DE1949741C - Verfahren zur Verstärkung von Achsen fur Lastkraftwagen - Google Patents
Verfahren zur Verstärkung von Achsen fur LastkraftwagenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verstärkung des Randbereiches der Achsgetriebcöffnung
in einer hohlen, aus Blechschalen hoher Festigkeit hergestellten Achse für Lastkraftwagen.
Derartige Achsmiltcltcile werden in der Regel aus zwei gepreßten Blechschalen, welche durch Schweißung
miteinander verbunden sind, hergestellt. Da die normalen Blechstärken dieser Schalen in der Mitte der
Achse nicht ausreichend sind, um ein Antriebsgehäuse an einer ausgeschnittenen öffnung der Achse zu
befestigen, müssen die Randbereiche der öffnung für das Antriebsgehäuse verstärkt werden.
Nach bisher bekannten Verfahren werden zu diesem Zweck flanschartige Ringe auf den Rand der öffnung
aufgeschweißt, so daß eine erhabene Bearbeitungsfläche entsteht, an die dann das Getriebegehäuse
angeflanscht werden kann. Das Aufbringen derartiger Verstärkungsflansche ist: mit Schweißverzug und mit
Spannungen verbunden, die ein nachträgliches Glühen und Richten des Achskörpers erfordern. Darüber
hinaus muß bei der beschriebenen Methode die meist unsymmetrische öffnung im Achskörper, in die das
Antriebsgehäuse hineingreift, durch spanabhebende Bearbeitung, insbesondere durch Fräsen, fertig bearbeitet
werden. Das bisherige Verfahren verursacht also erhebliche Kosten, da außer dem Aufbringen der
Verstärkung selbst, zusätzliche Arbeitsgänge in Form einer Wärmebehandlung und einer spanabhebenden
Bearbeitung erforderlich sind.
Es ist bekannt (USA.-Patentschriften 2 625 055
und 3 213 531), die Verstärkung der Mittelöffi.-ung
einer Fahrzeugachse in der Weise zu erreichen, daß das Blech am Öffnungsrand nach Art eines Falzes um
Ι8(Γ umgebogen wird, so daß sich im unmittelbaren
Bereich der Öffnung die doppelte Wandstärke ergibt.
ίο Das Umbiegen (Falzen) des Bleches um 180° ist aber
nur bei verhältnismäßig weichen Blechen möglich; dagegen besteht bei Blechen hoher Festigkeit durch ein
solches Falzen die Gefahr der Rißbildung. In jedem Fall ergibt sich durch das Umbiegen eine starke Ein-
schnürung und eventuell Gefügeänderung an der Biegekante eines solchen Bleches und damit die Gefahr
eines Bruches. Aus den vorgenannten Erwägungen ergibt sich, daß das bekannte Verstärkungsverfahren
nur für Achsen von relativ kleinen Fahrzeugen an-
ao wendbar ist, die nur für geringe Belastungen ausgelegt
sind.
Weiterhin ist es bekannt, eine aus zwei Blcchhalbschalen
hergestellte Fahrzeugachse an den äußerer, Rohrenden zu stauchen um so einen Flansch am
Achsrohrende herzustellen. Dieses Verfahren ist allerdings nur für Rohrenden anwendbar, bei denen die
Verformungsrichtung der Längsrichtung des Rohres entspricht. Nicht anwendbar ist ein solches Verfahren
zur Herstellung eines Flansches bei einer Bleclnvaiul,
wie sie etwa der Mittelbereich einer Fahrzeugachse darstellt, da die geometrischen Verhältnisse einen derartigen
Arbeitsgang nicht zulassen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Achsgetriebeöffnung einer gattungsgemäßen Fahrzeugachse
in der Weise zu verstärken, daß dabei ein Schwcißvorgang mit allen sich daraus ergebenden
Nachteilen, wie z. B. Wärmeverzug, nicht erforderlich ist, und daß gleichfalls eint spanabhebende Bearbeitung,
wie 7. B. Fräsen, vermieden wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Achskörper mit einer vorgeformten, eine
geringere lichte Weite aufweisenden Achsgetriebeöffnung so in eine Vorrichtung eingespannt wird, daß
diese öffnung schablonenartig eine größere, die Endkontur aufweisende Öffnung der Vorrichtung abdeckt,
und eine oder mehrere Walzen unter hohem Druck an der Innenfläche der vorgeformten Öffnung
solange anlaufen, bis die Kontur dieser Öffnung gleich der Vorrichtungsöffnung ist.
Die durch dieses neue Verfahren erzielten Vorteile liegen vor allem darin, daß keine zusätzlichen Verstärkungsflansche
hergestellt werden müssen, daß keine nachträgliche Wärmebehandlung und keine mechanische
Bearbeitung des Öffnungsflansches erforderlich ist, und daß deshalb sowohl Material- als auch
Arbeitskosten gespart werden. Außerdem ist nur eine einzige Aufspannung der Achse in der Vorrichtung erforderlich.
In Ausgestaltung der Erfindung sollen die Walzen während des Wal/.vorganges unabhängig voneinander
mittels hydraulischer Pressen gegen die Innenflächen der Achsöffnung gepreßt werden. Mit dieser Anordnung
der Walzen kann eine beliebig achssymmetrische, von einer Kreisform abweichende Kontur der
öffnung erzielt werden. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung soll die den Achskörper umschließende
Vorrichtung an der Innenseite im Randbereich der öffnung eine Vertiefung aufweisen, in die das Mate-
rial während des Walzvorganges hieingedrückt wird. Schließlich sind die Walzen an ihrer Stirnseite mit
einem Bund versehen, der ein Ausweichen des Materials nach innen verhindert und dieses lediglich in die
Vertiefungen der Vorrichtung Iiineinfließen läßt.
Wahlweise können an Stelle der Bundwalzen auch normale zylinderförmige Walzen verwendet werden,
wobei in diesem Fall ein Kern in den hohlen Achskörper eingelegt wird, der dicht an der Innenwand der
Achse anliegt, so daß auf diese Weise ein Ausweichen des Materials nach innen verhindert wird. Für diese in
den Unteransprüchen enthaltenen Merkmale wird kein selbständiger Schutz beansprucht.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren an Hand der Zeichnung näher beschrieben. Es
zeigt
F i g. 1 eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in verkleinertem Maßstab,
F i g. 2 eine Ansicht entsprechend der Linie II-II in
Fi g. I und
Fig. 3 abschnittweise eine Vorrichtung, bei der an Stelle von Bundwalzen ein mit dem Innenprofil der
Achse versehener Kern in die Achse eingelegt ist.
Der mit I bezeichnete Achskörper ist in die ein Gehüuse
10 aufweisende Vorrichtung 11 eingelegt, was in F i g. I im Querschnitt gezeigt ist. Dabei kommt die
vorläufige Öffnung 2 des Achskörpers 1 über die größere
Öffnung 3 des Gehäuses 10, die die Endkontur ia der Achsöffnung aufweist, zu liegen. Eine oder
mehrere rotierend gelagerte Walzen 4, deren Achsen 5 unabhängig voneinander mittels hydraulischer Stellzylinder
6a und 6 b in zwei Koordinateneinrichtungen bewegt werden können, greifen in die Öffnung 2 des
Achskörpers 1 ein.
Der Umformvorgang erfolgt so, daß der über die Kontur 3a des Gehäuses 10 überstehende Tei! !?. des
Achskörpers 1 durch die rotierenden Walzen 4, die unter hohem nach außen gerichteten Druck
(s. F i g. 2) an den Innenkanten der Achsöffnung 2 anlaufen, in die Vertiefungen 13 des Gehäuses IO hineingewalzt
wird. Der nach außen gerichtete Druck der Walzen 4 wird dabei von den hydraulischen Kolbenzylindereinheiten
6 a, 6 b aufgebracht. Damit das überstehende Material 12 des Achskörpers 1 nicht
nach innen ausweicht, sind die Walzen 4 mit einem Bund Aa versehen. Der Umformvorgang ist dann
beendet, wenn die Walzen4 ander Kontur 3ador Cuhäuseöffnung
3 anlaufen. An Stelle der Bundwal/cn 4
können auch glatte Zylinderwalzen 4 b (s. Fig. i)
vorgesehen sein. In diesem Fall ist es zweckmäßig, i.m
ein Ausweichen des Achsmaterials nach innen zu vermeiden,
einen Kern 7 in den Achskörper 1 einzulegen, der das Innenprofil der Achse aufweist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zur Verstärkung des Randbereiches der Achsgetriebeöffnung in einer hohlen, aus
Blechschalen hoher Festigkeit hergestellten Achse für Lastkraftwagen, dadurch gekennzeichnet,
daß der Achskörper (1) mit einer vorgeformten, eine geringere lichte Weite aufweisenden
Achsgetriebeöffnung (2) so in eine Vorrichtung (11) eingespannt wird, daß diese Öffnung
schablonenartig eine größere, die Endkontur (3 a) aufweisende öffnung (3) der Vorrichtung (II) abdeckt
und eine oder mehrere Walzen (4 bzw. 4 b) unter hohem Druck an der Innenfläche der vorgeformten
öffnung (2) so lange anlaufen, bis die Kontur dieser Öffnung (2) gleich der der Vorrichtungsöffnung
(3) ist.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (4 bzw. 4 b) während
des Wal/vorganges unabhängig voneinander
mittels hydraulischer Pressen (6 a, 6 b) gegen die Innenflächen der Achsenöffnung (2) gepreßt werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen I und 2. dadurch gekennzeichnet, daß die den Achskörper (1)
umschließende Vorrichtung (10) an der Innenseite im Randbereich der Öffnung (3) eine Vertiefunu
(13) aufweist, in die das Material iiineingewalzt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (4) an ihrer
Stirnseile einen Bund (4 a) aufweisen.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß beim Walzvorgang ein
das Innenprofil des Achskörpeis (1) aufweisender Kern (7) in dieselbe eingelegt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691949741 DE1949741C (de) | 1969-10-02 | Verfahren zur Verstärkung von Achsen fur Lastkraftwagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691949741 DE1949741C (de) | 1969-10-02 | Verfahren zur Verstärkung von Achsen fur Lastkraftwagen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1949741A1 DE1949741A1 (de) | 1972-02-17 |
DE1949741C true DE1949741C (de) | 1973-04-12 |
Family
ID=
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