Vorrichtung zum Verhindern des Ölaustrittes an Lagergehäusen, insbesondere an solchen von Schienenfahrzeugen. Bei Eisenbahnwagen und andern Schie nenfahrzeugen verwendet man als. Lager gehäuse meist Achsbüchsen, bei denen neben dem Ölsammelraum eine Abdichtkammer an geordnet ist, in der sich Einrichtungen be finden, die den Austritt dies, Öls entlang der Achse verhindern sollen.
Man kennt auch Bauarten, bei denen gegenüber dieser Ab dichtkammer ein auf der Welle verschieb bar angebrachter umlaufender Spritzring vorgesehen ist. Die bekannten Abdichtungen befriedigen jedoch nicht, weil sie den Aus; tritt des Öls aus dem Lager nicht sicher verhindern.
Die vorliegende Erfindung will diesen Nachteil vermeiden. Sie betrifft eine Vor richtung an Lagergehäusen, bei .denen gegen über einer vom Ölsammelraum getrennten Kammer ein auf der Welle verschiebbarer umlaufender Spritzring vorgesehen ist. Die Vorrichtung weist einen Tragring mit kugelschalenförmiger Innenfläche -auf, wel cher einen,den Spritzring aufnehmenden Öl- sammelring mit kugelzonenförmiger Man telfläche aufnimmt, dessen Seitenwände mit den Spritzring berührenden Ölabstreifern versehen sind.
Infolge dieser kugelförmigen Lagerflächen. zwischen dem Tragring und dem Ölsammelring sind diese beiden Teile gegeneinander beweglich, so- dass die Abstrei fer sich dem Spritzring anschmiegen können, unabhängig von der Lage der Welle gegen über dem Lagergehäuse. Hierdurch wird die Wirksamkeit der Abstreifer unter allen Umständen sichergestellt, ohne dass einseitige Druckbelastungen des, Spritzringes auf die Welle auftreten können.
In der beiliegenden Zeichnung sind, zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegen standes dargestellt, und zwar zeigt: Fig. 1 einen Schnitt durch das. Lager gehäuse in Richtung der Achse, Fig. 2 einen Querschnitt durch die Vor richtung nach Linie A-B in Fig. 1, Fig. d einen Schnitt durch den Ölsam- melring nach Linie C-D in Fig. 2, Fig. 4 den untern Teil der Vorrichtung entsprechend Fig. 1 in grösserem Massstab.
Fig. 5 eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung einer zweiten Ausführungsform. Wie Fig. 1 erkennen lässt, ist. der Achs schenkel a .in der üblichen Weise in dem Lagergehäuse b gelagert. Dieses Lager gehäuse weist an einer Stirnseite eine vom Ölsammelraum getrennte Kammer c auf. In .dieser Kammer ist die Abdichtvorrich tung untergebracht. Sie weist einen im Querschnitt winkelförmigen Tragring d auf, dessen radial nach aussen ragender Schenkel durch Federn<I>k</I> gegen die Trennwand<I>p zwi-</I> schen der Kammer c und dem Ölsammel- raum gepresst wird. Die Innenfläche des achsialen Schenkels des.
Tragringes d ist, wie die Fig. 4 deutlich erkennen lässt, kugel schalenförmig ausgebilidet.
In dieser Kugelschale nimmt der Trag ring d den Ölsammelring e auf, der U-förmi- gen Querschnitt und eine dem Tragring ent sprechende kugelzonenförmige Mantelfläche hat, so dass er sich gegenüber dem Trag ring verdrehen kann. Die Seitenwände des Ölsammelringes e. sind innen mit durch Ringabschnitte f gebildeten Ölabstreifern versehen (Fig. 2). Die Blechringabschnitte f sind mit Abstand voneinander angebracht, so dass sie, zwischen sich Ölsammeltaschen einschliessen und deren Stirnseiten bilden die Abstreifkanten.
Die obenliegenden Ringab schnitte f sind, hinterschnitten, so dass eine kleine Ölablaufrinne g (Fig. 1 und. 2) vor handen ist, die das oben austretende Öl nach unten ableitet.
Diese Ausgestaltung der Abdichtungs vorrichtung führt dazu, dass Ungenauigkei ten, .die bei der Herstellung des Lager gehäuses unvermeidlich sind, sich nicht nachteilig auswirken können. Wenn bei spielsweise, was häufig vorkommt. die Trennwand p zwischen der Kammer c und dem Ölsammelraum nicht vollkommen senk recht zur Achse steht, kann sich der Ölsam- melring e gegenüber dem Tragring d ver drehen, so dass die Seitenwände des Ölsam- melringes stets senkrecht zur Achse liegen.
Hierdurch wird erreicht, dass die Ölabstreifer im Ölsammelring sich stets einwandfrei an die Seitenflächen des auf dem Achsschenkel a verschiebbaren Spritzringes<I>n</I> anschmiegen können, so dass ein einwandfreies Abstreifen des Öls sichergestellt ist. Es wird weiter ver hindert, dass die Abstreifer f einen einseiti gen Druck auf den Spritzring ausüben, der dann die Oberfläche .des Achsschenkels an der Druckstelle beschädigen könnte.
Der Ölsammelring e ist unten mit einer seitlichen Abflussöffnung h versehen, durch die das abgestreifte Ö<B>l</B> unmittelbar in den Ölsammelraum des Lagergehäuses b zurück fliessen kann. Um dabei ein Durchsickern des Öls. in die Kammer c zu verhindern, ist zwischen dem radlialen Schenkel des Trag ringes<I>d</I> und der Trennwand <I>p</I> eine ela stische Dichtungsplatte i, angeordnet. Wie schon erwähnt, wird der Tragring d durch Federn<I>k</I> gegen die Trennwand<I>p</I> gedrückt. Die Federn<I>k</I> sind, mit Federkappen l abge deckt, die ihrerseits in mit entsprechenden Löchern versehenen Stegen m, geführt sind.
Die Stege<I>na.</I> sind in einfacher Weise aus U- förmig gepressten Blechen hergestellt und durch Punktschweissung auf dem radialen Schenkel des Tragringes d befestigt (Fig. 2). Es ist aber auch eine andere Befestigungs art möglich.
Die Dichtungsplatte i, ist auf der der Trennwand 1) zugekehrten Seite mit einer Verdickung versehen.
Der Spritzring 7a ist senkrecht zur Achse in zwei nebeneinanderliegende Hälften ge teilt. Hierdurch wirdl die Elastizität des Spritzringes grösser, so dass das Aufbringen der Vorrichtung auf die Achse erleichtert wird. Am Umfange ist der Spritzring in der Mitte mit einer Vertiefung versehen, die als Ölabfluss dient.
Beim Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 5 besitzt die Dichtungsplatte i auf der der Trennwand 1) zugekehrten Seite zackenförmige Vorsprünge, die sich etwaigen Unebenhei ten der Trennwand p anpassen. Man erhält dadurch gewissermassen eine Labyrinthdieh- tung mit mehreren hintereinander liegenden Dichtungsräumen.
Ferner ist gemäss Fig. 5 der Spritzring n an seinem innern Umfange mit einer elastischen Einlage o versehen, die nackenförmige, am, Achsschenkel a anliegende Vorsprünge besitzt. Diese Einlage o kann aus Gummi, Buna, Kunstharz oder ähnlichen elastischen Stoffen bestehen. Bei gering fügigen Abweichungen des Durchmessers der Achse legen sich diese Zacken mehr oder weniger um, so dass Abweichungen im Achsdurchmesser überbrückt werden können.
Gleichzeitig gibt diese Einlage dem Spritz- ring eine gewisse Nachgiebigkeit, die für seine Einstellung zur Achse bezw. zu den Abstreifkanten wünschenswert ist.
Der Spritzring könnte auch statt des T- förmigen Querschnittes einen anders profi lierten Querschnitt haben. Wenn er nicht nach Fig. 5 :ausgebildet ist, wird er zweck mässig zur Erhöhungseiner Federwickung in achsialer Richtung aufgeschnitten, so dass er sich wie ein Kolbenring um die Achse legen kann. Der Spritzring n, dessen Aussendurch messer grösser ist als der Innendurchmesser des Ölsammelringes e kann beispielsweise in der Weise in den Ölsammelring gebracht werden, dass der eine Flansch des. letzteren am Mittelstück erst nach dem Einlegen des Spritzringes angeschweisst wird.
Die beschriebenen Vorrichtungen sind' in erster Linie für die Abdichtung der Achs lager von Schienenfahrzeugen bestimmt. Sie können aber auch für andere Lager, bei denen ein Ölaustritt zu befürchten ist, ver wendet werden. Bei Lagergehäusen, bei denen die innere Trennwand p durchbrochen ist, muss naturgemäss die Dichtungsplatte i an der Stirnwand des Lagergehäuses an geordnet und gegen diese Wand gepresst werden.