Zündkerze. An den bisher bekannt gewordenen Zünd kerzen ist die Einrichtung zur Erzeugung der zündenden Funken so getroffen, dass diese von einer mittleren Elektrode auf eine oder mehrere seitliche überspringen können, die ihrerseits am Rande des Massekörpers der Zündkerze angebracht sind und sich gegen die mittlere richten. Diese letztere besteht meistens aus einem einfachen Stift von höch stens zwei Millimeter Durchmesser, die Seiten elektroden nur aus Draht von einer geringe ren Dicke. Die Anordnung ist dann so getrof fen, dass zwischen diesen beiden Elektroden arten eine oder mehrere kleine Funkenstrecken gebildet werden.
Die Praxis ergibt zuweilen den Nachteil, dass an diesen kleinen, und nur auf eine kleine Zone in der Nähe der Kerzenachse beschränk ten Funkenstreckenbereich sich ein Ansatz von Öl, Russ oder Kohle bildet, welcher Um stand mindestens ein unsicheres Funktionieren oder sogar ein gänzliches Versagen der Zünd kerze zur Folge hat. Ausserdem wird die genannte Seitenelektrode unter hoher Bean- spruchung des Motors, zumal bei hoher Touren zahl, gerne glühend und bewirkt damit die vorzeitige Zündung des einströmenden Gases.
Ferner weisen die Zündkerzen der bisheri gen Art zwischen dem Massekörper und dem in seiner Mitte befindlichen Isolator, der den stiftförmigen Schaft der Mittelelektrode ein schliesst, einen Hohlraum auf. In diesem ent steht ebenfalls sehr oft ein Belag von Russ oder Kohle, weil hier die Auswechslung der; explo sionsfähigen Gasgemische nicht schnell genug erfolgen kann, und daher die restlose Ver brennung derselben in diesem Hohlraum be hindert wird.
Der genannte Belag von Russ oder Kohle in dem erwähnten Hohlraum ver- sintert infolge der hohen Temperaturen wäh rend der rasch aufeinander folgenden Explo sionen und wird für den hochgespannten Zündstrom leitend, so dass Kurzschluss ent steht und die Zündkerze versagt.
An der Zündkerze nach der vorliegenden Erfindung sind diese Mängel beseitigt. Zu nächst fehlen bei ihr vom untern als Masse- elektrode wirkenden Rand des 31assekörpers abstehende llasseelektrodeli.
Vor allem ist an ihr die Mittelelektrode nicht, wie bisher bekannt und eingangs be schrieben, nur ein einfacher Stift, dessen unteres, in den Zylinderraum gerichtetes Ende als aktive Mittelelektrode wirkt, sondern der den Isolator durchsetzende, den Schaft der Mittelelektrode bildende Stift dient lediglich als Träger für den an seinem untern Ende sitzenden speziell gestalteten eigentlichen aktiven Teil der Mittelelektrode.
Nach der vorliegenden Erfindung liegen die in einer zur Kerzenachse senkrechten Ebene liegenden äussersten Punkte des als aktiver Elektrodenteil wirkenden inneren End- teils der 'Mittelelektrode auf einem Kreis, dessen Mittelpunkt sich auf der Kerzenachse befindet und dessen Durchmesser mindestens des Fünffache des Durchmessers des Elektro- denschaftes beträgt, wobei die sich auf dem genannten Kreis erstreckende Länge des Fun- kenstreckenbereiches mindestens 30 Prozent der Länge der Kreislinie beträgt.
Dieser aktive Teil kann in verschiedener Form aus geführt werden, jedoch stets mit dem Zweck, einen gröberen Bereich für die Funkenstrecken zu erhalten. Hierzu kann bereits eine einfache Scheibe dienen. Der Rand dieser als aktiver Teil der Dlittel.elektrode wirkenden Scheibe kann gezahnt sein oder nach den Seiten eines Vieleckes verlaufen. Dieser aktive Teil kann statt scheibenförmig auch sternförmig aus gebildet oder aus einzelnen Segmenten zu sammengesetzt sein.
Das Prinzip aller dieser Ausführungsformen ist immer, zwischen dem aktiven Teil der Mittelelektrode und dem hlassekörper, - soweit dieser nicht mit Lücken oder Öffnungen versehen ist -- einen gegen über den bekannten Zündkerzen grösseren Funkenstreckenbereich zu erzielen.
Neu ist ferner all vorliegender Zündkerze, dass der untere Rand des Alassekörpers nicht wie bisher, ein einfach glatter, sondern mit Ausnehmungen, z. B. in Form voll beliebig geformten Einschnitten oder seitlichen Öffnun gen, versehen ist. Diese haben den Zweck, zu verhindern, dass sich im Hohlraum zwischen Isolator und lllassekörper Beläge voll Russ oder Kohle bilden, und zu erzielen, dar die Auswechslung und Verbrennung der explo siven Gase in diesem Hohlraum restlos vor sich geht.
Die beiliegende Zeichnung zeigt vier Aus führungsbeispiele der neuen Zündkerze.
In allen Figuren voll 1 bis 8 ist J1 der Massekörper, E der Schaft der Mittelelek trode, 1 der Isolator, ,S der aktive Teil der Mittelelektrode, R der Rand des Massekörpers und H der Hohlraum zwischen Isolator und Massekörper.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 und ? ist der Rand R mit Lücken L ver sehen. Der hier scheibenförmige aktive Teil der Mittelelektrode ist durch Ausnelunungen an seinem Rande gezahnt. Als "Seitenelek- troden-' dienen hier die zwischen den Lücken stellen gebliebenen Teile des Massekörper- randes.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 3 und 4 ist der Rand R des Massekörpers M mit kreisrunden Öffnungen versehen, und der auch hier scheibenförmige aktive Teil der Mittelelektrode ist von Öffnungen durchbro chen. Dieser Mittelelektrode gegenüber spielt auch bei dieser Ausführungsform der Rand R des Massekörpers .1l die Rolle der Seiten elektrode.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 5 und G ist der Rand R des Massekörpers @ll mit quadratischen Öffnungen versehen und der aktive Teil der Mittelelektrode sternför mig ausgebildet. Als Seitenelektrode funk tioniert hier ebenfalls der Rand R des Masse körpers M.
In den Fig. 7 und 8 ist der Rand R des Massekörpers all aussen glatt, innen jedoch mit Einkerbungen versehen, der aktive Teil der Mittelelektrode jedoch aus einzelnen Seg menten zu einem sternförmigen Körper zu sammengesetzt, und der Rand R des Masse körpers 111 dient auch hier als Seitenelektrode.