Hydromechanische Kraftübertragungsvorrichtung für Landfahrzeuge. Es ist bekannt, bei Landfahrzeugen mit Antriebsmaschinen von konstantem oder an nähernd konstantem Drehmoment durch ein der Antriebsmaschine nachgeschaltetes Zahn radwechselgetriebe den Drehmomentbedarf beim Anfahren und bei Bergfahrt zudecken.
Zur Überbrückung der Stufen in der Zug kraft ist hierbei bereits vorgeschlagen wor den, dem mechanischen Getriebe noch einen hydraulischen Drehmomentwandler derart vorzuschalten, dass .die Triebkraft stets den Wandler und .das Zahnradwechselgetriebe der Reihe nach durchfliesst. Der Wandler hat hierbei also .die Aufgabe, die Stufen so wohl im Drehmoment auf .der Abtriebseite als auch in der Motordrehzahl zu überbrük- ken und einen möglichst stetigen Verlauf derselben zu erreichen.
Die für diesen Zweck entwickelten Wandler mit grossem Wand lungsgrad weisen jedoch einen Wirkungs grad in der Grössenordnung von nur 80 bis 85 % auf und beeinträchtigen daher ganz er- heblich den Gesamtwirkungsgrad des Ge triebes, dessen mechanischer Teil, das Zahn radwechselgetriebe, bekanntlich einen sehr hohen Wirkungsgrad aufweist. Diese Wir- kungsgradversohlechterung ist besonders des halb unerwünscht, weil nach diesem Vor schlag,der Wandler zur Stufenüberbrückung über die gesamte Fahrstrecke im Betrieb sein soll.
Man hat zwar versucht, Wandler mit einem sehr hohen Wirkungsgrad zu bauen, diese weisen aber dann nicht den erforder lichen Wandlungsgrad auf.
Die Erfindung betrifft eine derartige Kraftübertragung mit hydromechanischem, aus einem hydrodynamischen Drehmoment- wandler und einem in Reihe hierzu ange ordneten Zahnradwechselgetriebe bestehen den Verbundgetriebe und bezweckt eine Ver besserung des Übertragungswirkungsgrades über .einen möglichst grossen Fahrbereich.
Die Erfindung besteht in der zusätzlichen An ordnung eines Leistungsteilergetriebes zu dem aus hydrodynamischem Drehmoment- wandler und Zahnradwechselgetriebe beste henden hydraulisch-mechanischen Verbund getriebe, derart, dass ein Teil der von der Antriebsmaschine abgegebenen Leistung auf rein mechanischem Wege und ein Teil über den hydraulischen Wandler dem Zahnrad- wechse4getriebe zugeführt werden kann, so dass nur ein Teil der übertragenen Leistung eine Einbusse von.
mehr als Mo' im hydrau lischen Wandler erfährt, während der übrige Teil mit dem guten Wirkungsgrad der rein mechanischen Übertragung weitergeleitet wird.
Es ist zwar schon verschiedentlich vor geschlagen worden, den Verwendungsbereich eines für sich allein arbeitenden Drehmo- mentwandlers durch die zusätzliche Anord nung eines Leistungsteilergetriebes zu erhö hen, aber die hierdurch erreichte Verschie bung der Wirkungsgrad- und Momentkurve reicht im allgemeinen für einen Fahrbetrieb mit in weiten Grenzen schwankenden Ge schwindigkeiten nicht aus.
Es können Mittel vorgesehen sein, um das Leistungsteilergetriebe erforderlichen falls, beispielsweise bei erwünschter beson ders grosser Momentwandlung, auszuschalten.
Zu diesem Zweck muss ein das Leistungs- teilergetriebe umgebender Kraftweg von der Antriebswelle zum hydraulischen Getriebe vorgesehen werden, der beim Einschalten des Leistungsteilergetriebes unterbrochen wird. Diese Unterbrechung kann zwangsläufig mit dem Einschalten der Leistungsteilung vorge nommen werden, indem beispielsweise zwei Kupplungsvorrichtungen in geeigneter Weise miteinander in Verbindung gebracht werden, oder eine im Umgehungskraftweg angeord nete Kupplung als :selbsttätige Kupplung, etwa als Freilauf, ausgebildet wird.
Durch geeignete Wahl der Mittel zur Ausschaltung des Leistungsteilergetriebes können diese gleichzeitig zur Durchführung oder Unterstützung der Umschaltung der Gänge des Zahnradwechselgetriebes durch Zugkraftverminderung oder Zugkraftunter brechung dienen bezw. kann die an und für sich zum Schalten der Gänge erforderliche mechanische Schaltkupplung gleichzeitig auch. zum Ausschalten der Leistungsteilung ausgebildet werden. Sie kann auch als syn chronisierte Klauenkupplung ausgeführt werden.
In der Zeichnung ist die Erfindung in einigen Ausführungsbeispielen dargestellt. Die Abb. 1 und 2 zeigen je ein Beispiel einer Kombination von Wandler, Leistungs- teilergetriebe und Zahnradwechselgetriebe, die Abb. 3 und 4 zwei Ausführungen, hei, welchen das Leistungsteilergetriebe aus schaltbar ist und die Abb. 4 und 5 zwei Ausführungen, bei denen ein Drehmomentwandler besonderer Art, nämlich mit zwei entgegengesetzt lau fenden Turbinenrädern, verwendet ist.
Nach Abb. 1 ist die Antriebswelle 1 .mit dem Umlaufräderträger 2 verbunden. Der Aussenkranz 3 des Leistungsteilergetriebes ist mit dem Pumpenrad 5 und das Sonnenrad 4 zusammen mit dem Turbinenrad 6 mit der Zwischenwelle 8 verbunden. Das Leitrad des Wandlers ist mit 7 und das Zahnrad wechselgetriebe mit 9 bezeichnet.
Die Ausführung nach Abb. 2 weist die selben Einzelteile auf, jedoch ist das Lei- stungsteilergetriebe hinter dem Drehmoment- wandler angeordnet. Hierbei ist das Pumpen rad 5 und das Sonnenrad 4 mit der Antriebs- we44e 1, der Aussenkranz 3 mit dem Tur- i binenrad 6 und der Umlaufräderträger 2 mit der Zwischenwelle 8 verbunden.
Bei dem weiteren Ausführungsbeispiel nach Abb. 3 ist das Leistungsteilergetriebe durch eine Kupplung 10, 11 ausschaltbar. i Bei ausgeschalteter Kupplung wird die ge samte Kraft von der Antriebswehe 1 über den Kupplungsteil 10 und die Freilaufkupp- lung 12 unmittelbar auf das Pumpenrad 5 des Wandlers und von diesem zum Turbinen- 1 rad 6 und zur
Zwischenwelle 8, also rein hy- drauE-sch übertragen. Bei eingeschalteter Kupplung 10; 11 geht der Kraftfluss über den Kupplungsteil 10 auf den Kupplungsteil 11, von diesem auf den Umlaufräderträger 2 und teilt sich in den Umlaufrädern,
in einen hydraulischen und einen mechanischen Teil-. Der eine Teil geht über den Aussen kranz 3 zum Pumpenrad des Wandlers und der andere über das Sonnenrad 4 unmittelbar zur Zwischenwelle B. Der unmittelbare Kraftfluss vom Kupplungsteil 10 zum Pum penrad wird dabei durch die als Freilauf wirkende Kupplung 12 unterbrochen.
Ähnlich ist die Ausführung nach Abb. 4, wo das Leistungsbeilergetriebe, entsprechend Abb. \?, hinter dem Wandler sitzt. Bei aus geschalteter Kupplung 10, 11 geht hierbei der Kraftfluss wiederum vom Kupplungsteil <B>10</B> ungeteilt und unmittelbar zum Pumpen rad des Wandlers:
, während bei eingeschal teter Leistungsteilung die - zu übertragende Kraft teils über den Wandler zum Aussen kranz 3 und von diesem zu den Umlauf rädern und teils unmittelbar vom Kupplungs teil 11 zum Sonnenrad und von diesem zu den Umlaufrädern geleitet wird, von denen aus die Kraft über den Umlaufräderträger auf die We'l'le 8 übertragen wird.
Eine besonders günstige Lösung der er findungsgemässen Kraftübertragungsvorrich tung erreicht man dadurch, dass man einen Wandler verwendet, bei dem mindestens zwei Turbinenläufer mit einander entgegengesetz ter Drehrichtung verwendet werden und die Leistung beider Läufer auf die Achsen des Fahrzeuges übertragen wird.
Um dabei die Leistung des rückwärts umlaufenden Turbinenrades (6' in Abb. 5 und, 6) auf die vorwärts., also in entgegen gesetzter Richtung umlaufende Zwischen welle zu übertragen, muss zwischen diesen beiden Teilen ein Umkehrgetriebe vorgesehen werden. Gegebenenfalls können auch noch ein oder mehrere feste Leiträder in,den Kreis lauf eingefügt werden.
Der besondere Vorteil der zuletzt be schriebenen Anordnung liegt darin, dass in folge des ihr innewohnenden grösseren Wand lungsvermögens, mit wesentlich weniger Stu fen des nachgeordneten mechanischen Wech seIgetriebes auszukommen ist.
Ein solche Ausführung ist in den Abb. 5 fand 6 in zwei Beispielen dargestellt. Hierin bedeuten die. eingetragenen in Frage kom menden Ziffern die gleichen; Teile, wie für die Abb. 1 bis 4 bereits. beschrieben. Der Un terschied gegenüber den ersten Ausführungs beispielen besteht darin., dass an Stelle des festen Leitrades 7 nunmehr ein zweites Tur binenrad 6' tritt, dass eine der Primärwelle 17 bezw. 1 des Wandlers sowie dem Turbinen rad 6 entgegengesetzte Drehrichtung hat.
Um die Leistung des, Turbinenrades 6' auf die entgegengesetzt :laufende Welle 8 zu übertragen, ist es alsdann erforderlich, zwi schen diesen -beiden Teilen ein Wendege triebe einzuschieben, das auf,den Abb. 5 und 6 beispielsweise durch die Räder 13, 14 und 15 gebildet wird.
Über die Bestimmung der Richtungsum kehr hinaus kann das Wendegetriebe 13, 14, 15 noch zur Erreichung von Schaltmöglich keiten verwendet werden, indem nämlich der für die Richtungsumkehr massgebende ge meinhin feste Abstützpunkt (Lager des Zahnrades 14) etwa durch eine Bremse 16 wahlweise festgehalten und losgelassen wer den kann. Durch,den beim Lösen der Bremse sieh ergebenden Übersetzungswechsel. wird das vom Turbinenrad 6' übertragene Moment und damit das gesamte vom Wandler abge gebene Moment kleiner, was das Schalten mechanischer Gänge erleichtert.
Diese Mög lichkeit kann bei der vorliegenden Erfindung noch weiterhin dadurch verbessert werden, dass sie mit .der in den Abb. 3 und 4 dar gestellten Schaltkupplung 10, 11 für die Leistungsteilung kombiniert wird.