Kapselwerk, insbesondere Gas- oder Flüssigkeitsmesser. Es sind bereits Kapselwerke mit exzen trisch gelagertem Kolben und mehreren dreh baren Flügeln bekannt, welche durch die Wirkung der Fliehkraft an das Gehäuse ge drückt werden und den Arbeitsraum in meh rere Kammern teilen, der durch das Gehäuse und den Kolben begrenzt wird. Diese Kap selwerke weisen aber insbesondere für die Messung von gasförmigen und flüssigen Mit teln den Nachteil auf, dass die Reibungs widerstände oder die Spaltverluste, die durch das Gleiten der Flügel an der Gehäusewand hervorgerufen werden, viel zu hoch sind, weshalb sie keine brauchbaren Messergebnisse liefern.
Sie laufen auch erst bei verhältnis mässig hohem Druckunterschied des zu mes senden Mittels vor und nach dem Kolben an und zeigen bis zu einer grossen Messmenge überhaupt keinen Durchgang an. Es gibt auch Kapselwerke mit zwangläufig geführ ten Kolbenflügeln, die ebenfalls hohe Bewe gungswiderstände oder grosse Spaltverluste aufweisen und in ihren Aufbau verwickelt und daher teuer sind und oft an die Genauig keit bei der Herstellung grosse Anforderun gen stellen. Vielfach sind die Kolbenflügel führungen durch ihre hohe Beanspruchung, besonders bei grossen Umlaufszahlen und dort, wo sie nicht kreisförmig sind, grossen Abnützungen unterworfen.
Bei Kapselwer ken, die mit einer Hilfsflüssigkeit arbeiten, sind die Spaltverluste zwar geringer, jedoch sind diese Kapselwerke nur bei hohen Um drehungszahlen verwendbar, weil erst dann der die äussern Spalten dichtende Flüssig keitsring durch die Wirkung der Fliehkraft gebildet wird. Sie sind daher für die Mes sung ungeeignet, da sie bei geringem Durch gang des zu messenden Mittels keine Mess- ergebnisse liefern. Ausserdem schliesst noch folgender Umstand ihre Verwendung für die sen Zweck aus. Der Arbeitsraum wird durch die Hilfsflüssigkeit begrenzt, daher wäre deren Menge während des Messens immer gleich zu halten, damit auch der Arbeits raum seine Grösse nicht verändert.
Die in das Kapselwerk eingesetzte Hilfsflüssigkeit verdunstet zum Teil während des Betriebes und zum Teil wird sie durch das ein- und ausströmende Mittel mitgerissen. Wenn auch die Hilfsflüssigkeitsmenge nur sehr-langsam abnimmt, so treten doch entsprechend der damit verbundenen Vergrösserung des Ar beitsraumes Messfehler auf, die nur durch ständige Wartung oder durch verwickelte Einrichtungen in erträglichen Grenzen ge halten werden können. Schliesslich macht auch die verhältnismässig grosse Menge der Hilfsflüssigkeit, die besonders bei Leistungs änderungen schädlichen Einfluss auf das Messergebnis ausüben würde, diese Bauart für Messzwecke ungeeignet.
Die bekannten Kapselwerke mit zwei oder mehr Drehkolben weisen geringe Bewegungswiderstände auf. weshalb sie vielfach für Messzwecke Verwen dung finden. Ihre Herstellung erfordert je doch grosse Sorgfalt und Genauigkeit, wo durch sie sehr verteuert wird.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein solches Kapselwerk, dessen im Gehäuse ex zentrisch gelagerter Kolbenkörper mit drei oder mehr an ihm angelenkten Kolbenflügelu versehen ist, wobei erfindungsgemäss wäh rend des Arbeitens des Kolbens und der Flü gel eine im Gehäuse zu ihm gleichachsig gelagerte Trommel mitbewegt wird, die, sei es allein oder im Verein mit dem Gehäuse, mit dem Kolbenkörper einen zweckmässig sichelförmigen Arbeitsraum bildet, welcher von den Kolbenflügeln in voneinander ab geschlossene Kammern unterteilt wird, wobei die Anordnung und Ausbildung aller beweg lichen Teile zweckmässig so getroffen ist,
dass sie mit dem geringsten Bewegungswiderstand und Spaltverlust arbeiten und ihre Herstel lung tunlichst einfach und billig ist. Durch die Anordnung der Trommel können die Gleitwege der Flügel (bezw. Wälzwege, wenn an den Flügelenden Rollen angebracht sind) seitlich und am innern Umfang der Trommel infolge ihrer Mitbewegung auf ein Mindestmass gebracht werden, wodurch die für die Erhaltung der Bewegung erforder liche Reibungsarbeit und die Abnützung der bewegten Teile im Vergleich zu bisherigen Ausführungen sehr gering gehalten werden können. Eine weitere Verringerung des Be wegungswiderstandes kann dadurch erreicht werden,
dass das Gleiten der Flügel durch Abwälzen an der Trommel ersetzt wird, indem am äussern Ende der Flügel Rollen angebracht sind, die fast so breit sind wie die Trommel. Zweckmässig sind mehrteilige Flügel angeordnet, deren Teile gelenkig mit einander verbunden sind und die an ihrem äussern Ende auch mit der Trommel gelenkig verbunden sind. Demzufolge ist dann die Trommel mit dein Kolbenkörper durch die Flügel gelenkig verbunden, daher gleiten oder wälzen sich die Flügel nicht am Innen umfang der Trommel ab, sondern sie führen nur um ihre Gelenke Schwenkbewegungen aus, die fast keinen Widerstand der Bewe gung des Kolbens samt den Flügeln ent gegensetzen.
Die Dichtheit der Gelenke kann durch eine solche Ausbildung erreicht wer den, dass die Spalten der Gelenke möglichst klein und ihre Grundflächen dagegen mög lichst gross sind, wodurch sie dem in die Arbeitskammern eintretenden Mittel den Durchtritt beträchtlich erschweren.
Durch Ausfüllen mit Fett, Öl oder andern an den Flächen haftenden Mitteln kann aber auch der Durchtritt des Mittels durch die Spalten vollständig verhindert werden, ebenso da durch, dass die Spalten der Flügel durch einen geschmeidigen und dichten Stoff ab gedeckt werden, wodurch bei der Herstel lung der Gelenke auf die Spaltbildung und damit auf die Genauigkeit ihrer Ausführung wenig Bedacht zu nehmen ist und ihre Her stellung. daher einfach und billig werden kann.
Im weiteren können Mittel vorgesehen sein, welche die Verbindung der Trommel mit dem Kolbenkörper, durch welche die Lage der Trommel zum Kolben und damit auch die Lage der Flügel zu Trommel in jeder Stellung festgelegt ist, betreffen. Das hat den Vorteil, dass die Kolbenflügel siel nur an bestimmten Stellen entsprechend ihrem Schwenkbereich auf der Trommel be wegen, weshalb nur diese Stellen durch Be- arbeitung genau zylindrisch gestaltet wer den müssen.
Bei den Ausführungen mit mehrteiligen Flügeln kann durch diese Ver bindung eine Schonung der Gelenke erreicht werden, weil die Trommel nicht mehr durch die Flügel mitgenommen wird; der Schwenk bereich der Flügelteile ist hierdurch in jeder Stellung eindeutig bestimmt, was besondern dann erforderlich ist, wenn schädliche Räume durch die Ausbildung des Kolbenkörpers oder der Trommel vermieden werden sollen, wobei der Schwenkbereich der Flügel be rücksichtigt werden muss.
Der Kolbenkörper, in dem die Ein- und Auslassöffnungen für die Arbeitskammern vorzusehen sind und der sich zum Beispiel auf einen zylindrischen, die Ein- und Ausströmli:anäle enthaltenden Gehäuseteil kolbenschieberartig bewegen kann, kann rohrförmig ausgebildet sein. Der erwähnte Gehäuseteil kann von einer oder beiden Seiten durch den Kolbenkörper ge führt werden, wodurch er auch zur Lage rung des Kolbenkörpers dienen und das Kap selwerk eine sehr gedrängte Form erhalten kann.
In der Zeichnung sind einige beispiels weise Ausführungsformen des Erfindungs gegenstandes als Mengemesser schematisch dargestellt. Der Einfachheit wegen sind in allen Ausführungsbeispielen dreiflügelige Kolben gewählt.
Fig. 1 und 2 zeigen in Quer- und Längs schnitt ein Kapselwerk mit einteiligen Kol benflügeln, an deren äussern 'Enden Rollen angeordnet sind; Fig. 3 und 4 zeigen in Querschnitt A-B und Längsschnitt C-D ein Kapselwerk mit zweiteiligen Kolbenflügeln und zentralen Ein- und Ausgangskanälen-, Fig. 5 und 6 zeigen in Querschnitt G-H und Längsschnitt E--F ein Kapselwerk mit dreiteiligen Kolbenflügeln,
dessen Trommel mit dem Kolbenkörper durch Gleitführungen in ihren Schildern und durch am Kolbenkör per befestigte Gleitsteine verbunden ist; Fig. 7 zeigt einen Querschnitt durch einen zweiteiligen Flügel, dessen Spalte durch<B>01</B> gedichtet sind. An dem zylindrischen Gehäuse 1, das die 1llesskammern a, b, c nach aussen begrenzt, sind für den Anschluss der Rohrleitung für das zu messende Mittel ein Eingangsstutzen und ein Ausgangsstutzen 3 vorgesehen. Seitlich ist das Gehäuse durch die Deckel 4 und 5 geschlossen. Im Gehäuse 1 befindet sich gleichachsig zu ihm eine Trommel 26 mit Öffnungen 30 an ihrem Umfang für den Durchtritt des zu messenden Mittels.
Sie läuft auf Kugellagern 27, deren Aussenringe in den Deckeln 4 und 5 sitzen und deren Innenringe auf den Seitenschildern 28 und 29 der Trommel aufgezogen sind. Zwischen diesen Schildern passend befindet sich der Kolbenkörper 9, der mit der im Gehäuse ex zentrisch gelagerten Achse 6 fest verbunden ist und am Umfang für die Kolbenflügel 10 drei ihrer schwingenden Bewegung Rech nung tragende Lagerungen trägt, die so be schaffen sind, dass das Spiel zwischen dem Kolben und den um die Achsen 11 drehbaren Flügeln möglichst gering. ist.
Die Flügel können auch durch Federn in pfannenartige Ausnehmungen des Kolbens gedrückt wer den, wodurch sie sich ohne Spiel in diesen Ausnehmungen bei der Bewegung abwälzen. Am Ende jedes Flügels 10 befindet sich eine Rolle 12, die am Flügel drehbar gelagert ist und fast so breit ist wie der Flügel. Das Spiel zwischen Flügel und Rolle ist sehr gering gehalten, um Spaltverluste zu vermei den.
Der durch das Gehäuse 1 und dem Kol ben 9 gebildete sichelförmige Messraum wird seitlich durch die Schilder 28 und 29 be grenzt und durch die Flügel 10 und Rollen 12 in gegenseitig dichte Kammern a, b, c geteilt, die bei der Bewegung des Kolbens, der Flügel, der Rollen und der Trommel mit ihren Seitenschildern ihre Grösse ständig ändern, wobei die im Gehäuse lose gelagerte Trommel durch die Reibung der Flügelrollen mitbewegt wird. Die Achse 6 ist mittels einer Stopfbüchse durch den Gehäusedeckel 5 ge führt.
Auf dem Ende 16 der Achse sitzt ein Zahnrad 31, das durch weitere Zahnräder, oder andere Übertragungsmittel, mit dem Zählwerk im Gehäuse 25 verbunden ist. Beim Messen von gasförmigen Mitteln wird zweck mässig in das Gehäuse reichlich zähflüssiges Öl eingesetzt, das während der Bewegung den Kolben und die andern Teile überzieht und die vorhandenen engen Spalten ausfüllt und dichtet. Die Kolbenflügel 10 werden durch ein elastisches Mittel, z. B. Schrauben federn, die auf die Achsen 1.1 aufgeschoben sind und' deren eines Ende am Kolbenkörper 9 befestigt ist, ständig an die Trommelwand gedrückt.
Das erwähnte elastische Mittel hat nur die Aufgabe, bei Stillstand des Messers die in der obern Lage befindlichen Flügel an die Trommelwand zu drücken und dadurch ein selbsttätiges Anlaufen des Kolbens zu er möglichen. Bei mittleren und hohen Umdre hungszahlen des Kolbens würde die Flieh- kraftwirküng allein ein Anpressen und Ab rollen der Flügel an der Trommelwand ver bürgen. Das beschriebene Kapselwerk zeich net sich besonders durch seinen. leichten Gang aus. Durch die Anordnung der Rollen wird der Bewegungswiderstand beträchtlich herab gesetzt.
Die Rollen legen auf der innern Trommelwand nur kurze Wälzwege zurück, da sie bei der Bewegung die Trommel mit bewegen, wodurch die. Umdrehungszahlen der Rollen auch bei rascher Bewegung des Kolbens nicht hoch sind. Auch die seitlichen Gleitwege der Flügel an den Seitenschildern der Trommel sind wegen deren Mitbewegung gering. Die Spaltverluste bleiben demnach dauernd sehr gering. Soll das Kapselwerk als Arbeitsmaschine (Gebläse, Kompressor, Pumpe etc.) Verwendung finden, so wird es von der Achse 6 aus angetrieben.
Das zu fördernde Mittel wird durch den Eingang stutzen 2 angesaugt und durch den Ausgang stutzen 3 in die Förderleitung gedrückt. Bei der Verwendung des Kapselwerkes als Kraft maschine wird die erzeugte Kraft von der Achse 6 abgenommen.
Die Trommel 26 kann bei diesem Kapsel werk auch zwangläufig durch Anlenken eines Kolbenflügels an ihr mitbewegt wer den. An der Trommel ist dann ein ähnliches Gelenk angebracht wie am Kolbenkörper 9, das entsprechend der Exzentrizität des Kol- bens ein freies Ausschwingen des' an ihr befestigten Flügels gestattet. Durch diese zwangläufige Verbindung des Kolbens mit der Trommel wälzen sich die Rollen der an dern Flügel an bestimmten Stellen der Trom- melinnenwand ab, weshalb nur diese Stellen bei ihrer Herstellung bearbeitet werden müssen.
Bei grossen Kapselwerken, insbesondere bei schweren Ausführungen, nehmen die auf die Flügel wirkenden Fliehkräfte bei hohen Drehzahlen grosse Werte an, wodurch die Rollen der Flügel hohen Drücken ausgesetzt werden. Durch Anordnung von Gegengewich ten auf den über ihre Drehpunkte hinaus verlängerten Flügeln kann dieser Druck auf die Rolle verringert oder gänzlich aufgeho ben werden. Die Ein- und Ausströmstutzen können auch an einer oder beiden Seitenwän den des Gehäuses angeordnet werden. In die sem Falle sind in den Trommelseitenschil- dern Öffnungen für das ein- und austre tende Mittel vorgesehen.
Der Vorteil- der seitlichen oder auch zentralen Anordnung der Ein- und Ausströmkanäle liegt darin, dass die Trommel nicht passend im Gehäuse laufen muss, wodurch die Bearbeitung der zylindrischen Gehäuseinnenwand und der äussern Fläche des Trommelumfanges weg fällt. Zwischen dem Gehäuse und der Trom mel kann demnach ein beliebig grosser Spalt sein. Ein Abschleudern des in das Kapsel werk für die Schmierung und der Dichtung der Spalten des Kolbens, der Flügel und der Trommel eingesetzten Öls in den Ein- oder Ausströmstutzen ist dabei nicht möglich.
Es können auch, wie Fig. 3 und 4 zeigen, alle Kolbenflügel an der mitlaufenden Trom mel gelenkig befestigt werden. Ausser den Gelenken an den Enden der Flügel am Kol benkörper und an der Trommel muss aber hierbei noch mindestens ein weiteres Gelenk, z. B. in der Flügelmitte, vorgesehen sein. Die zwangläufig mitbewegte Trommel 50 ist mit dem Kolbenkörper 51 durch zweiteilige, mit Gelenken versehene Kolbenflügel 52, 53 ver bunden.
Das Gas strömt durch das Rohr 54 in den durch die Gehäuseblechteile 55, 56 und der Trennwand 57 begrenzten Raum und gelangt durch eine seitliche Öffnung des Gehäusemittelstückes 58 in den Raum a. l iureli die Öffnung b des Mittelstückes 58 und den freien Ausschnitt c des als Schieber ausgebildeten Kolbenkörpers 51 strömt das (ras nun in die Kammer in, die durch den Kolbenkörper 51, die Flügelteile 52, 53, die finit dem Kolbenkörper fest verbundenen Seitenwände 70 und 71 und der Trommel 50 gebildet wird, und mit einem gasdichten und geschmeidigen Stoff 59. z. B. Leder, aus gekleidet ist.
Der höhere Druck des in die Kammer m einströmenden Gases, gegenüber dem aus der Kammer n strömenden, bewirkt die Drehung der Teile 51, 52, 53 und der Trommel 50, welche auf Kugellager 62, 63 in Ausnehmungen der Gehäuseblechteile 55 und 60 läuft. Sobald der Inhalt der Kam- iner m seinen grössten Wert erreicht, wird durch den Kolbenschieber 51 die weitere Gaszufuhr gesperrt, indem die Öffnung b von dem nacheilenden Schiebersteg des Kol benkörpers 51 überfahren wird.
Gleich dar nach wird der Ausströmschlitz d des Mittel stückes 58 frei und das Gas in der Kammer 7n kann durch ihn (in Fig. 4 durch strich- lierte Pfeile angedeutet) in den Raum e ent weichen, von wo es durch die seitliche Öff nung f in den zweiten, durch die Teile 55, 56 und die Wand 5 7 abgeschlossenen Raum und schliesslich in das Gasausgangsrohr 61 ge langt.
Derselbe Vorgang spielt sich auch in den Kammern n und o ab, entsprechend ihren Stellungen zu den Ein- und Ausströmschlit- zen <I>b</I> und<I>d,</I> so dass bei einer Umdrehung des Kolbens jede Kammer einmal gefüllt und entleert wird. Die Bewegung wird von dem auf dem Kolbenkörper 51 fest sitzenden Zahnkranz 64, über das Zahnrad 65 und das Kegelräderpaar 66, 67, auf das Zählwerk 68 übertragen, das gegen unbefugte Eingriffe durch ein Gehäuse 69 geschützt ist.
Die mit dem Kolben sich mitdrehende Trommel kann sich infolge der gelenkig ver bundenen Kolbenflügelteile gegenüber dem Kolbenkörper etwas verdrehen. Für den Ar beitsvorgang ist dies belanglos, da hierdurch der sichelförmige Arbeitsraum nicht ver ändert wird. Die Trommel sucht sieh jene Lage, in der sie den geringsten Bewegungs widerstand vorfindet.
Wenn auf den Kol ben stark beschleunigende oder verzögernde Kräfte einwirken, wie zum Beispiel bei gro ssen Druckschwankungen in den Rohrleitun- ren, sprunghaften Leistungsänderungen in kurzen Zeitabständen<B>USW.,</B> ist es vorteilhaft, die geringe Bewegungsfreiheit der Trommel zu unterbinden, damit Stösse verhütet wer den, die insbesondere die Gelenke der Flügel wesentlich beanspruchen würden. Die knie hebelartigen Flügel haben nämlich zwei Strecklagen, innerhalb welcher sich die Trommel ohne Sicherung ihrer Lage zum Kolben frei bewegen kann. Bei der Drehung des Kolbens zieht -der jeweils sich in der Strecklage befindliche Flügel die Trommel mit.
Wird nun zum Beispiel die Bewegung der Antriebachse aus irgend einem Grande langsamer, so bewegt sich die Trommel zu folge ihrer Massenwirkung mit der ursprüng lichen Geschwindigkeit bis zur andern Streck lage des Flügels weiter und dann wird sie plötzlich von dem Flügel zurückgehalten.
Zur Vermeidung derartiger Stösse und der damit verbundenen Geräusche und uner- wtinscht hohen Beanspruchungen der Flügel gelenke ist es vorteilhaft, die Trommel mit dem Kolbenkörper zu verbinden, so dass ihre Tage zum Kolben in jeder Stellung gesichert ist (vergl. Fig. 5 und 6). Hierdurch sind auch die Schwenklagen der Flügel in jeder Stellung des Kolbens festgelegt und die Flü gel von der Mitbewegung der Trommel ent lastet.
Nach Fig. 5 und 6 befinden sich in den Seitenschildern 80 der Trommel 50 Nu ten 81, die, wie dargestellt, radial oder auch schräg oder kurvenförmig sein können und in denen die an den Augen 82 des Kolben körpers 51 befestigten Steine 83 gleiten und die zwangläufige Mitnahme der Trommel be wirken. Die Form der Gleitführungen be stimmt die Schwenklagen der Flügelteile 84, 85, 86 eindeutig bei der Umdrehung des Kol bens. Die Flügel 84, 85, 86 sind hier drei teilig.
Die Spalten zwischen dem Kolben, den Flügelteilen und der Trommel sind möglichst klein und die Berührungsflächen aller Teile dagegen möglichst gross ausgebildet, damit sie dem in die Arbeitskammern eintretenden Mittel den Durchtritt beträchtlich erschwe ren. Durch Ausfüllen des Spaltes mit einem an den grossen Flächen haftenden Mittel, wie zum Beispiel Fett, Öl und dergleichen, ' wi rd eine vollkommene Dichtheit erreicht. Bei hohen Druckunterschieden der nebeneinander liegenden Arbeitskammern ist es von Vorteil, das dichtende Mittel den Spalten unter Druck zuzuführen, wie es Fig. 7 zeigt. Gemäss die ser ist ein zweiteiliger Flügel 84, 86 sowohl am Kolbenkörper 51, als auch an der Trom mel 50 gelenkig befestigt.
Die Ausbildung dieser einzelnen Teile bei den Gelenken ist derart, dass die Spalten eine möglichst grosse Fläche haben, um ein Herausdrücken des dichtenden Mittels zu verhindern. Die Flü gelteile 84 und 86 sind um die Wellen 8 7 schwenkbar und mit Bohrungen 94, 95 und 90, 91 versehen, die den Durchtritt des dich tenden Mittels ermöglichen. Im Kolbenkör per 51 und der Trommel 50 befinden sich hierfür Bohrungen 88 und 97. Zur Vertei lung des dichtenden Mittels in den Spalten sind an ihren Flächen Nuten 89, 92 und 96 vorgesehen. Dem geschlossenen Innenraum des Kolbenkörpers 51 wird zum Beispiel 01 zu geführt; das durch die Fliehkraft an seinen Umfang geschleudert wird.
Durch die Boh rung 88 gelangt das 01 zum Flügelgelenk des Kolbens 51, verteilt sich in seinem Spalt durch die Nuten 89 und gelangt ferner durch die Bohrung 90 des Flügelteils 86 zur Achse 87, die eine Eindrehung 98 bei dieser Boh rung für den Durchtritt des Öls zur Boh rung 91 besitzt. Von hier tritt das 01 in den Spalt des Gelenkes der Flügelteile 84, 86 und verteilt sich dort durch die Nuten 92. Den weiteren Weg nimmt es ähnlich wie im Teil 86 über die Bohrung 95 und 94 des Teils 84 zum Gelenk an der Trommel 50. Schliesslich verlässt das 01 durch die Bohrung 97 die Trommel und dichtet den Spalt zwischen Trommel und Gehäuse. Die Fliehkraft be- wirkt die Förderung des Öls durch die Ka näle zu den Spalten unter Druck, welcher bei steigender Drehzahl des Kolbens zu nimmt.
Bei Verwendung eines konsistenten Fettes, das die Spalten auch bei hohen Druckunterschieden zu beiden Seiten dersel ben gut dichtet, vermag die Fliehkraft allein das Fett nicht durch die Kanäle zu drücken, so dass dann hier eine Fettpresse verwendet werden muss. Der Vorteil der beschriebenen Ausführung besteht noch darin, dass die Dichtung und Schmierung des Kolbens, der Flügel und der Trommel vereinigt ist.
Bei grösseren Kapselwerken werden zweck mässig nur die Spalten mit dem biegsamen und undurchlässigen Stoff überdeckt, indem über jeden Spalt ein entsprechend breiter Streifen an zwei Flügelteilen, bezw. am Flü gel und Kolbenkörper, oder am Flügel und der Trommel dicht über die ganze Breite des Kolbens, der Flügel und der Trommel be festigt wird. Hierbei wird dem Schwenk bereich der Flügel Rechnung getragen. Die Vorteile dieser Dichtungsarten sind: Die vollständige Dichtheit der einzelnen Arbeits kammern bei Stillstand und während der Be wegung, und die billige Ausführung der Flü gel, Kolbenkörper und Trommel, da bei der Herstellung auf die möglichst enge-Spalten- bildung keine Rücksichtnahme notwendig ist.
Die Spalten können vielmehr unter Umstän den sehr breit sein, um ein Klemmen des dichtenden Stoffes zu vermeiden. Ferner können auch die Streifen des biegsamen und dichten Stoffes zum Beispiel am Rande des Kolbenflügels entlang des Spaltes dicht be festigt werden und beim Spalt lappenförmig endigen, wodurch bei Überdruck in der Ar beitskammer die Lappen des Stoffes an .die Trommelwand gedrückt werden und den Spalt dichten.
Wenn schädliche Räume vermieden wer den sollen, wie zum Beispiel bei Verdichtern, wird der Kolbenkörper oder die Trommel so ausgebildet, wie in der Fig. 1 und 2 strich punktiert angedeutet ist. Die fast vollstän dig entleerte Kammer c bat in.ihrer tiefsten Lage fast keinen schädlichen Raum. Ferner wird bei den Kapselwerken, die mit hohem Ilruckunterschied zwischen Ein- und Aus- gang8eite arbeiten, eine grössere Kammer anzahl gewählt, um die Druckunterschiede in den nebeneinander liegenden Kammern klein zu halten, wodurch ihre Abdichtung ein facher und besser ausgeführt werden kann.
Bei Verdichtern wird die Verbindung jeder Kammer mit dem Gasausgang erst dann her gestellt, bis ihr Inhalt sich so verkleinert hat, dass das Gas die Kammer mit dem gewünsch ten Druck verlässt, was durch eine entspre- uliende Weite der Ausströmöffnung erreicht wird.
Bei den Kapselwerken, die als Gebläse, Verdichter, Pumpe ete. wirken sollen, wird zweckmässig der Eingang für die Flüssigkeit zentral und der Ausgang am Umfang des Gehäuses angeordnet. Dadurch tritt zu ' der Saugwirkung der Arbeitskammern noch die Saugwirkung der durch die Fliehkraft nach aussen geschleuderten Flüssigkeit hinzu. Es werden daher die Vorteile der Verdrängungs mittel mit denen der Schleuderpumpen oder Gebläse vereinigt. Der volumetrische Wir- hungSgrad dieser Gebläse und Verdichter wird durch die zusätzliche Schleuderwirkung sehr hoch.