Koutrolleinrichtnng an Oldruckleitungen.
Die Erfindung betrifft eine Kontrollein- richtung an Oldruckleitungen, bei welcher in jede zu beobachtende Leitung ein Gehäuse mit einem federnd beeinfluBten Oldurchlasskolben eingeschaltet ist, welcher in achsialer Richtung zwischen den einander gegenüberliegenden Leitungsenden durch den Öldruck gesteuert wird, in der Weise, dass der Kolben bei in den Leitungsästen auftretenden Stö- rungen entweder gegen das eine oder das andere Ende gepresst wird und gleichzeitig einen Kontakt schliesst, mittels welchem an einer Sammelstelle die Störung durch ein Signal angezeigt wird.
Auf vielen Gebieten der Technik, beispielsweise bei den Motoranlagen im Kraftwagen-, Flugzeug-und Luftschiffbau sowie auch bei stationären Anlagen oder auf Schiffen usw. ist es für die Sicherheit der Fahr gäste wie des Bedienungspersonals von grogs- ler Wichtigkeit, dass die sämtlichen unter Druck stehenden Olleitungen, die oft in gro Ber Zahl zu den Lagern, Zylindern, Steuerungen usw. führen, dauernd auf den ord nungsgemässen Oldurohfluss beobachtet wer- den können, um zum Beispiel ein Heisslaufen der Lager mit seinen Folgen zu verhindern.
Ebenso wesentlich ist nicht nur das sofortige Feststellen einer unzulässigen Erwärmung eines Ilaschinenteils, sondern auch das rasche A. nzeigen des Leckwerdens einer Zufuhrleitung, um den Ausfall eines Motors oder die ungenügende Speisung mit Brennstoff möglichst rasch wieder beheben zu können.
Die bisher verwendeten Oldruekanzeiger (bei Dieselmotoren usw.), die übrigens meistens nur in Hauptleitungen vorgesehen waren, haben den Nachteil, dass bei der oft groBen Zahl von Ölleitungen das dauernde Beobachten gleich vieler Anzeiger ermiidend oder verwirrend wirkt.
Die Eontrolleinrichtung gemäss der Erfindung kommt ihrer einfachen Ausbildung wegen für jede Leitung, die unter Beobach- tung gestellt werden soll, in Betracht. Durch sie wird jede Störung in auffallender Weise dem Bedienenden angezeigt, so dass dieser nicht gezwungen ist, irgendwelche Anzeiger von Zeit zu Zeit abzulesen.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungs- beispiel einer solchen Kontrolleinrichtung dargestellt, und zwar in Abb. 1 und 2 der in die Leitung eingeschaltete Teil im Längs- schnitt in zweierlei Stellungen (bei störungsfreier und gestörter Leitung) und in Abb. 3 die Abzweig-und in Abb. 4 die Anzeige- stelle. Abb. 5 stellt eine Variante zu Abb. 4 dar.
Die Kontrolleinrichtung weist ein hül- senartiges Gehäuse a aus gutleitendem Werkstoff (Messing usw.) auf, an dessen beiden Enden die Xste b und b1 einer Öldrucklei- tung dicht und isoliert eingesetzt sind. Diese Lagerung ist in diesem Beispiel dadurch erzielt, dass auf jedem Leitungsende ein Bund b2 starr angeordnet und zwischen zwei Iso- lierscheiben c gelagert ist, welche im Durchmesser etwas grosser als der Bund b2 sind.
I) urch je eine Aussenmutter d werden die Leitungsenden gegen eine Anschlagscheibe e gepresst und sind auf diese Weise abgedichtet und gleichzeitig vom Gehäuse a isoliert.
Die Leitungsäste b, bl ragen mit ihren Enden etwas in den freien Innenraum des Gehäuses, in welchem der Kolben f leicht verschiebbar hin-und hergleiten kann. Dieser besitzt zum ungehinderten Durchfluss des 01- stromes mehrere Löcher ft, die zweckmässig am LTmfange angeordnet sind (Abb. la), so dass den vorstehenden Leitungsmiindungen volle Stirnflächen des Kolbens gegenüber- liegen.
Der Kolben f wird durch eine Feder g beeinflusst, deren Vorspannung etwas niedriger als der auf den Kolben ausgeübte Ö1- druck ist, und zwar befindet sich die Feder g gegenüber dem Zuleitungsast b (Abb. 1).
Das Gehäuse a kann an irgendeiner Stelle der Ölleitung eingebaut sein, vorteilhaft in unmittelbarer Nähe der Gebrauchsstelle (La- ger, Einspritzdüse usw.).
Die sämtlichen Leitungen, beispielsweise die Leitungen 1 bis 6, kommen von einer Abzweigstelle (Abb. 3), an welcher ein Sam melbehälter h vorhanden ist, der mit der 01- druckpumpe k verbunden ist : von der Haupt leitung/ oder vom Behälter zweigt die Leitung für das Hauptmanometer I ab.
Ausserdem steht jedes Gehäuse a durch ein Kabel mit einer Anzeigevorrichtung in Verbindung, die für jede Leitung ein optisches oder akustisches Signal besitzt. In diesem Beispiel sind nach Abb. 4 Lampen Sjgnale vorgesehen, und jede Leitung bezw. jedes zu dieser gehörende Gehäuse bat eine eigene Lampe o, welche bei Störung eine der Leitung zugeordnete Zahl zum Aufleuchten bringt. Die Lampen o sind in einem Kasten st lichtdieht zueinander angeordnet, und von diesem zweigt ein Kabel zur Batterie n ab, von welcher ein weiteres Kabel zur Masse geht, an die auch die Leitungsäste b, bl an- geschlossen sind.
Die Wirkungsweise der Kontrolleinrichtung ist folgende :
Angenommen, die Olleitung 3 ist ausser Betrieb, steht also nicht unter Druck, so wird der Kolben f durch die Feder g auf die Off- nung des Leitungsastes b gepresst und schliesst dies ab oder fällt je nach Lage des Gehäuses durch sein Eigengewicht auf diese.
Iiadurch ist mittels des Kolbens ein Kontakt hergestellt, und die Lampe hinter der Zahl 3 leuchtet auf, also ein Zeichen, dass die Olpumpe noch nicht in Betrieb gesetzt ist. Wird diese eingeschaltet, so drückt der 01flux den Kolben ; von dem Leitungsast b ab, der Stromkreis wird unterbrochen, und die Lampe hinter der Zahl 3 oder alle Lampen erloschen.
Das 0l fliesst non durch die Offnungen fl des lEColbens in den Leitungsast 6 zur Verbraucherstclle, und solange die Leitung 3 frei von Störungen bleibt, berührt der Wolben/keines der Leitungsenden, sondern wird einerseits durch den Oldruck und anderseits durch den entsprechend abgestimmten Gegendruck der Feder g ungefähr in der Mitte des Gehäuses a gehalten, und zwar in jeder Stellung desselben.
Tritt nun in dem Zu-oder Ableitungsast b bezw. bl eine Störung des Ölflusses ein, also zum Bei spiel ein Bruch des Zuleitungsastes b, so sinkt der Druck in demselben, und die Folge davon ist, dass der Kolben f durch die Feder g auf die Austrittsöffnung der Leitung b gepresst wird. Dadurch ist wieder der Kontakt hergestellt und die Lampe hinter der
Zahl 3 zeigt die Störung an. Das gleiche tritt ein bei Bruch des Leitungsastes bt, weil dann durch die Druckminderung in diesem Ast der Kolben vom ungeschwächten Oldruck auf die Ausflussöffnung vom Ast bl gedrückt wird. Diese Stellung ist in Abb. 2. gezeich- net, wobei die Feder g der Deutlichkeit halber weggelassen ist.
Wie aus Abb. 1 und 2 hervorgeht, besitzt das Ende des Leitungsastes bl einen kleinen Fortsatz b3, welcher den Zweck hat, den Kontakt mit dem Kolben f zu ermöglichen, jedoch das Schliessen des Leitungsastes b1 zu verhindern, damit der in der Stellung nach Abb. 2 befindliche Kolben so lange in dieser Stellung bleibt, bis die Störung behoben ist. Tritt im Leitungsast b oder b'ein Verstopfen ein, so hört das 01 zu fliessen auf, und es wird ein Schliessen des Kontaktes mittels der Feder g erreicht.
Gleichgültig, durch welche Ursache eine Störung des Oldurchflusses in der Leitung hervorgerufen wird, so führt der Kolben f entweder mit dem Zu-oder Ableitungsast einen Kontaktschluss und damit das Aufleuchten der Signallampe im Gehäuse wu her- bei.
Es ist auch möglich, die Signalvorrichtung mit dem gemeinsamen Oldruckmanometer oder diesen mit dem Abzweigbehälter h,, oder diese sämtlichen Einzelteile zu einem einzigen Aggregat zu vereinigen.
So zeigt Abb. 5 die Vereinigung der Signallampen o mit dem Oldruckmanometer 1, welcher wieder den Druck in der Hauptleitung kl anzeigt. Die Lampen sind dabei in das Gehäuse des Manometers eingebaut.