Vorrichtung zum staubfreien Umfüllen von pulverförmigen Stoffen. Vorliegende Erfindung betrifft eine Vor richtung zum staubfreien Umfüllen von pul verförmigen, starkstaubenden bezw. giftigen Stoffen.
Sowohl in Betrieben, die pulverförmige Stoffe, wie Bronzepulver, Aluminiumpulver, pulverförmige Farbstoffe und dergleichen, herstellen, als auch in Betrieben, die der artige Stoffe verarbeiten, wie Lackfabriken, ist das Umfüllen dieser Stoffe in Versand gefässe, Rührwerke und dergleichen, erforder lich. Dies geschieht noch heute häufig von Hand, weil geeignete Umfüllvorrichtungen fehlen. Diese Arbeit ist meistens mit einer sehr starken Staubentwicklung verbunden, welche nicht nur lästig, sondern auch gesund- heitssehädlich ist, besonders in Fällen, wo das umzufüllende Material gifthaltig ist.
Zum mindesten erfordert diese Staubentwick lung, dass für das Umfüllen besondere Räum lichkeiten vorgesehen werden, damit nicht auch die übrigen Teile des Betriebes in Mit leidenschaft gezogen werden. Die Erfindung bezweckt, diese Bereitstellung besonderer Räumlichkeiten überflüssig zu machen.
Abgesehen von der Verhütung der Staub entwicklung ist es erwünscht, dass eine Um füllvorrichtung handlich und leicht transpor tabel ist, eine Dosierung bestimmter Mengen des Umfüllgutes erleichtert und ein schnelles Arbeiten ermöglicht. Insbesondere wenn sie in Betrieben, die das Material verarbeiten. z.
B. in Lackfabriken oder dergleichen, zum Füllen der Mischgefässe benützt wird, muB sie Mittel besitzen, welche die Auflockerung etwaiger Zusammenballungen des pulverför migen Materials bewirken.
,Schliesslich emp fiehlt es sich, eine ,solche Umfüllvorrichtung so auszubilden, dass sie keine aufeinander rei benden Teile besitzt, welche Funkenbildun gen hervorrufen können, da das umzufüllende Pulvermaterial oft leicht entzündlich ist und durch Funkenbildung zur Explosion gebracht werden kann.. Es sind zwar schon grosse Um füllvorrichtungen bekannt, welche in den Her- stellungsstätten pulverförmiger Materialien unmittelbar an die Mühlen oder dergleichen angeschlossen sind.
Diese sind aber kompli ziert. verhältnismässig schwer, umfangreich und deshalb nicht transportabel.
Die Umfüllvorriehtung gemäss der Erfin dung zeichnet sich dadurch aus, da.ss in einem zwischen dem das umzufüllende Material ent haltenden Behälter und dem zu füllenden Gefäss einzusetzenden, mit. einem Abfüll trichter versehenen transportablen, geschlos senen Gehäuse quer zur Fallrichtung des pulverförmigen Materials wirkende, von Hand zu bedienende Mittel vorgesehen sind. um das pulverförmige Material aufzulockern und seine Weiterbewegung nach unten zu unterstützen.
Zwei beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes sind in der bei liegenden Zeichnung dargestellt.
Bei der in Fig.1 dargestellten Umfüll- apparatur ist 1 das Gehäuse der Umfüllvor- richtung, welches oben einen Stutzen 2 trägt. Auf diesen ist ein Fülltrichter 3 aufgesetzt, der an seinem obern Rande eine Filzdich tung 4 trägt, auf welcher das Vorratsfass 5 ruht, welches das pulverförmige Material ent hält, das umgefüllt werden soll. Das Ge häuse 1 steht auf einem Tisch 6, an dessen unterhalb des Gehäuses durchbrochener Platte unten ein Ha.rmonikabalg 7 anschliesst, der dicht mit dem Gefäss 8 verbunden ist.
in welches das pulverförmige Material ab gefüllt werden soll. Dieses Gefäss 8 steht aui einer Waage, mit der man die abgefüllte :Menge überwachen kann.
Die Fig. 1 zeigt die Benützungsweise der Umfüllvorrichtung beim Abfüllen von zum Beispiel Versandgefässen aus einem Vorrats behälter mit bestimmten Versandmengen. Soll die Umfüllung aus einem Veroandbehälter in einen Mischbehälter oder dergleichen er folgen, wie dies zum Beispiel in Lael.:fabri- ken nötig ist, so kann das Gehäuse 1 auch auf einer einfachen Platte angebracht sein. die auf den Mischbehälter dicht aufgelegt wird.
Eine Waage wird in diesem Falle sel ten erforderlich sein, da die Lackfabriken im allgemeinen Gefässe mit den vorgeschrie- benen Mengen an Farbpulver oder derglei chen kaufen. die für jeden einzelnen Misch vorgang erforderlich sind.
Fig. 2 zeigt eine erste Ausführungsform einer Umfüllvorrichtung, bei welcher eine besonders gute Auflockerung des Umfüll materials möglich ist. Der Stutzen 2, welcher den mit einer Drosselklappe 22 versehenen Fülltrichter 3 aufnimmt, sitzt auf einem waagrecht liegenden, leicht transportablen. geschlossenen Gehäuse 9, in dem eine hin- und herbewegliche Schubstange 10 gelagert ist, welche in einem Zylinder mit waagrech ter Axe zwei Scheiben 11 und 12 trägt.
An der Unterseite besitzt der Zylinder auf bei den Seiten eine gegen das Ende zu sich ver breiternde Öffnung 13 bezw. 14, welche Öff nungen die Verbindung mit zwei Auslauf stutzen 15 und 16 herstellen, die mittels Flanschen 17 und 18 über entsprechenden Öffnungen 19 und 20 der Grundplatte 21 be festigt sind.
Die Platte 21 kann die Tisch platte des Tisches 6 (Fig. 1) oder so ausgebil det sein, dass sie zum Beispiel auf Misch gefässe dicht aufgelegt werden kann.
Zum Umfüllen wird die Drosselklappe 22 des Trichters 3 geöffnet. Das pulverförmige Material fliesst dann in den Zylinderdes Ge häuses 9 und aus diesem durch die Öffnun gen 13 und 14 und die Stutzen 15 und 16 in das zu füllende Gefäss. Zur Unterstützung des Umfüllens und zur Auflockerung des Materials wird die Schubstange 10 mit den an ihr befestigten Scheiben 11 und 12 ab- ,.vecheelnd nach rechts und nach links be wegt, so dass sie die Öffnungen 13 und 14 abwechselnd freigibt und das Pulver aus die sen austreten kann.
Die Scheiben 11 und 12 Bind so angeord net, dass sie etwa ?;;, des gesamten Zylinder raumes zwischen sich einschliessen. Wird Wert darauf gelegt, dass das Umfüllen be sonders schnell vor sich geht, so werden die Scheiben vorteilhaft, wie in Fig.3 gezeigt, wesentlich weiter voneinander entfernt an geordnet, so dass ihr Abstand von den End- wandungen des Gehäuses 9 nur gering ist.
In den meisten Fällen genügt es nämlich, wenn die Schubstange nur sehr kurze Bewe gungen ausführt, ja sogar nur noch vibriert. Gemäss Fig. 4 ist an Stelle von zwei Schei ben nur eine einzige .Scheibe 12a vorgesehen; die in der Ruhelage genau unter der Mitte des Einfülltriehters liegt und mittels wel- eher das Füllmaterial abwechselnd nach bei den :Seiten geschoben werden kann.
Die Scheiben 11 und 12 bezw. 12a kön nen auch durch Bürsten ersetzt sein. Zweck mässig bestehen sie aus einem Werkstoff, der bei etwaigem Reiben oder Schlagen an der Wandung des Zylinders keine Funken bildet. Ist beispielsweise das Gehäuse 9 aus Eisen hergestellt, so können die Scheiben 11 und 1 2 bezw. 12a beispielsweise aus Aluminium oder Pressmasse bestehen. Zur Vermeidung von Reibung sind sie auch vorteilhaft nicht dicht, sondern mit Spiel im Zylinder geführt.
Die Fig. 5 bis 7 zeigen eine einfachere Ausführungsform der Umfüllvorrichtung, mittels welcher ein schnelles Umfüllen er reichbar ist. iSie besitzt ein kastenförmiges Gehäuse 23, auf welchem wieder ein Stut zen 2 sitzt, welcher den Fülltrichter 3 mit der Drosselklappe 22 aufnimmt. Die Drossel klappe 22 ist aus zwei Platten 22a und 22b zusammengesetzt, zwischen welchen eine Filzdichtung 22c liegt, die den Trichter bei geschlossener Klappe dicht abschliesst, ohne dass funkenbildende Reibung auftreten kann.
Im Gehäuse 23 ist mittels einer Schubstange 24 eine Platte 25 derart verschiebbar an geordnet, dass sie, wie in der Zeichnung strichpunktiert angedeutet, den Stutzen 2 ab schliessen kann. Dies erleichtert beim Um füllen das Dosieren der Mengen des umzu füllenden Materials. Oben im Gehäuse 23 ist mittels Flanschen ein Filzstreifen 26 gehal ten, welcher der Platte 25 als Abstreifer dient. Zwecks Auflockerung von etwaig zu sammengeballtem Füllmaterial ist an der Platte 25 mittels Gelenkes 27 eine Klappe 28 befestigt, welche durch Anschläge 29 in schräger Lage unterhalb des .Stutzens 2 ge halten wird, sobald der Schieber geöffnet ist.
Unten ist das Gehäuse 23 offen und mit einem Flansch 30 zur Befestigung auf einer Grundplatte versehen.