Verfahren zur Veredelung von Textilien. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Veredelung, insbesondere zur Verbes serung der Nass- und Trockenknitterfestigkeit und der Farbaffinität von Textilien, die zumindest eine reaktive -OH oder 3NH oder -SH-Gruppe in jedem Mole kül des Fasermaterials enthält, also z.H. von Texti lien aus zelluloseartigem Fasermaterial, Zellulosederi- vatfasern wie Zelluloseacetatfasern, proteinartige Fasermaterialien wie Wolle usw.
in Form von Fasern, Garnen oder Geweben, einschliesslich gewobener oder gestricketer Gewebe oder Vliesstoffe. Es wurde bereits vorgeschlagen (deutsche Patentschrift Nr. 952 802), Fasergut mit 5ulfonium- verbindungen der Formel R-X-CH - CH2, worin R einen aromatischen Rest und X die Sulfonylgruppe darstellt, zu imprägnieren und das behandelte Material mit al kalischen Mitteln nachzubehandeln.
Auf diese.Weise lassen sich z.H. Farbstoffe, die in Form der Sulfo- niumverbindungen wasserlöslich sind, durch Behandeln der gefärbten Fasern mit Alkali sehr gut fixieren. Wie jedoch aus dem weiter unten beschriebenen Ver gleichsversuch ersichtlich ist, führt dieses bekannte Verfahren nicht zur Verbesserung der Nass- und Trockenknitterfestigkeit und der Farbaffinität der be handelten Textilien, wie dies mit dem Verfahren ge- mäss der vorliegenden Erfindung der Fall ist.
Gegenstand des vorliegenden Patentes ist ein Verfahren zur Veredelung, insbesondere zur Ver besserung der Nass- und Trockenknitterfestigkeit und der Farbaffinität von Textilien, die zumindest eine reaktive -Oh, -'-NH oder -5h-Gruppe in jedem Molekül des Fasermaterials enthält durch Umsetzen mit einem substituierten Aethylsulfaniumsalz in Gegenwart eines alkalischen oder potentiell alkalischen Katalysators, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man als Sulfonium- salz ein P-Halogenäthylsulfoniumsalz oder einen Ester eines mono-,
bis- oder tris-p-Hydroxyäthylsulfoniumsal- zes verwendet.
Als P-Halogenäthylsulfoniumsalzewerden solche der Formel (XCH2CH2)2R3.S+Y oder (XCH2CH2)3S+Y , 2 -) oder einen worin R 3 die Gruppe (-C R 1 - CHR Alkyl-,einen substituierten Alkyl-, einen alicyclischen, einen Aralkyl-, einen aroma tischen oder heterocyclischen Rest bedeutet, wobei R1 und R2 Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe sind, X ein Halogenatom darstellt und Y ein Anion darstellt, bevorzugt.
Ein Beispiel eines solchen Salzes ist tris-(ss--Chloräthyl)-sulfoniumchlorid. Als Ester von mono-, bis- oder tris- p-Hydroxyäthylsulfoniumsalzen eignen sich z.B. sol che der Formel
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worin R3 dieselbe Bedeutung wie oben hat ; oder das innere Dinatriumsalz von tris-(-Sulfatoäthyl)- sulfoniumsalz, welches die Formel
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hat. Es wird angenommen, dass diese Ester von mono-, bis oder tris-p-Hydroxyäthylsulfonium- salzen neue Verbindungen sind.
Sie können durch Ver- esterung des geeigneten mono-, bis- oder tris-(p- hiydroxyäthyl)-sulfoniumsalzes mit z.H. Chlorsulfon- säure, rauchender Schwefelsäure, Acetanhydrid, fro- pionsäureanhydrid hergestellt werden, und wenn not wendig können die Salze der Ester durch Neutrali sation der sauren Ester mit einer Base, z.b. Natrium- carbonat oder Bariumhydroxyd,
hergestEllt werden. Bei der Ausführung des erfindungsgemässen Verfah.ens wird das zu veredelnde Textilmaterial z.ö. mit einer wässrigen Lösung eines Sulfoniumsalzes im prägniert, wobei diese Lösung alkalisc:-, ist,oder das imprägnierte Material wird anschliessend in einer getrennten Stufe mit Alkali behandelt.
Das Textilgut kann z.H. mit der wässrigen Lösung eines Sulfonium- salzes und dann anschliessend bei Raumtemperatur mit einer wässrigen Lösung eines starken Alkalis, wie z.H. Natronlauge, behandelt und anschliessend gewaschen werden. Man verwendet daher vorzugsweise i-ulfoniumsalze, die in Wasser oder Alkalien löslich sind. Die Sulfoniumsalze können aber auch in Form einer Emulsion verwendet werden.
Wenn die Textilien gleichzeitig #nit den Sulfoniumsalzen und einem potentiell alkalischen Katalysator wie z.b. Kaliumbicarbonat behandelt werden, kann es von Vorteil sein,die Textilien durch Erhitzen zu trocknen, um die Reaktion zu vollziehen. In vielen Fällen genügt jedoch eine Imprägnierung der Textilien in der Kälte ohne nach folgende Wärmebehandlung.
Hei der erfindungsgemässen.Veredelung von zellulose- und eiweissartigen Textilien mit Sul- foniumsalzen können ausserdem Harze oder Formaldehyd oder andere bekannte Knitterfestigkeitsmittel oder Vernetzungsmittel zugesetzt werden, wobei die Trok- kenknitterfestigkeit der Textilien noch weiter ver bessert wird. Die Verbesserung der Trockenknitter festigkeit ist besonders bemerkenswert bei solchen Textilien, die mit nur kleinen Mengen an Sulfonium- salzen behandelt worden sind.
Diese kombinierte Behandlung ist be- sonders nütilich im Falle von Textilgeweben aus Zellu- losefasern wie Baumwolle, Leinen oder Viskoserayon. Bei der Durchführung der kombinierten Behandlung kann das Material zuerst mit dem Sulfoniumsalz und einem Alkali oder einem potentiellen Alkali und dann mit einer wässrigen Lösung eines Kunstharzvorkondensates wie z.H. Harnstoff-Formaldehyd oder Mtlamir3-Formal- dehyd, zusammen mit einem sauren Katalysator behandelt und anschliessend getrocknet und erhitzt werden,
um das Harz zu härten. Die Textilmaterialien können aber auch zuerst mit einem Kunstharzvorkondensat und mit einem sauren Katalysator behandelt und anschliessend ge trocknet und erhitzt werden, um das Harz zu bilden. Anschliessend kann dann die Umsetzung mit einem Sul- foniumsalz in Gegenwart eines Alkalis oder eines potentiellen Alkalis erfolgen.
Die Textilmaterialien können auch mit einer Mibchung des Kunstharzvorkondensates zusammen mit einem sauren Katalysator und einem Sulfoniumsalz behandelt und das behandelte Textilmaterial dann ge trocknet und erhitzt werden, um das Harz zu bilden, und dann erst mit dem Alkali oder potentiäl--It#n Alkali behandelt werden. Wenn ein Harnstoff-Formaldehyd-Harz verwendet wird, dann kann Natriumbicarbonat sowohl als Katalysator für die Harzbildung als auch als solcher für die Umsetzung mit dem Sulfoniumsalz ver wendet werden.
Zur Ausführung des erfindungsgemässen 'Jerfahrens können alkalische Katalysatoren von ver- bchiedener Stärke verwendet werden, wie z.H. Natrium nydroxyd, Natriumcarbonat oder Natriumsilikat oder ein potentieller alkalischer Katalysator, wie z.H. Natrium- oder Klaiumbicarbonat. Der Katalysator soll in genügender Menge anwesend sein, um jegliche Säure zu neutralisieren, die freigesetzt wird, um einen kleinen Ueberschuss zu bilden, der genügt, die Reak tion mit dem Textilmaterial zu katalysieren ;
so kann z.H. der pH-Wert der Flotte auf 12 erhöht werden. Die positive Ladung auf dem Schwefel- atom,die fortbesteht, nachdem die Sulfoniumsalze mit dem Textilmaterial umgesetzt sind, verleiht dem be handelten Material neue Eigenschaftän. Z.B. haben zelluloseartige Gewebe eine stark vergrösserte Affi nität für anionische Farbstoffe.
Textilien, wie Vliesstoffe, die aus zelluloseartigen oder proteinartigen Fasern herge stellt sind und die erfindungsgemäss veredelt wurden, haben erhöhte Quellfestigkeit im Vergleich zu nicht behandelter; 'ektilien. Gewobene zellulosearticar- ;-luer proteinartige Gewebe, die erfindungsgemäss hefia:;;ielt wurden, zei ;en nach dem Waschen eine vei:!f=@;serte Schrumpffestigkeit im Vergleich zu unti4,r;
aridelten Geweben, "r-YYobene Zellulosegewebe, wie z.B. i3,-jurrwoll- oder Viskoserayongewebe, weisen nach der erfindungsgemässen Veredelung verbesserte Glatt trocknungseigenschaften im Vergleich zu nicht he- handelten Geweben auf, d.h., dass sie nach den Wa schen weniger Bügeln benötigen.
Sie haben weiter auch die Eigenschaft selbst nach dem Waschen, Falten urrc3 andere mechanische Effekte wie gebütelte, Glanz- oder Prägeeffekte beizubehalten, die vor oder wätrrer,u der erfindungsgemässen Behandlung vorgenommen worden !Lind und sie besitzen eine verbesserte Nass- und TTock:.en- knitterfestigkeit im Vergleich zu unbehandelten Gewe ben. Diese Effekte werden im allgemeinen von r-:.ner guten Scheuerfestigkeit begleitet.
Die Fixie--ung von gewissen Versteifungsmitteln, wie z.B. Stärkenrodukten, kann ebenfalls ri Vergleich zu nicht behandelten Gewe ben verbessert wirr, Die behar-rdvlten #-,ewebe weisen ausberdem im allgemeinen eine geringe Chlorretention auf, so dass sie @jia_:>chen mit chlorhaltigen Bleichmitteln weder he@@ct:@icJi.,jt noch verfärbt werden.
Insbesondere bei zellulaseartigen Materialien, wie. z.B. Baumwolle oder ,Jute und proteinartigen Materialien lässt sich auch u.irin versGirkte Resistenz gegen Stockflecken :Gr, 1,f,.-. @ i r:i.uii --i unbehandelten Materialien feststellen. !).:t: 5ulfoniumsalze können dem Textilgut Eigenschaften verleihen.
Wenn z . h . Li _rb @iLr l r'oiilumsalz eine langkettige Alkylgruppe enihäi.t, kann es als Weichmacher oder Gleitmittel oder aber Hydrophobiermittel wirken.
Wenn das Sulfonium- sulz eiu..@ chromophore Gruppe oder den Rest eines Farb- stoffes enthält, ist es ein Reaktivfarbstoff, analog den@trr:_e@@r-,, die dic Firma Imperial Chemical Industries Ltc;. urit@:
y der Markenbezeichnung "PROCION" und "REMAZOL" verkauf-'-t.5 5olcn- Verbindungen sind fähig mit Textilien wie @elluloc: oder Zelluloseacetat zu reagieren, wodurch waschfette Färbungen erzielt werden.
Für das erfindungsgemässe Verfahren eignen sich zulluloseartige Gewebe, z.B. Leinen, Baumwolle oder Vis:,oserayor-gewebe am besten, doch kLinnen auch Mischungen von Textilfasern untereinander oder mit anderer Textilfasrn mit Erfolg behandelt werden.
<U>Beispiel 1</U> Behandlung von Baumwollpopeline Ein Baumwollpopelinegewebe wurde mit einer Lösung imprägniert, die 0,3 molar war in bezug auf das innere Dinatriumsalz des tris-(t')-Sulfato- äthyl)-sulfoniumsalzes. Das imprägnierte Gewebe wurde zwischen den Walzen einer Mange abgequetscht, die so eingestellt war, dass das Gewebe ungefähr 75 seines Gewichtes an Flüssigkeit zurückhielt.
Das Gewebe wurde dann auf einen Nadelrahmen aufgezogen, bei 500C getrocknet und in eine 10%-ige
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Lösung von Natriumhydroxyd bei 200C für 10 Minuten einge taucht, danach sukzessive mit verdünnter Essigsäure, Ammoniumhydroxyd und Wasser gewaschen und getrocknet.
Das behandelte Gewebe hatte stark ver besserte Eigenschaften in bezug auf die Knitterfe stigkeit im Nasszustand und in bezug auf das Glatt trocknen im Vergleich mit dem unbehandelten Gewebe und es hatte ferner eine befriedigende Scheuerfestig keit und Zugreissfestigkeit.
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<U>Test <SEP> Unbehandeltes <SEP> Gewebe <SEP> Behandeltes <SEP> Gewebe</U>
<tb> Glattrockungs index <SEP> )50 <SEP> 13 <SEP> 1/2
<tb> Scheuerfestig keit <SEP> 3000 <SEP> <B>2560</B>
<tb> Zugreissfestig keit <SEP> 10,7 <SEP> kg/cm <SEP> 6,9 <SEP> kg/cm Es wurde kein Festigkeitsverlust fest gestellt, nachdem das behandelte Muster einen Chlor echtheitstest unterworfen worden war,
wie er in "American Assocation of Textile Chemists B. Colourists' Tentative Test Method" 92/195B beschrieben ist..
Das nach obigen Angaben mit dem Sulfonium- salz behandelte Muster wurde auch 20 mal in je einer 0,25 %-igen Seifenlösung und einer 0,25 %-igen Sodalö- sung bei 70o gewaschen, wobei jede Waschung 30 Minuten dauerte. Auch dieses gewaschene Muster zeigte eine gute Chlorechtheit gemäss dem oben erwähnten Test und seine physikalischen Eigenschaften waren im we- sentlichen unverändert.
Die oben und in den folgenden Beispie len erwähnten Testmethoden@waren wie folgt Der Glattrocknungsindex wird durch einen Apparat gemessen, der erstens aus einem Faltenmacher, zweitens einer Trockenkammer und drittens aus einem Faltenmessinstrument besteht. Es werden Muster streifen des Gewebes sowohl in Kette- als auch in Schussrichtung geschnitten. Diese Streifen werden gut durchnässt, mit einer kleinen Haushaltmange ausge quetscht und in den Faltenmacher zwecks Bildung einer scharfen Doppelfalte eingesetzt.
Das Muster wird dann währenc: einer halben Stun,e getrocknet und während des Trocknens vermindert sich die dem nassen Gewebe zugefügte Faltung. Die Glattrocknun;;sindexzahl ergibt sich aus dem Ausmass dieser Erholung und sie zeigt die Fähigkeit des Gewebes an, sich von den beim normalen Haushaltwaschen zugefügten Falten wieder zu erholen.
Das Ausmass dieser Erholung wird gemcemen indem man das getrocknete Muster in den Kasten des Faltenmess- instrumentes einlegt und den Winkel der verbleibenden Falte misst, indem man das durch die Falte bei ge richteter Lichtquelle erzeugte Schattenbild misst.
Je kleiner die durch diesen Test erhaltene Zahl ist, desto besser i@;t die diesbezüglicheEigenschuft des Gewebes, indem dieses wenig oder gar kein Bügeln nach dem Waschen benötigt. Die Scheuerfestigkeit (Ringwear) wird durch die Ringwear-Maschine gemessen, wie sie in "Textile Recorder Year Book" 1942-3, 5.H. 36 beschrieben ist.
Die Zugreissfestigkeit wird durch eine Heal-Zugreisstestmaschine bestimmt.
Zum Nachweis der verbesserten Färbe affinität wurden Teile des behandelten Gewebes Zusammen mit Mustern des unbehandelten Gewebes mit verschiedenen Farbstoffen wie folgt gefärbt a) Die Muster wurden während 20 Minuten in einer Lösung gekocht, die folgende Bestandteile ent hielt 0,12 g Natriumdichromat 5 cm 2n Schwefelsäure 100 cm Wasser.
Die Muster wurden dann gut ausgespült und in eine Lösung eingetaucht, die folgende Bestandteile enthielt 0,08 g Chromechtviolett B (Colour Index, Mordant Violet 5).
0,4 g Natriumsulfatkristalle 0,5 cm 3 2n Essigsäure 100 cm 3 Wasser. Die Ausgangstemperatur dieser Lösung war 40 C. Nach ungefähr 30 Minuten wurde die Lösung zum Sieden erhitzt und etwa während 40 Minuten bei dieser Temperatur gehalten. Die Muster wurden dann gut gewaschen und getrocknet. Die erfindungsgemäss behandelten Muster erwiesen sich als tief gefärbt, wogegen die Muster des un behandelten Baumwollgewebes nur in geringem Masse gefärbt wurden. Es wurde auch gefunden, dass das behandelte Baumwollgewebe bis zu einer ähnlichen Farbtiefe.gefärbt werden konnte, selbst wenn die Chromvorbehandlung weggelassen wurde.
b) Die Muster wurden während 45 Minuten in einer Lö sung gekocht, die folgende Bestandteile enthielt 0,03 g Durazolblau 8G (150% stark) (Colour Index, Direct Blue 86) 0,2 g Natriumsulfatkristalle 0,06 g Natriumcarbönatkristalle 150 cm 3 Wasser. Die Muster wurden dann gut gewaschen und getrocknet. Die behandelten Baumwollmuster wurden tief ange färbt, wogegen die unbehandelte Baumwole nur in geringem Masse gefärbt wurde.
c) Aus folgenden Bestandteile wurde eine Lösung aufbereitet 0,02 g Lisamin echt rot H.G.
(Colour Index, Acid Red 37) 5,0 g Natriumsulfatkristalle 2,0 cm 3 2n Schwefelsäure 100 cm 3 Wasser.
Diese Lösung wurde auf 400C erwärmt.
Die Muster wurden in diese warme Lösung einge taucht und die Lösung dann während 30 Minuten allmählich zum Sieden erhitzt. Das Kochen wurde für weitere 30 Minuten fortgesetzt. Die Muster wurden dann gut gewaschen und getrocknet.
Die behandeltElMUSter erwiesen sich als tief ge färbt, wogegen die unbehandelte Baumwolle nur sehr schwach gefärbt war.
d) Aus 0,05 g "Proxion Yellow HAS" in 300 cm 3 Wasser wurde eine Lösung aufbereitet.
Die Muster wurden während 16 Stunden in diese Lösung gelegt und dann während einer Stunde in einer Lösung gekocht, die 0,25 % Seife und 0,25 Sodaasche enthielt. Die behandelten Muster waren tief orange ge färbt, wogegen die unbehandelte Haumwolie nur sehr Teich rag tönt war.
<U>Beispiel 2</U> BohEindlung von Baumwollgewebe.
Ein Baumwollgewebe wurde mit einer Lösung imprägniert, die<B>0,5</B> mal ar wa_- irj bezug auf tris-(p-Chloräthyl)-sulfoniumchlorid. Das Baumwoll gewebe wurde dann zwischen den Walzun einer Haushalt- mange abgequetscht, wobei die Mange so eingestellt war, dass das Gewebe ungefähr 75 \A seinesEigengewich- tes an Flüssigkeit zurückbehielt. Da:.:
Gewebe wurde dann auf einen Nadelrahmen gespannt und in eine<B>5%-</B> ige Natriumhydroxydlösung bei 20 für drei Minuten eingetaucht, danach sukzessive mit verdünnter Essiu- säure, Ammoniumhydroxyd und Wasser gewaschen und gE trocknet.
Das behandelte Gewebe hatte stark ver besserte Eigenschaften in bezug auf die Knitterfestig keit im Nasszustand urd in bezug auf das Glattrocknen nach dem Waschen im Vergleich zum unbehandelten= Gewebe und es hatte eine befriedigende Scheuerfestig- keit und Zugreissfestigkeit.
Das behandelte Gewebe hatte auch eine verbesserte Affinität für Farbstoffe.
<U>Beispiel 3</U> Behandlung v:in Zelluloseacetatget.ebe. Eine Imprägnierungslösung wurde durch Mischen der folgenden Komponenten hergestellt 20 cm 3 einer molaren Lösung des inneren Dina- triumsalzes des tris-(@-5ulfatoäthyl)- sulfoniumsalzes 50 cm 3 einer zweimolaren Lösung von Kaliumbi- carbonat 30 cm 3 Wasser.
Ein Muster eines Zelluloseacetatgewebes wurde durch diese Lösung gezogen, durch eine Mange gelassen, die so eingestellt war, dass das Gewebe ungefähr 90 % seines Eigengewichtes an Flüssigkeit zurückbehielt, das Muster während 90 Nlinuten bei 900C getrocknet und mit Wasser gut gewaschen.
Das behandelte Gewebe löste sich nicht in Aceton und hatte eine verstärkte Affinität für anionische Farbstoffe, wie z.B. Durazolblau 8B (Colour Index Virect Blue 86). ?eis iel <U>4</U> .
Behandlung eines Vliesstoffes aus 55 Gew.-% Viskoserayonfasern und 45 Gew:-0 Nylonfasern, dessen Gewicht ungefähr 0,04 g/cm2 beträgt.
Die Imprägnierlösungen A und H wurden aus folgenden Bestandteilen hergestellt
EMI0018.0010
A
<tb> <B>r</B>
<tb> Gelvatol <SEP> 20-90V(10% <SEP> G/G Lösungen) <SEP> 200 <SEP> cm <SEP> 3 <SEP> 20C, <SEP> cm <SEP> 3
<tb> 0,96 <SEP> molare <SEP> Lösung <SEP> des <SEP> inneren
<tb> Dinatriumsalzes <SEP> des <SEP> tris P-Sulfatoäthyl-sulfonium salzes <SEP> =h
<tb> 2,4-molare <SEP> Lösung <SEP> von <SEP> iCalium bicarbonat <SEP> 80 <SEP> iw;J
<tb> 'jisser <SEP> bis <SEP> auf <SEP> 100 <SEP> cm3. ('Gelvatol 20-90" ist die Markenbezeichnung für ein Copolymer aus Vinylalkohol und Vinylacetat, wobei der Alkohol die Hauptkomponente darstellt.
Der Hersteller desselben ist die Shawinigan Re- sins Corporation, Massachusetts.) Proben des Vliesstoffes wurden mit den Lösungen A und H imprägniert, getrocknet und während 3 Minuten bei 140 C erhitzt. Die Gewichtszunahme des behandelten Vliesstoffes betrug in beiden Fällen ungefähr 12 96.
2,54 cm breite Streifen wurden von jeder Probe abgeschnitten und nach Eintauchen derselben in kaltes Wasser während einer Minute wurde ihre Zugreissfestigkeit 'gemessen.
Die Resultate waren wie folgt
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Vliesstoff <SEP> Nasszugreissfestigkeit
<tb> <U>kg/cm</U>
<tb> Imprägn. <SEP> m. <SEP> Lösung <SEP> A <SEP> 0,32 <SEP> -0,32 <SEP> 0,29 <SEP> 0,34
<tb> 0,27 <SEP> 0,27 <SEP> Durchschn. <SEP> 0,29
<tb> Imprägn. <SEP> m. <SEP> Lösung <SEP> H <SEP> 0,018 <SEP> 0,036 <SEP> 0,018 <SEP> 0,036
<tb> 0,036 <SEP> 0,036 <SEP> Durchschn. <SEP> 0,027 <U>Beispiel 5</U> Behandeln von Viskoserayongewebe unter gleichzeitigem Versteifen mit Stärke.
Zwei Imprägnierlösungen wurden aus fol- genden Bestandteilen hergestellt
EMI0020.0001
A <SEP> B
<tb> 20%-ige <SEP> Lösung <SEP> einer <SEP> Substanz,
<tb> die <SEP> unter <SEP> dem <SEP> Warenzeichen
<tb> "Solvitose <SEP> HDF" <SEP> verkauft <SEP> wird <SEP> SO <SEP> g <SEP> 50 <SEP> g
<tb> 0,96 <SEP> molare <SEP> Lösung <SEP> des <SEP> inneren
<tb> Dinatriumsalzes <SEP> des <SEP> tris-(ss Sulfatoäthyl)-sulfoniumsalzes <SEP> 20 <SEP> g <SEP> Wasser <SEP> bis <SEP> auf <SEP> 200 <SEP> cm3.
("Solvitose HDF" ist die Markenbezeichnung für ein veräthertes Stärkeprodukt.) Muster eines Viskosezellwollgewebes wurden mit diesen Lösungen imprägniert und durch die Walzen einer Mange getrieben, die so eingestellt war, dass <B>100%</B> Flüssigkeit auf dem Gewebe verblieb. beide Mu ster wurden dann getrocknet und in scharfen Falten gepresst.
Die gefalteten Muster wurden dann während 2 Minuten in eine kalte, 10%-ige Kaliumhydroxydlösung eingetaucht, gut gespült und während 30 Minuten in einer Lösung gekocht, die 0,25%-ige AL-#Seifelösung und 0, 25,#-ige AL@Sodalösung enthielt.
Das mit der Imprägnierlösung A behändelte Muster hielt seine scharfen Falten bei, während das, mit der Lösung H behandelte Muster an den vorhe rigen Faltenstellen nur noch sehr geringe Spuren zeigte.
Das mit der Lösung A behandelte Muster war nach dem Kochen sehr steif, während das andere Muster nur in geringem Masse steifer war als das ursprüngliche unbehandelte Zellgewebe.
<U>Beispiel 6</U> .
Kombinierte Behandlung mit Harz und Sulfoniumsalz.
Drei Imprägnierlösungen wurden aus fol genden Bestandteilen hergestellt A) 600 cm 3 einer 45%-igen Lösung des innenren Dinatriumsalzes des tris-(p-Sulfatoäthyl)- sulfoniumsalzes, 400 cm 3 Wasser.
B) 400 cm 3 eines unter der Bezeichnung "L.1714" be kannten Harzproduktes, 50 cm 3 einer 20%-igen Lösung von Zinknitrat, 550 cm 3 Wasser. C) 3 cm einer 45%-igen Lösung des inneren Dinatriumsalzvs des tris-(r',-Sulfato- -#thyl)-sulfoniiimsalzes, 400 cm 3 eines unter der Bezdichnung "L.1714" bekannten Harzproduktes, 10 g Zinknitratkristalle.
('L.1714" ist die Warenzeichenbezeichnung eines Melamin/Aethylenharnstofformaldehydharzes (50 Feststoffgehalt) wie es durch die Firma British Industral Plastics Ltd. verkauft wird.) Muster eines t3aumwollpopelinegewebes wurden wie folgt behandelt <U>Muster 1</U> wurde in eine Lösung A eingetaucht und durch eine Mange gezogen, die so eingestellt war, dass das Gewebe 50 % seines Eigengewichtes an Flüssigkeit zu rückbehielt, getrocknet und in eine 10%-ige Natrium hydroxydlösung während 3 Minuten eingetaucht.
Es wurde dann in Wasser, in verdünnter Essigsäure und wieder in Wasser gewaschen.
<U>Muster 2</U> wurde wie Muster 1 behandelt unü dann in eine Imprägnierlösung H eingetaucht. Es wurde dann in gleicher Weise wie Muster 1 durch eine Mange gezogen, getrocknet, während 3 Minuten auf<B>150</B> C erhitzt und in heisser Seifenlösung und Wasser gewaschen.
<U>Muster 3</U> wurde nur in der Imprägnierlösung B be handelt. Die nachfolgende Behandlung verlief wie für Muster 2 beschrieben. <U>Muster 4</U> wurde wie Muster 3 behandelt und dann in eine Imprägnierlösung A eingetaucht. Es wurde dann getrocknet, während 3 Minuten in eine 10%-ige Lösung von Natriumhydroxyd eingetaucht und mit Wasser, ver dünnter Essigsäure und wieder mit Wasser gewaschen. <U>Muster 5</U> wurde in Lösung C eingetaucht, durch eine wie oben eingestellte Mange gezogen, getrocknet und während 3 Minuten auf 150 C erhitzt. Es wurde dann während 3 Minuten in eine 10%-ige Lösung von Natrium hydroxyd eingetaucht, mit Wasser, verdünnter Essig säure und wieder mit Wasser gewaschen.
Alle Muster wurden getrocknet, kondi- tioniert und getestet. Die mit Harz behandelten Muster enthielten ungefähr 10 Gew.-% Harz.
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Muster <SEP> Nr. <SEP> Scheuerfestigkeit <SEP> Trockenknitterfestigk. <SEP> Glattrocknung:
<tb> <U>index</U>
<tb> 1 <SEP> 1370 <SEP> 3,20 <SEP> 3,15 <SEP> 11,5 <SEP> 11,5
<tb> 2 <SEP> 1280 <SEP> 3,30 <SEP> 3,25 <SEP> 10,5 <SEP> 10,5
<tb> 3 <SEP> 1410 <SEP> 3,30 <SEP> 3,15 <SEP> 10,5 <SEP> 10,5
<tb> 4 <SEP> 1050 <SEP> 3,50 <SEP> 3,35 <SEP> 10,5 <SEP> 10,5
<tb> 5 <SEP> 1620 <SEP> 3,25 <SEP> 3,10 <SEP> 10,5 <SEP> 10,0 (Die Trockenknitterfestigkeit wurde mittels einer Maschine gemessen, die von J.T. Marsh in "An Introduction to Textile Finishing" (Chapman and Hall, 1948) auf S. 388 beschrieben worden ist.) <U>Beispiel 7</U> .
15 g bis-(2-Hydroxy-n-propyl)-sulfid wurden während 9 Tagen mit überschüssigem Aethylbromid in Methanol am Rückfluss gekocht. Nach dieser Behandlung wurden die flüchtigen Materialien auf einem Dampfbad abgedampft und es verblieb ein öliger Rückstand der Sulfoniumverbindung.
Dieser Rückstand wurde ohne Reinigung mit.überschüssigem Acetanhydrid während 6 Stunden am Rückfluss gekocht und fraktioniert destilliert. Die bei 106 bis 108 C/3 mm Hg siedende Faktion wurde zurückbehalten. Der Brechungsindex des Acetates von Aethyl-bis-(2-hydroxy-n-propyl)-sulfoniumbromid war bei 200C 1,460.
Eine Emulsion dieses Esters wurde durch Auflösen von einem Gramm des Esters in 10 cm 3 Aethyl- alkohol und durch Vermischen in 0,05 g Natrium- laurylsulfat hergestellt, das in 50 cm 3 Wasser ge löst war. Die Emulsion wurde für ein Baumwollgewe- bemuster verwendet, das dann getrocknet und in eine 10%ige Natriumhydroxyd-Lösung getaucht wurde. Nach dem Waschen in Wasser, verdünnter Essigsäure und wieder Wasser zeigte das Baumwollgewebe eine ver stärkte Affinität für anionische Farbstoffe im Vergleich zum unbehandelten Material.
<U>Beispiel 8</U> Die unterschiedliche Veredelungswirkung des erfindungsgemässen Verfahrens gegenüber der jenigen einer bekannten Behandlung mit einer Sulfo- niumverbindung der Formel R-X-CH = CH <I>29</I> worin R einen aromatischen Rest und X die Sulfonylgruppe darstellt, wurde durch folgenden Vergleichsversuch nachgewiesen .
Eine Baumwollpopelineprobe A wurde mit einer
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-Lösung von Divrethyl-(2-phenyl- sulfonyläthyl)-sulfoniumiodid der Formel C6HSS02CH2CH2S(CH3)2 J imprägniert, in einer Mange abgequetscht, bis das Gewebe sein eigenes Trockengewicht an Flüssigkeit enthielt, und an- schliessend getrocknet.
Eine Probe B desselben Gewebes wurde auf dieselbe Weise mit einer
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- Lösung des Di- natriumsälzes des tris-(P-Sulfatoäthyl)-sulfonium- salzen behandelt.
Beide Proben wurden sodann mit einer 10%-igen INatriun--tiydrcrxydlösung während 20 Sekunden bei Zimmerterr@peratur behandelt, gewaschen, neutra lisiert, gespült und unter denselben Bedingungen getrocknet.
Die Unttj-suchung der beiden derart behandelten Proben A und B soreit, des unbehandelten üewebes ergaben folgende Werte
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A <SEP> B <SEP> <U>Unbehandelt</U>
<tb> Trockenknittererholung <SEP> Kette <SEP> 57 <SEP> 85 <SEP> 49
<tb> (nach <SEP> Plonsanto)
<tb> Schuss <SEP> 64 <SEP> 95 <SEP> 45
<tb> Nassknittererholung <SEP> Kette <SEP> 78 <SEP> 137 <SEP> 66
<tb> (nach <SEP> Monstanto)
<tb> Schuss <SEP> 91 <SEP> 132 <SEP> 71
<tb> Reissfestigkeit
<tb> (trocken,Schuss) <SEP> kg/cm <SEP> 9,7 <SEP> 6,7 <SEP> 9,7
<tb> Schwefelgehalt <SEP> 0,09% <SEP> 0,75% <SEP> 0,08%
<tb> Farbaffinität
<tb> (Lissamin <SEP> Echtrot)
<SEP> keine <SEP> sehr <SEP> gut <SEP> keine
<tb> Scheuerfestigkeit <SEP> 5660 <SEP> 2790 <SEP> 4220 Aus dieser Tabelle ist ersichtlich, dass unter den Versuchsbedingungen nur eine geringe Umsetzung der Baumwolle mit der Sulfonylsulfonium- verbindung stattfindet, während die erfindungsge- mäss behandelte Probe B wesentliche Aenderungen, insbesondere bezüglich der Trocken- und Nassknitter- erholung und der Farbaffinität aufweist. Ein weiterer Beweis der mit Probe B stattgefundenen Reaktion bil det der stark erhöhte 5chw felgehalt.