Marschkompass.
Marschkompasse mit drehbar angeordne- ten und ganz durchsichtigen Kompassgehäu- sen sind bekannt. Im Boden des KompaB- gehäuses oder in dessen oberer Ebene sind parallele Linien angeordnet, welche die Einstellung des Kompasses parallel zu einem Längenkreis auf der Land, karte erleichtern sollen. Ein Nachteil dieser Kompasse besteht darin, dass die Linien nicht mehr gut sichtbar sind, wenn die Durchsichtigkeit infolge von Nässe, beispielsweise bei Orientierung in regnerischem oder nebligem Wetter, erheblich herabgesetzt wird. GroBen VerdruB hat ferner derjenige GelÏndelÏufer, der aus irgendeinem Grunde umfällt und die Hand, in der er einen derartigen KompaB hält, in Moos oder Morast hineinstösst.
Er muB teure Minuten opfern, um den KompaB genügend sauber zu machen, damit die Richtungslinien wieder sichtbar werden. Die Durchsichtigkeit des Materials kann auch durch Ritzen und Abniitzung der Oberfläche stark vermindert werden.
Es sind auch Marschkompasse bekannt, bei welchen der Gehäuseträger aus Bakelit oder ähnlichem undurchsichtigem Material besteht. Dabei befindet sich die Peripherie des KompaBgehäuses in einem groBeren oder kleineren Abstand von dem Rand dieses Trägers, ; daher befinden sich auch die End- punkte der auf dem Kompassgehäuse angeordneten Richtungslinien selbstverständlich in einem entsprechenden Abstand von dem Rand des Gehäuseträgers.
Bei der Feststel- lung der Marschrichtung auf einer Landkarte wird derjenige Längenkreis, nach welchem der KompaB orientiert wird, von dem Ge- häuseträger teilweise verdeckt, so daB der Längenkreis und diejenige Richtungslinie, welche für die Orientierung des Kompasses benutzt wird, keine ungebrochene Linie bilden. Es besteht dann die Gefahr einer falschen Einstellung.
Durch die vorliegende Erfindung sollen die obengenannten Naehteile behoben werden.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Marsch- kompass mit einem an einem Träger drehbar angeordneten Kompa¯gehÏuse, welcher TrÏger aus einem kreisbogenformig begrenzten La gerungsteil und einem zur Anzeige der Marschrichtung dienenden Teil besteht. Er- findungsgemäB weist das Kompassgehäuse eine Anzahl verschiedenfarbiger Felder auf, deren Randlinien parallel sind, wobei die Endpunkte dieser Randlinien an der Periphe- rie des Lagerungsteils gelegen sind.
Durch die Erfindung wird die Feststellung der Marschrichtung erheblich erleichtert und die Gefahr einer falschen Einstellung ist praktisch beseitigt.
In der beiliegenden Zeichnung sind beispielsweise zwei Ausführungsformen des erfindungsgemässen Marschkompasses veranschaulicht.
Es zeigt die Fig. 1 eine Draufsicht auf den Kompass einer ersten Ausführungsform und eine unter ihm befindliche Landkarte.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt nach der Linie II-II in Fig. 1.
Die Fig. 3 und 4. sind entsprechende Darstellungen einer zweiten Ausfiihrungsform.
In der Zeichnung bezeichnet 1 den Lagerungsteil des TrÏgers des Kompassgehäuses, welcher kreisförmig begrenzt ist, bis auf die Stelle, an der ein Lineal @ tangential hervor- springt, welches zum Anzeigen der Marsch- richtung dient. Der Träger l, 3 kann aus jedem beliebigen durchsichtigen oder undurchsichtigen Material hergestellt sein.
Im Lagerungsteil 1 ist eine mit Fl ssigkeit ge- füllte Dose 3, zweckmässig aus Zelluloid, drehbar angeordnet, in der eine Kompassnadel 5 in bekannter Weise auf einer Spitze ge- lagert ist. Nach Fig. 1 und 2 ist auf der r obern und untern Seite der Kompassdose 3 eine als Führung dienende kreisförmige Scheibe 6 bezw. 7 befestigt, von denen me- nigstens die obere 6 aus durchsichtigem Ma terial, beispielsweise Zelluloid, hergestellt ist und einen Durchmeser aufweit, der gleich oder annäherungsweise gleich ist dem Durch- messer des Lagerungsteils 1.
Auf dieser obern Scheibe 6 ist eine Anzahl mit der Nord-Süd-Linie 8 des Kompassgehäuses parallel verlaufender Richtungslinien 9,10,11 angeordnet. Diese Linien werden von den Randlinien von sechs in zwei Gruppen 12,13 beiderseits des Fensters 20 des KompaB- gehäuses und parallel zu der Nord-Süd-Linie 8 angeordneten verschiedenfarbigen Täfelchen 14,15,16 gebildet. Diese Täfelchen bestehen aus auf der Scheibe 6 festgeklebten, dünnen Streifen aus durchgefärbtem Zelluloid, deren parallele Randlinien 9,10,11 die ganze Scheibe 6 durchqueren und bis zur Peripherie des Lagerungsteils 1 reichen.
Die Kanten der Scheibe 6, ebensowie die Kanten der Zelluloidstreifen sollten zur Erleichte- rung der Drehung des Kompassgehäuses gezähnt oder geriffelt sein. Wenn der Kompass mit Grad-oder Strichskala versehen ist, kann diese zweckmässig derart am Umfang des TrÏgers 1 angeordnet sein, wie bei 17 mit striehpunktierten Linien angedeutet ist.
Wenn die Marschrichtung zwischen den beiden Orten A und B auf der Karte 18 festgestellt werden soll, wird der Kompa¯ derart hingestellt, da¯ diese beiden Punkte an der einen Längsseite des Lineals 2 zu liegen kommen, worauf das Kompassgehäuse, das hei¯t die Dose 3 mit den Scheiben 6,7 und den Täfelchen 14-16, gedreht und gleichzeitig der Kompass in der Längsrichtung des Lineals verschoben wird, bis eine seiner Riehtungslinien, beispielsweise Linie 10 links, mit einem Längenkreis 19 der Karte 18 zusammenfÏllt. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, bildet diese Richtungslinie 10 mit dem fraglichen Längenkreis 19 eine ungebrochene Linie.
Die Marschrichtung wird in bekannter Weise durch die Richtung des Lineals 2 angezeigt, wenn das Nordende der Kompass- na. de 5 auf den Nordstrich 8 zeigt.
Offenbar ermöglicht der neue Kompass eine sehr schuelle, aber trotzdem genaue Fest- stellung der Marschrichtung. Infolge des tangential hervorspringenden Lineals 2 hat man einen zweckmässigen Überbliek ber die Karte und der Kompass liegt, z. B. wÏhrend eines Geländelaufes, bequem in der Hand.
Ferner lϯt sich der Kompass schnell und leicht abwischen, wenn er aus irgendeinem Grunde beschmutzt worden ist, und die Rich tunoslinien 9,10,11 sind infolge der ver schiedenfarbigen Felder 14,15,16 sehr in die Auge fallend, auch bei nebligem Wetter.
Die verschiedenfarbigen Felder müssen nicht notwendigerweise an der obern Seite der Eompassdose angeordnet sein. Bei ganz durchsichtigen Eompa, Mosen 3, wie in Fig. 3 und 4 dargestellt, die übrigens, wie aus der Zeichnung ersichtlich, einen andern Durch messer haben können als der Lagerungsteil l, können die verschiedenfarbigen Täfelchen 14,15,16 auf der untern Seite der Dose angeordnet sein, aber immer so, dass die Endpunkte der Randlinien an der Peripherie des Lagerungsteils 1 zu liegen kommen. Die Kompa. Bdose kann dabei ganz und gar oberhalb des Lagerungsteils 1 angeordnet sein, in welchem sie zum Beispiel auf einem Zapfen 21 drehbar gelagert sein kann.
Die verschie- denfarbigen Felder müssen nicht durch TÏ felchen gebildet werden, sie können zum Beispiel auch durch Färben von Teilen des Ge häuses erzeugt werden.