Einrichtung zur Herstellung und Verarbeitung plastischer oder plastiseh-viskoser Nassen. Es wurde schon vorgeschlagen, Strang pressen, welche Ton verarbeiten, unter Va kuum zu setzen, und zwar so, dass im Press- zylinder selbst eine Vakuumkammer mit einem Siebeinsatz, den das Material zu durchtreten hat. vorgesehen ist.
Dieser be kannten Einrichtung haften die Nachteile an, dass einerseits die Strangpresse selbst erst umgebaut werden muss, anderseits die Einrichtung wegen der Durchpressung durch das Sieb einen hohen Kraftbedarf hat, wo bei die mengenmässige Leistung der Anlage gering bleibt und schliesslich eine weit gehende Entlüftung überhaupt nicht zu er reichen ist, weil die Presse beim Eintritt des Gutes nicht entlüftet ist und weil durch das Zusammenpressen der Rohmasseteilchen wie der Lufteinschlüsse erfolgen. Alle diese Nach teile werden durch die vorliegende Erfindung beseitigt.
Erfindungsgemäss ist ein Organ zum Abschluss des zur Strangpresse führenden Kanales gegen die Mischmaschine angeord- net, sowie ein Organ zum Abschluss des Strangpressenmundstückes gegen die Aussen luft, wobei an den Fanal eine Entlüftungs leitung angeschlossen und in demselben eine das plastische Material aufschliessende Ein richtung vorgesehen und zwischen Misch maschine und Strangpresse ein Einzugs- und Druckorgan für das plastische Material ge schaltet ist.
In der Zeichnung sind für die keramische Industrie in Betracht kommende Ausfüh rungsbeispiele -der Erfindung dargestellt.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch eine beispielsweise Ausführung einer Anlage. Eine weitere Ausführungsmöglichkeit ist in den Fig. 2 bis 5 veranschaulicht, und zwar zeigt: Fig. 2 einen Längsschnitt, Fig. 3 einen Schnitt nach Linie II-II der Fig. 2, Fig. 4 und 5 Einzelheiten in vergrösser tem Massstab bei leerer Presse: Fig. 6 zeigt eine Einzelheit der Fig. 2 in abgeänderter Ausführung.
In Fig. 1 ist die Mischmaschine, bezie hungsweise der Misehbeschicker, 9 ist der zur Strangpresse 10 führende Kanal, 8 sind die Entlüftungsleitungen und sind zwei solche Leitungen vorgesehen. 12 ist ein Ab schlussschieber zwischen Kanal 9 und dem Mischbeschicker 7. 13 ist eine Abschluss kappe, angeordnet am Strangpressenmund- stück zum Abschluss gegen die Aussenluft. 14 ist das als Einzug- und Druckorgan für das zu verarbeitende Material dienende Walzenpaar.
Die das plastische Material aufschliessende Einrichtung ist mit X be zeichnet und besteht aus einem Paar Ein satzscheiben 15, 16. Es könnten auch meh rere Paare solcher Scheiben angeordnet sein. Die Scheiben 15, 16 sind derart ange ordnet, dass die Stege 17' der einen Scheibe 15 senkrecht zu den Stegen 17 der zweiten Scheibe 16 stehen, dabei ausserdem die Scheiben von Scheibe 15 zu Scheibe 16 wachsende Stärke und abnehmende lichte 'Weite der durch die Stege 17, 17' gebildeten Schlitze aufweisen. Zwischen je zwei Stegen 17 ist noch je ein Messer 18 angeordnet. Die Aussenflächen der die Schlitze begrenzenden Stege 17, 17' sind gerillt ausgeführt. Sie könnten auch gekerbt oder sonstwie geraubt sein.
Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist folgende: Die Entlüftungsvorrichtung der Einrich tung wird kontinuierlich laufen gelassen und so der Raum, bestehend aus dem Kanal 9 und der .Strangpresse 10, der eines Endes durch die Kappe 13 und andern Endes durch den Schieber 12 abgeschlossen ist, unter Vakuum gesetzt. Nach Evakuierung dieses abgeschlossenen Raumes wird der Schieber 12 geöffnet und das Gut tritt, nachdem es im- Mischbeschicker 7 auf mechanischem Wege weitestgehend entlüftet wurde, mit Hilfe des Walzenpaares 14 durch die Ein satzscheiben 15, 16, wobei das Gut weiter aufgeschlossen und gereckt wird.
Das Gut passiert sodann die Strangpresse 10, hebt die Kappe 13 ab und wird in üblicher Weise vollends verarbeitet. Durch das aus dem Mischbeschicker 7 nachtretende Material wird der Raum 9, 10 gegen die Umluft dicht abgeschlossen, ebenso wie durch den durch tretenden Strang im Mundstück, so dass bei kontinuierlichem Betrieb ein kontinuierli ches Vakuum erreicht und damit eine prak tisch vollkommene Entlüftung gewähr leistet wird.
Selbstverständlich kann die erfindungs gemässe Einrichtung den verschiedensten Verwendungszwecken entsprechend ange passt werden. Zum Beispiel kann bei der Aufbereitung, beziehungsweise Erzeugung von Elektroporzellan, welche bisher wegen Lufteinschlüssen viel Ausschuss aufweist, die Ausbildung derart erfolgen, dass noch der vorzuschaltende Ringmischer unter Va kuum gesetzt wird,'während der Abschluss- schieber 12 zwischen den vorgeschalteten Tonschneider und den Ringmischer einge schaltet wird.
Bei der Verwendung für or ganisches Rohgut kann in das Strangpres- senmundstück eine weitere zusätzliche Ein richtung X eingebaut werden, welche eine weitere Reckung des Gutes bewirkt. Auf diesem Wege lässt sich minderwertiges or ganisches Rohgut, wie zum Beispiel billiger Leim, an Stelle von teurem Kasein zur Herstellung von Platten, Stäben, Röhren oder Fasern (Kunstseide) verwenden.
Beim zweiten Ausführungsbeispiel (Fig. 2 bis 5) veranschaulicht 21 eine Messerwelle (Tonschneider), welche die Zuführung des Gutes bewirkt und hier als Einzugs- und Druckorgan dient. Dem Tonschneider ist die in der Fig. ? nicht veranschaulichte Mischmaschine vorgeschaltet. Y ist ein Ringmesserstern (Fig. 5, 4), welcher aus einzelnen Ringmessern 22 besteht, die auf sternförmigen Armen 23 vor der Entlüf tungskammer 25 angeordnet sind. Der Stern Y könnte auch in der Kammer angeordnet sein.
Bei 24 wird ein luftabschliessendes Organ, beispielsweise eine Irisblende oder dergleichen vorgesehen. 25 ist die Entlüf tungskammer mit dem Anschlussrohr 26, welches zur Entlüftungsvorrichtung führt. Die innere Mantelseite der Entlüftungskam mer besitzt bei vorliegendem Ausführungs beispiel längsverlaufende Riffeln 27. 28 ist die Transportschnecke, 29 das Mund stück, auf welches die in dieser Figur nicht dargestellte Abschlusskappe aufgesetzt wer den kann.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Die Messerwelle (Tonschneider) 21 för dert und zerteilt gleichzeitig das von der nicht dargestelltenMischmaschine kommende Gut. Der Ringmesserstern Y bewirkt eine weitgehende Aufteilung des Gutes. Mit Hilfe der Irisblende 24, sowie der Ab- selilusskappe, wird ein luftdichter Abschluss des zwischen diesen Organen liegenden Teils der l1aschine ermöglicht.
Sobald das Gut bis an die Vorrichtung 24 geführt wurde, wird dieselbe geöffnet und tritt das Gut nunmehr durch die eigentliche, einen Ring raum bildende Entlüftungskammer 25, wo bei nunmehr die Riffelung 27 in der Kam- iner den weiteren Aufschluss des Gutes be wirkt. Die Absaugung der eingeschlossen gewesenen Luft wird mit Hilfe der Vakuum pumpe durch das Rohr 26 ermöglicht. Das Gut wird dann mit Hilfe der Schnecke 28 zum Mundstück 29 gefördert und hebt die Abschlusskappe ab, worauf nunmehr die kontinuierliche Arbeit weiter vor sich gehen kann.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 ist die Entlüftungskammer 25 zu einem schmalen Ringraum 25' verkürzt und ein Ab lenker 30 zum Schutze der Öffnung des Entlüftungsrohres ?6 vorgesehen.
Im Einzelnen kann die Ausbildung selbstverständlich in der verschiedensten Weise erfolgen. Beispielsweise ist es ohne weiteres möglich, die Riffelung durch Ein setzen auswechselbarer Stahlstäbe herbei zuführen. Weiters kann die Riffelung einen Drall erhalten und ist es selbstver ständlich möglich, die Entlüftungskammer auch zweiteilig, auseinandernehmbar auszu gestalten und derart ein Nachschärfen der Riffelung zu ermöglichen.