Laufreifen für Fahrzeuge. Bei Laufreifen für Fahrzeuge .hat man schon das Laufprofil verschiedenartig ge staltet, um die Bereifung für besondere Benützungsfälle, z. B. für Fahrten im Ge lände, auf schlüpferiger oder vereister Strasse oder im Schnee geeignet zu machen. Profile, welche der einen oder andern Anforderung genügten, entsprachen aber nicht den bei andern Wegzuständen gestellten Anforderun gen.
Man war deshalb bisher genötigt, ent weder von Fall zu Fall die Bereifung auszu wechseln oder sich mit zusätzlichen Einrich tungen wie Schneeketten und dergleichen zu behelfen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu grunde, einen Reifen zu schaffen, der sich bei jeglichem Strassenzustand und sämtli chen Witterungsverhältnissen so gut verhält, dass eine jeweilige Auswechslung oder An passung überhaupt nicht mehr nötig ist.
Diese Laufeigenschaften sollen dadurch erreicht sein, dass in der Lauffläche des Reifens muldenartige Vertiefungen von sal- eher Breite und Anordnung vorgesehen sind, dass zu beiden Seiten in der Umfangrichtung verlaufende Führungsstege und zwischen diesen Vertiefungen Querstege .stehen, in -welch letzteren sich kleinere längliche, zur Laufrichtung parallele Vertiefungen befin den,
die zwischen sich und dem Rand .der Lauffläche die längslaufenden Führungs- stege fortsetzende Stege übriglassen, wobei die Führungsstreifen sowie die Quer- und Längsstege :dazu bestimmt sind, sich bei kritischen Beanspruchungen umzulegen.
Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn die grösseren, in der Breitenrichtung liegen den Vertiefungen sowohl wie die in den Quer stegen angeordneten kleineren Vertiefungen in der senkrecht zur Radachse stehenden Schnittebene, also in der Laufrichtung, bogenförmig begrenzt sind, im Schnitt in der Querrichtung jedoch ihre Begrenzung finden in ebenen Seitenwänden der längsverlaufen den Führungsetege, die an ihrer Wurzel breiter ausgebildet sind als an ihrer Lauf fläche.
Die Ecken der grösseren Vertiefungen sind zweckmässig in der Weise ausgerundet oder gebrochen, dass sich hier zusätzlicher Werkstoff vorfindet, der eine Druckstütze bildet.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungs gegenstandes ist in der Zeichnung schema tisch dargestellt.
Fig. 1 zeigt die Draufsicht auf einen Reifenmantel ; Fig. 2 ist ein Längsschnitt nach Linie < 4-B, Fig. 3 ein Querschnitt nach Linie C-D und Fig. 4 ein Querschnitt nach Linie E-F der Fig. 1.
Der dargestellte Reifenmantel a ist an der Lauffläche mit breiten, muldenartigen Vertiefungen b ausgestattet, die sich in der Querrichtung soweit erstrecken, dass zu bei den Seiten noch je ein in der Umlaufrichtung verlaufender Führungssteg c übrigbleibt.
Zwischen den in der Laufrichtung aufein anderfolgenden Vertiefungen b sind Quer stege d vorhanden, in denen wiederum klei nere, längliche, zur Laufrichtung parallele Vertiefungen e, f vorgesehen sind, derart, dass zwischen den Vertiefungen e und f Führungs stege g übrigbleiben, die in der Fahrichtung verlaufen, und zwischen den Vertiefungen f und dem Rand der Lauffläche längsverlau fende Stege cl, welche die obenerwähnten Führungsstege c fortsetzen.
Wie besonders Fig. 2 erkennen 1ässt, sind die Vertiefungen b und e bezw. f in der Lauf richtung muldenförmig ausgebildet, das heisst so, dass sie in dem der Laufrichtung paralle len Schnitt eine elliptische oder dergleichen Wölbung nach innen zeigen unter Vermei dung jeglicher Kanten, während die Ver tiefungen an den Seiten durch ebene, nach aussen etwas geneigte Flächen begrenzt sind, derart, dass, wie die Fig. 3 und 4 zeigen die Führungsstege c, cl und g an der Wurzel breiter sind als an ihrer Lauffläche. Bei den grösseren, im Grundriss rechteckförmigen Ver tiefungen b sind die vier Ecken noch mit zusätzlichem Werkstoff ausgerundet, derart, dass dort eine Art von Druckstützen h ent steht.
Diese Druckstützen verhindern, dass die Scheitelfläche der Mulden bei hoher Be lastung oder fortgeschrittener Abnützung bis zur Fahrbahn durchgedrückt werden kann und dadurch die gewollte Wirkung verloren geht.
Über die Wirkungsweise des beschrie benen Reifenmantels ist folgendes zu sagen: Beim Fahren im Schnee wird der Schnee in den Vertiefungen e und f zu Stol len zusammengepresst, die selbst an der Fahrbahn festhaften und dem Rad einen sicheren Halt geben. Da nur die Führungs stege e, cl und g den der Belastung des Ra des entsprechenden Druck auf die Fahrbahn übertragen, ist ein hoher spezifischer Flä chendruck vorhanden, der wiederum ein sicheres Haften an der Fahrbahn ergibt.
Da die Führungsstege e, cl und g ferner zur Fahrtrichtung parallel sind, geben sie dem Rad eine sichere Führung auch bei glatter oder schlüpfriger Fahrbahn. Bei schlüpfriger Strasse wird der Schmutz von den Vertiefungen aufgenommen und isoliert, so dass die Kanten der Führungsstege trocken sind und mit dem nötigen Reibungsschluss an der Fahrbahn angreifen.
Dem Bestreben eines seitlichen Ab- gleitens wird dadurch besonders wirksam begegnet, dass die Führungsstege sich unter ständig wachsendem Widerstand etwas um legen und infolgedessen mit ihren Kanten gegen die Fahrbahn drücken, bis dem Abglei ten begegnet ist.
Ein Verschmutzen oder Auffüllen der Vertiefungen mit Schnee ist durch die Mul denform der Vertiefungen vermieden. Sobald sich der Reifenmantel von der Fahrbahn abhebt, wird der in die Mulden eingedrungene Schmutz oder Schnee nach aussen wegge drückt und abgeschleudert.
Die Erfindung beschränkt sich nicht nur auf Luftgummireifen für Fahrzeuge aller Art, sondern umfasst auch Vollgummireifen.
Ferner kann das Laufflächenprofil an einer Gummilaufdecke vorgesehen sein, die wie eine Schneekette abnehmbar auf dem Reifenmantel angebracht ist.