Elektrische Lichttafelanlage. Die Erfindung bezieht sich auf eine elek trische Lichttafelanlage und bezweckt ohne besonders geschultes Personal für die Über wachung und Betätigung der Anlage, das Er- scheinenla.ssen an der Lichttafel von ein- oder mehrfarbigen umschaltbaren Inschriften oder Bildern zu ermöglichen.
Die Erfindung beruht auf der bekannten Erscheinung, dass eine an einem beliebigen Punkte, gegebenenfalls auch stark exzen trisch, einer aussen durch eine lichtzer- streuende Scheibe geschlossenen Hülse ange brachte Glühlampe von beliebiger Farbe die lichtzerstreuende Scheibe im wesentlichen gleichmässig in der gewünschten Farbe be leuchtet.
Diese an sich bekannte Eigenschaft der lichtzerstreuenden Scheiben wurde bisher nur in äusserst beschränktem Masse ausgenützt, hauptsächlich um vielfarbige Inschriften oder Zeichen zu erhalten.
Um dies zu erreichen wurde im allge meinen jeder Lichtpunkt aus vier unter einer gemeinsamen Scheibe eingesteckten, verschie denfarbigen Lampen gebildet. Die gleich farbigen Lampen wurden dann mit einem üb lichen Kontaktschalter verbunden und die Erzeugung der gewünschten Inschriften oder Zeichen durch Einsetzen in den vier Schalt einrichtungen von vier gelochten Schablonen oder dergl. und gleichzeitiger Betätigung der vier Schalteinrichtungen durchgeführt.
Dies erfordert einen ausserordentlich grossen Auf wand an Material und ein äusserst geschultes Personal und trotzdem kann nicht für ab solute Betriebssicherheit garantiert werden, da immer einige der zahlreichen bis 10 000 beweglichen Kontakte, wegen Oxydierung oder aus andern Gründen nicht funktionieren.
Die Erfindung bezieht sich auf eine elek trische Lichttafelanlage, deren Lichttafel eine Anzahl lichtzerstreuender, durchsichti ger Scheiben aufweist, die je von einer Lampe aus einer Anzahl unter ihnen befind licher, in einer Mehrfachfassung eingesetzter Lampen beleuchtet werden, und in welcher die verschiedenen Lichtpunkte von einander durch undurchsichtige, von den Fassungen bis zu den Scheiben sich erstreckende Wan dungen abgetrennt werden.
Bei einer sol chen Lichtta.felanlage sollen die vorstehend erwähnten Übelstände erfindungsgemäss da durch behoben werden, dass die einzelnen Fas sungen unter jeder Scheibe durch je ein be stimmtes Zeichen kenntlich gemacht sind und die mit gleichen Zeichen versehenen Fassun gen durch einen gemeinsamen Leiter mit der Stromquelle verbunden sind, wobei die mit ungleichen Kennzeichen versehenen Fassun gen in Parallelschaltung zueinander mit der Stromquelle verbunden sind.
Im folgenden werden an Hand der Zeich nung einige Ausführungsbeispiele der Erfin dung erläutert.
In der Zeichnung zeigt: Fig. 1 einen Teil einer Reklametafel, die aus Lichtfeldern gebildet ist, von denen jedes mit einer Mehrfachfassung für 8 Lampen ver sehen ist, Fig. 2 in kleinerem Massstab: die Leucht- tafel nach Fig.1 mit dazugehörigen Scheiben, Fig. 3 einen Schnitt durch eines der Lichtfelder, der die Verbindung einer der Lampen mit einem Umschalter zeigt, Fig. 4 eine Teilfläche, auf der die Zah len 0 bis 9 erscheinen können, Fig. 5 die Verbindung der Lichtfelder nach Fig. 4 mit einer Schalterreihe,
Fig. 6 ein abgeändertes Schaltungsschema für Fernschaltung, Fig. 7 einen Teil einer Lichtreklametafel nach Fig. 1, in welcher eine der Lampen in jedem Feld mit einer durch gelochte Schablo nen zu betätigenden Schalteinrichtung ver bunden ist, und Fig. 8 bis 10 zeigen die Anwendung der Leuchttafel nach der Erfindung für Strassen verkehrszeichen.
Aus den Fig. 1 bis 3 ist ersichtlich, dass jeder Lichtpunkt der Tafel von einer Mehr fachfassung A gebildet wird, in die eine für die betreffende Anzeige geeignete Anzahl Lampen e eingesteckt werden kann, und zwar im dargestellten Beispiel von 0 bis B. Einer der Lampenpole, zum Beispiel der Gewinde sockel ist mit der Stromschiene M verbunden, während der andere Pol, zum Beispiel der mittlere, mit einer Isolierklemme B verbun den wird, die mit einem Kontakt eines Um schalters C verbunden ist.
Infolgedessen wer den die verschiedenen Stromkreise der Lam pen 1 bis 8 ausgehend von der Klemme T' der Stromquelle, durch den Kontakthebel E des Umschalters C, über einen der festen von 1 bis 8 numerierten Kontakte, über die Iso- lierklemmen B, die Lampenfäden, über die Stromschiene <I>M</I> und die andere Klemme<I>T"</I> der Stromquelle geschlossen.
Im dargestellten Falle ist der bewegliche Kontakt so eingestellt, dass alle Lampen Nr. 1 gezündet werden. Sind daher in dem in Fig. 1 dargestellten Teil der Tafel die Lampen nur in den mit einem Kreuz bezeichneten, mit der Kennzahl 1 versehenen Fassungen einge steckt, so bilden bei der dargestellten Stel lung des Umschalters C die beleuchteten Fel der den Buchstaben 0, wie in Fig. 2 darge stellt ist.
Die nicht mit. einem Kreuz bezeichneten Fassungen A brauchen natürlich nicht leer zu bleiben, sondern können zum Beispiel mit andersfarbigen Lampen als die den Buch staben 0 bildenden versehen sein, derart, dass eine vollständig erleuchtete Tafel mit. einer Grundfarbe und Beschriftung in anderer Farbe gebildet wird, oder abschattierte In schriften und Zeichnungen, sowie andere, den Fachleuten ohne weiteres bekannte Lichtwir kungen erzielt werden.
In gleicher Weise ist die Schaltung der mit 2 bis 8 bezeichneten Lampen, die so eingesteckt werden können, dass andere In schriften und Zeichnungen gebildet werden, oder teilweise die gleichen, aber andersfar bigen Inschriften erleuchtet, indem man den beweglichen Kontakt E nacheinander auf die festen Kontakte 2 bis 8 des Umschalters C bringt. Benutzt man einen bekannten selbst tätigen Dreh- oder Momentumschalter, so v erden die verschiedenen Inschriften ohne besondere Überwachung selbsttätig umge schaltet. Für sehr grosse Tafeln, deren Lichtfelder eine entsprechend ausgedehnte Fläche auf weisen, können selbstverständlich Mehrfach fassungen angewendet werden, die auch eine entsprechend grössere Anzahl von Lampen tragen, zum Beispiel 15 bis 20.
In diesem Falle kann man auf die vorbeschriebene Weise 15 bis 20 durch Drehung oder sonst umschaltbare Inschriften erleuchten.
Eine Abänderung der Lichtreklame ist durch Lampenauswechsel an Hand entspre chender Aufzeichnungen, ohne jede Fach kenntnisse, leicht ausführbar.
Man kann ferner auf Teilflächen mit den darauf angeordneten Lampen mehrere Zahlen bei einer für jede Teilflächen beschränkten Lampenzahl erscheinen lassen, und zwar hat man zum Beispiel gefunden, dass man alle Ziffern von 0 bis 9 auf einer Fläche mit 5 X 4 Lichtpunkten darstellen kann, indem man auf dieser Fläche in geeigneter Weise nur 106 Lampen verteilt, wie in Fig. 4 darge stellt ist, in der die verschiedenen Lampen fassungen mit der gleichen Nummer bezeich net sind, die von den entsprechenden Lampen dargestellt wird, wenn sie zusammen erleuch tet werden. Aus dieser Figur ersieht man, dass die verschiedenen Felder mit einer von 1 bis 8 veränderlichen Anzahl Lampen be steckt werden.
Wünscht man Teilflächen mit einer grösseren Anzahl von Lichtpunkten, so wird man immer eine erhebliche Erspar nis an Lampen im Verhältnis zu den darzu stellenden Zahlen erzielen und zum Beispiel für eine Teilfläche von 7 X 5 Lichtfeldern werden 142 Lampen genügen, um die Ziffern von 0 bis 9 zu bilden.
In der Fig. 5 sind die verschiedenen zur Bildung der Ziffern von 0 bis 9 erforder lichen Stromkreise dargestellt und man sieht, wie durch Schliessen des der Ziffer 2 entspre chenden Schalters die mit Nr. 2 bezeichneten und zusammen -die in Fig. 4 durch gebrochene Linien gezeigte Ziffer 2 bildenden Lampen erleuchtet werden. Eine derartigeAnlage kann zur Herstellung von veränderlichen leuchten den Angaben, wie zum Beispiel Zugverspä tungen in grossen Bahnhöfen, Börsenkurse, Klassifizierungen und Totalisator-Prämien bei sportlichen Veranstaltungen usw. ver wendet werden.
Ausserdem kann die Anordnung zur Bil dung der Ziffern in Verbindung mit einer Uhr derart verwendet werden, dass eine An zahl von der Uhrzeigerwelle betätigten Kon takte, eine Anzahl Leuchtzifferblätter ohne Uhrwerk in Übereinstimmung mit der Stel lung der Uhrzeiger zum Aufleuchten bringt. In diesem Falle genügt es, wenn jedes Leuchtzifferblatt aus 3 anliegenden recht eckigen Flächen gebildet wird, in welchem alle Ziffern von 0 bis 9 und aus einem Strei fen, in welchem die Ziffer 1 für die Stunden 10 bis 12 zum Aufleuchten gebracht werden können.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf die Strassenverkehrszeichen. Fig. B bis 10 zei gen beispielsweise 3 verschiedengefärbte Strassenverkehrszeichen, die auf einer und derselben Fläche erscheinen können, und zwar zeigt Fig. 8 eine rote Scheibe auf wei ssem Grunde, Fig. 9 einen weissen Doppel pfeil auf grünem Grunde und Fig. 10 eine gelbgefärbte Fläche.
Diese 3 Zeichen können eventuell durch Inschriften wie "Halt", "Geh" und "Warte" oder dergl. ergänzt wer den, so dass' die verschiedenen Zeichen auch für Farbenblinde erkenntlich sind. Fig. 7 ist ein Schema einer Leuchttafel nach Fig. 1, in welchem die mit der Ziffer 8 bezeichne ten Lampen je durch einen isolierten Leiter mit einem Kontakt eines durch Schablonen betätigten Mehrfachschalters S verbunden sind.
Bei dieser Anordnung sind die ersten 7 Lampen für bestimmte, sich wiederholende bunte Inschriften oder Zeichen geeignet, wäh rend beim, Verstellen des Kontaktarmes E auf dem Kontakt Nr. 8, die verschiedenen Inschriften durch Einsetzen einer Schablone in den Schalter S und Betätigung dieses Schalters erzielt werden.
Gewöhnlich werden für obige Zwecke kleine Schwachstromlampen angewendet. Wenn diese Lampen aus grösseren Entfernun gen umgeschaltet werden müssen, kann es vorteilhaft sein, für jeden parallelen Strom kreis einen unabhängigen Transformator vor zusehen und die Umschaltung auf den Primärstrom dieses Transformators zu be wirken. Das Sehaltsehema für Fernschal tung ist in Fig. 6 schematisch dargestellt.
Die parallel geschalteten Primärkreise P', P" ustv. unabhängiger Transformatoren sind an das Stromnetz R durch geeignete Leiter ver bunden, die mittels gewöhnlicher Schalter<B>C</B>, C" wechselweise unter Strom gesetzt werden.
Eine der Klemmen der Sekundärwicklung der Transformatoren wird vorzugsweise mit der Masse der Lichttafel verbunden, während die andere Klemme mittels der isolierten Leitun. gen 1, 2 usw. mit dem betreffenden Leiter verbunden werden, an dem die isolierten Pole der verschiedenen, mit gleichen Zeichen ver- sehenenLampenfassungen angeschlossen sind.
Aus vorstehendem sind die zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten der Anlage nach der Erfindung ersichtlich. Selbstverständlich können die verschiedenen Einricht@zngen ver schiedenste Abänderungen erfahren.
So zum Beispiel kann die Anlage, nach Fig. 4 derart umgeändert werden, dass statt Zahlen, Buchstaben zum Aufleuchten ge bracht werden usw.
Ausserdem schliesst die Erfindung nicht aus, dass andere, elektrische Hilfsmittel zur Anwendung kommen. um besonderen Anfor derungen zu entsprechen.