Schreibender Scheinverbrauchszähler. Bei einem bekannten schreibenden Schein verbraucUszähler wird die Schreibbahn fort- laufend von einem Wirkverbrauchszähler an getrieben, während das Schreibzeug in einer zur Bewegungsrichtung der Schreibbahn senkrechten Richtung durch einen in die gleiche Leitung eingeschalteten Blindver brauchszähler angetrieben und periodisch, beispielsweise viertelstündlich, unter Ent- kupplung von diesem Zähler in eine be stimmte Ausgangslage zurückgebracht wird.
Das Schreibzeug schreibt im Laufe des Be triebes eine sägezahnartige Linie auf die Schreibbahn, deren Zahnhöhe dem Blindver brauch in einer Messperiode, deren Zahnbreite dem Wirkverbrauch in der gleichen Periode und deren schräg ansteigende Zahnflanke dem Scheinverbrauch dieser Periode ent spricht. Da hier die Schreibbahn fortlaufend vom Wirkverbrauchszähler angetrieben wird, lässt sich die zeitliche Zuordnung der einzel nen Registrierungen nur durch Abzählen der "Zähne" feststellen. Dies ist für die Auswer tung der Registrierungen lästig.
Würde man am Ende jeder Periode auch die Schreibbahn vom Wirkverbrauchszähler entkuppeln und jeweils, wie das Schreibzeug., in eine bestimmte fette Ausgangslage zurück führen, dann würde die zeitliche Reihenfolge der Registrierungen überhaupt nicht mehr feststellbar sein. Auf der Schreibbahn wür den alle Registrierungen strahlenartig von ein und demselben Punkt ausgehen: Im Laufe der Zeit würde dieser Punkt der Schreib bahn durchgescheuert oder verschmiert wer den, so dass dann überhaupt keine genaue Ablesung mehr möglich ist.
Die Erfindung vermeidet solche Mängel. Im Gegensatz zu den bekannten Scheinver brauchsschreibern wird erfindungsgemäss die von der Transportrolle angetriebene Schreib bahn am Ende jeder Messperiode jeweils in eine neue Ausgangslage zurückgeführt. Die Ausgangslage der neuen Messperiode ist aber gegen die der vorhergehenden Periode um den Zeitmarkenabstand der Schreibbahn ver setzt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Die Welle 1 wird unmittelbar oder mittel bar vom. Wirkverbrauchszähler über eine ein- und ausrückbare Kupplung oder über eine Gleitkupplung angetrieben. Bei mittel barem Antrieb kann z. B. zwischen dem Zäh ler und der Welle 1 ein Nachlaufgetriebe mit Hilfsmotor oder ein elektromagnetisches Blinkwerk eingeschaltet sein, das durch vom Zähler gegebene Impulse fortgeschaltet wird. Die Welle 2 wird in derselben Weise un mittelbar oder mittelbar von einem Blind verbrauchszähler angetrieben. Die beiden Zähler sind in die gleiche Leitung ein geschaltet. Die Anordnung ist so getroffen.
dass sich die Drehrichtung der Welle 2 beim Übergang von kapazitiver zu induktiver Be lastung und umgekehrt ändert, während die Drehrichtung der Welle 1 unabhängig von Bezug und Lieferung elektrischer Arbeit stets im gleichen Sinne angetrieben wird. Sind zwischen den Zählern und den Wellen 1, 2 ausrückbare Kupplungen eingeschaltet, dann werden diese von einem Zeitwerk in bekannter Weise jeweils am Ende einer Mess- periode vorübergehend ausgerückt. Die Wel len können durch Gewichte, Federkräfte oder durch einen Hilfsmotor, der am Ende jeder Messperiode vorübergehend eingeschaltet wird, zurückgedreht werden. Letzteres hauptsäch lich, wenn statt einer ein- und ausrückbaren Kupplung eine Gleitkupplung verwendet ist.
Da die Antriebsart durch Wirk- und Blind verbrauchszähler für Scheinverbrauchsmess geräte und die periodische Rückführung der Registrierteile an sich bekannt sind, sollen sie hier nicht näher erläutert werden.
Die Welle 1 treibt über ein Vorgelege 3 eine Winde 4 an, an deren Zugorgan das Schreibzeug 5 hängt. Die Führung des Schreibzeuges ist der Einfachheit halber weggelassen. Die Windenscheibe 4 ist mit einem Anschlagstift 7 versehen, der mit dem als Anschlag dienenden Anker 8 eines Elek- tromagneten 9 zusammenarbeitet. Die Anker- stirne hat zwei Stufen 81, 82, die abwech selnd je nach der Ankerstellung in den Weg des Anschlagstiftes 7 gelangen. Eine Feder 10 sucht den Anker gegen den Anschlag 11 zu bewegen. Die Welle \2 treibt über die Zahnräder 12 eine Transportrolle 13 für einen Papierstreifen an. der von einer Vor ratsrolle abgewickelt wird, die beispielsweise über eine Rutschkupplung mit der Trans portrolle 13 verbunden ist.
Da solche Papier transportvorrichtungen an sich bekannt sind, sollen sie hier nicht näher erläutert werden. Die Walze 13 ist mit einem Anschlag 14 versehen, den eine Feder 15 mit einem zwei ten Anschlag 16, wie die Fig. 2 zeigt, auf gleichen Radius einzustellen sucht. Der An schlag 16 ist an einem von einem Zeitwerks motor 17 fortlaufend angetriebenen Rad 18 angebracht, das in jeder Messperiode die Papierbahn 19 (Fig. 3) um den Abstand zweier Zeitmarken 20, 22 weiterdreht.
Der Magnet 9 wird von einem die Energie strömungsrichtung der Leitung überwachen den Relais geschaltet.
Die Vorrichtung arbeitet folgendermassen: Zu Beginn einer Registrierperiode liegt in s der dargestellten Stellung des Ankers 8 der Anschlagstift 7 auf der Stufe 82 auf. Die Spitze des Schreibzeuges 5 fällt beispiels weise mit der Marke 20 der Nullinie 00 zu sammen. Die Schreibbahn 19 wird nun in der Pfeilrichtung von dem Blindverbrauchs zähler bewegt, während sich gleichzeitig unter Spannung der Feder 1 5 die Anschläge 14 und 16 voneinander entfernen. Gleich zeitig wird das Schreibzeug 5 durch den Wirkverbrauchszähler hochgezogen. Dadurch wird eine Kurve 21 geschrieben.
Am Ende der Registrierperiode werden die Antriebswellen 1 und 2 von den Zählern entkuppelt, das Schreibzeug 5 kehrt bis zum Anschlag des Stiftes 7 an die Stufe 82 zur Nullstellung 00 zuriick, die Feder 15 dreht den Stift 14 so lange, bis er zusammen mit dem inzwischen von dein Zeitwerk 17 weiter gedrehten Stift 16 auf dein gleichen Radius liegt. Die Spitze des Schreibzeuges berührt also nunmehr die Zeitmarke 22 (Fig. 3) der Schreibbahn 19.
In entsprechender Weise spielt sich der Registriervorgang in der darauffolgenden Messperiode ab, bei deren Beginn die Wellen 1, ? wieder mit den Zählern gekuppelt wer den. Wechseln die Belastungsverhältnisse von induktiver zu kapazitiver Belastung oder umgekehrt, dann werden die Linien 21 nicht mehr nach rechts oben, sondern, wie bei spielsweise die Linien 23, nach links oben geschrieben. Ändert sich die Richtung der Energieströmung, dann wird der Elektro magnet 9 abgeschaltet oder überbrückt, der Anker 8 fällt auf den Anschlag 11 ab, und der Anschlagstift 7 kommt nunmehr an der Treppe 81 zum Anliegen. Dadurch wird die Nullinie 00 der Registrierung nach 0'0' ver schoben. Die entsprechenden Linien 24 be ginnen also etwas höher als die Linien 21, 23.
Auch hier ist wieder je nach kapazitiver und induktiver Belastung die Strichrichtung ver schieden.
Eine Verschiebung der Nullinie der Registrierung ist mitunter unerwünscht, weil sich dadurch auch der Nullpunkt für die Auswertevorrichtung des Streifens ver schiebt. Man kann deshalb die verschiedenen Belastungsverhältnisse auch durch andere Kennungen voneinander unterscheiden; so kann man z. B. durch den Anker 8 ein zwei tes Schreibzeug längs der Papierbahn ver stellen oder abwechselnd an die Papierbahn andrücken und davon abheben usw.
Als Auswertevorrichtung kann beispiels weise eine in Fig. 4 dargestellte, auf einer durchsichtigen Scheibe 25 aufgebrachte Win kelskala 26 mit einem bei 27 schwenkbar ge lagerten Massstab 28 verwendet werden. Die am Massstab 28 abgelesene Strichlänge gibt den Scheinverbrauch an. Die Winkelstellung des Massstabes entspricht dem cos p der Be lastung, wenn man den Massstab jeweils mit dem Anfang und dem Ende eines Registrier- stri.ches zur Deckung bringt. In ähnlicher Weise können Wirk- und Blindverbrauch aus der Registrierung entnommen werden, da. beispielsweise bei dem Strich 21 die Strecke h dem Wirkverbrauch, die Strecke b dem Blindverbrauch proportional ist.
Im Ausführungsbeispiel wird die Registriervor- richtung von einem Wirk- und einem Blind verbrauchszähler angetrieben, die Bewe gungsrichtungen der Schreibbahn und des Schreibzeuges ,stehen zueinander senkrecht.
Es können jedoch für den Antrieb der beiden Teile auch andere Zähler verschiedener innerer Abgleichung verwendet werden, und das Schreibzeug und die Schreibbahn brau chen nicht senkrecht gegeneinander bewegt zu werden, sondern man erhält auch dann eine richtige Registrierung des Scheinver brauchs, wenn sich die beiden Bewegungs richtungen der Schreibbahn und des Schreib- zeuges um ebensoviele räumliche Winkel grade voneinander unterscheiden, als die innern Abgleichungen der beiden Zähler um elektrische Grade in der Phasenlage vonein ander abweichen.
Die Erfindung bietet den Vorteil, dass man genau den Zeitmarken zugeordnete Registrierungen erhält und infolgedessen ohne Abzählen. der registrierten Striche für jede Registrierung ohne weiteres die Be lastungsverhältnisse ablesen kann.