CH216211A - Verfahren zur formgebenden Verarbeitung von reversibel verarbeitbaren Kunststoffen. - Google Patents
Verfahren zur formgebenden Verarbeitung von reversibel verarbeitbaren Kunststoffen.Info
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Description
Verfahren zur formgebenden Verarbeitung von reversibel verarbeitbaren Kunststoffen. Es ist bekannt, durch Auswalzen bezw. Pressen von plastifizierten, reversibel verformbaren Kunststoffen zu Formstücken, Folien oder Platten beliebiger Wandstärke zu gelangen. Die Anwendung des Walzverfahrens bezw. gleichgearteter Verformungsverfahren setzt voraus, daB diese Kunststoffe im plastischen Zustand vorliegen. Nach der Verformung müssen die Kunststoffe durch Kühlung wieder verfestigt werden, damit sie ihre Form beibehalten. Diese Verarbeitungsmethoden setzen komplizierte Vorrichtungen, z. B. heiz-und kühlbare PreBformen bezw. PreBplatten oder Walzen voraus. Die Leistungsfähigkeit dieser technischen Anlagen wird durch die jeweilige Umstellung von Heizung und Kühlung, welche zur Erzielung der Standfestig keit der Platten bezw. Formstücke unbedingt notwendig ist, sehr herabgemindert. Es wurde nun gefunden, daB sich die reversibel verarbeitbaren Kunststoffe, und zwar insbesondere die Superpolykondensate, die entweder aus zweibasischen Säuren und zweisäurigen Aminen oder aus Aminocarbonsäure oder aus deren Lactamen hergestellt sind, Polymerisate, Mischpolymerisate und Cellulosederivate überraschenderweise zu Platten, Folien bezw. Formstücken von besonders guten mechanischen Eigenschaften verarbeiten lassen, wenn die Verformung des zu verarbeitenden Kunststoffes unter mechanischem Druck bis zur Erzielung der gewünschten Form und Festigkeit unterhalb der Temperatur erfolgt, bei der er in den plastischen bis flüssigen Aggregatszustand iibergeht. Um diese Temperaturen nicht zu erreichen, ist es unter Umstanden notwendig, den der Verformung unterworfenen Kunst- stoff zu kühlen. Beispiel 1 : Aus einer 4 mm dicken Platte eines Superpolyamids aus Adipinsäure und Hexa Beispiel 5 : Ein würfelförmiges Stück Superpolyamid von der Kantenlänge zirka 3 cm wird auf einer Schmiedepresse kalt oder nach vorheriger Erwärmung auf Temperaturen, die unterhalb des Schmelzpunktes des Superpolyamids liegen, unter dem rasch ansteigenden, schlagartig wirkenden Druck der Presse zu einem flüchtigen Gebilde von ungefähr 0,5 bis 1 mm Stärke verformt. Die Verformung kann durch häufig aufeinanderfolgende Schläge bezw. Drücke, gegebenenfalls aber auch durch einmaligen schlagartigen Druck, erfolgen ; es erfolgt dabei durch adiabatische Kompression eine erhebliche Erwärmung des Materials. Die bei der Verformung nach vorstehenden Beispielen auftretende Wärme ist gegebenenfalls durch Zwischenkühlung oder Kühlung der Walzen bezw. Form abzuleiten. Die auf diese Weise erhaltenen Formstücke bezw. Platten, Folien, zeichnen sich gegen über den durch Heissverformung verarbeiteten erhaltenen Erzeugnissen durch ausserordentlich hohe mechanische Festigkeits- eigenschaften aus. So hat zum Beispiel eine Superpolyamidfolie von 0,3 mm Stärke, welche nach dem vorliegenden Verfahren ausgewalzt wurde, eine verhältnismässig hohe Zerreissfestigkeit und Dehnung, vor allem auch eine sehr hohe Stossfestigkeit, und lässt sich mehrmals um 360 biegen, ohne zu brechen. Dagegen ist eine Superpolyamidfolie, die durch HeiBpressung bei bezw. über dem Schmelzpunkt liegender Temperatur (z. B. über 260 ) gepresst wurde, ausser- ordentlich spröde und bricht bei der geringsten Biegung. Die gemäss des Verfahrens erhaltenen Folien oder Platten können weiterhin zu Formstücken verarbeitet werden. Es können beispielsweise aus ungefähr 1 mm starken und 200 mm breiten, endlos langen Folien durch Biegen und Verschweissen der Seitengrenzung endlose Rohre erzeugt werden. Das Verschweissen erfolgt mittels eines Bunsenbrenners, einer autogenen SchweiBvorrich tung oder ähnlicher Vorrichtungen. methylendiamin werden entweder ohne vorherige Erwärmung des Stoffes und der Form oder unter Erwärmung auf Temperaturen, die wesentlich unterhalb des Schmelzpunktes des Superpolyamids liegen, unter rasch ansteigendem Druck, z. B. mittels einer Schmiedepresse, Knöpfe gepresst ; man erreicht so, obwohl der Stoff nicht in plastischem Zustand vorliegt, eine vollständige Auspressung der Knopfe. Beispiel 2 : Ein Superpolyamid aus Adipinsäure und Hexamethylendiamin wird in Form von Bändern, z. B. von 2 bis 10 mm Dicke, 10 bis 20 cm Breite und beliebiger Lange, zwischen zwei der Stärke des Bandes entsprechend eingestellten Walzen. die auf eine Temperatur von etwa 40 bis 200 , jedenfalls unter die Schmelztemperatur des Stoffes (die bei 258 bis 260 liegt) eingestellt sind, hindurchgeführt und durch mehrmaligen Durchgang bei jedesmaliger entsprechender Engerstellung des Walzenmauls, die zweckmässig automatisch erfolgt, nach und nach auf die Stärke von 0,3 mm ausgewalzt. Mit der abnehmenden Dicke der Bänder werden diese beim Walzen immer wärmer, so dass es sich bei betriebsmässiger Durchfüh- rung unter Umständen als notwendig erweist, die Walze zu kühlen, sofern ihre Temperatur sich dem Schmelzpunkt der Masse nähert. An Stelle der Bänder können auch kompakte Stiieke in Form von Klötzen, Stab absebnitten usw. verwendet werden. Beispiel 3 : Ein Mischpolymerisat aus 75 Teilen Vinylchlorid und 25 Teilen Acrylsäureester wird bei Walzentemperaturen von 30 bis 40 , jedenfalls unterhalb der Temperatur, bei der das Mischpolymerisat plastiseh wird, in derselben Weise behandelt wie das Superpolyamid in Beispiel 2, und zu Folien verarbeitet. Beispiel 4 : Ein aus Benzylcellulose bestehendes Band wird in gleicher Weise behandelt wie nach Beispiel 3.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur formgebenden Verarbeitung von reversibel verarbeitbaren Kunst- stoffen, dadurch gekennzeichnet, dass die Verformung des zu verarbeitenden Kunst- stoffes unter mechanischem Druck bis zur Erzielung der gewünschten Form und Festigkeit unterhalb der Temperatur erfolgt, bei der er in den plastischen bis flüssigen Aggregatzustand übergeht.UNTERANSPBUCHE : 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als Kunststoff lineare Polykondensate benutzt werden.2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als Kunststoff lineare Polykondensate aus zweibasischen Säuren und zweisäurigen Aminen benutzt werden.3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, daB als Kunststoff lineare Polykondensate von Aminocarbon- säuren benutzt werden.4. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als Kunststoff lineare Polykondensate von Lactamen von Aminocarbonsäuren benutzt werden.5. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als Kunststoff Polymerisationsprodukte benutzt werden.6. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als Kunst- stoff Mischpolymerisationsprodukte benutzt werden.7. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als Kunststoff Cellulosederivate benutzt werden.8. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Verformung zu flächigen Gebilden zwischen Walzen erfolgt, durch die der Kunststoff so oft hindurchgeführt wird, bis die gewünschte Form und Festigkeit erzielt ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE216211X | 1938-11-12 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH216211A true CH216211A (de) | 1941-08-15 |
Family
ID=5827990
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH216211D CH216211A (de) | 1938-11-12 | 1939-08-21 | Verfahren zur formgebenden Verarbeitung von reversibel verarbeitbaren Kunststoffen. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH216211A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1026068B (de) * | 1951-03-21 | 1958-03-13 | Polymer Corp | Verfahren zur Herstellung eines Polyamidformkoerpers |
-
1939
- 1939-08-21 CH CH216211D patent/CH216211A/de unknown
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1026068B (de) * | 1951-03-21 | 1958-03-13 | Polymer Corp | Verfahren zur Herstellung eines Polyamidformkoerpers |
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