Vorrichtung zur Umsetzung einer drehenden Bewegung in eine geradlinig hin- und hergehende Bewegung. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Umsetzung einer drehenden Bewegung in eine geradlinig hin- und hergehende Be wegung in Richtung ,der Drehachse des drehenden Teiles, welche Vorrichtung ein von dem drehenden Teil bewegtes Mittelstück und zwei mit dessen Endflächen zusammen arbeitende, miteinander fest verbundene Sei tenstücke aufweist. Bei den bekannten der artigen Vorrichtungen machten sich bisher schwerwiegende Nachteile bemerkbar, welche hauptsächlich in dem Auftreten starker Stösse und Vibrationen und in einer über mässig schnellen und starken Abnutzung gerade der wichtigsten Bewegungsteile be stehen.
Ganz abgesehen davon, dass in die sem Fall dauernd Geräusche eintreten, war auch eine Anwendung der Vorrichtung für genaue und feine Arbeiten schon nach kur zer Zeit nicht mehr möglich.
Diese Nachteile werden durch die Erfin dung vollkommen beseitigt. Die Erfindung besteht darin, dass das Mittelstück lose auf einem oder mehreren Exzentern sitzt und mit parallelen Schrägflächen dauernd über deren ganze Ausdehnung auf Schrägflächen der beiden Seitenstücke aufliegt. Hierdurch werden Stösse ausgeschaltet, und. die Abnut zung ist ausserordentlich gering.
In den Fig. 1 bis 6 der Zeichnung ist die neue Vorrichtung beispielsweise darge stellt.
Fig. 1 bis 3. zeigen eine Vorrichtung in schematischer Darstellung in zwei um 180 gegeneinander verdrehten Längsschnitten und einem Querschnitt zur Erläuterung der Be wegungsvorgänge; Fig. 4 und 5 veranschaulichen ein prak tisches Beispiel :der Vorrichtung im Längs schnitt. bezw. Querschnitt, letzterer nach Linie A-B in Fig. 4 geführt; Fig. 6 endlich stellt eine weitere Aus führungsform der Vorrichtung dar.
Auf der gegen Verdrehung gesicherten, jedoch in Richtung ihrer Längsachse ver schiebbaren Stange a sitzt fest der Exzenter b, und auf diesem ruht drehbar die zylin drische Hülse c mit den zueinander paralle len Schrägflächen c' an ihren beiden Kopf enden.
Diese Schrägflächen c' befinden sich über ihre ganze Ausdehnung dauernd in Berührung mit ebenfalls zueinander paral lelen Schrägflächen d' der beiden die Form abgeschrägter zylindrischer Körper besitzen den Seitenstücke d, welche durch die zylin drische Büchse e starr miteinander verbun den sind. Die Hülse c wird auf dem Exzen ter b gegen Längsverschiebung gehalten, in dem gemäss den Fig. 1 und 2 beispielsweise ein ringförmiger Vorsprung f des Exzenters in eine ringförmige Innennut der Hülse c passend eingreift.
Auf .diese Weise kann sich die Hülse c zwar auf dem Exzenter drehen, zwingt aber bei ihrer gleichzeitigen Längsverschiebung die gegen Drehung ge sicherte Stange a zur Teilnahme an dieser Längsverschiebung. Die Büchse e mit den fest an ihr angebrachten Seitenstücken d wird zum Beispiel durch einen Motor oder dergleichen in Drehung versetzt, wobei sie in beliebiger Weise gegen Längsverschiebung gesichert ist.
Aus- den Fig. 1 und 2 ist die Längsver schiebung der Stange a bei einer Drehung der Seitenstücke um<B>180'</B> ersichtlich. Die Verschiebung kommt dadurch zustande, dass die Mittelachse der Hülse c und die Dreh achse der Seitenstücke d nicht in Oberein stimmung liegen, so dass bei der Drehung der Seitenstücke d .die Schrägflächen der Hülse c und der Seitenstücke d sich auf einander verschieben. Dabei führt die Hülse c eine kreisende und gleichzeitig bin- und hergehende Bewegung aus, wobei sie den Exzenter b und .damit die Stange a hin- und herbewegt.
Die Achsialverschiebung der Hülse c und der Stange a ist gleich g (Fix. 2), sie ist abhängig von der Grösse des Steigungswinkels der Schrägflächen c' und d1 und der Exzentrizität der Achsen der Teile c und d.
Wie die praktische Ausführung nach Fig. 4 und 5 erkennen lässt, ist die Büchse e in einem rohrförmigen Gehäuse h unter- gebracht, welches als Handhabe für die Vor- richtung dient. Die Hülse c wird dadurch gegen Längsverschiebung auf den Exzentern b gehalten, dass Hülsenteile e2 zwischen diese Exzenter greifen. Die zylindrischen Seiten stücke d, welche durch die Büchse e starr miteinander verbunden sind, sind mit Fort sätzen i bezw. k in Kugellagern l drehbar gelagert, wobei sie gegen Längsverschiebung gehalten werden.
An ,diese Kugellager schliessen sich unten und oben hohle Stutzen in und n an. Die gegen Drehung gehaltene, jedoch längsverschiebbare Stange a ist in Mittelbohrungen der Seitenstücke d geführt und erstreckt sich nach oben bis in den Hohlstutzen n hinein. Am vordern bezw. obern Ende trägt die Stange a den Werk zeughalter o für ,die verschiedenen, aufsteck baren Werkzeuge, welcher Halter beispiels weise durch Nasen o" gegen Verdrehung ge sichert ist.
An dem Wellenstummel d wird etwa mittels eines biegsamen Organes der Drehantrieb, zum Beispiel ein Motor usw., angeschlossen.
Die neue Antriebsvorrichtung kann in allen Fällen vorteilhaft Verwendung finden, wo es sich darum handelt, aus einer gegebe nen Drehbewegung eine Hin- und Herbewe- gung in Richtung der Achse des drehenden Teils abzuleiten, also zum Beispiel bei Werk zeugen aller Art, die eine Hin- und Herbe wegung ausführen sollen.
Genannt seien hier als hin- und herzubewegende Werkzeuge zum Beispiel chirurgische Sägen, Sägen für Feinmechaniker, Feilen, Schaber, Polier gegenstände, Gravierwerkzeuge etc. Weil die Schrägfläche c' und d' dauernd und ganz stossfrei aufeinander gleiten, ist der Ver schleiss ausserordentlich gering, zumal durch Ölfüllung des geschlossenen Gehäuses alle gleitenden oder sich drehenden Teile wirk sam geschmiert werden können. Da, wie aus der Zeichnung hervorgeht,
die Seitenstücke d um<B>180'</B> zueinander versetzt angeordnet sind, können Schwingungen von Seiten dieser sich drehenden Teile d her nicht auftreten. Unerwünschte Achsialschwingungen bezw. Achsialstösse der an Masse wesentlich kleine- ren, hin- und hergehenden Stange a mit dem bezw. den Exzentern können auch nicht auf treten, so dass eine in der oben angegebenen Weise ausgebildete Vorrichtung, wie auch die Erfahrung gezeigt hat, ruhig, genau und stossfrei und vor allem dauernd zuverlässig und ohne Störungen arbeitet.
Durch Blockierung .der Stange a mit dem Exzenter b, der Hülse c und der Seitenstücke d miteinander kann der Antrieb auch zur Übertragung einer reinen Drehbewegung verwendet werden, zum Beispiel wenn man mit der gleichen Vorrichtung auch bohren will. Diese Blockierung kann zum Beispiel ohne weiteres dadurch erreicht werden, dass durch Anziehen einer Schraube die vorge nannten Teile zusammengeklemmt werden. so dass sie alle nur die vom Motor usw. über tragene reine Drehbewegung ausführen. In Fig. 6 ist eine weitere Ausführung der Vorrichtung dargestellt, bei welcher das an zutreibende Organ eine Drehbewegung bei gleichzeitiger Achsialverschiebung ausführt. Die Exzenterstange a ist etwa durch das Vierkant p und die aussen angebrachte Schraubenmutter q gegen Drehung und auch gegen Achsialverschiebung gesichert.
Die durch die Büchse e fest miteinander verbun denen Seitenstücke d sitzen dagegen ver schiebbar und drehbar auf der festen Stange a. Dadurch, dass nun auf die Aussenstirn- flächen der Seitenstücke d abwechselnd ein Druck in entgegengesetzter Richtung aus geübt wird, werden diese Seitenstücke in Drehung und gleichzeitige Achsialverschie bung versetzt. Diese Bewegung wird durch den aus dem Gehäuse h herausragenden Stutzen r auf dass anzutreibende Organ über tragen.
Auch hier kommt, genau wie bei der vorher beschriebenen Ausführung, die Drehbewegung der Seitenstücke dadurch zu stande, dass die Drehachsen der Hülse c und dieser Seitenstücke d nicht in Übereinstim mung liegen. Bei der hier gezeichneten Aus führung wird der Druck auf die Stirnflächen der Seitenstücke durch ein gasförmiges bezw. flüssiges Druckmittel ausgeübt, welches in das allseitig geschlossene Gehäuse h abwech selnd auf verschiedenen Seiten durch die Rohrleitungen: s eingelassen wird.
Gegebenenfalls kann die neue Vorrich tung auch so ausgebildet sein, dass- eine Um kehr der Bewegungsarten gegenüber den Bei spielen nach Fig. 1 bis 4 in der Weise er folgt, dass der Teil a mit dem bezw. den Exzentern in drehende Bewegung versetzt und diese Drehbewegung in eine hin- und hergehende Bewegung der Seitenstücke d umgesetzt wird. Die Welle a ist dann gegen Achsialverschiebung gesichert, während die Seitenstücke d gegen Drehung gehalten, je doch in Richtung ihrer Längsachse verschieb bar .sind.
Wie vorher, ist die Hülse c als Mittelstück auf dem oder den Exzentern gegen Längsverschiebung gegenüber diesen Exzentern gesichert. Bei der Drehung der Welle a nimmt der bezw. nehmen die Exzen ter an. dieser Drehung teil und erteilen da durch der Hülse c eine kreisende Bewegung um die Achse der Welle.
Dadurch werden die Seitenstücke d mit der Büchse e in Längsrichtung der Welle a, ebenfalls um den Hub g (Fig.1 und 2'), hin- und hergeschoben.
Der Erfindungsgegenstand ist bei ent sprechender Ausbildung auch anwendbar bei verschiedenen Maschinen der Textilindustrie usw., bei denen gleichzeitig eine hin- und hergehende und eine Drehbewegung des glei chen Arbeitsteils in Frage kommen. Es ist dann zweckmässig, die nicht längsverschieb bare Exzenterwelle a und auch .gleichzeitig die längsverschiebbare Büchse e bezw. die Teile d mit verschiedenen Tourenzahlen in gleicher oder entgegengesetzter Richtung an zutreiben.
Bei Veränderung der Tourenzah len ändert sich entsprechend die Anzahl der Hin- und Herbewegungen der Büchse und damit der Seitenteile d in der Zeiteinheit.