterkörper    eintritt.  



  Der Effekt der     Silbergraphitkörper    als  Schleifbürsten besteht darin, dass sich auf  dem Kollektor ein sehr dünner :Silberfilm  niederschlägt, ,der den Übergangswiderstand  von der Bürste zum Kollektor wesentlich ge  ringer macht als bei Verwendung von     Gra-          phitbürsten,    bei denen sich ein     Kohlefilm    auf  dem Kollektor     niederschlägt.       Die Verwendung von     Kolloidgraphit    zur       Herstellung        spanlos        verformbarer        Sinterkör-          per    beschränkt sich jedoch nicht auf Silber  graphitkörper.

       Diese    zeigen für viele Zwecke  eine     ungenügende    Härte, die bei .den     unver-          formten    Körpern bei     etwa    25     Brinell    und bei  .den     verformten    Körpern je nach dem     Ver-          formungsgrad    zwischen 40 und 75     Brinell     liegt.

   Um Sinterkörper     ,grösserer    Härten zu       erhailteu,    kann man     .daher        dem    Silber mehr  oder weniger grosse Mengen von     Edelmetallen          und/oder        Unedelmetallen    in     Pulverform    zu  setzen, wodurch .die     mechanischen    und elek  trischen Eigenschaften -der so .erhaltenen       Mehrstoffkörper        beliebig    geändert werden  können.

   Solche Metalle sind zum Beispiel     Pla-          tin,        Palladium,    Gold,     Kupfer,    Nickel, Kobalt,  Eisen, Chrom, Mangan, Wolfram,     M.olybdän,          Rhenium,    Tontal,     Vänadium        und    Beryllium,  wobei     entweder        eines    oder mehrere dieser  Metalle in den     Mehrstoffkörpern    enthalten       sein    können.

   Dabei wird die Menge dieser       Metalle    in den meisten     Fällen    50 % des Sil  berinhaltes der     Körper    nicht     überschreiten.     



  Es hat sich gezeigt,     @dass    selbst kleine  Mengen von Metallen der     VI.    und     VIII.     Gruppe des periodischen     Systems    die span  lose     Verformung    der     damit        hergestellten          Sinterkörper    stark herabsetzen, was vermut  lich auf     teilweise        Karbidbildung    zurück  zuführen ist, während andere Metalle, wie  Gold, Palladium und Kupfer auch in Mengen       bis    40 %     des    Silberinhaltes keinen wesent  lichen     Einfduss    auf :

  den Grad der     Verf        orm-          barkeit    haben.  



  Im folgenden sind einige     Beispiele    von  Zusammensetzungen von Zwei- und     Mehr-          stoffkörpern,        die    sich besonders :gut bewährt  haben, gegeben:    1. 0,5 %     Kolloidgraphit     <B>99,5%</B> Silber    2. 7,0%     Kolloidgraphit     93,0 % Silber    3. 1,0 %     Kolloidgraphit     85,0 % Silber  14,0 % Gold      4. 1,5 %     Kolloidgra.phit          67,0%    Silber  <B>31,5%</B> Palladium  5.<B>0,5%</B>     Koliloidgraphit          97,57o        Silber          ",o%    Nickel    6.

   2,0 %     Kolloidgraphit          70,0%    Silber       98,0, ö    Kupfer  7.     0.1%        Kolloidgraphit          85,0%    Silber  <B>10,5%</B> Kupfer  4,4% Wolfram    B.

   2,5     %        Kolloidgraphit       <B>77,5</B> %     Silber     16,0 %     Kupfer     3,0 % Mangan  1,0 % Beryllium    Die besonders     wertvollen        Eigenschaften     der     erfindungsgemäss    hergestellten     spanlos     verformbaren Zwei- und     Mehrstoffkörper     sind in ihrem Inhalt an     Kolloidgraphit    und  in ihrem sehr feinen Kristallgefüge zu suchen.  Die     Körper    eignen sich daher sehr gut als  Kontaktwerkstoffe für die Herstellung elek  trischer     L7nterbrecherkontakte    und Schleif  kontakte.

   Sie zeigen neben     einer    sehr     guten     elektrischen     Leitfähigkeit    eine sehr grosse       Beständigkeit    gegen Funkenbildung und eine  nur sehr     geringe        31aterialwanderung    von  einem Kontakt auf den andern. Elektrische  Kontakte .aus diesen Körpern sind den bis  jetzt aus     Edelmetallen    und deren Legierun  gen     hergestellten        Kontakten    überlegen, da ein  Kleben infolge der Umschmelzbarkeit des  darin enthaltenen Graphits vermieden werden  kann.

      Dia die gemäss der Erfindung hergestell  ten Zwei- und     Mehrstoffkörper    infolge     ihres          Graphitgehailtes    kaum     zusammenschweissen,     können sie ferner zu Schweisselektroden ver  wendet werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung spanlos ver formbarer, für elektrotechnische Zwecke ge- so eigneter Sinterkörper, dadurch gekennzeich net, dass eine mindestens 60% feingepulvertes Silber und 0,
    1-10% Kolloidgraphit enthal tende Mischung unter einem Druck von 6000 bis 10000 kg/cm= zu Formkörpern gepresst 55 und ailsdann unterhalb des Schmelzpunktes des Silbers gesintert wird. UNTERANSPRüCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Mischung noch so mindestens ein weiteres Edelmetall enthält. 2.
    Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Mischung aus 0,1-10% Kolloidgraphit und 90-99,9 feingepulvertem Silber, dessen Schüttgewicht a5 vor dem Pressen 1000-3000 g pro Liter be trägt, besteht. 3. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Mischung noch mindestens ein Unedelmetasl enthält. 4.
    Verfahren nach Unteranspruch 3, da durch gekennzeichnet, dass die Mischung noch mindestens 10% feingepulvertes Unedel- metall enthält. 5. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Formkörper in einem inerten Gas gesintert werden. 6. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Formkörper im Vakuum gesintert werden. su
CH229889D 1941-03-26 1942-02-23 Verfahren zur Herstellung spanlos verformbarer, für elektrotechnische Zwecke geeigneter Sinterkörper. CH229889A (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102012112643A1 (de) * 2012-12-19 2014-06-26 Ald Vacuum Technologies Gmbh Graphitmatrix mit metallischem Bindemittel

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DE102012112643A1 (de) * 2012-12-19 2014-06-26 Ald Vacuum Technologies Gmbh Graphitmatrix mit metallischem Bindemittel

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