DE1291891B - Verfahren zum Herstellen einer Schrotpatronenhuelse - Google Patents
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Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer mit einem Kopf aus Metall, im übrigen aus Kunststoff bestehenden Schrotpatronenhülse, wobei der Kopf wulstartig zu einem Flansch erweitert ist.
- Bisher wurden die üblichen Formverfahren zur Herstellung einer vollständig aus Kunststoff bestehenden Hülse angewandt, wobei der Hülsenabschnitt und der Hülsenboden der Patronenhülse als einstückiger Teil geformt sind, oder es wurde ein zweckdienlicher Kunststoff verwendet, um an Stelle der Papierhülse einer üblichen Schrotpatrone eine Kunststoffhülse zu setzen. Zweckmäßigerweise wurde das Papier durch ein lineares Polyäthylen hoher Dichte in Form eines biaxial orientierten Rohrteiles oder durch einen Rohrteil ersetzt, der nach dem Recken und Einziehen als Überzug auf einem langen Stab hergestellt wird, von dem der entstandene Überzug, dessen Wandstärke dünner als das Rohr ist, abgestreift und auf die gewünschte Länge geschnitten wird, um eine Patronenhülse zu bilden, die infolge der durch das Recken erfolgten Orientierung eine erhöhte Festigkeit hat.
- Diese Hülse wird zusammen mit einem Bodenpfropfen und einem Metallkopf in der gleichen Zahl Herstellungsstufen hergestellt, wie sie auch bei Papierhülsen erforderlich ist.
- Bekannt ist auch ein Verfahren zum Verkleiden eines Metallgefäßes mit einem Mantel aus Kunststoff. Bei diesem Verfahren müssen die Rohlinge, also Gefäß und Mantelteile, vor dem Verformungsprozeß bereits so vorgeformt sein, daß sie nahezu die endgültige Form aufweisen.
- Im Gegensatz zu diesen bekannten Verfahren wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren von Rohlingen ausgegangen, die noch weitgehend verformt werden müssen, wobei diese Verformung in einem gemeinsamen Arbeitsgang erfolgt.
- Es soll also eine mit einem Kopf aus Metall, im übrigen aus Kunststoff bestehende Schrotpatronenhülse hergestellt werden, wobei der Kopf wulstartig zu einem Flansch erweitert ist.
- Die Lösung besteht darin, daß in den zunächst napfförmig vorgeformten Kopf ein hohlzylindrischer Rohling aus Kunststoff eingelegt wird und dann beide Teile, gemeinsam von außen unterstützt, durch Druck auf den Kunststoff verformt werden.
- Das neue Verfahren arbeitet infolge der neuen Verfahrensschritte viel schneller, billiger und wirksamer als das bekannte Verfahren.
- Vorteilhaft wird dabei als Kunststoff ein kristallines Polymerisationsprodukt verwandt, das bei einer unter dem Kristallschmelzpunkt liegenden Temperatur verformt wird. Hierbei eignet sich besonders lineares Polyäthylen hoher Dichte, Polypropylen hoher isotaktischer Art, Polyolefin oder ein ähnlicher kristalliner Kunststoff, der sich auf die endgültige Form nicht nur des Patronenbodens, sondern auch der Auszieherwulst und der Hülsenseitenwand formen läßt. Die Herstellung erfolgt durch Verformung in solcher Weise, daß die Festigkeit der gesamten Patronenhülse erhöht wird, wobei der Wulst in neuartiger und verbesserter Weise am Metallkopf befestigt oder gesichert wird.
- Der Kunststoff wird im starren kristallinischen Zustand geformt. Gleichzeitig wird der Wulst des Metallkopfes in die endgültige Form gebracht, so daß der Metallwulst gegen den durch Druck geformten Kunststoffwulst drückt und einen besseren Halt an diesem Wulstabschnitt hat, der einen am unteren Teil des Kunststoffkörpers vorhandenen Ansatz bildet.
- Diese Formung wird durch Druckeinwirkung auf einen Rohling erreicht, der aus einem Kunststoffkern besteht und in einem aus Aluminium, Messing oder Stahl hergestellten napfförmig vorgeformten Kopf eingelegt ist.
- Der Kunststoffkern kann mittels eines Spritzpreßverfahrens in den Metallteil eingespritzt werden, um die Metallhülse auszufüllen, mit Ausnahme eines profilierten oberen Endes und mit Ausnahme einer den Kern durchsetzenden Mittelbohrung. Der Kern kann aber auch ein besonderer zylindrischer Rohling sein, der keine Wulst hat und der kurz vor der Preßstufe, in der der Kunststoff zusammengepreßt und durch Druck beaufschlagt wird, um die Lippe zu formen, eingesetzt wird, wobei beim Pressen das Metall durch den zusammengepreßten Kunststoff auf das endgültige Wulstprofil geformt wird.
- Durch die Druckverformung wird eine erhöhte Zugfestigkeit des Kunststoffkörpers erhalten. Eine derartige Formung ermöglicht auch, daß nicht nur der Metallkopf auf seine endgültige Größe geformt wird, sondern daß auch eine bessere Befestigung zwischen dem Kopf und dem Kunststoffkörper erfolgt.
- Das beanspruchte Verfahren kann bei einem unterhalb der Kristallschmelztemperatur des Kunststoffes liegenden verhältnismäßig breiten Temperaturbereich und bei Druckverformungsgeschwindigkeiten ausgeführt werden, bei denen lediglich darauf zu achten ist, daß der Kunststoff nicht auf die Schmelztemperatur erwärmt wird. Für die in Frage stehende Polyäthylenart werden die Arbeitstemperaturen unterhalb des Bereiches von etwa 125 bis 1300 C gehalten.
- Die im Handel erhältlichen Sorten aus kristallischem Kunststoff werden vorzugsweise bei etwa 930 C bis kurz unter etwa 1300 C bearbeitet. Ein Zusammendrücken bei etwa 1150 C ist für diese Stoffart als geeignet befunden worden. Für Polypropylen liegt die Grenztemperatur etwas höher, und die Formung erfolgt unterhalb des viel breiteren Bereiches von etwa 1350 C bis etwa 1680 C. Das Zusammendrücken dieses Kunststoffes erfolgt bei Temperaturen zwischen etwa 930 C und etwa 1680 C. Im Gegensatz zum Formen durch Recken oder Ziehen muß bei dem beanspruchten Verfahren nicht ein scharf begrenzter schmaler Temperaturbereich eingehalten werden, der sehr nahe bei der Kristallschmelztemperatur liegt und schwierig aufrechtzuerhalten ist.
- Der Kristallisationsgrad des Kunststoffes, wie er durch die verschiedenen bekannten Verfahren, z. B. durch das Röntgenbeugungsverfahren, bestimmt wird, ist vorteilhaft möglichst hoch. Bei Polypropylen wird ein höherer Isotaktizitätsgrad ebenfalls bevorzugt.
- Bei der Kristallschmelztemperatur erscheint das Polymerisat klar in Durchsicht bei gekreuzten Nicolschen Prismen eines heizbaren Mikroskops, da alle Kristalle der Struktur geschmolzen sind.
Claims (2)
- Patentansprüche: 1. Verfahren zum Herstellen einer mit einem Kopf aus Metall, im übrigen aus Kunststoff bestehenden Schrotpatronenhülse, wobei der Kopf wulstartig zu einem Flansch erweitert ist, dadurch gekennzeichnet, daß in den zunächst napfförmig vorgeformten Kopf ein hohlzylindrischer Rohling aus Kunststoff eingelegt wird und dann beide Teile gemeinsam, von außen unterstützt, durch Druck auf den Kunststoff verformt werden.
- 2. Verfahren nach Anspruchl, dadurch gekennzeichnet, daß als Kunststoff ein kristallines Polymerisationsprodukt verwandt wird, das bei einer unter dem Kristallschmelzpunkt liegenden Temperatur verformt wird.
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