Spülvorrichtung für Körperhöhlen. Die Erfindung hat zum Gegenstand eine Vorrichtung zum Ausspülen von Körper- höhlen, mit einem in die Körperhöhle einzu führenden Mundstück, welches einen vom Zu fluss getrennten Abfluss für die Spülflüssig keit aufweist. Bei kontinuierlichem Zufluss und Abfluss der Spülflüssigkeit besteht die Gefahr, dass Stauungen in der Körperhöhle möglich sind, die vermieden werden sollten.
Diese Stauungsmöglichkeiten können ver schiedenen Ursprungs sein. Zunächst besteht die Möglichkeit, dass die zufliessende Spül flüssigkeit, besonders, wenn sie durch einen sogenannten Clyso, das ist ein Pumpball, ein geführt wird, schneller zuläuft als es der an dem Einführungsmundstück vorgesehene Ab flussstutzen gestattet. Sodann konnte bisher, bedingt durch den Aufbau des Einführungs- mundstückes, Luft in die Körperhöhle ein dringen, die ebenfalls zu Stauungen in der Höhle führt.
Unter Beibehaltung aller Vorteile, die der gesonderte Abfluss der verbrauchten Spül- flüssigkeit hat, können solche Stauungen .in weitgehendem Masse verhindert werden, wenn in die Abflussleitung ein Belüftungsventil eingebaut ist, welches den Eintritt von zum hemmungslosen und schnellen Ablauf des verbrauchten Wassers benötigter Luft gestat tet.
Das Eindringen unerwünschter Luft in die Körperhöhle ist dabei vermeidbar, wenn das Einführungsmundstück mit allen für die Erzielung eines getrennten Ablaufes der ver brauchten Flüssigkeit notwendigen Einrich tungen aus einem Stück besteh, so dass weder durch Undichtigkeit noch durch falsches Wiederzusammensetzen des Mundstückes nach erfolgtem Reinigen oder Unvorsichtig keit Luft unbeabsichtigt in die Körperhöhle eindringen kann.
Vorteilhaft besteht das Mundstück aus gunstharzpressmasse, ist also auskochbar (sterilisierbar) und nicht wärme leitend. Schliesslich sei bemerkt, dass die Spül vorrichtung zum Duschen von Körperhöhlen und auch zum gewöhnlichen Klistieren ein gerichtet sein kann. Der am Mundstück vor- gesehene Abfluss kann zu einem Beutel für die Aufnahme der verbrauchten Spülflüssig keit oder durch einen Schlauch zu irgend einem andern Behälter führen.
Der Erfindungs,e-enstand ist auf der Zeichnung an einem Ausführtngsbeispiel ver anschaulicht, und zwar zeigt: Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Spül vorrichtung, Fig. 2 eine Aufsicht auf den vordern Ab schlussteil derselben, Fig. 3 einen Querschnitt hierzu nach Linie tl-B in Fig. 1 und Fig. 4 die Verwendung der Vorrichtung als Klistierrohr.
Die auf der Zeichnung dargestellte Vor richtung besitzt einen Anschlussstutzen 1 für den Zuführungsschlauch 2 und ein aus einem Stück gefertigtes Mundstück 3. Dieses Mund stück 3 weist einen mit ihm aus einem Stück bestehenden Stutzen 4 für den Ablauf der verbrauchten Spülflüssigkeit auf. Die Boh rung dieses Stutzens führt in das Innere des Sockelteils des Mundstückes 3, dessen oberer Teil einen aus mehreren längslaufenden Stä ben 5 und einem Ring 6 bestehenden Korb trägt. Der Korb ist mit dem Mundstücksockel aus einem Stück Kunstha.rzpressstüek herge stellt.
In dieses Mundstück ist ein zentrisches Brauserohr 7 eingegossen, welches in der Höhe des Korbes 5, 6 Austrittslöcher 8 auf weist, die derart versetzt zu den Stäben :> angeordnet sind (vergl. auch Fig. 3), dass sie immer in die Zwischenräume zwischen den Stäben 5 ausmünden. Da das Brauserohr 7 mit dem -Mundstück fest vergossen ist, be steht keine Gefahr, dass durch Verdrehung des Brauserohres die Löcher 8 hinter die Stäbe 5 zu liegen kommen, wodurch der Spiil- effekt naturgemäss stark beeinträchtigt würde.
Oben ist das Mundstück durch einen Brause kopf 9 abgeschlossen, der auf das Ende des Brauserohres 7 aufgeschraubt ist. An dem Ablaufstutzen 4 ist nun ein Belüftungsventil vorgesehen. welches aus einer längsdurch bohrten Kappe 10, einer Ventilkugel 11 und einem Ventilsitz 12 besteht. Die durch den Stutzen 4 abfliessende, verbrauchte Spülflüs- sigkeit kann durch dieses Ventil nicht treten, da, sie durch die Kugel 11, die sich dann gegen den Ventilsitz 12 anlegt, am Aus treten verhindert wird.
Wohl kann aber stän dig Luft in den Stutzen 4 eintreten. weil der Kugelsitz 1.2 mit ein oder mehreren Ausneh- mungen versehen ist. die einen ständigen Luftzutritt in das Innere des Ablaufstutzens gestatten. Dieser Luftzutritt ermöglicht ein ungehemmtes Abfliessen der verbrauchten Flüssigkeit, ohne dass irgendwelche Stauungen eintreten können. Im Gegenteil, die Flüssig keit fliesst schneller ab als die durch den Schlauch ? ankommende Flüssigkeit zufliesst.
Im Anschlussstutzen 1 ist nun ein Rück s s chlagventil vorgesehen, -elches eine Kugel 13 aufweist, die ein Rückfliessen der Spül flüssigkeit aus dem Brauserohr 7 in den Zu flussstutzen 1 vermeidet. An diesen Stutzen 1 ist ein Clyso angeschlossen, der aus dem Schlauch 2 und einem Pumpl)all 15 besteht. Am freien Ende des Schlauches \? befindet.
sich ein Ventil 1.6, welches ein Rückfliessen der Spülflüssigkeit beim Zusammendrücken des Balles 15 nach dem Entnahmebehälter hin vermeidet. -Mit 20 ist eine auf den Sockel 3 aufgesetzte, den Ausgang der Körperhöhle nach aussen abdichtende, den Abflussstutzen 4 bis über das Belüftungsventil 10, 11, 12 über deckende Manschette bezeichnet, die aus Gummi oder auch mit dem llundstücksockel 3 aus einem Stiick Hartpressstoff bestehen kann.
Die 'Wirkungsweisse der beschriebenen Vorrichtung ist folgende: Nachdem der Ball 15 zusammengedrückt und das Ende des Schlauches ? mit dem Ven til 16 in einen die Spülflüssigkeit enthal tenen Entnahmebehälter eingeführt ist, saugt sich bei Freigabe des Balles 15 dieser und der Schlauch 2 voll von Spülflüssigkeit, die nun durch erneutes Zusammenpressen des Balles 15 durch das Ventil 13.
14 in da.s Brause rohr 7, durch die Löcher 8 und den Brause kopf 9 in die Körperhöhle brausend eintritt. Durch die Stäbe 5 wird dabei ein Ablenken der aus den Brauselöchern 8 austretenden Spülflüssigkeit vermieden. Die Körperhöhle wird also offengehalten und in dem dadurch entstandenen Hohlraum kann sich die Spül flüssigkeit auswirken, um nach erfolgtem Spülprozess zwischen den Stäben 5 hindurch den Ringraum 17 des Mundstücksockels 3, den Abflussstutzen 4 und den Abflussschlauch 18 abgeführt zu werden.
Bei diesem Vorgang ist als wesentlich hervorzuheben, dass, weil die verbrauchte Flüssigkeit schnell abläuft, eine Vereinigung dieser Flüssigkeit mit der frischen Spülflüssigkeit praktisch so viel wie ausgeschlossen ist. Statt des Clysos kann, wie erwähnt, die Vorrichtung auch an einen Klistierbehälteroder einen bekannten Gummi ball angeschlossen werden. Ebenso kann statt des Abflussschlauches 18 ein Beutel Verwen dung finden, in den die verbrauchte Flüssig keit eintritt.
Soll die beschriebene Vorrichtung ledig lich für Klistierzwecke Verwendung finden, so wird das Mundstück 3, 5, 6, 7 von dem Stutzen 1 abgeschraubt und statt dessen das Klistiermundstück 19 aufgesetzt.