Verfahren zur Herstellung von Stromeinführungen für Vakuumgefässe. Es ist vorgeschlagen worden, Stromein führungen für Vakuumgefässe mit Hilfe keramischer Isolatoren herzustellen, die mit tels eines Glasflusses mit Metallrohren bezw. -ringen verbunden sind. Die Metallrohre oder -ringe werden mit der Stromeinführung bezw. mit dem Gefäss verschveisst. Zur Her stellung der Verschmelzung zwischen dem Metallrohr oder -ring und dem keramischen Isolator wurde bisher vorzugsweise die in der Glastechnik zum Verbinden von Glas mit Metall gebräuchliche Methode verwendet.
Auf. den Keramikkörper wurde ein Rohr, vorzugsweise mit angeschärftem Rand, auf gezogen und auf diese gante des Metall rohres und die anschliessende Keramikober fläche eine Glaswulst aufgeschmolzen. Es ist auch vorgeschlagen worden, diese Verschmel zung so auszuführen, dass das Metallrohr eine zylindrische Erweiterung bezw. der Isolator eine Nut erhält und der so gebildete Raum mit Glaskörnern oder lose eingelegten Glasringen ausgefüllt und das Ganze im Ofen bis zur Verflüssigung des Glases er hitzt wird.
Bei diesem Verfahren hat sich gezeigt, dass eine zuverlässige Verbindung zwischen dem Metall und dem Glas nur zu stande kommt, wenn die vom Glas benetzte Oberfläche des Metalles oxydiert ist, d. h. wenn man die Schmelzung in normaler Atmosphäre und nicht in reduzierender Atmosphäre oder in Vakuum vornimmt. Bei der für den Schmelzprozess notwendigen Temperatur verzundern jedoch die freien 14Ie- tallflächen stark.
Diese Erscheinung ist be sonders dann sehr störend, wenn bei der Herstellung der Stromeinführung die Ver schmelzung mit dem Isolator als letzter Ar beitsprozess bei der Zusammensetzung der Stromeinführung ausgeführt wird, d. h. wenn an die Metallringe schon die eigentliche Stromeinführung bezw. die zum Einschwei ssen in das Gefäss dienenden Übergangsstücke angeschweisst sind.
Man ist daher bei einem derartigen Fabrikationsgang, der den Vorteil bietet, dass nicht durch das nachträgliche An schweissen des Stromleiters bezw. der Über- gan# stücke die als Dichtung dienende Glas schicht zerstört wird, gezwungen, entweder die Verschmutzung des Gefässes durch die Verzunderung in Kauf zu nehmen oder den Schrnelzprozess in einer neutralen Gasatmo sphäre vorzunehmen.
Das letztere Verfahren hat jedoch, wie oben bereits angegeben, den ,Nachteil, (lass die Verbindung zwischen der metallischen Dichtungsfläche und dem G1as- fluss nur so unvollkommen ist, dass bei der im Betrieb vorkommenden ungleichförmigen Erwärmung eine Ablösung und dadurch ein Undiclrtwerden eintreten kann.
A11 diese Schwierigkeiten können bei dem Verfahren gemäss der Erfindung dadurch vermieden werden, dass der zur Dichtung dienende Glasfluss zunächst in eine Rinne der Metallzylinder eingeschmolzen wird, was zweckmässigerweise mit Hilfe einer Stich flamme geschieht. Bei diesem Verfahren ent steht die zur Bildung einer zuverlässigen Dichtung erforderliche Oxydhaut an der vom Glas benetzten Stelle der Zylinder, und die an dem Isolator anliegenden. zylindrischen Metallflächen werden ebenfalls oxydiert.
Mann werden die Metallzylinder über den Isolator geschoben und die Verschmelzung in einem Ofen mit neutraler Atmosphäre durehgefiihrt. l)er bereits aufgeschmolzene Glasfluss bildet mit dein Oxyd des Metalles eine verhältnismässig leichtflüssige Emaille und fliesst in die Spalte zwischen den Metall zylindern und dem Isolator.
Besonders vorteilhaft ist es, nach dem Erstarren des Glasflusses den Ofen zu evakuieren und auf diese Weise eine Vor entgasung der Stromeinführung bei einer Temperatur vorzunehmen, die nur so wenig unterhalb der Erweichungstemperatur des Glasflusses liegt, dass ein Ausfliessen dessel ben gerade vermieden wird.
Die Abbildungen zeigen zwei Ausfüh rungsbeispiele von nach dem Verfahren ge mäss der Erfindung hergestellten Stromein- Mbrungen. Der Stromleiter 1, Fig. 1, ist mit Hilfe des Isolators 2 gegenüber der Gefäss wand 12 isoliert.
Zur Herstellung der vakuumdichten Verbindung zwischen dem Stromleiter 1 bezw. dem Gefäss 12 und dem Isolator 2 sind zwei Metallrohre f> vorge sehen, die passend über den Isolator gescho ben sind, nachdem in der Rinne -1 die zur Verschmelzung erforderliche Glasmenge 7 unter Bildung einer Oxydsehicht auf der vom Glas benetzten bletalloberfläehe aufge schmolzen ist.
Es wird entweder vor oder nach der Herstellung der Verschweissungen 9 und 11 die Glasmenge 7 derart erwärmt, dass sie, wie bei 8 dargestellt, in den Spalt zwischen dein Metallrohr 6 und dem Isolator 2 fliesst und dabei eine vakuumdichte Ver bindung zwischen dem Glasfluss und dem Keramikkörper herstellt. Dieses Verschmel zen geschieht in einem Ofen mit neutraler Atmosphäre, so dass die Metallteile blank bleiben bezw. blank geglüht werden.
Um die relative Lage des Stromleiters zum Gefäss auch bei serienmässiger Herstel lung in einfacher Weise sicherzustellen, empfiehlt es sich, den Isolator an beiden Enden so zu schwächen, dass ein Absatz 10 entsteht, auf den die Rohre 6 stossen.
Fig. 2 zeigt die Anwendung des Verfah rens bei einer Stromdurchführung, bei der der Leiter 1 von einem rohrförmigen Leiter 13 konzentrisch umgeben ist, der in leiten der Verbindung mit dem Metallrohr 5 steht. Das Rohr 13 kann beispielsweise als Zulei tung zum Steuergitter bei einem Vakuum entladungsapparat Verwendung finden, wenn der Stromleiter 1 als Zuleitung zur Anode dient. Der Isolator wird dabei durch die Teile 2 und 3 gebildet.