Schweissverbindung und Verfahren zur Herstellung einer solchen Verbindung. Bei der Herstellung geschweisster Teile wird die volle statische Festigkeit des Ma- terials, insbesondere bei Stahl, leicht einreicht, dagegen ist es nicht mit Sicherheit gelungen, die volle Materialfestigkeit gegenüber wech selnder Beanspruchung zu erreichen, obwohl das Werkstück, wie auch die Schweisse ge genüber wechselnden Beanspruchungen eine gute Festigkeit haben. Dies liegt an der Übergangsstelle, welche in dieser Beziehung schwächer ist als das volle Material.
Der Grund dieser Schwächung liegt einer seits in der neben der Schweissnaht liegenden Einbrandkerbe, anderseits, in der im Kerb- grund herrschenden, durch Schrumpfkräfte hervorgerufenen Zugspannung. Der Dauer bruch geht daher gewöhnlich von der Ein brandkerbe aus, und rille bisher bekannten Massnahmen zur Erhöhung der Dauerfestig keit der Schweissstellen, das heisst der Festig keit gegenüber wechselnden Beanspruchun gen, zielen auf diie Beseitigung der Ein brandkerbe und der Zugspannung im Kerb grund hin, oder letzterer an und für sich.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Schweissverbindung, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass mindestens der eine der in der Verbindung verschweissten Körper an der Verbindungsstelle eine allmählich an steigende Verdickung aufweist, um eine Ent lastung der Einbrandkerbengegend zu be wirken, und die wenigstens am Übergang vom vollen, Querschnitt zur Verdickung an der Oberfläche geglättet ist.
Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Ver fahren 'zur Herstellung der erfindungs gemässen Schweissverbindung. Dieses Ver fahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man an der Verbindungsstelle der zu verbinden den Körper mindestens an einem der Körper eine Verdickung hervorbringt und die Ober fläche der Verdickung mindestens am Über gang von der Verdickung zu den Teilen der Körper mit der ursprünglichen Dicke glättet.
Eine solche Verdickung des Materials kann entweder durch Stauchen oder dann durch Auftragung von Schweissmaterial hervorgebracht werden, wobei man das Ma terial einer Bearbeitung zwecks Erzielung eines allmählichen Querschnittüberganges, bezw. der Entfernung der Einbrandkerben unterzieht.
Man kann dabei mindestens eines der -c- schweissten Teile zwecks Erhöhung der Dauerfestigkeit nachbearbeiten oder nach- behandeln.
Eine blosse Verdickung der Schweiss naht bewirkt nicht nur keine Verstärkung, sondern .sogar eine Schwächung der Schweiss- V=erbindung gegenüber wechselnden Bean spruchungen. Der Beginn der allmählich an steigenden Verdickung muss daher schon in das volle Material verlegt werden, bezw. in solches Schweissmaterial, das einer dem Voll material ähnlichen mechanischen oder Wärmebehandlung ausgesetzt worden ist.
Ermüdungsversuche an Blechen mit ver dickten SChweissstellen haben folgende Re sultate ergeben:
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Der überraschend starke Einfluss der Entfernung dar kaum sichtbaren Runzeln an der Oberfläche durch Überschleifen des Überganges zur Verdickung macht sich durch eine Erhöhung der Dauerfestigkeit um 30%, und zwar bis auf die des ungeschweiss- ten Bleches geltend.
Infolge der Verdickung des Stosses ist die Verbindung von kleinen Fehlern in der Schweissnaht selbst unab hängig, so dass die volle Dauerfestigkeit mit Sicherheit von jeder Schweissverbindung er reicht wird.
In der beiliegenden Zeichnung sind bei spielsweise mehrere Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht.
Die Fig. 1 und 2 veranschaulichen in üblicher Weise hergestellte Schweissstellen. In Fig. 1 ist das Vollmaterial mit 1 be- zeichnet. Es sind Blechplatten mit der be kannten X-förmigen Ausschrägung, die mit Schweissmaterial 2 gefüllt wurde. Dabei bil den sich am Übergang von der Schweisst 2 zum Blech 1 die sogenannten Einbrand kerben 3, die die schwächste Stelle der Ver bindung sind.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Eck schweissung ist 4 ein Blech, das mit dem Blech 5 senkrecht zu demselben verschweisst ist, 6 ist das Schweissmaterial- und 7, 8 sind die schwächenden Einbrandkerben.
Nach der Erfindung können die in den Fig. 1 und 2 Schweissstellen in die in den Fig. 3 und 4 dargestellten Formen gebracht werden. Zur Herstellung der notwendigen X-för- migen Ausschrägung des Beispiels gemäss Fig. 3 wird dass Material an den Kanten nicht entfernt, sondern durch Aufstauchen mitbenützt, so, dass sich an den Blechen 9 .die Wulste 10 bilden.
Das eingeschmolzene Material liegt in 11 und die Einbrandkerben 12 an einer Verdickung des vollen Materials, so dass die spezifische Belastung an dieser Stelle bedeutend niedriger ist als an den Ein brandkerben 3, nach Fig. 1.
Bei der Eckschweissung gemäss Fig. 4 wurde nur das Blech 13 mit einer Verdickung versehen, wogegen das bei dieser Verbin dungsart gewöhnlich schwächer beanspruchte Blech 14 ohne spezielle Vorbereitung ange schweisst wurde. An der Platte 13 ist wie derum eine Aufstauchung 15 vorgesehen, auf welche die Einbrandkerben 16 zu Fliegen kommen. Die Herstellung einer solchen Aufstau chung nimmt namentlich bei schwer aufzu spannenden Werkstücken, wie z. B. grossen Profileisen, nicht mehr Zeit in Anspruch als die Vorbereitung der Kanten durch Hobeln oder Fräsen. Das Aufstauchen kann mit oder ohne Vorwärmung, z. B. mittels eines Schweissbrenners und eines Hammers oder maschinellen Werkzeuges erfolgen. Man sorgt dabei zweckmässigerweise dafür, dass die Querschnittsverdickung allmählich er folgt.
In manchen Fällen ist ein Aufstauchen zwecks Erzielung einer Verdickung nicht oder nicht in dem gewünschten Masse mög lich; dann verfährt man zweckmässigerweise nach der in den Fig. 5 und 6 veranschaulich ten Weise. Die zur Schweissung vorzuberei tende Blechplatte 17 wird zunächst durch eine Schweissraupe 18 entlang der herzustellenden Naht verdickt und eventuell wird noch eine dünne Schweissraupe 19 über den Einbrand kerben 20 aufgetragen. Durch bekannte Be arbeitungsmethoden in warmem und/oder kaltem Zustand wird die Blechkante dann in die Form nach der Fig. 6 gebracht mit allmählicher Verdickung in der Nähe der Schweissstelle.
Die ursprünglichen Einbrand kerben und die Schrumpfspannung am Über gang von der Schweissraupe zum vollen Blech verschwinden durch die Bearbeitung.
An und für sich kann eine :solche Bear beitung des, Überganges auch nach der Her stellung der Schweissverbindung erfolgen, aber das wird in vielen Fällen wegen der Grösse:- und der Form des Werkstückes schwierig sein.
In ähnlicher Weise kann man bei Voll wandträgern die Einbrandkerben an den Aus steifungen entlasten gemäss Fig. 7. In dieser Figur ist 21 die Versteifung, 22 der auf Er müdung beanspruchte Teil, wobei der Pfeil 22' die Belastungsrichtung angibt; 23 ist eine auf dem auf Ermüdung beanspruchten Teil aufgeschweisste Verdickung, 24 eine Einbrandkerbe und 25 eine Schweissnaht.
Das Verfahren kann natürlich auch bei der Herstellung einer N-Naht gemäss Fig. 8 oder eine Stossnaht nach Fig. 9 verwendet werden und sinngemäss auch bei jeder an dern Naht, z. B. bei Tulpen- oder Becher nähten. Ausser bei Blechplatten ist es bei Profileisen., bearbeiteten Maschinenteilen jeder Form usw., anwendbar.
Endlich kann man zur Verbesserung der Dauerfestigkeit gleichzeitig bereits bekannte Methoden in Verbindung mit dem erfindungs gemässen, Verfahren anwenden. Man kann beispielsweise die Naht einschliesslich der Verdickung auf den Querschnitt des Bleches abfräsen. Gegenüber den bekannten Verfah ren hat man dabei. den Vorteil, dass der volle Querschnitt nirgends geschwächt zu werden braucht, wogegen bislang eine Schwä chung um mehr als die doppelte Tiefe der Einbrandkerben notwendig war.
Andere in Verbindung mit der vorlie genden Erfindung anwendbare Methoden zur Verbesserung der Dauerfestigkeit der Schweissverbindungen sind z. B. das Aus glühen der Schweissnaht oder des ganzen Werkstückes, das besonders bei Beanspru chung in Längsrichtung der Naht wirksam ist. In einer Variante des Falles nach Fig. 4 kann man das Blech 14 ebenfalls einer Vor behandlung, analog den Ausführungen nach Fig. 5 oder 6, unterziehen.