CH190218A

CH190218A - Verfahren zum Feuerfestmachen fester brennbarer Stoffe.

Info

Publication number: CH190218A
Authority: CH
Inventors: Aktien-Gesell Stickstoff-Werke
Original assignee: Bayerische Stickstoff Werke Ag
Priority date: 1935-04-30
Filing date: 1936-04-25
Publication date: 1937-04-15

Description

Verfahren zum Feuerfestmachen fester brennbarer Stoffe. Von den zur Herstellung von Feuer schutzmitteln verwendeten Produkten haben sich organische Stoffe, -die sich beim Er hitzen zu einer schaumigen Masse aufblähen, als besonders günstig erwiesen. Vorgeschla- gen wurden zu diesem Zwecke denen nach Bedarf anorganische Salze oder Farb stoffe zugesetzt werden können.

Die Haltbar keit .dieser Harnstoff-Formaldehyd-Konden- sationsprodukte ist jedoch begrenzt, so dass der Verbrauch innerhalb einer bestimmten Zeit erfolgen muss.

Es wurde nun gefunden, d@ass diese Nach teile beim Feuerfestmachen von festen ,Stof fen wie Holz, fertige Kleider, Wäsche usvv. nicht auftreten, wenn Konderssationsprodukte von Verbindungen, bei denen ein Kohlen stoffatom mit sämtlichen 4 Valenzen an Stickstoff gebunden ist, mit Al-delhyden ver- wendet werden.

Diese Kondensationsprodukte besitzen ausserdem eine bessere Feuerschutz- wirkung als die oben erwähnten Hain- t' deren Wirkung hauptsächlich erst durch den Salzzusatz her vorgerufen wird.

Die bei der Kondensation erhaltenen Lö sungen können in üblicher Weise durch Auf streichen, Anspritzen oder Tränken mit oder ohne Druck bezw. Vakuumanwendung auf die zu schützenden Materialien aufgebracht werden.

Der Stickstoff soll vor allem als Nitril-, Amino- oder Iminogruppe vorliegen, also in Form von Gruppen, in,denen kein Sauerstoff vorhanden ist. Als Ausgangsprodukte kom men vor allem Verbindungen in Frage, die die. Gruppe .
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enthalten.

Die aus die sen Verbindungen mit Aldehyden hergestell ten Kondensationsprodukte haben den be- kannten Ilarnstoff-Kond-ensationsprodukten gegenüber den Vorteil, .dass ihre Lösungen im Wasser stabiler sind, und @dass sie eine bes sere Feuerschutzwirkung ausüben.

Besonders vorteilhaft sind -die Konden sationsprodukte von Cyanamid oder Dicyan- diamid mit Formaldehyd. Es können zu die- sein Zwecke Dicyandiamid und dessen Lö sungen, Mutter- und Waschlaugen der Dicyandiamidgewinnung aus Kalkstickstoff, die noch Cyanamid enthalten, verwendet wer den, ferner Dicyandiamidin und seine Salze,

sowie die dicyandiamidhaltigen .Stoffe, die durch Umsetzung von Dicyandiamid entste- hen, wie Biguanid- und Guanidinderivate und die durch weitere Polymerisation des Cyanamides oder Dicyamdiamides sich bil denden Dicya.ndiamidabkömmlinge Melam, Melamin, Ammelin, Ammelid usw.

Diese Kondensationsprodukte können in flüssiger oder gelöster Form zur Anwendung -e bracht werden. Die Kondensationsprodukte sollen z. B. auf 1 Mol Dicyandiamid etwa 1 Mol Formaldehyd enthalten, der Formal dehydzusatz kann aber auch höher gewählt werden. Die entstehenden Lösungen sind un- mittelbar als Feuerschutzmittel verwendbar; es ist aber auch möglich, sie durch Ein dampfen zu konzentrieren, wobei ihre Wirk samkeit steigt.

Beider Kondensation wirkt ein geringer Säurezusatz beschleunigend; ausserdem kann durch grösseren Säurezusatz mehr Dicyan- diamidinsalz gebildet werden. Arbeitet man beispielsweise mit Phosphorsäure, so erhält man dadurch eine weitere flammenhemmende Komponente. Es scheint, dass Säurezusatz ausserdem ein Erstarren der Kondensations produkte verhindert.

Den Lösungen können verbrennungsver zögernde Stoffe zugesetzt werden, wie Phos phats, Borste. Bromide, Wa--serglas, Kalk und dergleichen, ausserdem fäulnishemmende oder schädlingsbekämpfende Zusätze, wenn gleich bereits Formaldehyd desinfizierend wirkt.

Der Schutz für vorliegendes Verfahren wird nur insoweit beansprucht, als es sich nicht um ein für die Textilindustrie in Be tracht kommendes Verfahren zur Veredlung von rohen oder verarbeiteten Textilfasern handelt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Feuerfestmachen fester brennbarer Stoffe, gekennzeichnet durch An- wendun.g von Kondensationsprodukten aus Verbindungen, bei denen 1 Kohlenstoffatom mit sämtlichen 4 Valenzen an .Stickstoff atome gebunden ist, mit Aldehyden. UNTERAN SPRüCHE 1.

Verfahren nach Patentanspruch, gekenn zeichnet durch Anwendung von Konden- sationsprodukten aus Verbindungen, die die Gruppe EMI0002.0063 enthalten, mit Al dehyden. 2. Verfahren nach Patentanspruch, bekenn zeichnet -durch die Verwendung von Kon- densationspro;dukten aus Dicyandiamid und Formald.ehjrd. 3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Kondensations- produkte in flüssiger Form verwendet werden. 1.

Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Kondensations- produkte in gelöster Form verwendet wer den. 5. Verfahren nach Patentanapruch,dadurch gekennzeichnet, dass Lösungen verwendet werden, :die bei der Behandlung,der Lau gen der Dicyandiamidherstellung aus Kalkstickstoff mit Formaldehyd ent stehen. G.

Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass Kondensationspro- dukte Verwendet werden, die unter Säure zusatz hergestellt wurden. 7. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass ausserdem noch andere flammenhemmende Stoffe verwendet wer den. B. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, .dass ausserdem noch fäul nishemmende Mittel verwendet werden. 9.

Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass ausserdem noch Schäd lingsbekämpfungsmittel verwendet wer den.